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Der Professor mit dem Regenschirm
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eBook161 Seiten2 Stunden

Der Professor mit dem Regenschirm

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Über dieses E-Book

Der alte Professor ist im Besitz eines chinesischen Regenschirmes, der ihm auf geheimnisvolle Weise schon viele wertvolle Dienste geleistet hat. Kurz vor seinem Tod vererbt er ihn seinem Enkel Jürgen. Der freut sich zwar, hätte aber stattdessen lieber seinen Opa noch viele Jahre an seiner Seite gehabt. Schon bald beweist ihm sein Regenschirm seine Treue und rettet ihm das Leben. Seitdem ist er Jürgens ständiger Begleiter. Seinem immer beliebt gewesenem Opa nacheifernd, beginnt Jürgen sein Studium und lernt Jutta kennen, die er heiratet. Bei einer Reise nach China kommen sie, wenn auch immer noch nicht vollständig, hinter das Geheimnis des Schirmes. Nun selbst Professor, erweist ihnen der Regenschirm auf ihren Reisen so manchen wertvollen Dienst und rettet ihnen manchmal sogar das Leben. Erst im Alter vererbt Jürgen den Schirm an seine Tochter, die ihn weiterhin in Ehren hält.
SpracheDeutsch
HerausgeberBooks on Demand
Erscheinungsdatum5. Dez. 2017
ISBN9783746085432
Der Professor mit dem Regenschirm
Autor

Horst Schultze

Horst Schultze, geboren 1951, lebt in Brandenburg an der Havel, hat bereits 5 Kinderbücher veröffentlicht.

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    Buchvorschau

    Der Professor mit dem Regenschirm - Horst Schultze

    Horst Schultze, 1951 in Brandenburg an der Havel geboren, widmet sich neben anderen Hobbys, wie zum Beispiel der Musik, in seiner Freizeit hauptsächlich dem Schreiben von Kinderbüchern. Da ihm die Arbeit mit Kindern große Freude bereitet, ist er in unterschiedlichen Einrichtungen wie Kitas oder im Hort als Vorleser und Lesepate tätig. Vor einiger Zeit wurde er von der Stiftung „Lesen" in Frankfurt am Main als Vorleser des Monats deutschlandweit geehrt. Bei zahlreichen kulturellen Veranstaltungen ist er mit seinen Büchern immer wieder gern gesehener Gast und liest vor interessiertem Publikum. Das vorliegende Buch ist seine fünfte Veröffentlichung.

    DER PROFESSOR MIT DEM REGENSCHIRM

    Der alte Professor stirbt

    Das Studium

    Urlaub an der Ostsee

    Das Studium geht weiter

    Die Jahre vergehen

    Eine Exkursion nach Afrika

    Die Prüfungen

    Hochzeit und Hochzeitsreise

    Im Dienste der Wissenschaft auf Reisen

    Nachwuchs

    Wo ist der Schirm?

    Schluss

    ... UND WEITERE GESCHICHTEN

    Der kleine Drache auf dem Dach

    Wie der Sandmann zu seinem Sand kam

    Wie der Fliegenpilz zu seinen Punkten kam

    Der alte Professor stirbt

    Der alte Professor war nun 95 Jahre alt geworden. Vor genau zwei Wochen hatte er Geburtstag gefeiert. Es waren viele Gäste zum Gratulieren gekommen. Von den zahlreichen Gästen kannte er gar nicht mal so viele. Die meisten waren ihm völlig unbekannt. Aber er begrüßte und bewirtete sie dennoch herzlich und ausgiebig. Alle hatten auch Geschenke mitgebracht. Der Professor konnte leider nur die Wenigsten davon gebrauchen. Über einige musste er innerlich lächeln. Einer, den er auch nicht kannte, schenkte ihm ein Hundehalsband. Dabei hatte er gar keinen Hund. Entweder hatte der ihn verwechselt oder er war auf einer falschen Geburtstagsfeier. Der Professor hatte ein schönes großes Haus und sie feierten bei ihm zu Hause. O Gott, wie viele Trinksprüche und Lobreden musste er sich anhören. Auch bei denen musste der Professor oftmals lächeln. Er hatte noch gar nicht gewusst, was er für ein guter, lieber, fleißiger, freundlicher und was er sonst noch alles für ein Mensch war. Früher, als er noch an der Universität lehrte, hatten seine Studenten sicher eine ganz andere Meinung von ihm. Zugegeben, er war auch sehr streng gewesen. Aber geschadet hatte es keinen von seinen Studenten. Trotzdem war es eine schöne Geburtstagsfeier gewesen und dennoch war der Professor froh, als alle gegangen waren und er wieder alleine war. Es war ganz schön anstrengend gewesen. Er war ja nicht mehr der Jüngste. Immerhin nun 95 Jahre. Er betrachtete noch einmal seine Geschenke, stellte alle Blumen ins Wasser und räumte etwas auf. Dabei fiel sein Blick auf seinen Schreibtisch und auf die Bilder, welche darauf standen. Auf den Bildern waren die ihm zwei liebsten Menschen abgebildet: sein Sohn und seine Frau. Seine Frau war schon vor vielen Jahren gestorben. Sie waren über 50 Jahre verheiratet gewesen. Und es waren 50 schöne Jahre gewesen. Alles hatten sie gemeinsam unternommen und viel von der Welt gesehen.

