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Die Rückkehr Teil 1+2: Seltsame Begegnung / unerwarteter Besuch
Die Rückkehr Teil 1+2: Seltsame Begegnung / unerwarteter Besuch
Die Rückkehr Teil 1+2: Seltsame Begegnung / unerwarteter Besuch
eBook285 Seiten4 Stunden

Die Rückkehr Teil 1+2: Seltsame Begegnung / unerwarteter Besuch

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Über dieses E-Book

Mike Braenden, ein junger, brillanter und dynamischer Wissenschaftler, wird eines Tages unerwartet aus seinem beschaulichem Leben gezerrt. Unbekannte, mysteriöse Wesen schließen mit ihm einen für die Menschheit existentiellen Pakt. Durch sein ungeschicktes Verhalten gerät Mike aber immer mehr in unausweichliche Probleme.

 

Das Ganze findet ohne Wissen seiner Mitmenschen statt. Dadurch erschwert sich einiges und seine geliebte Kleinfamilie wird auf die Probe gestellt. Der Schauplatz der Geschichte spielt sich in einem kleinen Vorort von London ab, unweit der Kultstätte Stonehenge, welche auch darin vorkommt.

 

Eine spannende Science-Fiction-Hommage, die einen Hauch Realismus besitzt und bis zum Schluss alles spannend und offen lässt.

 

 

SpracheDeutsch
HerausgeberBookRix
Erscheinungsdatum13. Nov. 2020
ISBN9783748764441
Die Rückkehr Teil 1+2: Seltsame Begegnung / unerwarteter Besuch

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    Buchvorschau

    Die Rückkehr Teil 1+2 - Robert Schmuker

    Titel

    Robert Schmuker

    Die Rückkehr

    Seltsame Begegnung

    Teil 1

    Kapitel 1 – 13

    SF – Roman

    Kapitel 1

    Ich heiße Mike Braenden und wohne in Amesbury, einer Kleinstadt in England. Dieser malerische Ort liegt in unmittelbarer Nähe des sagenumwobenen Stonehenge. Reichliche Geschichten wurden über diesen seltsamen Ort schon verbreitet. Aber in nächster Zeit, was ich mich nie im Leben zu glauben traute, berichtigte sich alles was ich bis jetzt über Stonehenge erfahren durfte. Geboren wurde ich in Manchester und bin vor fünzehn Jahren hierher gezogen, weil ich nach meiner Professur hier die erwünschte Stelle in einem Genforschungsinstitut bekommen habe. Mit meiner Frau Sue und meinem Sohn Marc bewohne ich ein behagliches Einfamilienhaus am Stadtrand von Amesbury. Meine Frau habe ich vor achtzehn Jahren an der Uni in Manchester kennengelernt, sie kam ursprünglich aus Deutschland und unsere Wege haben sich glücklicherweise dort gekreuzt.

    Sie absolvierte einen Englisch-Sprachkurs für Fortgeschrittene und wie das Leben manchmal so spielt, haben wir uns kennen gelernt. Schnell haben wir uns auch ineinander verliebt und zwei Jahre später habe ich um ihre Hand angehalten, was sie auch mit einem Ja besiegelte. Sue ist eine wunderbare Frau, hübsch und klug zugleich und dazu noch eine wundervolle Mutter. Marc geht in die vierte Klasse und ist ein aufgewecktes freundliches Kind. Es ist Samstagabend. Mein Sohn und ich sind gerade auf dem Weg zu einem Schulfreund, der eine Pyjamaparty veranstaltet. Die Straße liegt im Dunst des typisch englischen Nebels. Gegen halb acht am Abend ist in kurzer Entfernung in einer Seitenstraße ein seltsames Objekt aufgetaucht. Im düsteren Licht und umhüllt von Nebel zieht es meine Aufmerksamkeit auf sich. Es ist prächtig, groß und hat eine atemberaubende Form. Geräuschlos steht es in der Luft, was mir gleich bizarr vorkommt.

    Ist das eine Halluzination oder nicht?

