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Das Vermächtnis der Dämonen
Das Vermächtnis der Dämonen
Das Vermächtnis der Dämonen
eBook254 Seiten3 Stunden

Das Vermächtnis der Dämonen

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Über dieses E-Book

Mike begegnet im Keller seiner Schule einem leibhaftigen Drachen, der jedoch mit seinem feurigen Atem unglücklicherweise das gesamte Schulgebäude in Brand steckt. Gemeinsam mit dem Drachen Drak muss Mike nun die Flucht ergreifen. Dies ist der Beginn einer Reise, die Mike zu vielen mystischen Orten und Lebewesen führt und sein Leben auf den Kopf stellt.
Unterwegs trifft er auf die Dämonin Lucy, welche sich mit ihm verbündet, um eine Organisation aus Kriegern, die die Weltherrschaft anstrebt, auszuschalten, bevor es für die Menschheit zu spät ist.

Fantasy für junge Erwachsene - Empfehlung ab 11 Jahren
SpracheDeutsch
HerausgeberBooks on Demand
Erscheinungsdatum8. Nov. 2017
ISBN9783746001807
Das Vermächtnis der Dämonen
Autor

Robin Band

Robin Band wurde 1998 geboren und begann 2008 mit dem Schreiben. Bereits zwei Jahre später begann er die Arbeit an seinem Debütroman "Das Vermächtnis der Dämonen", welcher den ersten Teil einer Trilogie darstellt. Der finnisch-deutsche Autor schreibt am liebsten im Wald, wo die Ruhe der Natur auf ihn wirkt. "Jormund" ist das erste große Fantasy-Projekt nachdem die Trilogie fertig gestellt wurde.

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    Buchvorschau

    Das Vermächtnis der Dämonen - Robin Band

    Für meine Familie und meine Freundin, die mich immer dabei unterstützen meine Träume zu verwirklichen.

    Inhaltsverzeichnis

    Montag 5.8. – Dienstag 6.8. Vorgeschichte

    Mittwoch 7.8. Mitten im … Nichts

    Donnerstag 8.8. Das Labor

    Freitag 9.8. Gefangen

    Sonntag 11.8. Weissagungen

    Rätselhafte Morde (verfasst am 20.8.)

    Zurück am Sonntag 11.8.

    Montag 12.8. Wieder unterwegs

    Dienstag 13.8. Großstadtfeuer

    Mittwoch 14.8. Der Stützpunkt

    Donnerstag 15.8. Beschwerden des Vortags

    Freitag 16.8. Helenas Schiff

    Samstag 17.8. Wieder auf Land

    Sonntag 19.8. Ankunft

    Montag 20.8. Der Flug

    Donnerstag 21.8. USA

    Freitag 21.8. Die Anstalt

    Samstag 22.8. Freiheit

    Sonntag 23.8. Unerwartetes Wiedersehen

    Montag 24.8. Rückkehr zu den Verbrechern

    Dienstag 25.8. – Donnerstag 10.9. Leben in unserem neuen Zuhause

    Freitag 11.9. Wahrheit

    Samstag 12.9. Letzte Vorbereitungen

    Sonntag 13.9. Das Ende

    Montag 14.9. Der Anfang von meinem neuen Leben

    Mittwoch 16.9. Ehrung der Toten

    Dienstag 22.9. Zuhause

    Dienstag 29.9. Eintritt in eine neue Welt

    Kra‘al 1 Marcurio

    Bliach’al 1 Ankunft im Dorf

    Gruhllak 1 Die erste Mission

    Ramina 1 Auf Patrouille

    Tornar 1 Vorbereitungen

    Shurghal 1 Verteidigung

    Velam 1 Erschöpfung

    Kra’al 2 Neue Wachleute

    Bliach’al 2. Verhandlungen

    Gruhllak 2 Der Anfang vom Ende

    Ramina 2 Umkehr

    Freitag 9.10. Ewigkeit

    Epilog

    Anhang

    Wochentage im Seelengrab

    Lexikon der Rassen

    Lexikon der Seelengrab-Kreaturen

    Montag 5.8. – Dienstag

    6.8.

    Vorgeschichte

    Der Wecker tat es wieder. Sechs Wochen lang war er ruhig geblieben.

    Doch jetzt klingelte er wieder. Meine Laune war sofort schlecht, da ich wusste, dass nun wieder die Schule anfing. Schlaftrunken fiel ich aus dem Bett und schlurfte in das Bad. Kurz darauf stolperte ich mit halb geschlossenen Augen die Treppe hinunter. Ich grüßte meine Mutter und erntete einen Blick, der mir nicht gefiel. Es war dieser „dann geh halt früher schlafen"-Blick. Nachdem ich eine Kleinigkeit gegessen hatte, verließ ich das Haus.

