Perry Rhodan 2906: Das gestohlene Raumschiff: Perry Rhodan-Zyklus "Genesis"
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Vor allem die von Menschen bewohnten Planeten und Monde streben eine positive Zukunft an. Tausende von Welten haben sich zur Liga Freier Galaktiker zusammengeschlossen, in der auch Wesen mitwirken, die man in früheren Jahren als "nichtmenschlich" bezeichnet hätte.
Trotz aller Spannungen, die nach wie vor bestehen: Perry Rhodans Vision, die Galaxis in eine Sterneninsel ohne Kriege zu verwandeln, scheint sich langsam zu verwirklichen. Man knüpft sogar vermehrt Kontakte zu anderen Galaxien.
Gegenwärtig befindet sich Rhodan selbst im Goldenen Reich der Thoogondu, die ebenfalls eine Beziehung zur Milchstraße aufbauen wollen.
Auf der Erde bahnt sich indessen eine neue Entwicklung an. In deren Mittelpunkt steht DAS GESTOHLENE RAUMSCHIFF ...
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Rezensionen für Perry Rhodan 2906
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Buchvorschau
Perry Rhodan 2906 - Michael Marcus Thurner
Nr. 2906
Das gestohlene Raumschiff
In Terrania kämpft ein Junge ums Überleben – ein geheimnisvolles Volk tritt auf
Michael Marcus Thurner
Pabel-Moewig Verlag KG, Rastatt
Cover
Vorspann
Die Hauptpersonen des Romans
1. Yeto Carell
2. Paracel Fitzgerald
3. Yeto Carell
4. Paracel Fitzgerald
5. Yeto Carell
6. Paracel Fitzgerald
7. Yeto Carell
8. Paracel Fitzgerald
9. Yeto Carell
10. Paracel Fitzgerald
11. Yeto Carell
12. Paracel Fitzgerald
13. Yeto Carell
14. Paracel Fitzgerald
15. Yeto Carell
Journal
Leserkontaktseite
Glossar
Impressum
PERRY RHODAN – die Serie
img2.jpgWir schreiben das Jahr 1551 NGZ, gut dreitausend Jahre vom 21. Jahrhundert alter Zeitrechnung entfernt. Nach großen Umwälzungen in der Milchstraße haben sich die Verhältnisse zwischen den unterschiedlichen Sternenreichen beruhigt; im Großen und Ganzen herrscht Frieden.
Vor allem die von Menschen bewohnten Planeten und Monde streben eine positive Zukunft an. Tausende von Welten haben sich zur Liga Freier Galaktiker zusammengeschlossen, in der auch Wesen mitwirken, die man in früheren Jahren als »nichtmenschlich« bezeichnet hätte.
Trotz aller Spannungen, die nach wie vor bestehen: Perry Rhodans Vision, die Galaxis in eine Sterneninsel ohne Kriege zu verwandeln, scheint sich langsam zu verwirklichen. Man knüpft sogar vermehrt Kontakte zu anderen Galaxien.
Gegenwärtig befindet sich Rhodan selbst im Goldenen Reich der Thoogondu, die ebenfalls eine Beziehung zur Milchstraße aufbauen wollen.
Auf der Erde bahnt sich indessen eine neue Entwicklung an. In deren Mittelpunkt steht DAS GESTOHLENE RAUMSCHIFF ...
Die Hauptpersonen des Romans
Yeto Carell – Ein Junge kämpft ums Überleben.
Locctar Vetshener – Ein Onryone wird gemieden.
Paracel Fitzgerald – Ein Agent mit Ecken und Kanten.
Ona Jutaite – Fitzgeralds Partnerin muss einiges einstecken.
Der Spross war in fruchtbaren Boden gelegt. Er würde bald erblühen, wachsen und gedeihen.
Es brauchte allerdings jemanden, der ihn mit seiner Aufmerksamkeit düngte.
1.
Yeto Carell
Tag X: 19. Juni 1551 NGZ
Die Schwarze Clara besuchte ihn überraschend, wie immer.
Sie brachte Schmerzen mit sich, wie immer.
Sie schickte ihn in die Dunkelheit, wie immer.