    Doch als sich das Gebilde immer am gleichen Ort wie in Zeitlupe auf und ab bewegt, bin ich mir sicher: dies kann keine Täuschung sein. Zum ersten Mal im Leben wage ich zu äußern, das muss ein sogenanntes UFO sein. Unvermittelt kreuzt dann nur einige Meter vor uns eine zierliche Gestalt in einem außergewöhnlichen Anzug auf. Mein Sohn und ich erbleichen vor Schreck, eigenartigerweise können wir uns nicht mehr bewegen. Wie erstarrt, als wären wir Salzsäulen, stehen wir da. Vor uns diese absonderliche, fremd wirkende Kreatur. Sie hat gewissermaßen etwas von unserer menschlichen Gestalt, über der Nase trägt sie eine Art transparente Maske. Es erscheint mir, als würde die Zeit stillstehen. Unerklärlicherweise empfinde ich aber, dass es mir etwas mitteilen möchte. Obwohl diese Gestalt kein Wort mit mir spricht, kommen seine Gedanken aus unbekannten Gründen in meinen Kopf. Ich fühle, was es denkt und ich nehme mal an, es kann auch meine Gedanken und Ängste empfinden. Blitzschnell schießen Bilder und Ereignisse über mich herein, sie entfalteten sich wie ein Feuerwerk in meinem Kopf.

    Vor langer, sehr langer Zeit waren diese Wesen ein Bestandteil unseres Planeten. Nach unserer Zeitrechnung lebten sie vor allen anderen uns bekannten Lebewesen hier. Sie sind eine sehr hoch entwickelte Gesellschaft, die es verstand, ohne Kriege friedliebend den Planeten Erde zu bevölkern. Aus all den Bildern und den Ereignissen, die ich erhalte, erkenne ich, dass es damals ganz anders auf unserem Planeten aussah. Die Erde war damals karg, lieblos und unfruchtbar, die Atmosphäre die sie umspannte, war nicht so wie wir sie heute kennen. Die Lebewesen, die heute unsere Erde bewohnen, hätten dieses Kohlendioxidgemisch gar nicht atmen können. Dies hätte sofort zum Tode geführt, aber für jene Wesen waren diese Bedingungen vollkommen. Der Außerirdische trägt auf dem Rücken einen kleinen Behälter, scheinbar um die Atemluft die er wohl braucht, aufzubereiten. Seine Gesichtsform wirkt etwas schmächtig und blass, trotzdem hat sie aber einen freundlichen Ausdruck. Die Körpergröße ist spärlicher als die eines ausgewachsenen Menschen.

    Diese Reichhaltigkeit von Bildern und Informationen, die es mir übermittelt, will nicht abbrechen. Trotz des beängstigenden Gefühls möchte ich noch mehr über diese Wesen erfahren. Ich frage mich, warum das alles mir widerfährt, wieso gerade ich? Da sind doch intelligentere Menschen auf unserem Planeten, mit denen die Tuchfühlung aufnehmen könnten. Vielleicht ist es unbeabsichtigt, aber ich wünsche mir, dass mein Sohn der noch immer regungslos neben mir steht und ich unbeschadet davonkommen. Es war vor hunderten von Millionen Jahren, damals haben sie hier gelebt und verbrachten viele Jahrhunderte auf diesem Planeten. Sie haben sich sehr gut an die doch zum Teil karge Umwelt akklimatisiert. Das Festland bestand aus Wüsten, Vulkankratern und riesigen Gesteinsebenen. Die Gewässer waren sehr mannigfaltig, die meisten aber schwefel- oder salzhaltig. Nur wenige bargen das wertvolle Süßwasser und es existierten erst Einzeller und Mikroben.

    Dafür hatte es auf der Erdoberfläche riesige Vorkommen an wertvollen Metallen und Erzen. Wegen dieser begehrten Rohstoffe waren sie anfänglich auch hierher gekommen. Sie sind äußerst intelligent und technisch überragend hoch entwickelt. Im Universum können sie sich sehr rasch fortbewegen, da sie im Besitze eines unglaublich effizienten Antriebsaggregats sind. Diese Technik hat es ihnen auch ermöglicht, an die entferntesten Orte zu reisen. Das Wesen verdeutlicht mir, warum sie damals die Erde wieder verlassen mussten. Den furchtbaren Untergang der Erde sahen sie schon viele Jahre voraus. Ihre Gelehrten haben einen großen Meteoriten, der den Planeten drastisch zerstören wird, schon lange erspäht. Es blieb ihnen also keine andere Ausflucht, als von der Erde wieder wegzugehen. Ein Umzug in einem solchen Ausmaß war auch für ihre hochentwickelte Zivilisation eine beachtliche Herausforderung. Die Spezialisten waren gefordert und es verging einige Zeit, bis sich eine umsetzbare Möglichkeit darlegte.

