Vom Spielplatz an den Konferenztisch: Warum Eltern oft die besseren Führungskräfte sind
Von Isabel Saacke
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Über dieses E-Book
Isabel Saacke liefert all denen Argumente, die dafür sind, dass Frauen nach der Babypause wieder in den Beruf einsteigen und Karriere bis ganz nach oben machen. Sie zeigt auf, dass zwischen Führungsalltag und Kindererziehung einige Gemeinsamkeiten liegen. Das Erziehen von Kindern sollte für Unternehmen aus Ihrer Sicht eher ein Grund als ein Hindernis sein, Frauen vermehrt einzustellen.
Isabel Saacke
Isabel Saacke ist ausgebildete Psychologin und hat einige Jahre in Berlin für ein gerichtspsychologisches Institut gearbeitet. Anschließend war sie viele Jahre für eine Personalberatung in Köln tätig, wo sie immer wieder aus psychologischer Sicht betrachtet hat, wie Menschen führen. Ihre anschließende Tätigkeit als Coach sowie ihre Verantwortung als Mutter eines 2005 geborenen Sohnes hat die Überzeugung verstärkt, das Mitarbeiterführung und Kindererziehung einer Menge gemein haben. Das vorliegende Buch ist das Ergebnis langjähriger Überlegungen darüber, welche Gemeinsamkeiten zwischen diesen beiden Phänomenen bestehen.
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Buchvorschau
Vom Spielplatz an den Konferenztisch - Isabel Saacke
für Jakob,
Carli, Konstantin,
Chiara, Anna und Leo
INHALTSVERZEICHNIS
EIN WORT VORAB
EINLEITUNG
WAS SAGT DIE WISSENSCHAFT?
3.1 Parallelen in Geschichte und Entwicklung zweier Forschungsgebiete
3.1.1 Die Wurzeln: Der Sozialpsychologe: Kurt Lewin
3.1.2 Noch heute in aller Munde: Stil-Konzepte
3.1.3 Ohne ‚Brüche’: Die dimensionale Betrachtungsweise
3.1.4 Im Fokus: Das Verhalten von Führungskräften und Erziehern
3.1.5 Alles wird immer komplexer
3.2 Wozu das Ganze?
PARALLELEN ZWISCHEN KINDERERZIEHUNG UND MITARBEITERFÜHRUNG
4.1 „Ich schaff’ das ganz alleine."
4.2 „Der wird mal Dirigent!"
4.3 „Vor dem Essen Hände waschen!"
4.4 „Wenn ein Löffelchen voll Zucker …"
4.5 „Der soll mal viel Geld verdienen!"
OHNE FAMILIENFREUNDLICHE ARBEITSZEITEN GEHT ES NICHT!
5.1 Die Charta für familienbewusste Arbeitszeiten
5.2 Der demografische Wandel
5.3 Weniger Arbeitsstunden für Mütter, aber auch für Väter
5.4 Ist von der Charta irgendetwas umgesetzt worden?
5.5 Die aktuellen Entwicklungen
5.6 Resümee
EIN PLÄDOYER FÜR MÜTTER UND VÄTER IN FÜHRUNGSPOSITIONEN
6.1 Gleiche Rechte für alle
6.2 Braucht Deutschland die Frauenquote?
6.3 Gemeinsam geht es einfach besser!
6.4 Fachkräftemangel ist vorprogrammiert
6.5 Die „gläserne Decke"
LITERATUR
1 Ein Wort vorab
Jennifer Senior nutzte Anfang 2014 im ‚TED-Talk‘ das Zitat: „Kinder sind ökonomisch wertlos, aber emotional unbezahlbar." Im Original heißt es auf Englisch:
„Children are economically worthless
but emotionally priceless."
i
Sie beschreibt in ihrem Vortrag, dass es früher genau anders herum war. Kinder haben gearbeitet und waren daher ökonomisch wertvoll. Aber sie waren emotional eher unwichtig.
Sicher ist es illusorisch (und auch nicht wünschenswert), dass Mitarbeiter so wertvoll bzw. „unbezahlbar" für Vorgesetzte werden wie Kinder. Aber ich denke, es wäre nicht schlecht, wenn Mitarbeiter ein wenig mehr wie Kinder für Vorgesetzte werden würden. Daher schreibe ich dieses Buch.
2 Einleitung
„Wo sind die Familienmanager?", titelte das ‚Personalmagazin’ schon in seiner Ausgabe 03/2010 und stellte fest, dass sich zwar der Anteil von Unternehmen, die familienfreundliche Angebote an Mitarbeiter machen, deutlich erhöht hat, diese jedoch vielfach gar nicht genutzt würden.ii Die ‚Führungskräftestudie 2009’ der Haufe-Akademieiii kommt ebenfalls zu dem Ergebnis, dass obwohl 92 % der Befragten sagen, dass sie eine ausgeglichene Work-Life-Balance als wichtige Eigenschaft einer Führungskraft sehen, aber nur 43 % entsprechende Angebote auch nutzen. Als eine Erklärung für dieses Phänomen wird der Umstand genannt, dass es bislang im Top-Management kaum Vorbilder gibt, die jüngeren Führungskräften Mut machen könnten, ihr Leben trotz des Wunsches nach Karriere konsequent auf mehr Familienorientierung auszurichten. Noch immer existiert in den Köpfen die Angst, als Teilzeitkraft schnell aufs Abstellgleis zu geraten bzw. dass eine wirkliche ‚Karriere‘ nur unter der Voraussetzung möglich ist, dafür auch zeitlich einen sehr hohen Einsatz zu bringen. Es scheint, dass niemand, der Karriere machen will, sich traut, Maßnahmen zu nutzen, die von Unternehmen angeboten werden. Zu groß ist die Sorge vor dem negativen Image bei den Kollegen oder einem ‚Karriereknick’.
Es ist also zunächst ein Bewusstseinswandel notwendig, durch den sich die Einstellung breitmacht, dass die Führungskraft selbst, der Arbeitgeber, die Familie und auch die Mitarbeiter (also eigentlich alle) davon profitieren, wenn sich eine Führungskraft entschließt, einen Teil ihrer ‚Arbeitszeit’ in das Familienleben einzubringen.
Wenn man sich vergegenwärtigt, dass es durchaus Parallelen gibt zwischen dem ‚Managen’ eines Haushaltes/dem Erziehen von Kindern und dem Managen einer Abteilung/dem Führen von Mitarbeitern, so wird deutlich, dass diese beiden Lebensbereiche ohnehin nicht so