    Der Professor war an allen Universitäten der Welt ein sehr gern gesehener Gast. Seine Vorlesungen wurden von den Studenten so gut besucht, dass er sie manchmal sogar wiederholen musste. Oft auch ein paar Mal mehr als geplant. Und er war bei den Studenten und den anderen Professoren sehr beliebt. Das lag daran, weil er überhaupt nicht eingebildet war und allen Menschen und deren Fragen ehrlich und aufgeschlossen gegenüber stand. Und nicht nur das, er war auf seinem Gebiet eine ausgesprochene Kapazität. Es gab nichts, was er hätte nicht beantworten können. Und kam das doch einmal vor, so forschte er so lange, bis die Frage hinreichend beantwortet werden konnte. Auch das liebten die Studenten und Kollegen an ihm.

    Vor langen Jahren verbrachte er mal ein halbes Jahr in China. Dort hielt er viele Vorträge und forschte nach Dingen, die ihm noch unbekannt waren. Seine Frau war ihm gerade auf diese Reise eine große Hilfe. Denn ein Problem hatte der Professor doch: Er stand mit den Fremdsprachen auf dem Kriegsfuß. Eine Fremdsprache zu erlernen, fiel ihm sehr schwer. Das aber konnte seine Frau ganz hervorragend. Und gerade chinesisch beherrschte sie sehr gut. Eine so tolle Dolmetscherin fand er so schnell nicht wieder. Der chinesische Dolmetscher an seiner Seite war aber dennoch immer bei ihm, um im Falle eines Falles dann doch aushelfen zu können. Zum Glück kam das aber nicht so oft vor.

    Nun war die Zeit in China aber abgelaufen und die Heimreise stand an. Allen fiel der Abschied schwer. Der Dekan der chinesischen Universität, ein alter Professor, war ihm in dieser Zeit zu einem Freund geworden. Nach einem Abschiedsessen übergab er unserem Professor einen Regenschirm als Abschiedsgeschenk. Darüber war er zunächst mal sehr verwundert. Einen gewöhnlichen Regenschirm? Er hatte schon mehrere. Er bedankte sich aber dennoch ganz herzlich. Der chinesische Professor sah ihm wohl an, dass er etwas enttäuscht und verwundert war. Er lächelte und sagte zu ihm: „Du denkst jetzt bestimmt: ,Was soll ich mit einem Schirm? Ich habe doch schon einen.ʻ Aber lass dir sagen, es ist ein ganz besonderer Schirm mit ungeahnten Fähigkeiten. Obwohl ich ihn schon lange habe, sind mir noch immer nicht all seine Geheimnisse bekannt. Ich selbst habe ihn vor vielen langen Jahren einmal von einem alten chinesischen Meister bekommen und der hatte ihn selbst von einem alten Meister erhalten. Der Schirm ist also schon sehr alt. Aber sieht er nicht aus wie neu? Du kannst mir glauben, der Schirm ist uralt. Benutze ihn natürlich bei Regen. Aber ansonsten, wobei auch immer, nur in besonderen Fällen. Ja ich möchte sagen in Notfällen. Seine Geheimnisse und Fähigkeiten musst du selbst entdecken und dann gut nutzen. Trage ihn nur immer bei dir. Wenn du gut auf ihn achtest, wird er dir sehr gute Dienste leisten."

    So sprach also der alte chinesische Professor zu ihm. Unser Professor bedankte sich ganz herzlich und machte sich mit dem Schirm im Gepäck auf die Heimreise. Sie blieben per Briefe noch viele Jahre in Kontakt. Gesehen haben die beiden sich aber nie wieder.

    So reiste der Professor mit seiner Frau also viel in der Welt umher und erlebte so manches Abenteuer und so manche Aufregung. Und schon mal vorweg: Der Schirm hat ihm ganz außerordentliche Dienste geleistet. Manchmal sogar das Leben gerettet. Davon aber später mehr. Der Professor war über die Fähigkeiten seines Schirmes immer wieder überrascht und ging nie mehr ohne ihn aus dem Haus. Ob Sonne oder Regen. Und der Schirm hat bei allen Abenteuern nie Schaden genommen.