    Der Mars, den sie schon dazumal mehrmals bereist hatten, eignete sich für so eine Umsiedlung. Die Oberfläche sah ähnlich aus wie auf der Erde, nur die Temperaturen waren auch für sie feindlich. Was aber den Mars interessant machte, war die gleiche Atmosphäre, wie damals auf der Erde. Es wurden Pläne erarbeitet, um ihr Volk dort anzusiedeln. Unverzüglich wurde mit der Herstellung von Raumtransportern, Maschinen und allem anderen, was es auf dem Mars zum Leben erforderte, begonnen. Unmengen an Material wurden im Weltraum verschoben, für unsere Vorstellungskraft kaum zu glauben. Wir Menschen, die mit Mühe und Not gerade einige Mal bis zum Mond gekommen sind.

    Die Bevölkerung konnte aber leider nicht vollständig umgesiedelt werden. Es waren schon zu viele Einwohner, um diese auf dem Mars unterzubringen. Alsbald wurden Vorkehrungen getroffen, dass es vorläufig keinen Nachwuchs mehr geben durfte. Nur so konnten sie die Bevölkerung schmälern. Da die Temperaturen auf dem Mars im Durchschnitt bei minus sechzig Grad liegen, ist ein Leben auf der Oberfläche beinahe unmöglich. Dazu kommen die starken, ungefilterten ultravioletten Strahlen, die für Lebewesen aller Art besonders fatal sind. Dadurch waren sie genötigt, sich unter der Marsoberfläche einzurichten, dies hat die Umsetzung auch beeinträchtigt. Begünstigt wurde sie aber durch zahlreiche erloschene Vulkane mit einem grossen unterirdischen Kanalsystem. Dieses wurde dann umfunktioniert, sodass ihre Infrastruktur darin aufgebaut werden konnte. Plötzlich verspüre ich ein starkes Ziehen an meinem linken Arm. Dann höre ich, wie mein Sohn sagt: „Hey Dad, was ist los? Wir müssen gehen!" Ich sehe mich um und bin überrascht, warum wir überhaupt hier stehen geblieben sind. Ich schaue auf die Uhr und merke, dass wir eigentlich längst bei der Party sein sollten. Unverzüglich eilen wir weiter zum Haus des Schulkameraden meines Sohnes. Als wir ankommen, übergebe ich Marc den Eltern, welche die Party für die Kinder austragen.

    „Also dann bis morgen früh. Ich werde Marc um zehn Uhr bei ihnen wieder abholen. „Sehr gut, alles klar, antworten die Eltern freudig. Ich mache mich gleich wieder auf den Heimweg. Warum waren wir plötzlich so spät bei Marc’s Schulfreund? Was ist auf dem Weg dorthin nur passiert? Irgendwie kommt mir das seltsam vor. Irgendetwas auf dem Weg dorthin hat sich zugetragen, aber was nur? Ich habe keinen blassen Schimmer mehr. Zuhause bei meiner Frau angekommen, fragt sie auch sofort. „Hast du noch einen Nachbarn getroffen, dass es so lange gedauert hat? „Nein meine liebste, Marc und ich haben uns einfach etwas Zeit genommen. Beunruhigt gehe ich später zu Bett. Kaum eingeschlafen, überfällt mich ein seltsamer Traum. Ich bin wieder auf dieser Straße und mein Gegenüber ist dieses fremdartige Wesen. Wieder scheint es per Gedankenübertragung mit mir zu kommunizieren. Es versichert mir, dass es in friedlicher Absicht auf unsere Erde gekommen sei. Ich frage dieses Wesen, warum sie denn gerade mit mir Kontakt aufnehmen. Darauf gibt es mir zu verstehen, dass sie nur meinetwegen hier sind. Laut aufschreiend werde ich schweißgebadet aus dem Schlaf gezerrt. Sue erwacht auch gleich und macht sich sofort Sorgen um mich. „Mike mein Schatz, was ist los? Du bist ja tropfnass! Wirst du etwa krank? „Nein Sue, ich habe nur schlecht geträumt!

    Wobei ich mir da nicht so sicher bin, ob es wirklich nur ein Traum war.

