Auch hinter den Bergen wohnen Leut: gewandt im Reden und gescheit
()
Über dieses E-Book
Dieses vorläufig letzte Klassenbuch widmet sich nicht einem bestimmten Ort, sondern den Beteiligten selbst, und versucht darzustellen, wie sie und einige Verwandte und Freunde mit Engpässen und oder schwierigen Momenten in ihrem Leben umgegangen sind: vielleicht ein Lesestoff nicht nur für die Beteiligten, sondern auch für Kinder, Enkel, Urenkel und andere Interessierte.
Ähnlich wie Auch hinter den Bergen wohnen Leut
Ähnliche E-Books
Erinnerungen an Menschen und Ereignisse: Geschichten aus unserer Zeit Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMeine Kinderjahre Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKindheit, Jugend und Krieg Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenImmer noch Träume: Des sind wir fröhlich Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLebendige Vergangenheit: Erinnerungen von 1927-2017 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTheodor Fontane: Autobiographische Werke Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenImmer auf Empfang: Episoden aus dem diplomatischen Dienst. Mit einem Vorwort von Hans-Dietrich Genscher. 2. Auflage Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAls Oma noch den Griffel spitzte. Für Menschen mit Demenz: Vorlesegeschichten und Fantasiereisen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGedankensplitter: Ein Schweizer in Potsdam Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWozu all diese Briefe gut waren... Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTrotzkopf als Grossmutter Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGlückliche Reise: Erinnerungen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFür Senioren und andere nette Leute: Geschichten und Gedichte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUnser Venedig Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSogkräfte: Ein Leben zwischen Deutschland und Russland Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Sanftmütigen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer letzte Tag im Januar Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHin und her und hinterher ...: Erlebtes, Erträumtes, Erdachtes Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHerrn Dames Aufzeichnungen: Oder Begebenheiten aus einem merkwürdigen Stadtteil Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEine deutsche Pfarrfrau: Blätter der Erinnerung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSaitenweise biografische Notizen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFreitags von Zehn bis Zwölf: Lebensbilder Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenOrte, die leben - Menschen, die prägen: Langenhorner erzählen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAlte Heimat Fremdes Land: Eine Erzählung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSpohr: Eine Musikerbiografie Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSpätlese: Reflexionen und Gedanken zur Zeit Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRussisches Konfekt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWas meine Mutter früher erzählte: Geschichten zum Vorlesen für Menschen mit Demenz Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNUR DIE LIEGE ZÄHLT Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Biografien / Autofiktion für Sie
Der Mann ohne Eigenschaften Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Idiot: Roman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Welt von Gestern. Erinnerungen eines Europäers Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Marie Antoinette. Bildnis eines mittleren Charakters: Die ebenso dramatische wie tragische Biographie von Marie Antoinette Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Schrecken der deutschen Sprache: Humoristische Reiseerzählung Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Der Große Gopnik: Roman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Stimmung der Welt: Der Bach-Roman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAus meinem Leben. Dichtung und Wahrheit Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenStefan Zweig: Die Welt von Gestern Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Fürst Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHinter Frack und Fliege: Intime Geschichten um die Wiener Symphoniker 1977 bis 1988 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRoter Herbst in Chortitza: Nach einer wahren Geschichte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Fall Wagner: Ein Musikanten-Problem Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchicksale einer Seele von Hedwig Dohm: Geschichte einer jungen Frau aus dem 19. Jahrhundert (Gesellschaftsroman) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDraußen vor der Tür Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie verlorene Schwester – Elfriede und Erich Maria Remarque: Eine Doppelbiografie Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Geigenbauer Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenStolz und Vorurteil: Vollständige deutsche Ausgabe mit neuer Rechtschreibung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenÜber die Pflicht zum Ungehorsam gegen den Staat (Civil Disobedience): Vollständige deutsche Ausgabe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenZu dritt im Ehebett: Geschichten einer Berghebamme Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Tod des Vergil Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchöne Welt, böse Leut: Kindheit in Südtirol Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenErnst Toller: Eine Jugend in Deutschland: Autobiographie Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenOHNE SCHULD - DIE GANZE GESCHICHTE [von der SPIEGEL-Bestseller-Autorin] Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMarie Antionette Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGewalt ist eine Lösung: Morgens Polizist, abends Hooligan - mein geheimes Doppelleben Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMontaigne Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Rezensionen für Auch hinter den Bergen wohnen Leut
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Auch hinter den Bergen wohnen Leut - Gerd de Bruyn-Ouboter
Auch hinter den Bergen wohnen Leut, gewandt im Reden und gescheit
INHALT
EINZELNE BERICHTE
Heimliche Fluchten
Die Blätter fallen
Hamburg-Simtshausen-Genua
Der versteckte Samariter
Freundinnen im Paddelboot
Über dem Kriegerdenkmal
Dieser Krieg war nicht mein Krieg
Geigensaiten
Weihrauch
Seid ihr ein Paar?
