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Der liebe Gott kommt nicht voran: Geschichten aus dem Alltag des Allmächtigen
Der liebe Gott kommt nicht voran: Geschichten aus dem Alltag des Allmächtigen
Der liebe Gott kommt nicht voran: Geschichten aus dem Alltag des Allmächtigen
eBook116 Seiten1 Stunde

Der liebe Gott kommt nicht voran: Geschichten aus dem Alltag des Allmächtigen

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Über dieses E-Book

Dass Gott großartig Akkordeon spielt, wusste schon der Kabarettist Hanns Dieter Hüsch. Dass er auch gerne auf der Parkbank sitzt oder am Kiosk plaudert, dass es ihm nicht immer gut geht und er auch mal einen heiligen Zorn hat, oder untröstlich ist, wundert daher nicht wirklich. Humorvoll und hintersinnig schreibt Wolfgang H. Weinrich von seinen Gott, der ganz und gar Mensch ist. Tiefsinnige Geschichten zum Schmunzeln und Weiterspinnen. Das Lese- und Vorlesebuch für Zwischendurch.
SpracheDeutsch
HerausgeberKreuz Verlag
Erscheinungsdatum16. Apr. 2014
ISBN9783451800917
Der liebe Gott kommt nicht voran: Geschichten aus dem Alltag des Allmächtigen

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    Buchvorschau

    Der liebe Gott kommt nicht voran - Wolfgang H. Weinrich

    Wolfgang H. Weinrich

    Der liebe Gott

    kommt nicht voran

    Geschichten aus dem Alltag

    des Allmächtigen

    Impressum

    © KREUZ VERLAG

    in der Verlag Herder GmbH, Freiburg im Breisgau 2014

    Alle Rechte vorbehalten

    www.kreuz-verlag.de

    Umschlaggestaltung: agentur Idee

    Umschlagmotiv: © shutterstock

    Autorenfoto: © Joachim Storch

    E-Book-Konvertierung: le-tex publishing services GmbH, Leipzig

    ISBN (E-Book) 978-3-451-80091-7

    ISBN (Buch) 978-3-451-61247-3

    Inhalt

    Der liebe Gott am Kiosk

    Der liebe Gott bleibt inkonsequent

    Der liebe Gott erinnert sich

    Der liebe Gott erzählt mehr über sich

    Der liebe Gott fährt (nicht) in Urlaub

    Der liebe Gott guckt spazieren

    Der liebe Gott in der Börse

    Der liebe Gott ist angetan

    Der liebe Gott ist entspannt (vorläufig)

    Der liebe Gott ist es sich wert

    Der liebe Gott ist etwas ratlos

    Der liebe Gott ist genervt

    Der liebe Gott ist krank

    Der liebe Gott ist untröstlich

    Der liebe Gott kommt nicht voran

    Der liebe Gott beruhigt sich wieder

    Der liebe Gott ist einsam

    Der liebe Gott und seine Vorliebe

    Der liebe Gott leuchtet ein

    Der liebe Gott macht es sich einfach

    Der liebe Gott hat Grenzerfahrungen

    Der liebe Gott plant eine Lebensversicherung

    Der liebe Gott raucht

    Der liebe Gott sieht blau

    Der liebe Gott spielt Akkordeon

    Der liebe Gott spricht über einen engen Vertrauten

    Der liebe Gott summiert

    Der liebe Gott träumt

    Der liebe Gott überrascht

    Der liebe Gott und das schlechte Gewissen

    Der liebe Gott und der liebe Allah

    Der liebe Gott und die Parabel vom Leben

    Der liebe Gott und Doktor Strobel

    Der liebe Gott ist zum Scherzen aufgelegt

    Der liebe Gott und worum es ihm geht

    Der liebe Gott unter seinesgleichen

    Der liebe Gott vor dem Liebestempel

    Der liebe Gott zitiert

    Der liebe Gott hat es nicht vergessen

    Der liebe Gott schreibt nicht

    Der liebe Gott sammelt Kitsch

    Der liebe Gott und der tödliche Monolog

    Der liebe Gott ist glücklich

    Der liebe Gott gibt (auf Bitten) einen Rat

    Der liebe Gott und der graue Himmel

    Der liebe Gott und die süße Mahlzeit

    Dem lieben Gott stinkt es

    Der liebe Gott bleibt seiner Linie treu

    Der liebe Gott ist interessiert

    Der liebe Gott ist parteiisch

    Der liebe Gott ist nicht zu halten

    Der liebe Gott gibt nicht auf alles befriedigende Antworten

    Der liebe Gott macht von sich reden

    Der liebe Gott im Nachklapp

    Der liebe Gott am Kiosk

    An einem Kiosk den lieben Gott zu treffen, passiert nicht oft. Kommt aber vor, hin und wieder. Dann nämlich, wenn ihm ’ne Laus über die Leber gelaufen ist, und er seinen Kummer irgendwie ertränken will. Behauptet er, wenn man ihn dort trifft und fragt, was er da will.