    Viele Jahre später, ganz plötzlich, ein halbes Jahr nach der Goldenen Hochzeit, war seine Frau gestorben. Der Professor liebte sie immer noch und vergaß ihren Geburtstag und ihren Hochzeitstag in keinem Jahr. Immer brachte er einen großen Blumenstrauß an ihr Grab. Sie fehlte ihm sehr.

    Mit seinem einzigen Sohn verhielt es sich ganz anders. Schon als kleines Kind war er ein rechter Wildfang gewesen. Er war kaum zu bändigen und es verging selten ein Tag, an dem er nicht irgendeine Dummheit angestellt hatte. Und je älter er wurde, desto schlimmer wurde es. Alle Gespräche, alle gut gemeinten Ratschläge, alles Reden, alle Verbote, alle Strafen halfen nichts. Und zum Schluss war er ihm völlig entglitten. Er hatte die Schule beendet und ein Studium in einer anderen Stadt begonnen. Von da ab hörte er nur noch ganz selten von ihm. Und wenn, waren es andere Menschen die ihm etwas berichteten. So hatte er auch gehört, dass er sein Studium abgebrochen und geheiratet hatte. Kein Wort, keine Einladung hatte er erhalten. Nichts. Auch von der Geburt eines Enkels, seines Enkels, hatte er von anderen Menschen erfahren. Auch die sehr traurige Nachricht, dass seine Schwiegertochter plötzlich verstorben war, überbrachten ihm fremde Menschen. Er hatte sie nie kennengelernt, seine Schwiegertochter. Von seinem Sohn hörte er nichts mehr.

    Eines Tages flatterte ein Brief des Jugendamtes auf seinen Schreibtisch. Darin stand, dass sein Sohn, der Vater seines Enkelsohnes Jürgen, sich mit unbekanntem Ziel auf und davon gemacht hatte und seinen kleinen Sohn mit einem Brief, worin Name, das Geburtsdatum des Jungen und die Adresse des Professors – also des Opas – standen, in einem Kinderheim abgegeben hatte. Nun war die Frage: Wohin mit dem kleinen Burschen, seinem Enkel. Für ihn gab es nur die eine Antwort und die lautete: zu ihm, zu seinem Opa. Und so geschah es auch. Der kleine Bursche zog zu seinem Opa, wuchs dort auf und begann dort sein eigentliches Leben. Der Professor war nun Vater, Mutter, Oma und Opa gleichzeitig für den Jungen. Er ließ sich von seiner Universität emeritieren und war von nun an nur noch für seinen kleinen Jürgen da. Vom Vater hörte er nie wieder etwas.

    Der Junge entwickelte sich prächtig. Außer ein paar Dummheiten, die ja wohl jeder Junge macht, hatte der Professor nie einen Grund zur Klage. In der Schule lernte er fleißig und war in seinem ganzen Charakter ein prima Junge: hilfsbereit, freundlich, fleißig und nett zu allen Menschen. Eben nur mal ein paar kleine Dummheiten, wie Äpfel klauen (obwohl es in ihrem eigenen Garten genug Apfelbäume gab) oder den ollen Nachbarn, der immer nur meckerte, ärgern. Aber wer hatte das als Kind wohl nicht gemacht? Der Professor hatte keinen Grund zur Klage. Nun hatte der Junge schon sein Abitur gemacht und sollte nach den Sommerferien mit seinem Studium anfangen.

    An all das dachte der Professor an seinem Geburtstagsabend und lächelte wehmütig, als er das Bild seiner Frau und seines Sohnes ansah. Aber ihm blieb ja seine größte Freude und das war sein Enkel Jürgen. Er lebte mit in dem Haus des Professors. Denn das war ja groß genug. Der Opa half dem Jungen beim Lernen und der Enkel half dem Opa bei all den Sachen, bei denen der Opa Hilfe brauchte. Beide waren zu jeder Zeit für einander da. Trotz allem fehlten ihm aber seine Frau und sein Sohn sehr.

    So war das alles vor zwei Wochen, nach seinem Geburtstag. Das Wetter war schlecht gewesen. Alles war grau und kalt. Es war eben erst Ende Februar. Der Wind blies kalt um die Ecke und alles machte einen dreckigen Eindruck. Am liebsten wäre der Professor gar nicht raus gegangen und an seinem warmen Kamin in der Stube geblieben. Aber er musste doch mal raus. Er brauchte Bewegung. Das war schon immer so gewesen. Eingesperrt in einem Raum zu sein, war das Schlimmste für den Professor. Und so machte er sich jeden Tag auf den Weg. Dabei musste er sich

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