    Kurze Zeit später trat ich durch das Schultor. Es waren noch 10 Minuten bis zum Schulbeginn, daher war noch kaum einer da. 3 Minuten vor Schulbeginn kam mein bester Freund Jack, der immer eine Kappe trägt, an. Pünktlich, wie jedes Jahr, hielt der Direktor seine Eröffnungsrede. Sie war jedes Mal das gleiche langweilige Gelaber. Aber am Ende sagte er noch etwas Unerwartetes:

    »Geht jetzt bitte wieder nach Hause, wir haben im Keller ein Problem … mit der Heizung.«

    Das war sinnlos. Mitten im SOMMER ein Heizungsproblem. Ganz klar, da war etwas faul.

    Ich zischte zu Jack: »Wir bleiben hier und schauen, was es wirklich ist.«

    »Ok, Mike«, flüsterte er zurück.

    Wir krochen unbemerkt in einen Busch und warteten, bis niemand mehr da war, auch keine Handwerker, die das „Heizungsproblem" lösen sollten.

    Wir gingen in das Kellergewölbe. Nach kurzer Zeit standen wir vor einer Tür, die mit einem Brett zugenagelt war.

    »Da drin ist bestimmt das Problem, aber wie kommen wir da rein?«, fragte Jack.

    »Hiermit«, entgegnete ich und zückte das Taschenmesser mit der Säge, »es kann nur ein bisschen dauern.«

    Ungefähr 1 Stunde später hatte ich es endlich geschafft.

    »Bereit?«, fragte ich.

    »Bereit.«

    Wir gingen hinein. Erst sahen wir nichts Auffälliges im spärlichen Licht, bis Jack rief: »Da!«

    Ich drehte mich dorthin und sah ihn, den feuerfarbigen Drachen mit zwei Köpfen. Hals über Kopf stürmten Jack und ich panisch davon. Dabei verlor Jack sogar seine Kappe, ließ sie aber liegen. Erst als wir weit genug von der Schule weg waren, verabschiedeten wir uns. Auf dem Weg nach Hause hatte ich die ganze Zeit das Gefühl, dass mich jemand beobachtet, dachte mir aber nichts dabei. Als ich zuhause ankam, bemerkte ich, dass meine Mutter schon zur Arbeit gegangen war. Sie musste fast den ganzen Tag arbeiten, da mein Vater kurz nach meiner Geburt verschwunden war, wohin, weiß niemand. Eines Morgens war er plötzlich weg, der Grund ist ebenfalls unbekannt. Ich ging auf mein Zimmer und machte den Computer an, um mein Lieblings-Game zu spielen. Doch gerade als ich meinen Charakter auswählen wollte, hörte ich die Tür aufgehen und wieder zuschlagen. Blitzschnell drehte ich mich um und erschrak. Dieser Drache war mir tatsächlich gefolgt! Doch erst jetzt sah ich, dass er nur 1,20 m groß war und dass er mich eher fragend als böse anstarrte. In der Hoffnung, er würde mich dann als Freund ansehen, hob ich grüßend die Hand. Er sah mich an, kam zu mir und streckte eine seiner messerscharfen Klauen nach mir aus. Reflexartig sprang ich zurück, doch bevor ich meinen Kopf am Tisch anstieß, fing er mich sanft mit den Klauen. Da verstand ich: Er wollte mir nichts tun, er wollte mir nur die „Hand" (Klaue) geben, als Zeichen der Freundschaft. Darauf gab ich ihm die Hand und fragte ihn: »Wie heißt du?« Er ließ ein gurgelndes Geräusch erklingen, als ob er überlegte. Dann sagte er: »Eigentlich ist es ja Drachengesetz, dass wir uns, wenn möglich nicht den Menschen zeigen und schon gar nicht mit ihnen sprechen, aber ich glaube, dass du nicht jedem Typ auf der Straße erzählst, dass bei dir ein Drache wohnt. Mein Name ist Drak und ich esse gerne Schinken, am liebsten gebraten.«

    »Und du erzählst gerne viel«, fügte ich hinzu.