    Nach einer kurzen Wachphase schlafe ich wieder ein. Ein schriller Ton reißt mich erneut aus meinem erforderlichen Schlaf. Aber zum Glück höre ich die wohltuende Stimme von Sue: „Mike, mach doch endlich den Wecker aus! Ich schalte den Wecker ab und drehe mich beruhigt zur Seite. „Mike, heute ist doch Sonntag, stammelt Sue vor sich hin. „Du könntest doch das Frühstück vorbereiten? „Natürlich mein Schatz, das mach ich doch gerne für dich. Eigentlich bin ich ja erleichtert, dass ich aufstehen kann, denn dieser Alptraum hat mich sehr belastet. Beim zubereiten des Frühstücks geht mir das Erlebte dieser Nacht nochmals durch den Kopf. Merkwürdige Sache! Ach ja, das Frühstück sollte ich doch zubereiten, denn um zehn Uhr muss ich Marc wieder abholen. „Schatz, rufe ich in den oberen Stock, wo sich unser Schlafzimmer befindet. „Du kannst kommen und dich an den Tisch setzen, das Frühstück ist bereit! Sue setzt sich im Frotteemantel an den Tisch. „Mike, was war mit dir blos los in der Nacht, hast du etwa Probleme mit deiner Arbeit? „Nein, überhaupt nicht, Sue, ich kann mir selbst keinen Reim daraus machen. Wir haben noch über dies und jenes gesprochen und dazu gemütlich das Frühstück zu uns genommen. Genau um zehn Uhr stehe ich vor der Tür des Schulkameraden von Marc. Ich drücke an der Klingel, kurz danach wird die Türe von seinem Vater geöffnet. „Und, haben Sie die Nacht gut überstanden?", frage ich.

    „Na ja, es geht so, erwidert der Vater. „Es war schon eine kleine Herausforderung. Aber die Kinder waren alle nett zueinander und darum ist es recht gut verlaufen. Im selben Moment kommt Marc mir entgegen, „Hallo Dad, das war super cool, wenn ich Geburtstag habe möchte ich das auch mit meinen Freunden machen! „Mein lieber Junge, das solltest du aber besser mit deiner Mom besprechen und nicht mit mir. Aber jetzt müssen wir schleunigst nach Hause gehen. Marc, kommst du bitte! „Ja gleich, Dad. Wir bedanken und verabschieden uns noch bei den Eltern und den anderen Kindern. Auf dem Heimweg schwärmt mir Marc unentwegt von seinem Partyerlebnis vor. Heute strahlt die Sonne untypisch warm für diese Jahreszeit vom Himmel. Zu Hause angekommen hastet Marc gleich zu seiner Mutter; „Mom, Mom, du glaubst nicht, wie cool die Party war! Wir haben den ganzen Abend lustige Spiele gemacht. „Oh schön, Marc, aber zum Schlafen seid ihr nebenbei dann schon noch gekommen? „Na ja, ich bin schon noch etwas müde, aber Mom, ich möchte unbedingt an meinem Geburtstag auch so eine Party machen. „Das geht jetzt noch sieben Monate und bis dann werden wir ja sehen. Jetzt wäre es besser, wenn du auf dein Zimmer gehst und dich noch etwas erholst, bis das Mittagessen bereit ist!" Der Sonntag verging dann im Handumdrehen und ohne besondere Geschehnisse.

    Kapitel 2

    Am Montag früh fahre ich mit meinem Wagen zu meiner Arbeitsstelle. Es ist noch dunkel als ich unser Haus verlasse. Der Arbeitsweg ist glücklicherweise nicht allzu weit. Ich arbeite in einem Labor für Genforschung. Mit meinen Arbeitskollegen forschen wir gemeinsam an einem streng geheimen Projekt. Diese Entwicklung könnte die Gesundheit und die Lebensqualität der Menschen um einiges verbessern. „Guten Morgen, Herr Professor! „Hallo, George entgegne ich dem Portier, der zugleich die Sicherheitsschleuse öffnet, sodass ich passieren kann. Nach einer Personenkontrolle kann ich vorgehen zum Lift, der in das Untergeschoss des Gebäudes führt. Aus Sicherheitsgründen befindet sich mein Arbeitsplatz unter Boden. Es dürfen keine Informationen oder Proben aus dem Labor entweichen. Meine Kollegen sind zu diesem Zeitpunkt noch nicht da. Sie beginnen mit der Arbeit etwas später, weil sie einen längeren Arbeitsweg haben als ich. Sofort mache ich mich an meinen Forschungsauftrag.