Sie ließ ihn zweifeln und verzweifeln, wie immer.
Yeto lag da und wartete. Auf die Erlösung. Oder auf den Tod. Oder auf beides.
Manchmal verschwamm das alles.
Yeto fühlte sein Herz schlagen. Bunur hatte ihm gesagt, dass es verlässlich wie ein Pendel sei und dass er sich während des Besuchs der Schwarzen Clara auf das Babomm-Babomm-Babomm konzentrieren solle. Es würde ihm dabei helfen, die Schmerzen nicht so direkt wahrzunehmen.
Er mochte Bunur nicht. Sie war eine gute Ärztin und kümmerte sich oft um ihn. Aber da war dieses kalte Gesicht. Die Augen, in denen keine Gefühle zu erkennen waren. Die langen Finger, die ihn an die einer alten Hexe erinnerten.
»Ein Anfall«, hörte Yeto eine bekannte Stimme. Nestor war also zur Stelle. Er sagte immer Anfall statt Schwarze Clara.
Gleich darauf ertönte ein Alarmsignal, das an die Seymour-Klinik weitergemeldet wurde. Yetos Eltern wurden informiert, Bunur, zwei Spezialisten und noch ein paar Leute, deren Namen ihm gerade nicht einfielen.
Das war alles weit, weit weg. Yeto war fast ausschließlich mit sich selbst beschäftigt. Mit der Atemlosigkeit und dem Gefühl, augenblicklich aus der Haut fahren zu müssen.
»Zwanzig Sekunden«, sagte Nestor. »Ich bin bei dir, Yeto. Dir kann nichts geschehen.«
Er log. Der Medoroboter konnte nichts gegen diese Anfälle unternehmen.
Yeto brauchte Luft. Seine Lungen waren schwach. Nur das Herz sei stark, sagte Bunur. Es sei das eines Riesen. Doch das nützte ihm nichts, nicht hier und jetzt.
»Es geht vorüber«, hörte er Nestors Stimme. Und: »Atme. Ganz ruhig. Du weißt ja, wie es geht.«
Oh ja. Er hatte den Besuch der Schwarzen Clara oft durchgemacht und ihn jedes Mal überstanden. Mama und Papa hatten ihn trainiert, immer wieder trainiert. Und die Ärzte. Und Nestor. Und all die anderen Leute, die sich um ihn kümmerten.
Yeto befolgte die Regeln, die sie für ihn aufgestellt hatten. Er testete die Muskeln in seinem Körper und setzte sie nach und nach alle wieder so ein, wie es sich gehörte.
Er atmete tief ein und aus. Genoss das Gefühl, endlich wieder Luft zu bekommen. Ein Gefühl tiefer Freude erfüllte ihn, wie immer, wenn er die Schwarze Clara besiegt hatte.
Er fühlte Tränen in den Augen. Er hätte sie gerne weggeblinzelt, weil er schon viel zu alt dafür war, Schmerz zu zeigen. Er war immerhin vor einigen Wochen sieben Jahre alt geworden.
Nestor richtete den Oberkörper auf. Yeto war schmächtig, die Lunge rasselte, als er gehörig durchhusten musste. So wie immer nach dem Besuch der Schwarzen Clara.
Yeto fühlte sich gestützt und gehalten. Einerseits war er so schrecklich müde, und andererseits so schrecklich glücklich. Bunur sagte, dass die Hormone in ihm verrückt spielten, sobald die Schwarze Clara wieder verschwunden war.
Mama tauchte mit einem Mal neben ihm auf. Sie war wie immer früher da als Papa, und sie hielt seine Hand ganz besonders fest. Die Schwarze Clara war also diesmal hartnäckig gewesen.
Yeto wusste: Je fester Mama zudrückte, desto mehr sorgte sie sich.
»Ist alles in Ordnung«, krächzte er und hustete Schleim in eine Schwebeschüssel, die Nestor bereithielt. »Du weißt ja eh, wie es ist.«
»Ja, Liebes.«
Sie streichelte und herzte ihn. Begriff sie einfach nicht, dass er viel zu alt für diese Schmuserei war? Wenn das Gerdo und Panzer-Mona aus der Schule sehen würden ...