    »Ja, ich rede oft viel. Du musst mich unterbrechen, sonst dauern meine Predigten immer Ewigkeiten. Einmal hat mein Freund Drachior mich nach der Uhrzeit gefragt und ich hab ihm dann gesagt: ›Die Drachenuhren wurden vor 26980 Jahren von … ‹ «

    »Jaja, schon kapiert, du kannst aufhören!«

    Darauf hörte er wirklich auf über das Leben des ersten Gottdrachens Kinglor zu erzählen, zu dem er irgendwie von dem Uhrenerfinder der Drachen gekommen war. Ich fragte ihn, ob er mit mir am Computer spielen möchte und er meinte, dass er gerne würde, aber nicht wisse, wie es geht. Also erklärte ich ihm, was er tun soll und wie. Mein Lieblingsspiel hatte auch einen praktischen Mehrspielermodus, in dem wir spielten, bis meine Mutter zurückkam und ich Drak verstecken musste. Wir entschieden, am nächsten Tag „ein bisschen" die Schule aufzumischen.

    Als ich aufwachte, aß ich und fütterte Drak mit etwas Schinken.

    Ich hörte meine Mutter auf der Treppe, die zum Esszimmer führte. Ich konnte also mit Drak nicht mehr hinuntergehen. Ich schaffte es nur mit großer Mühe, ihn in meine mittelgroße Sporttasche zu quetschen. Ich schnappte mir meinen Rucksack und schleifte meine Sporttasche aus dem Haus. Bei der Schule angekommen, wurde wieder eine Rede gehalten.

    »Ich habe gute Nachrichten für euch, liebe Schüler! Wir haben die Heizungen repariert, also kann der Unterricht ganz normal stattfinden.«

    Ein unglückliches Murren ging durch die Menge. Doch da sagte ich: »Ja, weil ich das „Heizungsproblem" hier habe!«, und ließ Drak aus der Tasche. Alle erschraken, aber das Schlimme dabei war, dass Drak, der Schwachkopf, meinte, in diesem Moment Feuer speien zu müssen, um noch mehr Angst zu verbreiten. Er traf das nahestehende Gebäude und die extrem heißen Drachenflammen setzten die Schule in Brand. Es kamen Polizisten und Zivilleute, um mich und Drak zu fangen, doch Drak schnappte mich und flog mit mir davon.

    Als wir ein gutes Stück zwischen uns und die Menschen gebracht hatten, landeten wir in einem Wald.

    »Es gibt längere Zeit kein zurück«, sagte ich traurig, »wir müssen auch von hier weg …«

    »Ja, aber wir haben genug Zeit, um zu verschnaufen und zu schlafen«, erwiderte Drak.

    Wir bauten aus Ästen und Blättern einen Unterschlupf und aßen meinen Schulproviant. Ich schlief erst gegen Ein Uhr ein.

    Beim Einschlafen hoffte ich noch, dass alles nur ein Traum wäre.

    Mittwoch 7.8.