    Dieses Projekt wird in der Zukunft einiges verändern. Meine Kollegen und ich erforschen die umstrittene Genmanipulation. Wir haben erreicht, die Gene von Lebewesen so zu verändern, dass keine vererbbaren Krankheiten mehr entstehen sollten. Auch die Alterung der Zellen und deren Zerfall konnten durchwegs reduziert werden. Das haben die Versuche an Tieren, die wir in den letzten zehn Jahren unternommen haben, eindeutig gezeigt. Tiere, die wir behandelten, hatten eine viel längere Lebenserwartung und wurden nicht mehr krank. Diese Entdeckung konnte bis jetzt aber noch nicht an Menschen erprobt werden, da es gesetzlich und ethisch nicht akzeptabel ist. Doch können wir durch kleine Genveräderungen vererbbare Krankheiten jetzt schon behandeln und damit der Menschheit helfen.

    Unverhofft höre ich, wie irgend jemand meinen Namen nennt. Die Stimme ist mir aber gar nicht bekannt. „Hallo, wer spricht da?, rufe ich in das hinten liegende Labor, welches noch komplett im dunkeln steht. Aber niemand gibt Antwort. Seltsam, ich könnte schwören, ich hätte meinen Namen gehört. „Nun, dann halt nicht!, sage ich und arbeite an meinem Auftrag weiter. Unerwartet klopft mir jemand von hinten auf meine Schulter. Ich zucke zusammen und dreh mich hastig auf meinem Bürostuhl um. Es ist Karl, mein Arbeitskollege. „Du bist widerlich, mich so zu erschrecken werfe ich ihm in einem scharfen Ton entgegen. „Mike, du bist aber auch empfindlich antwortet er und geht murrend an seinen Arbeitsplatz. „Hey, Karl! brülle ich noch hinterher, „hast du vorher meinen Namen gerufen? „Nein, wieso, sollte ich? „Unwichtig, Karl, dann habe ich mir das bloß eingeredet! Es ist sowieso alles etwas geheimnisvoll in letzter Zeit, denke ich mir. Nach einer guten halben Stunde sind dann alle Kollegen eingetroffen und arbeiten an ihren Projekten. Manchmal ist es sehr strapazierend, den ganzen Tag vom Tageslicht abgesondert zu arbeiten.

    Hin und wieder mache ich eine kurze Pause auf der Dachterrasse, um dort ein paar Sonnenstrahlen und frische Luft abzubekommen. Um zehn Uhr morgens haben wir dann jeweils eine Teamsitzung, bei der wir die anstehenden Arbeiten koordinieren können. Bevor diese stattfindet, mache ich meistens eine Verschnaufpause auf der Terrasse oben. Nicht wie gestern ist es heute, obwohl es bald Sommer ist, doch noch etwas kühl. Immer wieder genieße ich den schönen Ausblick auf die Wiesen und Bäume in der Umgebung. Mein Blick schweift über die Wipfel, hinweg in die Ferne. Gut! Das unsere Firma nicht in einem Industriegebiet steht, denke ich. Als ich mich umdrehe, steht unmittelbar vor mir dieses befremdliche Wesen aus meinem Traum. Es mustert meine verunsicherten Augen und sagt: „Wir sind hier, um von dir eine wichtige Information zu bekommen!" Diese Stimme habe ich heute doch schon einmal gehört, denke ich gleich. Ich stehe nun da und kann es einfach nicht fassen. Ich kneife mir sogar in die Wange, um zu prüfen, ob das auch alles real passiert.

    „Nur keine Panik, Mike! Ich muss ganz dringend mit dir reden!, sagt das Wesen. „Was wollen sie von mir?, frage ich mit stockender Stimme, als wäre mir ein Kloß im Hals stecken geblieben. „Es geht um die Forschung, die du hier im Labor verrichtest. „Das ist alles streng geheim, ich kann ihnen dazu leider nichts anvertrauen! Kaum habe ich das gesagt, werde ich von ihm mit einer Häufung von Informationen überflutet. Ich empfinde gleich, dass ich das schon einmal erlebt habe. Sofort kann ich mich auch an die erste Begegnung und den seltsamen Alptraum wieder erinnern. „Ja so, jetzt verstehe ich das, aber was kann denn so wichtig an meiner Forschung sein? „Unsere Existenz hängt von dieser Forschung ab!, erwidert das Wesen. Ich bin überrascht ob dieser Aussage und frage gleich zurück: „Wie sind Sie überhaupt auf diese Terrasse gekommen und wie heißen Sie? „Man nennt mich Oratos und hier zu sein, ist kein Problem für mich. Ich kann mich auf eine andere Weise fortbewegen, als ihr Menschen das tut.

