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Porterville - Folge 11: Der Hudson-Code: Mystery-Serie
Porterville - Folge 11: Der Hudson-Code: Mystery-Serie
Porterville - Folge 11: Der Hudson-Code: Mystery-Serie
eBook57 Seiten41 Minuten

Porterville - Folge 11: Der Hudson-Code: Mystery-Serie

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Über dieses E-Book

"Der alte Mann, der an einem großen Tisch inmitten der Bibliothek sitzt, hört mich kommen. Er grunzt etwas Unverständliches, hebt kurz die Hand zum Gruß und fährt fort, etwas in ein aufgeschlagenes Buch zu kritzeln. Dabei drückt er den Stift so fest auf, dass ich höre, wie das Papier zerreißt. "Wie geht es Ihnen heute?", frage ich freundlich und gehe langsam auf ihn zu. Der Alte reagiert nicht. Als ich über seine Schultern blicke, erkenne ich, dass er wahllos einzelne Wörter in dem Buch – es ist der Roman Haben und Nichthaben von Ernest Hemingway – durchstreicht. Dahinter steckt weder ein Sinn noch irgendein System. Die wochenlangen Verhöre, verbunden mit mehr oder weniger ausgefeilten Folterungen, haben ihn einen Großteil seines Verstandes gekostet. Er trägt eine hellgraue Hose und ein abscheuliches Hemd mit aufgedruckten Papageien. Während ich dem alten Mann bei seiner absurden Betätigung zuschaue, bildet sich in seinem Schritt ein größer werdender Fleck." (Howard K. Brenner / Porterville, Jahr 0048)
SpracheDeutsch
HerausgeberIvar Leon Menger
Erscheinungsdatum23. Aug. 2013
ISBN9783942261555
Porterville - Folge 11: Der Hudson-Code: Mystery-Serie

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    Buchvorschau

    Porterville - Folge 11 - Raimon Weber

    Menger

    Prolog

    „Wie ich diese Festivitäten hasse! Alles was glaubt, Rang und Namen zu haben, ist versammelt. Aynsley Vester, der verfettete Leiter der Instanz für Gesundheit und ein Musterbeispiel für Inkompetenz, schüttet einen weiteren Drink in sich hinein. Dann hält er eine der jungen Bedienungen am Arm fest und flüstert ihr etwas ins Ohr. Das Mädchen errötet, lacht gekünstelt und entwindet sich aus seinem Griff. Erst kürzlich hat Vester ein öffentliches Keuschheitsgelübde abgelegt. Um sich voll und ganz dem Dienst an seinen Mitmenschen widmen zu können. Ganz im Sinne von Eleanor Dare-Sato. Der Heuchler sieht, wie ich auf ihn zukomme und sucht erfolglos nach einer Möglichkeit, mir zu entfliehen. Ich kann in seinen Augen erkennen, dass er mich fürchtet. Mich und meine strahlendweiße Uniform mit den glänzenden Orden. Es ist an der Zeit, dass die Machete wieder tanzt. Aynsley Vester wird schon bald ihre Bekanntschaft machen."

    Gerome Landino

    Leiter der Instanz für Innere Sicherheit & Held der Revolution

    Porterville, Jahr 0048

    - 1 -

    Porterville, 0048

    Erst sind es nur ein paar einzelne Tropfen. Schließlich sind es so viele, dass sie sich zu einer Pfütze auf der gläsernen Schreibtischplatte vereinigen.

    Dann hört es auf.

    Ich brauche ein paar Sekunden, um zu kapieren, dass ich gerade auf mein eigenes Blut starre.

    Diese beschissene Droge versetzt einen nicht nur in gute Laune, sondern hat bisweilen üble Nebenwirkungen und schränkt gewisse Körperfunktionen ein. Es kann auch schon mal vorkommen, dass man sich spontan übergibt. Daher nehme ich Chandra ausschließlich in den eigenen Wänden ein. Obwohl das Zeug nur noch wenig mit dem guten alten Chandra zu tun hat. Es ist mit irgendwelchen Chemikalien gestreckt worden. Daher wandelte sich das ehemals wunderbar anzuschauende Türkis der gallertartigen kirschgroßen Kugeln in ein stumpfes Grau. Als seien sie mit Nebel gefüllt.

    Der Kerl namens Lukas, der mich mit diesem Schrott-Chandra und diversen anderen Substanzen versorgt, behauptet, ich bekäme immer nur die allerbeste Qualität.

    Ich glaube ihm sogar, denn niemand in seiner Position traut sich, einen Howard K. Brenner reinzulegen. Der Markt ist eben leer gefegt. Man muss sich behelfen.

    Ohne Stimmungsaufheller bringen mich die immer häufiger auftretenden Schmerzen in meinen Eingeweiden um. Das ist die Quittung für mein wildes Leben. Ich kann froh sein, wenn das Blut nur aus der Nase tropft. Ein Besuch bei einem Experten der Instanz für Gesundheit, also einem echten Mediziner, nicht einem Laiendarsteller fürs gemeine Volk, kommt nicht in Frage.

    Zu groß ist die Gefahr, dass sein Bericht an Stellen gelangt, die für meine Ablösung und Schlimmeres sorgen würden. Eleanor, die Frau des Bürgermeisters, wartet nur auf so eine Gelegenheit.

    Howard K. Brenners Zustand ist eindeutig auf langjährigen und übermäßigen Konsum von diversen Rauschmitteln zurückzuführen. Es besteht die Befürchtung, dass er nicht mehr in der Lage ist, weiterhin eine Führungsstelle innerhalb der Verwaltung einzunehmen.

    Was soll ich darauf erwidern? Dass diese heruntergekommene Stadt nicht bei klarem Verstand zu ertragen ist? Das wird wohl kaum funktionieren.

    Ich greife nach der Holzschachtel mit den Vanille-Zigarillos und öffne sie. Auf dem Boden der Schachtel hockt ein fetter Greybug. Er hat einen Zigarillo komplett verputzt und macht sich gerade über den zweiten und gleichzeitig Allerletzten her.

    Wie ist das Vieh da reingekommen?

    Mit einem Wutschrei ramme ich ihm einen stählernen Brieföffner in den widerlich grauen Körper. Seine Beine zappeln hektisch, eine gelbliche Masse spritzt aus der Wunde und der graue Käfer verreckt in meiner Zigarilloschachtel.

    Deckel zu!

    Damit sind meine eigenen Zigarillo-Vorräte erschöpft. Ich werde den Besuch bei dem Verwirrten daher

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