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Auch hinter den Bergen wohnen Leut: gewandt im Reden und gescheit
Auch hinter den Bergen wohnen Leut: gewandt im Reden und gescheit
Auch hinter den Bergen wohnen Leut: gewandt im Reden und gescheit
eBook110 Seiten1 Stunde

Auch hinter den Bergen wohnen Leut: gewandt im Reden und gescheit

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Über dieses E-Book

Seit 2005 hat sich der Abiturjahrgang des Jahres 1955 jeweils am Wohnort eines anderen Beteiligten getroffen, und jedesmal ist aus den gemeinsamen Erkundungen dort (Museums- und Kirchenbesuchen/Besichtigungen industrieller Betriebe/Wanderungen/Bootsfahrten) ein Buch entstanden, eine Art Klassenbuch.

Dieses vorläufig letzte Klassenbuch widmet sich nicht einem bestimmten Ort, sondern den Beteiligten selbst, und versucht darzustellen, wie sie und einige Verwandte und Freunde mit Engpässen und oder schwierigen Momenten in ihrem Leben umgegangen sind: vielleicht ein Lesestoff nicht nur für die Beteiligten, sondern auch für Kinder, Enkel, Urenkel und andere Interessierte.
SpracheDeutsch
HerausgeberBooks on Demand
Erscheinungsdatum24. Okt. 2023
ISBN9783758378553
Auch hinter den Bergen wohnen Leut: gewandt im Reden und gescheit

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    Buchvorschau

    Auch hinter den Bergen wohnen Leut - Gerd de Bruyn-Ouboter

    Auch hinter den Bergen wohnen Leut, gewandt im Reden und gescheit

    INHALT

    EINZELNE BERICHTE

    Heimliche Fluchten

    Die Blätter fallen

    Hamburg-Simtshausen-Genua

    Der versteckte Samariter

    Freundinnen im Paddelboot

    Über dem Kriegerdenkmal

    Dieser Krieg war nicht mein Krieg

    Geigensaiten

    Weihrauch

    Seid ihr ein Paar?

    Bist du in sie verliebt?

    Enkelgeschichten

    Sita us vila te in ista berce ins

    Niemands Land

    Das Telefonat – Reprise

    In Alters Frische

    Padjelanta – Weites Land

    Sandburg

    Gemeinsam zuversichtlch

    Holzschuhe

    Familie, Freunde, Gäste – verzaubern

    Von der Natur verzaubert

    Ein Traum

    Beim Notar

    Fröhlicher Abschied im Friedwald

    Kartoffelfeuer im Paradiesgrund

    STARKE MÄNNER UND FRAUEN

    Pierre Marique

    ehem. Schiffsingenieur und Sachverständiger, Brüssel

    Ernest Jouhy

    ehem. Leiter der dt.-frz. Begegnungsstätte, La-Bégude-

    Walter Giere

    ehem. Leiter Hessische Landeszentrale für politische Bildung

    Hermann Benz

    ehem. Priester in Paris, Stuttgart und Südafrika

    Dorle Obländer

    ehem. Kunstschaffende und Lehrerin für Kunst

    Lieselotte Stracke-Stieler

    ehem. Leiterin eines Gymnasialen Oberstufengymnasiums

    Rolf Koch

    Ingenieur und Eigner eines Chemischen Unternehmens, Eltville

    Frau Schauerte

    Hausfrau, Winterberg im Sauerland

    LITERARISCHES

    Erich Kästner: Der Juni

    Erich Fried: Bevor ich sterbe

    Sarah Kirsch: Geh unter, schöne Sonne

    Robert Gernhardt:

    Ach, noch in der letzten Stunde

    Gotthold Ephraim Lessing:

    LIED aus dem Spanischen

    Theodor Fontane: Summa summarum

    ANHANG

    Brief an die Klassenkameraden

    Wer hat geschrieben? Wer ist gemeint?

    Eine Kleinstadt im äußersten Nordwesten des Bundeslandes. Große Waldgebiete bis hinüber in Gebiete angrenzender Bundesländer, wenig Industrie, wenige Straßen und Eisenbahnlinien.

    Das kleine Gymnasium wird besucht vor allem von Söhnen und Töchtern der „Honoratioren" des Ortes: ein Bürgermeister, einige Kaufleute, Lehrerskinder. Hinzu kommen Fahrschüler aus entlegenen Ortschaften, sogar aus kleinen Orten angrenzender Bundesländer, wo es keine Gymnasien gibt.

