Erinnerungen an Syrien
()
Über dieses E-Book
Bärbel B. Kappler
Die Autorin hat mehrere Kinderbücher geschrieben, außerdem Reiseberichte sowie kurze Geschichten für Erwachsene.
Mehr von Bärbel B. Kappler lesen
Was sucht eine Kuh ...den schickt er in die weite Welt: Mit dem "Zarengold" auf der Transsib Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenChaos im Kühlschrank Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen...den schickt er in die weite Welt - in den Himalaya nach Bhutan: Reise in ein Märchenland Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Ähnlich wie Erinnerungen an Syrien
Ähnliche E-Books
Der Schamaya-Palast: Roman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIch bin Ausländer - und das ist auch gut so Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAuch hinter den Bergen wohnen Leut: gewandt im Reden und gescheit Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenZweite Chance Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUms Überleben kämpfen: Meine Flucht aus dem Sudan und Libyen nach Deutschland Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Minarett in den Bergen – Porträt eines unvermuteten Europas Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWovon wir träumten Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Herrn Dames Aufzeichnungen: Oder Begebenheiten aus einem merkwürdigen Stadtteil Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie unsichtbare Ost-West-Grenze: Det globt mir Keener Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGedanken Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenReisegeschichten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVon Mursuk bis Kairwan: Erzählung aus "Halbblut", Band 38 der Gesammelten Werke Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenErinnerungen an Menschen und Ereignisse: Geschichten aus unserer Zeit Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie türkische Adresse: Eine wahre Begebenheit Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSonnentage - Nonni's Jugenderlebnisse auf Island Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWas war das für ein Land...: Als Volontärin in Ägypten 1959 bis 1961 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Inseln der Piraten: Abenteuerroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGelebte Träume: und die Geschichte einer Leidenschaft für Südfrankreich Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMein Weg in eine andere Welt: Die Sonne ist überall - wo ist Gott? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Brüder: Historischer Roman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMosches Reise Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKindheitserinnerungen aus Meersburg: Am Rande der Geschichte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Brüder: Ein Erster-Weltkrieg-Roman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas magische Tor im Kaukasus: Karl Mays Magischer Orient, Band 8 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSehnsucht nach Opatija: oder: Wie ein »Urlaubstagebuch mit unglaublichen Enthüllungen« sein könnte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHamburgensie: Eine Geschichte aus der Freien und Hansestadt Hamburg Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Logierhaus zur schwankenden Weltkugel Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBeichte eines Mörders, erzählt in einer Nacht: Roman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Messingstadt: Illustrierte Ausgabe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAndreasnacht: Ein mysteriöser Fall eines BKA-Ermittlers Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Sozialwissenschaften für Sie
Lieben lernen. Alles über Verbundenheit: New York Times-BESTSELLER | Folgeband der Autorin von TikTok-Liebling »All About Love« (»Alles über Liebe«) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen0,1 % - Das Imperium der Milliardäre Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTheorien der Sozialen Arbeit: Eine Einführung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenZusammenfassung: Gefühle lesen: Wie Sie Emotionen erkennen und richtig interpretieren: Kernaussagen und Analyse des Buchs von Paul Ekman: Zusammenfassung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen200 Duas für Muslim Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Anglizismen und andere "Fremdwords" deutsch erklärt: Über 1000 aktuelle Begriffe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLiedtexte aus literaturwissenschaftlicher Perspektive: Die Eignung von Liedtexten für den Deutschunterricht Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUnverfügbarkeit Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Organisationsentwicklung und Konfliktmanagement: Innovative Konzepte und Methoden Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Zufall, das Universum und du: Die Wissenschaft des Glücks Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Erfindung der Hausfrau – Geschichte einer Entwertung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFleischmarkt: Weibliche Körper im Kapitalismus Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Dynamit des Geistes: Martyrium, Islam und Nihilismus Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGrundzüge des Sozialrechts für die Soziale Arbeit Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPhilosophie des Geldes Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Erotik Bewertung: 2 von 5 Sternen2/5Das große Latrinum: Ich wollte schon immer Latein lernen. Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPädagogik ohne bestrafen, belohnen und bewerten: Gewaltfreie und verantwortungsvolle Alternativen für pädagogische Beziehungen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKrypto-Kunst: Digitale Bildkulturen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Vagina-Monologe Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Gregory Bateson - Eine Einführung in sein Denken Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus: Enthält außerdem die 'protestantischen Sekten' und vier Antikritiken Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLexikon der Symbole und Archetypen für die Traumdeutung Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Hexen: Die unbesiegte Macht der Frauen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPsychologie der Massen Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Kunstsoziologie Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMarx in 60 Minuten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGender: Eine neue Ideologie zerstört die Familie Bewertung: 2 von 5 Sternen2/5
Rezensionen für Erinnerungen an Syrien
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Erinnerungen an Syrien - Bärbel B. Kappler
Für Annette
Inhaltsverzeichnis
Erinnerungen an Syrien
Schwierigkeiten des ersten Tages
Unser arabisches Haus und seine Bewohner
Verlaufen
Peinlichkeit im Hamam
Alltag
Im Suk
Apropos Botschafter
Ausflüge
Zu Hause in Damaskus
Gastfreundschaft
In Aleppo
Orientalischer Luxus
Palmyra, Ruinenstadt und Weltkulturerbe
Erinnerungen an Syrien
Die meisten hielten uns für verrückt, wenn sie es auch nicht so deutlich aussprachen. Zwei Frauen allein, nur Annette und ich, in einem muslimisch-arabischen Land, die Jüngere noch dazu hellblond und beide mit sehr geringen Kenntnissen der Sprache! Was hätte da alles passieren können!