    Mitten im … Nichts

    Es war KEIN Traum gewesen, sondern die pure Realität. Hier lag ich, in unserem Gebilde aus Blättern. Drak brachte gerade etwas zu mir, das einen leckeren Duft verströmte. Es schmeckte wirklich gut. Nach einiger Zeit räumte ich meinen Schulrucksack aus und schulterte ihn - wer weiß, wozu man ihn noch gebrauchen konnte. Nur mein Schreibzeug, mein Handy (das ich aber ausschaltete, damit der Akku nicht leer wurde) und mein Tagebuch, das mir meine Mutter aufgedrängt hatte, als ich 7 war, nahm ich mit. Ich nahm mir vor, den Rest meiner Reise und auch das, was bisher geschehen war, dort zu dokumentieren. Jeden Abend. Bis ich zuhause war oder das Tagebuch voll (ich tippe eher auf ersteres). Außerdem waren Stifte und Papier immer nützlich. In Filmen brauchen sie so etwas auch immer. Wir trafen letzte Vorbereitungen, danach flogen wir weiter und mein restliches Schulzeug konnte von mir aus im Wald verschimmeln. Wir flogen lange. Sehr lange. Unterwegs sahen wir Wiesen, Wälder, Flüsse und das Meer. So viel von der Welt hatte ich noch nie an einem Tag gesehen. Der Wind wehte durch meine Haare, er war angenehm kühl. Drak flog weiter und weiter. Er fing an, immer stärker zu keuchen. Genau über einem Meer ließ Draks Energie nach und er schwankte. Wir verloren rasant an Höhe. Er kippte nach links über und wir stürzten nebeneinander in das Meer. Das Wasser war nicht so kalt, wie ich es erwartet hatte. Wie weit wir wohl geflogen waren? Drak war kaum noch bei Bewusstsein vor Erschöpfung und konnte nicht selbst schwimmen, deshalb musste ich ihn ins Schlepptau nehmen, in der Hoffnung, irgendwo auf Land zu stoßen. Ich schwamm und schwamm und schwamm. Als meine Kräfte schwanden und ich dachte, ich müsste jetzt ertrinken, sah ich Land. Mein Körper wollte bereits untergehen, doch mein Wille siegte über die Erschöpfung. So kämpfte ich mich immer weiter voran und paddelte um mein Leben. Ich war so entkräftet, dass ich mich dort in den Sand legte und sofort eindämmerte. Nach einigen Stunden wachte ich auf und machte mich zusammen mit Drak auf die Suche nach Essen. Drak fand verschiedene Tiere, erlegte sie und gab mir die besten Stücke. Er nahm dann den Rest für sich und kehrte mit blutverschmiertem Maul zu mir zurück. Ich fand nur Beeren und Wurzeln, von denen ich aus dem Biologieunterricht wusste, dass sie essbar waren (zum ersten Mal war etwas, das ich in der Schule gelernt habe, nützlich). Wir brieten das Fleisch, aßen reichlich und packten die Reste ein. Da es Abend war, bauten wir eine provisorische Hütte aus Ästen und Blättern und gingen hinein. Ich vervollständigte meinen Reisebericht und wollte mich hinlegen. Doch weil wir noch vor kurzem geschlafen hatten, konnten wir erst mal nicht einschlafen. Wir redeten über uns, das was geschehen war und was wir als nächstes tun sollten, wobei ich Drak oft unterbrechen musste, da er immer wieder anfing über irgendetwas Uninteressantes von Drachen, die Drachen kannten, die mit Drachen verwandt waren, welche von anderen Drachen wussten und so weiter, zu berichten. Spät in der Nacht, vielleicht auch schon am nächsten Tag, schliefen wir ein.

    Donnerstag 8.8.

    Das Labor

    Verdammt, war ich hungrig, als ich gegen Mittag aufwachte. Drak schlief noch ruhig neben mir. Ich kramte aus meinem Schulrucksack kaltes Fleisch und Kräuter heraus und aß sie. Ich weckte Drak, der sich sofort auf MEIN Essen stürzte.

    »Lass das, Drak! Das ist mein Essen!«, rief ich.

    »Sorry. Weißt du, wenn ich hungrig bin, dann muss ich das nächstbeste Essbare essen. Einmal da hatte ich so einen Hunger, dass ich …«

    »Schon kapiert! Kannst aufhören!«

    Als wir satt waren, gingen wir die Insel erkunden. Nach einer Weile entdeckten wir ein verfallenes Gebäude. Es erinnerte mich an die Labore, welche man in Agentenfilmen zu Gesicht bekam. Der optimale Ort, um zu leben, solange man darauf wartete, wieder zurückkehren zu können. Es war auch niemand zu sehen. Also betraten wir das Labor, um uns darin umzuschauen. Nachdem wir relativ weit vorgedrungen waren, sah uns ein blutrot angezogener Mann und schrie: »Stopp! Du hast keinen Zutritt! Ich muss dich töten!«

    Dachte er ernsthaft, dass ich stehen bleibe und mich erschießen lasse? Ich rannte direkt in einen Tunnel mit Glasdach, welcher unter dem Meer entlangführte. Der Mann schoss auf uns, traf zum Glück weder uns noch die Glasdecke. Drak drehte sich um und stürzte sich mit hoher Geschwindigkeit auf ihn. Ein bisschen Asche war alles, was von ihm übrigblieb. Plötzlich tauchten viele dieser Männer auf. Der Aschehaufen hatte anscheinend einen Alarm ausgelöst, bevor er starb. Aber Drak und ich gaben nicht auf. Wir kämpften gegen sie. Naja, Drak streckte mit einem Feuerstoß sechs Leute nieder, während ich die meiste Zeit panisch davonrannte. Als nur noch ein Mann, der mit einem Messer bewaffnet war, übrigblieb, ging Drak triumphierend auf ihn zu. Dieser zitterte, als Drak Flammen auf ihn spie, und warf sein Messer in dem Moment, als sich sein ganzer Körper zu Staub verwandelte. Das Messer traf einen von Draks Hälsen und durchschnitt ihn. Drak fiel zu Boden, am Hals blutend. Ich dachte, er wäre tot, da er sich nicht mehr regte.