Sie sind aber nicht da!, dachte Yeto und ließ sich fallen. Er genoss Mamas Wärme. Ihre Nähe, ihre Liebe.
»Trink das, bitte«, sagte Nestor und reichte ihm die Schnabeltasse.
Yeto gehorchte und saugte die cremige Flüssigkeit ein. Sie schmeckte ein wenig bitter. Das war die Medizin, die mit kräftigendem Saft vermengt war. »Die Pampe schmeckt oberübel«, hatte Papa einmal gemeint, nachdem er gekostet hatte.
Da war er ja. Papa. Ernst, wie so oft, mit zerstrubbeltem Haar. Er roch nicht so gut wie Mama, und er war auch nicht so weich. Nicht, dass Yeto es gewollt hätte, von ihm umarmt zu werden. Diese Zeit war lang vorbei.
Yeto trank den Rest der Pampe aus und bekam von Nestor ein Lob zu hören. Wohlige Wärme breitete sich in seinem Magen aus.
Mama sang ein Lied, er kuschelte sich enger an sie. Obwohl er das Kuscheln überhaupt nicht mochte, schon lange nicht mehr. Aber er war so angenehm müde. Und er wusste, dass die Schwarze Clara an diesem Tag nicht mehr kommen würde. Sie hatte mit ihm gekämpft und versucht, ihn mit sich zu nehmen. Doch er war zu stark für sie gewesen.
Diesmal.
Beim nächsten Mal mochte er im Kampf unterliegen.
*
Yeto schlief ruhig, bewacht von Nestor, seinem Medoroboter, der manchmal auch ein toller Spielkamerad war. Aber an diesem Tag nervte er bloß. Er wollte, dass Yeto Medizin zu sich nahm, Diät hielt, seinen Trainingsplan befolgte, Atemübungen machte und dann diese unendlich öden Tests machte.
»Lass mich wenigstens vorher frühstücken!«, bat Yeto.
»Es tut mir leid«, sagte Nestor. »Du musst den Blut- und Gewebecheck mit leerem Magen machen. Und die Nano-Sonden brauchen eine Weile, bis sie deinen Körper abgesucht haben. Also mach bitte den Mund auf ...«
Yeto gehorchte. Er wusste, dass er gegen den Roboter keine Chance hatte. Der war unbarmherzig, wenn es um seine Aufgaben ging.
Na ja, eigentlich war es in Ordnung. Nestor hatte ihm bereits mehrmals das Leben gerettet.
Der Medoroboter legte ihm ein winziges Plättchen auf die Zunge. Es löste sich rasch auf und hinterließ einen zitronigen Geschmack. Yeto hatte Himmelbeeren zwar lieber, aber Zitrone kam bereits auf dem zweiten Platz, noch vor Hannesbeeren und diesen widerlichen Bitter-Maulonen.
»So, die Nanos sind auf dem Weg«, sagte Nestor. »Es wird wie immer eine halbe Stunde dauern, bis sie Resultate liefern. Wenn sie mit dir zufrieden sind, darfst du essen und anschließend im Garten spielen.«
»Ich geh auf jeden Fall raus!«, behauptete Yeto. »Du kannst mich nicht dran hindern. Und ins Pädagogikum gehe ich morgen auch wieder. Ich hab in diesem Monat schon drei Tage versäumt.«
»Wir müssen abwarten, wie du dich heute Abend fühlst. Aber keine Sorge; du wirst nichts verpassen. Das Pädagogikum übermittelt mir regelmäßig den Lehrstoff. Du weißt, dass ich ein guter Lehrer bin.«
»Nein, bist du nicht! Du bist eine Nervensäge!« Yeto stieß den Roboter weg.
Nestor ließ es geschehen. Das silberblaue Männlein mit der glatten, kalten Oberfläche, das etwa so groß war wie er selbst, zog sich in seinen eigenen Bereich zurück und verharrte stumm.
Nestor glaubt, dass ich mich wieder beruhige, so wie immer. Aber diesmal nicht! Ich lass mich nicht länger von ihm ärgern.