Aber es passierte nichts. Allerdings war Iris, zu Recht, anderer Ansicht.
Hätten wir uns denn die einmalige Gelegenheit entgehen lassen sollen, unsere Sprachkenntnisse aufzupolieren, ein Land kennenzulernen, in dem die Sprache, die uns interessierte, gesprochen wurde, wo wir Themen wie den Islam, die Rolle der Frauen – und der Männer –, die jahrtausendealte Kultur des Orients und das Alltagsleben kennenlernen, erleben und leben konnten?
Wir würden mehrere Wochen bei einer arabischen Familie wohnen, mitten in der Altstadt von Damaskus. Wir würden täglich in eine Sprachenschule gehen, dort Deutsche treffen, die uns Rat und Unterstützung geben könnten; und wir würden dort mit Arabern zusammentreffen, die Deutsch lernen wollten.
Durch unseren regelmäßigen Schultag, durch den immer gleichen Weg zum Spracheninstitut entstand schnell so etwas wie Alltag. Wir kannten uns bald aus. Andererseits waren diese Wochen so angefüllt mit Ereignissen, Begegnungen, fremdartigen Eindrücken, ja Abenteuern, dass es später schier unvorstellbar für uns schien, dass wir dieses alles in nur wenigen Wochen erlebt haben sollten.
Diese Wochen, weit eher nahe dem Leben von Syrern selbst als einem Aufenthalt von Touristen, scheinen es mir wert, geschildert zu werden, gerade zu einer Zeit, da viele Syrer als Flüchtlinge in Deutschland sind. Was hat man ihnen bereits jetzt in diesem furchtbaren Bürgerkrieg zerstört, was haben sie hinter sich gelassen, aufgegeben? Wie haben sie sich in ihrem eigenen Land verhalten? Wie fremd muß ihnen Deutschland vorkommen? Wie wahrscheinlich ist es, dass sie sich hier integrieren wollen und können? Oder wie wahrscheinlich ist es, dass sie, sobald durch einen Frieden oder dauerhaften Waffenstillstand möglich, wieder in ihr Heimatland zurückgehen, um es wieder mit aufbauen zu helfen?
Schwierigkeiten des ersten Tages
Bei unserem Landeanflug auf Damaskus sahen wir aus der Luft, dass die Stadt inmitten einer riesigen Palmenoase (es sollen circa hundertachtzigtausend Bäume sein) am Rande der Syrischen Wüste liegt.
Die Abfertigung bei der Einreise nach Syrien ging am Flughafen von Damaskus trotz langer Warteschlangen überraschend schnell. Wir nahmen uns, da es schon Abend und dunkel war, ein Taxi zu einem der internationalen Hotels, wo wir von Deutschland aus für die erste Nacht ein Zimmer gebucht hatten. Diese eine Hotelnacht war, nebenbei bemerkt, so teuer wie die Unterkunft für die Wochen bei unserer Familie. Am nächsten Morgen fuhren wir, wieder mit einem der im Vergleich zu Deutschland preiswerten Taxis, in die Altstadt, um in der Haupteinkaufsstraße, dem überdachten „Suk Hamidieh", zu bummeln.
Dieser lebhafte Basar sollte uns bald sehr vertraut werden. Hiervon später.
Am Nachmittag mussten wir uns auf den Weg machen zum Goetheinstitut, Partner der Sprachenschule. Hier sollten wir und die anderen Schüler von unseren jeweiligen Gastfamilien abgeholt werden.
Zunächst aber hatten wir ein alltägliches, aber zu diesem Zeitpunkt schwieriges Problem zu lösen: wir hatten Hunger. Wo konnten wir zwei Frauen in einem islamischen Land alleine essen gehen?
Wir irrten lange herum, bis wir einige Leute vor dem einzigen Restaurant in diesem Stadtteil schlangestehen sahen; es waren auch Frauen dabei. Das war gut. Wir reihten uns ein.
Bald wurden wir an einen der einfachen Holztische mitten im Lokal geleitet. Da saßen wir nun ziemlich ratlos. Die Speisekarte war natürlich nur auf arabisch verfasst. Wir konnten sie zwar einigermaßen lesen, verstanden aber kaum ein Wort. Verstohlen machten wir lange Hälse um zu sehen, was die anderen Gäste aßen. Als der Kellner kam, versuchten wir zu fragen, was die Dame dort neben uns esse oder der Herr dahinten? „Ma‘ hatha hunnak? „Was ist das dort?
Der Kellner sprach ein wenig Englisch. Mittlerweile hatten wir aber die Aufmerksamkeit des gesamten Lokals auf uns gezogen. Es war uns peinlich. Plötzlich redeten alle auf uns ein, arabisch und englisch, machten Vorschläge, was zu essen besonders gut sei.
Wir bestellten irgendetwas, hatten ohnehin keine Vorstellung davon, wie es schmecken würde. Ich erinnere mich daran, dass es köstlich war, würzig und saftig.
Wir waren, Ende September aus den kühlen Temperaturen in Deutschland