    Die Oberschule der Stadt ist in ge-wisser Weise „kultureller Mittelpunkt". Die Lehrerschaft ist nach Kriegsende dorthin versetzt, Heimkehrer aus Kriegsgefangenschaft, Zugezogene aus fernen Provinzen, einige Einheimische.

    Der Umgang untereinander: freundlich-distanziert, kleine Gemeinschaften, die nicht wahlweise entstanden sind und die versuchen, dennoch oder gerade deswegen so gut wie möglich miteinander auszukommen. Wer irgendwie kann, hilft dem nächsten … und jedem wird nach Möglichkeiten geholfen. Einer hat früher einmal mit der ersten „Fremdsprache" Latein begonnen, hat daher Lücken in Englisch, kann aber seine Vokabel- und Grammatik – Kenntnisse einbringen. Dafür kann er großzügig bei Matheaufgaben abschreiben, bekommt die Geheimnisse dieses Faches erklärt.

    Fehlende Sportlichkeit des einen an Reck und Barren wird durch diskrete „Hilfestellungsgriffe" des anderen kompensiert. Die meisten Sportübungen finden ohnehin aus Platz- und Zeitgründen nicht in der Turnhalle, sondern auf der naheliegenden Wiese statt.

    Nach der zehnten Klasse geht fast die Hälfte eines Schuljahrgangs mit der „Mittleren Reife" von der Schule ab; sie alle werden in elterlichen Betrieben gebraucht. Übrig bleiben die Unentwegten, deren Eltern ein weiteres Fortkommen unterstützen können. Die Klassenstärke schrumpft auf die Hälfte zusammen. In der Oberstufe finden die Verbleibenden Platz in entlegenen Klassenzimmern – sogar in kleinsten Räumen unter dem Dach.

    Unser Klassenraum lag obersten Stockwerk der Schule, wo die Dachschrägen den ohnehin kleinen Raum noch weiter einengten. Dort waren wir in den letzten drei Schuljahren untergebracht, drängten uns um die wenigen Plätze, nahmen die Gegebenheiten hin, weil uns eh nichts andres übrig blieb, fanden uns damit ab. Einigermaßen. Manchmal gab es symbolische Fluchten. Eine blieb uns allen besonders in Erinnerung: einer öffnete das einzige Fenster im Raum, stieg auf die Brüstung und von da aus auf das Dach. Freiheit! – Lange konnte er dort nicht bleiben, vor dem Pausenende kam er zurück, zum Beifall aller Verbliebenen. Er hatte etwas gewagt, wonach uns allen oft zumute war: nur raus hier!

    Insgeheim hatten wir solche heimlichen Fluchten alle schon versucht. Mit Beginn der Sommerferien würden drei von uns damit Ernst machen, mit dem Fahrrad, nach Süddeutschland, bis in die Alpen. Die Röder hatten keine Gangschaltungen, macht nichts, wir packen das schon! Ein kleines Zelt konnten wir mitnehmen, das würde reichen, wenn wir mal die nächste Jugendherberge nicht erreichen könnten. Also los!

    Erstes Ziel war Bamberg. Der Musikalischste von uns hatte erfahren, dass dort im Rosengarten Serenaden-Abende stattfinden. Teure Eintrittskarten: aber wir werden uns schon hineinschmuggeln. – Von da aus nach Nürnberg. Auf der Strecke gab es reiche Beer-enernte, die kam uns gelegen. Und in der bewunderten Stadt fanden wir auch Zugang zum Spielzeug-Museum: welch eine faszinierende Eisenbahnanlage! – Der Weg nach München war lang, nicht an einem Tage zu schaffen. Bei Einbruch der Dunkelheit fanden wir Platz zum Zelten auf einem Grünstreifen an einer Mauer. Viel später erfuhren wir, dass wir an einem der ersten NS-Konzentrationslager genächtigt hatten. Nur weg von hier! – Beim Besuch der Feldherrnhallte in München waren wir ähnlich ahnungslos. Da ging es unserem technischen Interesse mit vielen wiederholten Besuchen im Technik-Museum wesentlich besser.

    Der Kirschenklau am Tegernsee war gut für die Verpflegungskasse, nicht so gut für de Magen. Sogar Tage danach konnten wir den Glanz der Wieskirche wegen unserer Darmbeschwerden nicht so recht in uns aufnehmen. – Viel besser ging es uns tagelang in Oberstdorf. Am Ortsausgang hatten wir Zuflucht in einem Heustaderl gefunden

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