    Im selben Augenblick wird die Türe der Dachterrasse mit einem Ruck aufgerissen und Karl steht unvermittelt da. Er brüllt mir durchdringend entgegen: „Hey, kommst du endlich, wir warten alle auf dich! Hast du die Sitzung vergessen? Ich drehe meinen Kopf erschrocken zu Karl und dann gleich wieder zurück, aber dieses Wesen ist nicht mehr da. „Karl, hast du vorhin hier etwas Ungewöhnliches gesehen? Karl schaut mich konsterniert an und erwidert ruppig. „Was soll diese blöde Frage, nur dich natürlich! Du träumst hier oben an der Sonne herum und wir warten wie die letzten Deppen im Sitzungszimmer auf dich! „Jetzt tut nicht so pingelig, ich komm ja gleich! Bevor ich die Terrasse verlasse, schau ich mich nochmals um. Ist dieser Außerirdische wirklich nicht mehr da? Es ist nichts zu sehen von dem Typ, der hat sich wie von Zauberhand in Luft aufgelöst. Das ist doch zum verrückt werden. Der kommt vom Mars zu uns und das wegen dieser Forschung! Ich gebe ja zu, unsere Entdeckung ist für die Menschheit hoffnungsvoll. Aber, dass diese für diese außergewöhnlichen Wesen von Nutzen sein können, kann ich wirklich nicht glauben. Dazu kommt, wie der sich im Nu unsichtbar machen kann. Quasi weggebeamt, wie bei diesen kitschigen Science-Fiction Filmen.

    Meine Gedanken kreisen hin und her und ich komme auf keinen grünen Zweig. Im Vergleich zu denen sind doch die menschlichen Errungenschaften antiquiert. Dennoch muss da ein Interesse sein, sonst wäre der doch nie bei mir aufgekreuzt. Was ich bis jetzt erlebt habe, glaubt mir, ohne stichhaltige Beweise, niemand. Ich muss das im Moment noch geheim halten. Zügig gehe ich zum Sitzungszimmer im zweiten Stock, wo meine ungeduldigen Arbeitskollegen auf mich warten. Als ich den Raum betrete, sehe ich einige aufgebrachte Gesichter. Nach kurzem Murren und Getuschel beginnt dann die Sitzung. Sie verläuft wie üblich. Viele Fragen und erfahrungsgemäß keine Lösungen zu den anliegenden Problemen. An mir scheint sowieso alles abzuprallen. Ich sitze wie versteinert da und kann mich kaum noch konzentrieren. Diese Begegnung beschäftigt mich so intensiv, dass ich keine klaren Gedanken mehr vollziehen kann. Immer dasselbe kreist unaufhörlich in meinem Gedächtnis umher.

    Kommt der erneut zu mir? Wo treffe ich ihn wieder an? Und was erwartet der von mir? Soll ich vielleicht doch jemandem von der Begegnung berichten? Aber wer soll mir schon glauben, man würde mich sicher als verrückt erklären.

    Der Tag zog sich so dahin, aber sehr produktiv bin ich nicht gewesen. Ich habe dies und jenes im Internet versucht, zu durchstöbern. Aber ich habe keine nützlichen Hinweise auf meine Begegnung gemacht. Nach dem Feierabend mache mich auf den Heimweg zu meiner Familie. Während des Autofahrens überkommen mich stetig diese Bilder und Informationen von diesem Außerirdischen. Es ist unvorstellbar, dass die auf dem Mars Leben sollen? Nicht lange ist es doch her, als eine unbemannte NASA Marsmission dort landete. Ein Roboterfahrzeug, ausgestattet mit Kameras und einem kleinen Labor, hat doch den Mars erforscht. Dass sie damals keine Spuren von diesen Wesen dort entdeckt haben, verwundert mich sehr. Oder hält die NASA das unter Verschluss. Könnte ja sein, das wäre sicher nicht das erste Mal. Ich muss mich jetzt auf das Autofahren konzentrieren, sonst fahre ich noch von der Straße ab. Als ich vor unserem Haus vorfahre, sehe ich, wie mein Sohn Marc mit dem Nachbarssohn auf der Straße mit dem Ball spielt.

