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Eine steinharte Geschichte
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eBook148 Seiten1 Stunde

Eine steinharte Geschichte

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Über dieses E-Book

Aus allen Herren Länder wurden Steine gesammelt und im Steingarten angeordnet. Durch einen Blitzeinschlag erwachen die Steine zum Leben und sofort in einen Streit darüber, wer wohl ihr Anführer sein soll. Ein böser Maulwurf profitiert davon und lässt sie alle verschwinden. Die Maus Luzie und der Munk wollen helfen. Wird es ihnen gelingen?

Für ein paar Kuscheltiere verkauft Klara ihren Opa. Nun erst merkt sie, wie sehr sie ihn vermisst, und will ihn wieder den Händen des bösen Mannes entreißen. Aber das wird nicht so einfach, und Klara erkennt den Wert von Liebe und Freundschaft.
SpracheDeutsch
HerausgeberBooks on Demand
Erscheinungsdatum17. Nov. 2015
ISBN9783739262512
Eine steinharte Geschichte
Autor

Horst Schultze

Horst Schultze, geboren 1951, lebt in Brandenburg an der Havel, hat bereits 5 Kinderbücher veröffentlicht.

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    Buchvorschau

    Eine steinharte Geschichte - Horst Schultze

    BILDERVERZEICHNIS

    1

    Die Arbeit war getan. Da lagen sie nun: mal ordentlich, mal wahllos durcheinander angeordnet, alle Steine, die Johannes, sein Onkel Horst, Tante Eva und Sven immer und überall gesammelt hatten. Sie lagen jetzt im Garten seines Onkels, und Tante Eva hatte daraus einen Steingarten gemacht. Sie hatte davon richtig Ahnung, denn sie war ja Gärtnerin. Da wuchsen auch viele verschiedene Pflanzen. Manchmal hatten sie ganz seltsame und komische Namen wie Walddickblatt, Iberis, Steinbrechblumen oder Leberbalsam. Einige von ihnen kannte Johannes schon, aber bei anderen hatte Tante Eva den lateinischen Namen genannt, und damit konnte er überhaupt nichts anfangen. So sagte sie: „Das ist eine Saxifraga x apiculata und das ist Ramonda myconi."

    Johannes zog dann den Kopf ein und verstand gar nichts. Alpenaster oder Grasnelke kannte er dagegen gut. Die gefielen ihm auch besser, weil sie schöner blühten.

    Und nun aber erst die Steine. Die gefielen dem Jungen am besten. Da gab es Kalksteine, Kalktuff und Travertinen. Sandstein, Basalt, Granit, Schiefer und Porphyr. Alle hatten unterschiedliche Farben, und manche glitzerten ganz prächtig. „Da ist Glimmer drin", hatte Onkel Horst gesagt.

    Johannes konnte sich am fertigen Steingarten nicht satt sehen, und das Farbenspiel der Steine und Pflanzen in der warmen Mittagssonne begeisterte ihn. Er hatte eine kleine Gießkanne in der Hand. Die Pflanzen standen noch nicht sehr lange im Steingarten, und damit sie schön anwuchsen, brauchten sie regelmäßig Wasser. „Aber nicht so viel und schön vorsichtig gießen, damit die Erde nicht weggespült wird", hatte Tante Eva gesagt. Johannes goss auch ganz vorsichtig. Die Pflanzen sollten doch so richtig schön anwachsen und blühen. Das Anlegen des Steingartens hatte viel Arbeit gemacht. Er hatte fleißig mitgeholfen, wenn er bei Onkel Horst zu Besuch war. Da waren sie alle zusammen beschäftigt, die Arbeit machte Spaß und ging ihnen so ganz leicht von der Hand.

    Nun stand er vor dem fertigen Steingarten und erfreute sich daran. Es sah aber auch alles wunderschön aus und die Pflanzen waren schon ein kleines Stück gewachsen. Bei der Pflege war das auch gar kein Wunder. Johannes bückte sich und zog eine kleine Unkrautpflanze raus. Dann goss er noch einmal über alle Pflanzen. So, nun war er aber wirklich fertig. Er nahm sich einen Gartenstuhl und setzte sich hin.