    Entgegen meinen Erwartungen geschah es: Drak stand wieder auf! »Autsch! Das tat weh. Zum Glück hat er nur meinen Kopf ohne Hirn weggehackt.« »Hä? Das verstehe ich jetzt nicht ganz …«, sagte ich. »Weißt du, wir Drachen haben so einen Schutz von Geburt an, der die erste tödliche Wunde vollständig verheilen lässt. Bei abgehackten Körperteilen verheilt die Wunde, aber der Körperteil bleibt ab. Es schützt nicht gegen ein fehlendes Gehirn oder Herz. Wir Drachen haben nur ein Gehirn, ich hatte Glück, dass er mir den Kopf ohne Gehirn abgehackt hat. Einmal, da hat mein Onkel Friedolin gemeint, dass sein Vater erzählt hat, dass sein Cousin berichtete, dass ein anderer Drache behauptet hat, dass bei ihm …«

    »Ich hab‘s verstanden, Drak!«

    Auf einmal kam ein weiterer Mann angerannt und warf eine Granate in unsere Richtung. Ihm schien nicht viel am eigenen Leben zu liegen. Der Tunnel stürzte in Folge der Detonation ein, die Wassermassen stürzten auf uns und wir verloren das Bewusstsein.

    »Hey, du! Lebst du noch?«

    Diese Stimme weckte mich irgendwann noch an diesem Tag. Ich öffnete die Augen und fand mich auf einem Kreuzfahrtschiff wieder. Ein Matrose hatte mir gerade das Wasser aus der Lunge gedrückt. »Ja. Danke für die Rettung.«

    Es schien so, als hätte ich unglaubliches Glück gehabt, um dies zu überleben.

    »Ok. Wir können dich mit zum Land nehmen. Kannst du dir es leisten, eine Luxussuite zu mieten, oder willst du hier auf dem Deck rasten und die Reste aufessen?«

    »Ich nehme das Luxuszimmer. Auf das andere Niveau lasse ICH mich doch nicht herab. Ich zahle nach Ende der Fahrt.«

    Natürlich hatte ich das nötige Kleingeld nicht dabei, daher musste ich mir noch etwas einfallen lassen. Kurz darauf schloss ich meine Kabinentür auf. Es war traumhaft: Ein Himmelbett, ein Fernseher und ein Computer standen da und warteten darauf, dass sie benutzt werden. Nur Drak war nicht da … Meine erste Freude verflog und ich fragte mich, was mit ihm geschehen war. Doch in dem Moment kam Drak mühselig durch die Gitterstäbe des offenen Schiffsfensters hereingekrochen. »Tach, Mike! Hast du mich vermisst? Mich hat das einstürzende Wasser nicht k.o. geschlagen. Dann hab‘ ich dich hochgefischt und getragen. Meine Kräfte ließen nach und deshalb ließ ich dich hier in der Nähe des Schiffs „treiben". Dann habe ich dich aus sicherer Höhe beobachtet. So bin ich hierhergekommen. Lass uns etwas tun Wollen wir an dem PC dein Spiel da spielen?«

    Selbstverständlich wartete ich nicht lange und machte sofort Gebrauch vom Computer, der einen automatischen Löschvorgang am Ende der Reise vornehmen würde, und downloadete sofort mein Lieblingsspiel und installierte es. Ich spielte es mit Drak, bis aus einem Lautsprecher kam: »Abendtisch! Bitte kommen!«

    Ich schaltete den PC aus und ließ Drak mit dem Versprechen, ihm etwas Gutes mitzubringen, im Zimmer. Das Essen war wundervoll: gefüllte Hummer, Kaviar, sinnlos goldüberzogener Kuchen und viele weitere teure Speisen. Ich nahm mir extra viel zu viel auf den Teller und packte den überflüssigen Teil unauffällig in eine Tüte, die ich mir von der Theke genommen hatte. Als ich zurück im Zimmer war, fand ich Drak nicht. Das Einzige, das mir auffiel, war, dass auf dem Boden ein leicht wärmerer Luftzug wehte. Ich schaute unter das Bett und sah, dass Drak dort war. »Kannst da rauskommen, Drak, ich bin‘s nur, keine Angst.«

    »Dachte ich mir auch, aber hab mich zur Sicherheit versteckt, hätte ja auch ein Zimmermädchen sein können, oder so.«

    Ich warf Drak die Tüte hin und dachte für einen Moment er würde sie einfach so als Ganzes verschlingen. Er öffnete sie gierig, kippte sich den Inhalt in das Maul und aß es mit einem Bissen. Kurz darauf kam eine weitere Durchsage, in der gesagt wurde, dass das Schiff am nächsten

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