    Er ist dann immer schnell umgeben von Leuten, die dann und wann, und das ist manchmal oft, sehr oft, auch nicht recht weiter wissen. Die sind ganz erstaunt, ihn hier zu treffen: »Musst du nicht im Himmel sein?«, fragen sie. Oder: »Du trinkst Alkohol? Macht das ein Vorbild?«

    Die meisten sind Kerle, aber auch ein paar Frauen sind darunter. Die hängen dort richtig ab. Stundenlang. In Qualm und Schweißdunst. Wissen, obwohl sie wenig wissen, wie sie sagen, alles besser. Jedes neue Bier scheint ihnen recht zu geben. »Die Welt ist halt, wie sie ist: schlecht. Wenn ich nur an meine Vermieterin denke«, sagt einer.

    Ein anderer meint: »Ja, schau dir nur die Politik an. Auch nicht besser.«

    Ein Dritter: »Guck dir den Fußball an. Die sind doch nur abgestiegen, weil die Kohle nicht mehr gestimmt hat.«

    »Wo stimmt die schon?«, fragt eine Frau aus dem Hintergrund. »Ich putze mich tot für ein paar Kröten. Habe gar keine Lust mehr.«

    »Noch ein Bier, Karl«, ruft einer.

    »Für dich auch?«, wendet er sich an den lieben Gott. Der nickt still. Obwohl er eigentlich ins Lamento einstimmen will mit den Worten: »Und wer ist schuld daran?«

    »Und wer ist mal wieder schuld daran?«, fragt einer. »Na, die da oben, ist doch völlig klar«, antwortet eine junge Frau und wendet sich an den lieben Gott. »Die da oben. Das denkst du doch auch, oder?«

    »Ja, die oder der da oben«, sagt der liebe Gott. Und nippt an seinem Bier.

    Ehe er geht, schaut er noch mal in die Runde. Das macht er immer, wenn er ein wenig sprachlos ist und von ihm anschließend einige Zeit nichts zu hören oder zu sehen ist.

    Der liebe Gott bleibt

    inkonsequent

    An einem langen Regentag, und der ist hausgemacht, weil es schon sehr lange sehr trocken war, an diesem langen Regentag also, schlägt der liebe Gott sein Tagebuch auf und findet einen alten Eintrag: Lasst uns Menschen machen.

    Ein undatierter Eintrag. Einer, an den er sich immer wieder gerne erinnert, auch wenn Vorsatz und Umsetzung ihm zuweilen fragwürdig erscheinen.

    Menschenskind, was ist aus denen geworden! So ganz anders am Anfang, so tierisch und bestialisch – und jetzt? So zivilisiert, so überlegt und so sentimental. Der liebe Gott lächelt über sich selbst, weil nichts stimmt an seinen Gedanken – außer, na ja, dass Menschen eben seine Schöpfung sind, mit all ihren Veranlagungen. Und die hat er ihnen überlassen. Mit allem, sagt er sich, selbst mit ihren Ausrufen wie »Ogottogott« oder »Ach du lieber Gott!«

    Manchmal kommt es ihm vor, als würde er sich selbst anrufen, was natürlich gar nicht geht. Alles unter dem Motto: Macht doch, was ihr denkt. Und er bemerkt seinen eigenen Widerspruch, der liebe Gott. Irgendwann hat er an einer anderen Stelle in eines seiner Tagebücher geschrieben: Meine Gedanken sind nicht eure Gedanken. Er merkt, dass er hin und wieder ein bisschen inkonsequent ist, der liebe Gott. Ja, sein großes Herz!

    In seinem alten Tagebuch steht noch eine Randbemerkung, mit roter Schrift, wahrscheinlich eine teuflische Korrektur, als der mal wieder unbemerkt in seinem Arbeitszimmer war: »Erkenne dich selbst«.

    Da kann man gut verstehen, dass manche dem lieben Gott durchaus das eine oder andere Teuflische unterstellen. Letztendlich käme auch das von ihm. Und wenn auch nur ein wenig.

    Der liebe Gott erinnert sich

    Neulich, es ist ein sonniger Nachmittag und der liebe Gott mal wieder unterwegs, kann er sich einfach nicht mehr zurückhalten: Er zieht Schuhe und Strümpfe aus und setzt sich auf dem Spielplatz in die Sandkiste. Zu Benni und Mirijam, Elisabeth und Malte.

    Rundherum Mütter, ein Vater, die eben noch über ihre Kinder redeten und jetzt erstarren: Was will denn der dort im Sand, so nah an meinem Kind?

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