    Da rief Tante Eva auch schon zum Mittagessen. Heute gab es Makkaroni mit Tomatensoße. Und die wollte er sich auf gar keinen Fall entgehen lassen. Die aß er für sein Leben gern. Tante Eva brachte das Mittagessen raus, und sie aßen im Garten. Das war immer wunderbar. Da konnte er beim Essen über den ganzen Garten schauen. Und die Luft war wunderschön warm, und die Sonne kitzelte ihn an der Nase. Die Vögel sangen, und die Schmetterlinge flogen umher. Am Schmetterlingsbaum war besonders viel Betrieb. Kein Wunder, denn er hatte seinen Namen ja nicht umsonst bekommen.

    Der Steingarten war nun fertig angelegt

    Gedankenverloren schaute Johannes umher und kaute seine Makkaroni. „Dir schmeckt es wohl heute nicht? fragte Tante Eva. „Du kaust und kaust und guckst in die Welt, als ob dir die Petersilie verhagelt wäre. Oder wirst du etwa krank? Das wäre ja bei dem schönen Wetter nicht so gut.

    „Doch, es schmeckt ganz prima. Ich schaue mir aber den Garten an und da bin ich beim Beobachten der Schmetterlinge ins Träumen gekommen. Sieh mal, da sitzt gerade ein Tagpfauenauge auf unseren Glimmerstein. Sieht das nicht toll aus? Unser Steingarten ist wirklich wunderschön", antwortete Johannes.

    „Du hast Recht, mein Junge, sagte Tante Eva. „Nun iss aber erst mal auf, und dann kannst du weiter träumen. Ich will noch alles aufräumen, und dann muss ich in die Stadt fahren. Es wird so langsam Zeit.

    Nun war Johannes aber richtig satt. Er nahm sich wieder seinen Gartenstuhl und setzte sich in die Sonne. Sein Bauch war von den vielen Makkaroni richtig kugelrund, und er ließ ihn sich von der Sonne bescheinen.

    Johannes fühlte sich unsagbar wohl. Er war wieder mal zu Besuch bei seinem Onkel. Hier war es immer wunderschön, und er hatte im Garten oder im Wald oder im gemeinsamen Urlaub schon viele unglaubliche Abenteuer erlebt. Gerade hier passierten ihm immer wieder die seltsamsten Abenteuer. Entweder wenn er alleine war, oder er erlebte sie mit seinem Onkel zusammen. Manchmal waren sie so unglaublich, dass Johannes später meinte, er habe alles nur geträumt. Doch sie waren ihm wirklich passiert. Egal, wie auch immer, jedenfalls war es immer toll bei Onkel Horst, Tante Eva und Sven.

    Sein Blick fiel wieder auf den Steingarten. Die Blumen wiegten sich sanft im Sommerwind, und die Steine glitzerten in der Sonne. Es waren große und kleine Steine, schwarze, weiße und bunte. Und das Tollste war, sie waren fast alle von Onkel Horst oder ihm selbst gesammelt worden. Und nicht nur hier in der Umgebung. Nein, sie kamen aus allen Himmelsrichtungen und den verschiedensten Ländern und Landschaften. Immer, wenn sie unterwegs oder im Urlaub waren, brachten sie einige Steine mit. Der eine braune Stein war gerade so groß wie seine Faust und ganz glatt. Den hatten sie beim Bohren eines neuen Brunnens im Garten in sieben Meter Tiefe gefunden. Wie lange der dort wohl schon gelegen hatte? Den anderen hatte Sven vom Atlantik mitgebracht. Er war auch faustgroß und schneeweiß. Wie mag der wohl an die Küste gekommen sein? Da gab es Steine aus dem Harz und aus Thüringen. Wieder andere kamen von sehr weit her. Sogar aus Norwegen waren welche dabei und vom Nordkap, aus Schweden und dem Weihnachtsmannland in Finnland. Die meisten waren aber aus den Alpen und den Dolomiten. Manche waren aus 4000 Meter Höhe.

