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Der letzte Kampf des Tigers
Der letzte Kampf des Tigers
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eBook201 Seiten2 Stunden

Der letzte Kampf des Tigers

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Über dieses E-Book

In einem entlegenen Tal in Sibirien taucht an einem eiskalten Wintertag ein angeschossener Tiger auf. Yuris Vater will das Raubtier zur Strecke bringen, aber der Tiger greift ihn an und tötet ihn.
Yuri weiß, es liegt nun an ihm, diesen "Menschenfresser" zu jagen. Er überredet Wladimir, einen erfahrenen Wildhüter, ihn zu begleiten. Sie nehmen "Laika" mit, eine kleine Kläfferhündin, die keine Angst vor Tigern hat. Wladimir und Yuri sind nicht die Einzigen, die Jagd auf diesen Tiger machen, doch Yuri lernt bald, diese mächtige Raubkatze zu achten, zu respektieren und zu bewundern. Er fängt an zu begreifen, dass dieser Tiger nichts anderes tut, als das, was er selbst auch hat tun müssen, seit er zur Welt gekommen ist - nämlich um sein Überleben kämpfen. Als Yuri beschließt, nicht mehr auf ihn zu schießen, greift der Tiger sie an und verletzt den alten Wladimir. Jetzt müssen sie zurück in ihr Dorf. Ein langer Weg steht ihnen bevor, und der verletzte Tiger lässt nicht mehr von ihnen ab, ist immer in ihrer Nähe, beobachtet sie, belauert sie und wartet darauf, dass sie einen einzigen Fehler machen.
Aus dem Gejagten ist jetzt der Jäger geworden, und mit jedem Schritt, den sie ihrem Dorf näher kommen, wird dieser Tiger zu einer größeren Gefahr für alle, die in ihrem Tal leben, auch für Yuris Freundin Lena, die trotz aller Warnungen allein von Zuhause weggegangen ist, um nach ihnen Ausschau zu halten ...
SpracheDeutsch
HerausgeberARAVAIPA
Erscheinungsdatum1. Feb. 2016
ISBN9783038642008
Der letzte Kampf des Tigers

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    Buchvorschau

    Der letzte Kampf des Tigers - Werner J. Egli

    Die Angst vor dem Tiger

    Es war Karpov, der meinen Vater fand.

    Von dort, wo der Tiger meinen Vater getötet hatte, sind es ungefähr zehn Kilometer bis zu unserem Dorf. Fast die ganze Strecke hatte Karpov im Tiefschnee zu Fuß zurückgelegt, und so konnte er von den Sachen meines Vaters fast nichts mitnehmen.

    Als Karpov bei uns ankam, war er völlig erschöpft. Und auch verzweifelt.

    Karpov zählte zwar nicht zu den besonders guten Freunden meines Vaters, aber sie waren zusammen in die Schule gegangen. Danach hatten sie jahrelang gemeinsam in einem der Kohlebergwerke gearbeitet und mein Vater hatte Maria, eine Cousine von Karpov, geheiratet.

    Den letzten Kilometer der Strecke hatte ihn ein Bauer auf seinem Pferdeschlitten mitgenommen, der von einem stämmigen Kaltblüter gezogen wurde.

    Vom dunkelbraunen Winterfell des Pferdes hingen Eisklumpen. Der schwere Schlitten war mit einem Fuder Wildheu aus den Flussniederungen beladen, wo zähes Riedgras wuchs.

    Der Bauer, der Woronin hieß, hatte den völlig durchgefrorenen und erschöpften Karpov auf der Straße zum Dorf eingeholt und ihn von seiner Flasche trinken lassen, damit sich dieser von innen her aufwärmen konnte.

    Er fuhr ihn durchs ganze Dorf bis zu unserem Haus.

    Ich war hinten im Schuppen und hackte Tannenholz zu Spänen, die wir zum Anfeuern des Ofens brauchten.

    Natürlich sah ich das Fuhrwerk die Dorfstraße entlangkommen. Auf dem Bock saßen der Bauer und neben ihm Karpov. Beide trugen dicke Mäntel. Der Bauer hatte eine Fellmütze auf. Karpov auch.

    Es war ein klarer, eisiger Tag. Die Sonne schien.

    Ich wollte mich nach dem Holzhacken mit Lena treffen, um mit ihr eine Schwester ihrer Mutter zu besuchen, die krank war und mit ihrem alten Hund in einer verlotterten Bretterhütte am Dorfrand wohnte. Lena hatte für sie eine Hühnersuppe mit gekochtem Wurzelgemüse gemacht, damit sie schnell wieder auf die Beine kam.

    Als der Pferdeschlitten so nahe herangekommen war, dass ich Karpov auf dem Bock sitzend erkennen konnte, hielt ich in meiner Arbeit inne. Mit der Axt in der Hand trat ich unter die Schuppentür.