Bist du in sie verliebt?
Enkelgeschichten
Sita us vila te in ista berce ins
Niemands Land
Das Telefonat – Reprise
In Alters Frische
Padjelanta – Weites Land
Sandburg
Gemeinsam zuversichtlch
Holzschuhe
Familie, Freunde, Gäste – verzaubern
Von der Natur verzaubert
Ein Traum
Beim Notar
Fröhlicher Abschied im Friedwald
Kartoffelfeuer im Paradiesgrund
STARKE MÄNNER UND FRAUEN
Pierre Marique
ehem. Schiffsingenieur und Sachverständiger, Brüssel
Ernest Jouhy
ehem. Leiter der dt.-frz. Begegnungsstätte, La-Bégude-
Walter Giere
ehem. Leiter Hessische Landeszentrale für politische Bildung
Hermann Benz
ehem. Priester in Paris, Stuttgart und Südafrika
Dorle Obländer
ehem. Kunstschaffende und Lehrerin für Kunst
Lieselotte Stracke-Stieler
ehem. Leiterin eines Gymnasialen Oberstufengymnasiums
Rolf Koch
Ingenieur und Eigner eines Chemischen Unternehmens, Eltville
Frau Schauerte
Hausfrau, Winterberg im Sauerland
LITERARISCHES
Erich Kästner: Der Juni
Erich Fried: Bevor ich sterbe
Sarah Kirsch: Geh unter, schöne Sonne
Robert Gernhardt:
Ach, noch in der letzten Stunde
Gotthold Ephraim Lessing:
LIED aus dem Spanischen
Theodor Fontane: Summa summarum
ANHANG
Brief an die Klassenkameraden
Wer hat geschrieben? Wer ist gemeint?
Eine Kleinstadt im äußersten Nordwesten des Bundeslandes. Große Waldgebiete bis hinüber in Gebiete angrenzender Bundesländer, wenig Industrie, wenige Straßen und Eisenbahnlinien.
Das kleine Gymnasium wird besucht vor allem von Söhnen und Töchtern der „Honoratioren" des Ortes: ein Bürgermeister, einige Kaufleute, Lehrerskinder. Hinzu kommen Fahrschüler aus entlegenen Ortschaften, sogar aus kleinen Orten angrenzender Bundesländer, wo es keine Gymnasien gibt.
Die Oberschule der Stadt ist in ge-wisser Weise „kultureller Mittelpunkt". Die Lehrerschaft ist nach Kriegsende dorthin versetzt, Heimkehrer aus Kriegsgefangenschaft, Zugezogene aus fernen Provinzen, einige Einheimische.