    Es waren nicht nur sehr große und schöne Steine darunter, sondern auch solche, die sie einfach nur so mitgebracht hatten. Über den grauen und scharfkantigen Stein war Johannes mal beim Wandern gestolpert und hatte sich seinen großen Zeh ganz fürchterlich gestoßen. Der Zeh war blau und dick geworden und tat lange weh. Den musste er natürlich auch mitnehmen. Obwohl er nur unscheinbar und grau war. An den anderen Stein, den schwarzen mit den vielen Zacken, hatte sich Sven mal seine Hose zerrissen. Er wollte für Johannes im Wald Himbeeren pflücken und hatte den Stein, der im Gras lag, einfach nicht gesehen. Und die Hose war noch fast neu gewesen. Tante Eva hatte ganz schön mit Sven geschimpft, weil er nicht besser aufgepasst hatte. Dabei wollte er nur für ihn Himbeeren pflücken. Die waren so schön süß, und Johannes traute sich nicht an die Himbeersträucher ran, weil sie so schrecklich pikten. Dieser Stein musste also auch mit. Schon deshalb, damit er anderen Leuten nicht mehr die Hosen zerrissen konnte. Den gelblichen dort hinten hatte er mal eine sehr lange Bergwiese runter gekullert. Einfach nur so. Als sie dann aber nach langer Wanderung unten an der Berghangwiese vorbeikamen, lag derselbe Stein mitten auf dem Weg. Er lag da und Johannes staunte, dass er zweimal denselben Stein gefunden hatte. Das hatte sicher was zu bedeuten. Tante Eva meinte zwar das sei alles Quatsch, aber vorsichtshalber nahm er ihn doch lieber mit. Man konnte ja nie wissen. Noch andere wieder hatten sie nur so mitgenommen, weil sie ja Steine für den Steingarten brauchten. Die hatten also gar keine Bedeutung und Johannes wusste auch nicht mehr, woher sie waren. Doch bei vielen wusste er es noch.

    Es waren Steine von überall her: aus einem Vulkan, aus 4000 m Höhe, aus einem Brunnenschacht, aus dem tiefen Meer usw.

    Da gab es also Steine, die von sehr weit her waren. Steine aus großer Höhe. Farblich schöne Steine oder welche, die eine besonders schöne Form hatten. Dann wieder die, mit denen Johannes irgendwas erlebt hatte. Und dann eben noch die unbedeutenden. Er nannte sie Lückenschließersteine.

    Sie alle waren mit im Steingarten zusammen verarbeitet worden. Mit der Blumenbepflanzung bildeten sie im Garten einen ganz besonders prächtigen Blickfang, und jeder bewunderte den Steingarten. Johannes erzählte jedem die Geschichte der Steine, und war sehr stolz darauf.

    Tante Eva hatte ihm den Sonnenschirm aufgestellt, damit er keinen Sonnenbrand bekommt. Nun war der Junge doch tatsächlich darunter auf seiner Gartenliege eingeschlafen. Und das war gar nicht so schlecht. Mittagsschlaf hatte er zwar schon lange nicht mehr gemacht ˗ das war ja eigentlich auch nur was für kleine Kinder ˗ aber heute war es ganz gut. Am Abend wollten sie noch ins Kino gehen. Da gab es den neuesten Trickfilm. Und Onkel Horst hatte ihm den Kinobesuch ganz fest versprochen. Morgen früh wollten sie dann eine Radtour machen. Schon ganz früh los. Da war es gut, dass er schon etwas vorschlief. Dann war er doch morgen bestens ausgeschlafen und für die Radtour frisch und munter.

    Also schlief Johannes unter dem Sonnenschirm und hatte ein sehr zufriedenes Gesicht. Er fühlte sich pudelwohl.

    2

    Am nächsten Morgen ging es auch wirklich schon früh los. Er fuhr gemeinsam mit seinem Onkel. Früher saß er immer auf den Kindersattel. Nun war er aber schon groß, hatte ein eigenes Rad und konnte prima Rad fahren.

    Die Fahrräder hatten sie schön sauber geputzt und alle wichtigen Teile überprüft. Klingel, Licht und Bremse funktionierten und die Kette war geölt. Da Johannes schon zur Schule ging, kannte er auch schon die wichtigsten Verkehrsvorschriften. Das war wichtig, denn auch als Radfahrer muss man sich nach den Vorschriften richten. Sonst kann es schnell zu einem schweren

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