    Dass Karpov schon zurück war, und ohne sein Pferd und seinen eigenen Schlitten, hatte bestimmt etwas zu bedeuten.

    Vor drei Tagen waren sie gemeinsam ausgezogen, um den Tiger zu schießen, mein Vater und Karpov, so wie sie es auch oft taten, wenn sie auf die Jagd gingen oder irgendwo im Wald Bäume fällten. Bisher waren sie auch immer gemeinsam zurückgekehrt, obwohl solche Tage in der Einsamkeit der Taiga nie ohne Meinungsverschiedenheiten und grobe Streitereien vergingen.

    Jetzt kehrte Karpov zurück und ich dachte erst, es wäre ihnen vielleicht geglückt, den Tiger zu erlegen, aber dem Schlitten trotteten nur ein paar herrenlose Dorfhunde hinterher.

    Wäre ein toter Tiger drin gelegen, dann wäre das ganze Dorf auf die Straße gekommen und Karpov hätte den Leuten zugerufen, dass er den Tiger erlegt hätte und deshalb zur Feier dieses denkwürdigen Tages in Solkins Kneipe einen ausgeben würde.

    Aber Karpov saß vornübergebeugt auf dem Schlitten, das Jagdgewehr in der Armbeuge. Sein Gesicht war finster. Eis klebte in seinem Schnurrbart unter der dicken, geröteten Nase.

    Vor unserm Haus hielt Woronin den Schlitten an. Dampf stieg vom Fell des Pferdes.

    Karpov sah mich in der Schuppentür stehen. Er richtete sich etwas auf. Es schien mir, als wollte er mir etwas sagen, ohne jedoch die richtigen Worte zu finden.

    Ich spürte plötzlich, dass es nur eine schlechte Nachricht sein konnte, die er von dort draußen zurückbrachte, und tief in mir begann die Furcht zu wühlen, dass meinem Vater etwas geschehen war.

    »Es gibt Tage im Leben, die einen Jungen wie dich kaputt oder stark machen können, Yuri«, sagte Karpov plötzlich mit rauer Stimme. »Es sind keine guten Nachrichten, die ich dir bringe.«

    Der Bauer bekräftigte Karpovs Worte, indem er heftig mit dem Kopf nickte.

    »Schlechte Nachrichten, in der Tat«, brummte er mit gesenktem Kopf in seinen zerzausten Bart hinein.

    Ich holte zuerst einmal tief Luft, lehnte die Axt mit ihrem Stiel gegen den Türrahmen und trat aus dem Schuppen.

    »Was ist geschehen?«

    »Wir sind der Fährte des Tigers gefolgt, soweit wir konnten. Mein Pferd gab alles, was in ihm steckte. Es ist mitten im Schritt einfach zusammengebrochen.« Karpov zog einen seiner Handschuhe aus und wischte rieb sich mit der Hand die Augen. »Mitten im Schritt, sage ich Dir. Es war ein gutes Pferd, Yuri, das weißt du, aber die Anstrengung war zu groß für ihn, und ich habe es deinem Vater gesagt aber er wollte keine Pause machen, wollte unbedingt weiter hinter dem Tiger her, mindestens bis zum Fluss. Du kennst die Gegend dort. Schwieriges Gelände. Ich habe es ihm gesagt. Warum hast du nicht dein eigenes Pferd und deinen verdammten Schlitten genommen, habe ich ihn gefragt, da könntest du von mir aus hinter diesem Tiger her bis ans Ende der Welt, aber er hat nur gelacht, und wir haben die Flasche leer getrunken und dann sind wir weiter hinter dem Tiger her.«

    »Was ist mit meinem Vater?«, wollte ich wissen, obwohl mir inzwischen klar geworden war, dass es nichts Gutes sein konnte, was er mir noch zu erzählen hatte.

    »Du weißt ja wie er ist. Einen Schädel aus Stein hat er. Als mein Pferd zusammenbrach, ist er allein weitergegangen. Ich soll zurück ins Dorf und ein anderes Pferd holen, hat er gesagt. Ich war zu betrunken, Yuri, das gebe ich zu, aber selbst wenn ich mich sofort auf den Weg gemacht hätte, hätte es deinem Vater nichts mehr genützt.«

    »Wo ist mein Vater?! Warum sagst du es mir nicht?«

    Karpov zog den Handschuh wieder an. Woronin blickte zur Haustür hinüber, als erwartete er dort jemand aus dem Haus treten.

    »Yuri, dieser verfluchte Tiger hat deinen Vater getötet«, sagte Karpov schließlich und seine Worte trafen mich wie Schläge.

    Ich starrte die beiden an.

    Karpov hatte laut genug gesprochen, sodass man seine Worte auch im Haus hören konnte.