Yeto wusch sich und zog sich an. Im Holokopf seines Schreibtischs tauchten einige Meldungen auf, die sich mit seiner Krankheit beschäftigten. Mama hatte ihm zwar verboten, diesen Nachrichten-Thread zu archivieren, aber er hielt sich nicht daran. Er wollte wissen, ob es was Neues zu IMA gab.
Yeto konnte ausgezeichnet lesen. Es hatte so rasch wie möglich lernen müssen, sich selbstständig über Trivid-Kanäle und Leseportale zu informieren.
Papa sagte, dass er in manchen Bereichen schon so weit sei wie ein Zehnjähriger. In anderen wiederum hinkte er hoffnungslos hinterher. Er war nicht gut in Sport. Ihm fehlte die Kraft, um mit Panzer-Mona, Atlanta oder Gerdo mithalten zu können. Und er wurde schrecklich schnell müde. Mit den Händen war er auch nicht sonderlich geschickt.
Er blätterte mit der Rechten durch die Nachrichten und löschte einige. Sie brachten nichts Neues zur Intermittierenden Muskulären Atonie.
Oha. Es gab einen neuen Patienten. Er stammte wie so viele andere von Luna und war ein wenig älter als Yeto. Die Ärzte rätselten einmal mehr, wie es zum Ausbruch der Krankheit gekommen war und warum die Anfälle nicht vorhersehbar waren. Der Zehnjährige breche immer wieder zusammen, die Muskulatur versagte. Selbst Teile des vegetativen, lebenserhaltenden Körpersystems waren betroffen.
Das kannte Yeto alles. Man sagte, dass die IMA damals von den Vertretern des Atopischen Tribunals eingeschleppt worden war und hauptsächlich Terranischstämmige betraf. Als wahrscheinlicher Ausbruchs- und Infektionsherd galt die Onryonenstadt Iacalla auf dem Mond. Siebzig der knapp hundert Erkrankten lebten dort. Aber eben auch dreißig auf Terra. Und niemand wusste, warum, selbst die besten Mediker nicht.
Yeto dachte an die letzten Monate. An das oftmalige Erbrechen. An die Atemlosigkeit. An das Hoffen und Bangen, ob sein Körper es nochmals schaffen würde. Die Schmerzen im Kopf und im Bauch und in den Beinen nach den Anfällen ...
Er hängte der neuen Nachricht einen Marker an und ordnete sie unter den vielen anderen ein, die er gesammelt hatte. Er sprach eine Nachricht und schickte sie an das Informationsportal. Vielleicht wollte der Junge Kontakt mit ihm aufnehmen.
»Sitzt du schon wieder vor dem Trivid?«
Yeto schreckte hoch. Wann war Mama ins Zimmer gekommen? Warum hatte er sie nicht bemerkt? War sein Gehör schlechter geworden? – Nein, das hätte Nestor ihm gesagt.
»Entschuldigung, Mami, ich wollte nur ...«
»Ist schon gut.« Sie streichelte ihm über die Haare, gegen den Strich, wie immer. »Kommst du frühstücken? Nestor hat mich benachrichtigt, dass alles in Ordnung wäre. Vielleicht möchtest du die neuen Kalamakken mit Pfannkuchen versuchen?«
»Wirklich? Kalamakken?«
Yeto sprang hoch. Seine Beine fühlten sich ein wenig zittrig an, aber das ließ sich ertragen. Er lief den Lichtgang entlang, glitt die Antigravrutsche, die seine Eltern ihm zum Geburtstag geschenkt hatten, hinab ins Wohnzimmer. Vorbei an Papa, der sich von einem Modeholo zu seiner heutigen Ausgehkleidung beraten ließ, hinein in die Küche.
Herrlich duftende Pfannkuchen warteten auf ihn. Am liebsten hätte er sich auf sie gestürzt und gleich zwei oder drei von ihnen zur selben Zeit in den Mund gestopft.
Yeto nahm sich zurück. Er musste sich unter Kontrolle haben und durfte nichts Unüberlegtes tun. Solange niemand wusste, was