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Baiae: Stadt der hundert Genüsse, Herberge aller Laster
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eBook147 Seiten1 Stunde

Baiae: Stadt der hundert Genüsse, Herberge aller Laster

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Über dieses E-Book

Die High Society des antiken Rom hatte hier ihr Ferien-Dorado und ihren playground, den man auch ohne therapeutische Absichten aufsuchte, gefunden – Baiae. Den Ursprung als Kurbad verdankt Baiae seinen heißen Quellen, die seit dem 2. Jh. v. Chr. zu Heilzwecken genutzt wurden. Bald jedoch entwickelte es sich zum Ferienziel der gesellschaftlichen Elite Roms. Für zahlreiche Prominente und auch für die römischen Kaiser gehörte es zum guten Ton, prächtige Residenzen im bajanischen Raum zu besitzen. Nicht nur sie, sondern auch so manche Edelprostituierte aus Rom wurden in der Feriensaison von der landschaftlichen Lage am Meer und an zwei reizvollen Binnenseen sowie dem milden Klima Kampaniens angelockt. Der Autor präsentiert ein spannendes, farbiges, kulturgeschichtliches Panorama der Freizeit der feinen römischen Gesellschaft – ihren Urlaubsfreuden, ihrem Wohlleben, ihren luxuriösen Ferienvillen und ihrem Badegenuss in den Thermalanlagen. Er erzählt von Strandpartys und nächtlichen Bootspartien, von exquisiten Gastmählern und amourösen Abenteuern am „Strand der goldenen Venus“. Ein wahrlich „kultiger“ Kurort!
SpracheDeutsch
Erscheinungsdatum23. Okt. 2014
ISBN9783945751008
Baiae: Stadt der hundert Genüsse, Herberge aller Laster

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    Buchvorschau

    Baiae - Karl-Wilhelm Weeber

    Karl-Wilhelm Weeber

    Baiae

    Stadt der hundert Genüsse, Herberge aller Laster

    Abbildungsnachweis

    Titelbild, oben: Wikimedia Commons, gemeinfrei.

    Titelbild, unten: PD-old, Wikimedia Commons, gemeinfrei.

    Frontispiz: Berthold Werner, Wikimedia Commons, lizensiert unter Creative-Commons-Lizenz „Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 nicht portiert", http://creativecommons.org/​licenses/​by-sa/​3.0/​legalcode.

    Abb. S. 6: Sailko, Wikimedia Commons, gemeinfrei.

    Abb. 1: NASA, Wikimedia Commons, gemeinfrei; Abb. 2: Tyler Bell, Wikimedia Commons, lizensiert unter Creative-Commons-Lizenz „Namensnennung 2.0 generisch (US-amerikanisch), http://creativecommons.org/​licenses/​by/​2.0/​legalcode; Abb. 3: Entwurf und Zeichnung Prof. Dr. M. Döring; Abb. 4: qgHY7Z6uOQ2tUw at Google Cultural Institute, Wikimedia Commons, gemeinfrei; Abb. 5: © Luigi Novi/​Wikimedia Commons, lizensiert unter Creative-Commons-Lizenz „Namensnennung 3.0 nicht portiert, http://creativecommons.org/​licenses/​by/​3.0/​legalcode; Abb. 6: Dave & Margie Hill/​Kleerup, Wikimedia Commons, lizensiert unter Creative Commons Attribution-Share Alike 2.0 Generic license, http://creativecommons.org/​licenses/​by-sa/​2.0/​legalcode; Abb. 7, 9, 15, 16, 20: WolfgangRieger, Wikimedia Commons, gemeinfrei; Abb. 8: Massimo Finizio, Wikimedia Commons, lizenisert unter Creative-Commons-Lizenz „Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 2.0 Italien, http://creativecommons.org/​licenses/​by-sa/​2.0/​it/​legalcode; Abb. 10: Jojo86, Wikimedia Commons, lizensiert unter Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported license, http://creativecommons.org/​licenses/​by-sa/​3.0/​legalcode; Abb. 11: Ra Boe/​Wikipedia, Wikimedia Commons, lizensiert unter Creative-Commons-Lizenz „Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Deutschland, http://creativecommons.org/​licenses/​by-sa/​3.0/​de/​legalcode; Abb. 12: PD-old, Wikimedia Commons, gemeinfrei; Abb. 13: AlMare, Wikimedia Commons, lizensiert unter Creative-Commons-Lizenz „Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 2.5 generisch, http://creativecommons.org/​licenses/​by-sa/​2.5/​legalcode; Abb. 14: Andrew Dalby, Wikimedia Commons, gemeinfrei; Abb. 17: Gugerell, Wikimedia Commons, gemeinfrei; Abb. 18: Diana Ringo, Wikimedia Commons, lizensiert unter Creative-Commons-Lizenz „Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Österreich, http://creativecommons.org/​licenses/​by-sa/​3.0/​at/​legalcode; Abb. 19: Sailko, Wikimedia Commons, lizensiert unter Creative Commons Attribution 3.0 Unported license, http://creativecommons.org/​licenses/​by/​3.0/​legalcode; Abb. 21: Sailko, Wikimedia Commons, lizensiert unter Creative-Commons-Lizenz „Namensnennung 3.0 nicht portiert, http://creativecommons.org/​licenses/​by/​3.0/​legalcode; Abb. 22: Khs1959, Wikimedia Commons, lizensiert unter Creative-Commons-Lizenz „Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 nicht portiert, http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/deed.de​legalcode.