    Die Haustür ging auf. Sie machte ein ächzendes Geräusch, weil sie beinahe aus den Angeln fiel.

    Das ganze Haus ächzte manchmal. Die Kälte ließ es ächzen. Der Wind. Die Last des Schnees auf seinem Dach.

    Eigentlich war unser Haus nur noch ein Schatten seiner selbst. Vater hatte es gebaut. Als er noch ein junger Mann gewesen war und meine Mutter schwanger mit Tatjana, meiner älteren Schwester. Es war einige Jahre lang sein ganzer Stolz gewesen.

    Jetzt löste sich die ockergelbe Farbe von den alten Wandbrettern und die Blechstücke, mit denen die Wände ausgebessert worden waren, rosteten. Das schöne Schindeldach war teilweise mit Teerpappe abgedeckt. Unter der schweren Schneedecke drohte es einzustürzen.

    Meine Mutter trat unter die Tür, wischte sich die Hände an ihrer Schürze ab, während sie sich umblickte, als wüsste sie nicht genau, wo sie sich befand. Ich vergesse das nie mehr, ihre Augen, die jemanden suchten, der nicht da war.

    Karpov räusperte sich. »Es tut mir sehr leid, Maria«, sagte er. »Dein Mann kommt nicht mehr zurück.«

    Meine Mutter war früher eine starke Frau gewesen, aber sie hatte in ihrem Leben viel aushalten müssen. Die Armut war es jedoch, die ihr am meisten zu schaffen machte. Mehr noch als die Trunksucht meines Vaters, der häufig genug alle seine Probleme im Schnapsdelirium zu vergessen versucht hatte.

    Das war jetzt vorbei.

    »Ich hörte den Schuss. Da bin ich seiner Spur nachgegangen. Ja, ich habe ihn gefunden. Was der Tiger von ihm übrig gelassen hat, lag auf der anderen Seite des Flusses«, sagte Karpov. »Viel von ihm ist nicht übrig geblieben. Was der Tiger nicht gefressen hat, haben die Wildschweine verschleppt, Maria. So ist es und es ist schlimm genug. Ich wünschte ich könnte dir etwas anderes sagen.«

    Karpov war nicht dafür bekannt, schonend mit seinen Mitmenschen umzugehen. Aber ehrlich war er, bis unter die Haut. Er langte über die Bocklehne nach hinten und holte ein Jagdgewehr aus dem Wagenkasten.

    Ich erkannte die Waffe sofort. Es war das Gewehr meines Vaters. Er hatte es sich gekauft, als er noch arbeitete und es uns besser ging. Ein gutes Jagdgewehr war es, das viel Geld gekostet hatte.

    Karpov brachte auch den Rucksack meines Vaters zum Vorschein. Er hob ihn hoch. »Die Flecken hier, das ist das Blut deines Mannes, Maria!«, sagte er.

    Ich drehte mich um, nahm die Axt zur Hand, holte beidhändig mit der Axt aus, und trieb das Blatt, das ich zuvor mit der Metallfeile geschärft hatte, mit Wucht tief in den Spaltklotz neben der Hüttentür unter dem Schrägdach des Schuppens. Dann ging ich den tief ausgetretenen Fußpfad durch den Schnee zur Straße vor.

    »Gib mir sein Zeug!«, forderte ich Karpov auf.

    Er gab mir zuerst das Gewehr.

    »Er hat nur die eine Kugel abgefeuert«, erklärte Karpov, als ich das Gewehr kurz betrachtete. »Es war der Schuss, den ich gehört habe. Die andere Kugel steckt noch in der Kammer.«

    Jetzt reichte er mir den Rucksack.

    Die Blutflecken darauf waren dunkel. Gefrorenes Blut meines Vaters.

    Ich wollte mich umdrehen und zum Schuppen zurückgehen, aber Karpovs Stimme ließ mich im Schritt verharren.

    »Da ist noch was, Yuri!«

    Er langte noch einmal nach hinten in den Wagenkasten und angelte einen Stiefel heraus, den er mir mit einer Hand hinstreckte.

    »Ich wollte ihn zuerst dort draußen liegen lassen, Yuri, aber es war nur so wenig von ihm übrig geblieben, da dachte ich, ich nehm ihn mit.« Er warf mit den Stiefel zu und ich erkannte allein an der Art, wie er durch die Luft flog, dass er nicht leer war. Er fiel vor meinen vor meinen Schuhen zu Boden. Ich bückte mich und hob ihn auf, traute mich aber nicht, hineinzusehen.