Der Umgang untereinander: freundlich-distanziert, kleine Gemeinschaften, die nicht wahlweise entstanden sind und die versuchen, dennoch oder gerade deswegen so gut wie möglich miteinander auszukommen. Wer irgendwie kann, hilft dem nächsten … und jedem wird nach Möglichkeiten geholfen. Einer hat früher einmal mit der ersten „Fremdsprache" Latein begonnen, hat daher Lücken in Englisch, kann aber seine Vokabel- und Grammatik – Kenntnisse einbringen. Dafür kann er großzügig bei Matheaufgaben abschreiben, bekommt die Geheimnisse dieses Faches erklärt.
Fehlende Sportlichkeit des einen an Reck und Barren wird durch diskrete „Hilfestellungsgriffe" des anderen kompensiert. Die meisten Sportübungen finden ohnehin aus Platz- und Zeitgründen nicht in der Turnhalle, sondern auf der naheliegenden Wiese statt.
Nach der zehnten Klasse geht fast die Hälfte eines Schuljahrgangs mit der „Mittleren Reife" von der Schule ab; sie alle werden in elterlichen Betrieben gebraucht. Übrig bleiben die Unentwegten, deren Eltern ein weiteres Fortkommen unterstützen können. Die Klassenstärke schrumpft auf die Hälfte zusammen. In der Oberstufe finden die Verbleibenden Platz in entlegenen Klassenzimmern – sogar in kleinsten Räumen unter dem Dach.
Unser Klassenraum lag obersten Stockwerk der Schule, wo die Dachschrägen den ohnehin kleinen Raum noch weiter einengten. Dort waren wir in den letzten drei Schuljahren untergebracht, drängten uns um die wenigen Plätze, nahmen die Gegebenheiten hin, weil uns eh nichts andres übrig blieb, fanden uns damit ab. Einigermaßen. Manchmal gab es symbolische Fluchten. Eine blieb uns allen besonders in Erinnerung: einer öffnete das einzige Fenster im Raum, stieg auf die Brüstung und von da aus auf das Dach. Freiheit! – Lange konnte er dort nicht bleiben, vor dem Pausenende kam er zurück, zum Beifall aller Verbliebenen. Er hatte etwas gewagt, wonach uns allen oft zumute war: nur raus hier!
Insgeheim hatten wir solche heimlichen Fluchten alle schon versucht. Mit Beginn der Sommerferien würden drei von uns damit Ernst machen, mit dem Fahrrad, nach Süddeutschland, bis in die Alpen. Die Röder hatten keine Gangschaltungen, macht nichts, wir packen das schon! Ein kleines Zelt konnten wir mitnehmen, das würde reichen, wenn wir mal die nächste Jugendherberge nicht erreichen könnten. Also los!
Erstes Ziel war Bamberg. Der Musikalischste von uns hatte erfahren, dass dort im Rosengarten Serenaden-Abende stattfinden. Teure Eintrittskarten: aber wir werden uns schon hineinschmuggeln. – Von da aus nach Nürnberg. Auf der Strecke gab es reiche Beer-enernte, die kam uns gelegen. Und in der bewunderten Stadt fanden wir auch Zugang zum Spielzeug-Museum: welch eine faszinierende Eisenbahnanlage! – Der Weg nach München war lang, nicht an einem Tage zu schaffen. Bei Einbruch der Dunkelheit fanden wir Platz zum Zelten auf einem Grünstreifen an einer Mauer. Viel später erfuhren wir, dass wir an einem der ersten NS-Konzentrationslager genächtigt hatten. Nur weg von hier! – Beim Besuch der Feldherrnhallte in München waren wir ähnlich ahnungslos. Da ging es unserem technischen Interesse mit vielen wiederholten Besuchen im Technik-Museum wesentlich besser.
Der Kirschenklau am Tegernsee war gut für die Verpflegungskasse, nicht so gut für de Magen. Sogar Tage danach konnten wir den Glanz der Wieskirche wegen unserer Darmbeschwerden nicht so recht in uns aufnehmen. – Viel besser ging es uns tagelang in Oberstdorf. Am Ortsausgang hatten wir Zuflucht in einem Heustaderl gefunden