    Das ist glücklicherweise noch möglich, da es hier nur wenig Anliegerverkehr hat. Als ich das Auto in der Garage untergebracht habe, rennt Marc auf mich zu. „Hallo, Dad, spielst du mit Tom und mir Fußball? Bitte, bitte, Dad! Diesem hoffnungsvollen Blick von Marc kann ich nicht widerstehen. Vielleicht gar nicht schlecht, eine kleine Abwechslung würde mir jetzt gut tun. „Hallo Jungs, von mir aus gerne, aber höchstens fünfzehn Minuten, danach können wir sicher zu Abend essen und wir wollen deine Mom nicht warten lassen. „Jeh, danke, Dad," jubiliert Marc vor Freude. Sogleich fangen wir mit dem Spielen an. Die Jungs springen flink dem Ball hinterher. Ich muss, wie jedes Mal, im auf den Asphalt gekritzelten Tor stehen. Nach dem ausgelassenen Match verabschieden wir Tom. Ein wenig außer Atem betreten wir den Flur und ein wohlriechender Duft nach feinem Essen steigt uns gleich in die Nase.

    „Hallo, ihr Lieben, wir können gleich essen! Ertönt es verlockend aus der Küche. Nachdem wir unsere Schuhe ausgezogen und die Hände im Bad gewaschen haben, begrüße ich Sue mit einem innigen Kuss. „Hallo, Schatz, ich habe dich vermisst! Sue schaut mich mit ihren leuchtenden Augen an. „Danke, Darling, ich dich auch. „Bitte setzt euch an den Tisch. Während wir das feine Nachtessen geniessen, sprechen wir über dies und jenes. Auch Marc erzählt uns, was er in der Schule heute erlebt hat. Meinem Schatz sage ich noch nichts von dieser seltsamen Begegnung: ich möchte sie nicht unnötig beunruhigen. Nach dem Nachtessen spielen wir noch Monopoly, eines von Marc’s Lieblingsspielen. Zur fortgeschrittenen Stunde, als Marc schon im Bett lag, genehmigen Sue und ich uns noch gemütlich ein Glas Rotwein. Zu vorgerückter Stunde gehen wir dann ins Schlafzimmer, wo wir uns fürs Bett bereit machen. „Sue, meine Liebste! Wollen wir schlafen? „Ja, Schatz, ich bin auch müde. Nach einem leidenschaftlichen Kuss drehe ich mich zur Seite hin. Ich liege noch kurz wach und denke über diese seltsame Begegnung von heute früh nach. Aber die Müdigkeit besiegt meine Gedanken und ich schlafe ein.

    Inmitten der Nacht werde ich überraschend aus meinem Tiefschlaf gezerrt. Ich spüre sofort, etwas stimmt hier nicht. Ich setze mich im Bett auf und schaue mich besorgt im düsteren Zimmer um. Gleich darauf zucke ich zusammen. Ich glaube, ich sehe nicht richtig, steht doch dieser unbekannte Typ einfach so vor unserem Bett. Mein Herz bleibt fast stehen vor Schreck, trotzdem schlägt es so energisch, dass es in meinem Kopf unglaublich hämmert. „Hey, was soll dass, was in aller Welt machst du hier?, flüstere ich dem Eindringling entgegen. „Du kannst ganz normal reden, deine Sue kann uns nicht hören. „Ach so! Sofort begutachte ich meinen Schatz, aber sie schläft, als wenn nichts geschehen wäre. „Wie machst du das, hast du sie etwa betäubt? „Es geschieht ihr nichts, wie das geht, kann ich dir nicht so schnell erklären, Mike. „Okay, aber wehe es passiert ihr was und sag endlich, was du von mir willst? Mir geht das alles ziemlich auf die Nerven, sage ich ihm aufgebracht ins Gesicht! Aber meine Worte scheinen ihn nicht zu beunruhigen und prallen buchstäblich an ihm ab.

    Mit gelassener Stimme antwortet er: „Wir müssen

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