    »Tut mir leid, Yuri, aber mehr war da nicht.«

    »Schon gut«, antwortete ich ihm. »Du hast getan, was du konntest. Wir stehen in deiner Schuld.«

    »Ach was, Junge. Sollte da noch irgendwo eine Flasche Wodka rumstehen, die ihr nicht mehr braucht, genügt mir das. Weißt du, eigentlich wollte ich hinter dem Tiger her. Aber ich muss dir gestehen, ich bekam es mit der Angst zu tun. Dieser Tiger ist ein besonderes Tier, Yuri.«

    »Inwiefern?«

    »Er ist verletzt. Ich habe es an seinen Spuren gesehen. Am Bein. Und vielleicht auch woanders. Er humpelt stark. Und trotzdem hat er deinem Vater aufgelauert und ihn in dem Moment angegriffen, als sich dein Vater in Sicherheit wähnte.«

    Ich blickte in das dunkle Gesicht Karpovs. »Ich werde diesen Tiger töten«, sagte ich, das Gewehr meines Vaters fest in meinen Händen.

    Es klang wie ein Schwur. Im Nachhinein denke ich, dass es wohl einer war.

    »Yuri, das würde ich an deiner Stelle nicht versuchen«, warnte mich Karpov. »Schau mich an. Du weißt, dass ich keiner bin, der sich schnell in die Hose macht. Aber ich bin vor diesem Tiger davongelaufen wie ein Hase. Dabei wäre es ein Leichtes gewesen, seiner Spur zu folgen.«

    Ich schwieg. Sah ihn nur an. Er war in unserem Dorf nicht als ein besonders mutiger Mann bekannt. Aber auch nicht als ein ängstlicher. Ein ziemlich guter Jäger war er. Das hatte ich auch meinen Vater sagen hören.

    »Ich weiß, dass mich dieser Tiger getötet hätte, Yuri. Dein Vater ist ihm zu nahe gekommen. Dann hat er auf ihn geschossen und ihn vermutlich sogar getroffen, aber der Tiger war nicht tot. Er hat deinem Vater aufgelauert und als dein Vater …«

    »Mein Vater war ein schlechter Jäger«, unterbrach ich ihn. »das wissen wir alle.«

    »Und du? Bist du ein guter Jäger?«

    »Nein, das behaupte ich nicht.«

    »Dann wäre es töricht von dir, den Tiger zu jagen, Yuri.«

    »Wäre ich mit ihm gegangen, wäre das nicht passiert. Ich wollte mit ihm gehen, aber er sagte, ich soll bei Mutter bleiben und bei Tatjana und Boris und Natasha, also bin ich geblieben.«

    »Er hätte sein Pferd und einen Schlitten nehmen sollen, Yuri. Das hätte er tun sollen.«

    »Unser Pferd ist krank, sonst hätte er es bestimmt genommen.«

    »Und ich habe jetzt keins mehr«, sagte Karpov. »Mein Schlitten ist dort draußen. Es geht mir dreckig, Yuri. Seit fünf Jahren habe ich keine Arbeit mehr. Vielleicht sollten wir beide gemeinsam versuchen, dieses verfluchte Raubtier zu erlegen.«

    »Ich werde Wladimir fragen, ob er mich begleitet«, wehrte ich ab. Ich mochte Karpov nicht so sehr, dass ich mit ihm allein dort draußen in der Wildnis sein wollte. »Ein verletzter Tiger ist eine Gefahr für uns alle.«

    »Den alten Wladimir willst du fragen«, lachte Karpov. »Junge, ich glaube nicht, dass Wladimir Lust hat, an der Seite eines Grünschnabels eine gefährliche Raubkatze zu jagen.«

    »Das werden wir sehen«, gab ich ihm trotzig zurück. Dann drehte ich mich um und ging auf die Haustür zu.

    Meine Mutter stand noch immer dort. Sie hielt sich mit einer Hand am Türrahmen fest. Ich sah sie an, und ihr Anblick traf mich bis tief in mein Herz. So wie jetzt hatte ich meine Mutter noch nie gesehen. Als wäre sie in Gedanken weit weg. Irgendwo, wo sie uns nicht mehr sehen konnte. Wo es keine Lebenden mehr gab. Keine Erinnerungen an diese Welt.

    »Mutter«, sagte ich zu ihr. »Ich verspreche dir, diese Bestie zu töten.«

    Sie blickte durch mich hindurch und ich begriff, dass wir, meine Geschwister und ich, in diesem Winter nicht nur unseren Vater verloren hatten, sondern dass auch die Gefahr bestand, unsere Mutter zu verlieren.

    Das machte mich traurig. Und wütend zugleich.

    Hörte denn das Unglück, das uns alle seit Jahren immer wieder heimsuchte, gar nicht mehr auf?

    Karpov rief, dass er und seine Familie uns beistehen würden, falls wir Hilfe bräuchten.

    Meine Mutter hörte ihn nicht.

    Ich holte eine Flasche

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