    112 Seiten mit 24 Abbildungen

    Titelbild,

    oben: Lawrence Alma-Tadema, Cherries, Öl auf Leinwand, 1873, Privatsammlung (Ausschnitt)

    unten: Lawrence Alma-Tadema, A Favourite Custom, Öl auf Holz, 1909,

    Birmingham Museum and Art Gallery

    Frontispiz:

    Giardino, Fresko aus Pompeji, Museo Archeologico Nazionale di Napoli

    Abb. S. 6:

    Tänzerin, Fresko aus der sog. Villa di Cicerone, Pompeji, Museo Archeologico Nazionale di Napoli

    Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

    Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der

    Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind

    im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

    © 2014 by Nünnerich-Asmus Verlag & Media, Mainz am Rhein

    ISBN 978-3-945751-00-8

    Gestaltung: Bild1Druck GmbH, Berlin

    Lektorat: Frauke Itzerott

    Gestaltung des Titelbildes: Sebastian Ristow

    1. digitale Auflage: Zeilenwert GmbH 2015

    Alle Rechte, insbesondere das der Übersetzung in fremde Sprachen, vorbehalten. Ohne ausdrückliche Genehmigung des

    Verlages ist es auch nicht gestattet, dieses Buch oder Teile daraus auf fotomechanischem Wege (Fotokopie, Mikrokopie)

    zu vervielfältigen oder unter Verwendung elektronischer Systeme zu verarbeiten und zu verbreiten.

    Weitere Titel unseres Verlagsprogramms finden Sie unter: www.na-verlag.de

    Inhalt

    Cover

    Titel

    Impressum

    Einladung nach Baiae – litora mundo hospita

    Auf in den Wonnekessel! – peregrinatio

    „Lustbesitz" mit herrlichem Ausblick – villa

    Mit Muränen auf Du und Du – piscina

    Wasserkuren und Wellness – aqua

    Speisen in edlem Ambiente – convivium

    Feiern mit dem Trinkkönig – comissatio

    Wein, Flirten und mehr – vinum

    Bajanische Austern – palma mensarum

    Gartenfeste und Strandpartys – acta

    Bootsfahrten auf einem Rosenmeer – navigatio

    Eine fragwürdige Sexualmoral? – libido

    Mord in Baiae – matricidium

    Literaturhinweise

    Weitere Bücher

    Einladung nach Baiae –

    litora mundo hospita

    Capri und Neapel, Ischia und Sorrent – das sind wohlklingende Ortsnamen. Man hat keine Mühe, sie mit landschaftlicher Schönheit, mediterranem Lebensgefühl und touristischer Attraktivität zusammenzubringen.

    Aber Baiae? Oder in der heutigen Schreibweise: Baia? Das ist eher etwas für Eingeweihte, zumal der Ort auch neben den ausgetretenen Pfaden des internationalen Fremdenverkehrs liegt. Wer die Schönheit Kampaniens genießen will, fährt auf die gegenüberliegende Seite des Golfes von Neapel, auf die Halbinsel von Sorrent; wer wunderbare archäologische Stätten bewundern will, sucht Pompeji auf und Paestum. Auch Baiae hat Überreste zu bieten, die in einem Parco Archeologico liegen und durchaus einen Besuch lohnen. Aber spektakulär sind sie, abgesehen von beeindruckenden Kuppelbauten, die sich einst über Thermalwasserbecken spannten, nicht. Wer mehr sehen will als den einstigen Thermalbezirk im Zentrum, braucht eine Taucherausrüstung. Große Teile der Stadt liegen heute auf dem Grund des Meeres. (Abb. 1)

    Abb. 1 Was vom mondänen Kurort übrig ist:

    Baiaes Parco Archeologico

    In der Antike dagegen genoss Baiae einen geradezu legendären Ruf. Dank seiner heißen Quellen und landschaftlichen Reize entwickelte es sich zum berühmtesten Kurort der römischen Welt und gleichzeitig zu einem mondänen Ferienparadies, in dem sich zur Saison die High Society Roms traf. Viele Prominente besaßen hier prächtige Landsitze. Die Lage am Meer und gleichzeitig an zwei Seen bot touristisch eine Menge: nächtliche Bootsfahrten, Strandpartys und manches mehr, darunter auch amouröse „Wellness". Amor und Venus hatten hier leichteres Spiel als anderswo, da sind sich alle Quellen einig. Für Vergnügungswillige war Baiae ein Kultort, für Moralisten ein Sündenbabel, um das man lieber einen großen Bogen machen sollte. Diejenigen indes, die die Einladung an die litora mundo hospita, „das gastliche Gestade für die ganze Welt" (Stat. silv. III 5, 75), annahmen, waren deutlich in der Mehrheit. (Abb. 2)

    Abb. 2 Blick aus dem Weltraum auf das

    „Gastliche Gestade für die ganze Welt"

    Dieses Buch will einen Einblick in die bunte Lebens und Genusswelt der feinen Gesellschaft geben, die sich hier ein Stelldichein im Zeichen besonderer licentia, „Ausgelassenheit, gab, und zumindest die wichtigsten jener „hundert Genüsse nachzeichnen, die die Stadt, glaubt man dem Dichter Martial, ihren Besuchern bot. Es ist eine kulturgeschichtlich, keine archäologisch orientierte Darstellung.

    Vieles von dem, was die Spaßgesellschaft Baiaes ausmachte, lässt sich auf die gesamte römische Zivilisation übertragen. Das zeigt sich schlaglichtartig an dem berühmten Zweizeiler, mit dem ein Römer sein erfülltes Freizeitleben als Grabinschrift (!) zusammengefasst hat:

    balnea, vina, Venus corrumpunt corpora nostra,

    set vitam faciunt: balnea, vina, Venus (CIL VI 15258).

    Die Bäder, die Weine und die Liebe:

    Sie ruinieren unseren Körper.

    Aber sie machen das Leben aus: Die Bäder,

    die Weine und die Liebe.

    Das hört sich an, als hätte der Verfasser regelmäßig in Baiae Urlaub gemacht. Denn es sind eben diese drei Hauptattraktionen, für die der Nobelkurort – je nach Standpunkt – berühmt oder berüchtigt war. Als Slogan für ihren mondänen „Lustort" – so die Bezeichnung Baiaes in älteren historischen Werken – hätten die

    PR-Verantwortlichen

    den Zweizeiler aber wohl doch nicht gewählt. Denn zumindest die heißen Quellen ihres Heilbades dienten ja der Gesundheit und dem Wohlbefinden der Badegäste – und nicht dem „Ruin" ihres Körpers.

    Auf in den Wonnekessel!–

    peregrinatio

    Es klingt wie aus einem touristischen Werbeprospekt, wenn der Dichter Statius die Eröffnung der Via Domitiana im Jahre 95 mit der Feststellung bejubelt, dass, „wer den Tiber am frühen Morgen verlässt, am Abend schon auf dem Lucriner See Boot fahren kann (Stat. silv. IV 3, 112 f.). Das war schon ein bisschen übertrieben; der normale Reisende schaffte die Strecke von der Hauptstadt in den berühmten kampanischen „Wonnekessel – eine Formulierung Ciceros (crater ille delicatus, Cic. Att. II 8, 2) – sicher nicht an einem einzigen Tag. Gleichwohl verkürzte die neue Straße, die von der Via Appia bei Sinuessa abbog und an der Küste bis nach Cumae führte, die Reisezeit erheblich, weil sie den lästigen Umweg über Capua überflüssig machte. Der Hofdichter Domitians konnte sicher sein, dass die feine Gesellschaft der Hauptstadt in seinen Jubel einstimmte und die kleinen Korrekturen an der Wirklichkeit großzügig übersah – jedenfalls alle, die in der Ferienregion am Golf von Neapel einen Landsitz hatten und einige Wochen des Jahres dort verbrachten. Und das waren viele. Kampanien war das Zentrum der Villeggiatur der römischen Oberschicht. (Abb. 3)

    Abb. 3 „Freizeitlandschaft" mit Meer und

    Seen am Golf von Baiae –

    Topografisches Modell von M. Döring

    Der moderne Begriff „Villeggiatur" (italienisch: villeggiatura) bezeichnet den Urlaubsaufenthalt römischer Aristokraten auf Landgütern (villae),

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