Père Lachaise: Ansichten einer Totenstadt

Von Wolfram Hasch

Mit den in diesem Buch enthaltenen, in den Jahren 2007 bis 2011 auf dem Pariser Friedhof Père Lachaise entstandenen Bildern möchte der Fotograf den Betrachter teilhaben lassen an der Vielfalt eines Ortes, der, statt bloß Stätte des Totengedenkens und deren Symboliken zu sein, vielleicht idealer nicht sein könnte, um Tod und
Leben, Licht- und Schattenseiten, Verwitterung und Gedeihen miteinander zu verschmelzen und so den dort ruhenden Toten ebenso wie ihren Besuchern ein Traumland lebendiger Vielfalt von Werden und Vergehen bietet. Die gerade an solchen Orten häufig gestellte, große Frage, ob es nach dem Tod ein Leben im Paradies gibt beantwortet dieser außergewöhnliche Friedhof damit auf eine offensive und obendrein angenehm irdische Weise. Darüber hinaus überzeugt er die Besucher zudem davon, dass man auf eine Begegnung mit dem Paradies ganz offenbar nicht erst bis zum Ableben warten muss, wofür die in diesem Buch versammelten Bilder sichtbarer Beweis sind.

• Sprache: Deutsch
• Herausgeber: Books on Demand
• Erscheinungsdatum: 27. Nov. 2015
• ISBN: 9783739283135

Wolfram Hasch

geboren am 10.09.1963, lebt und arbeitet in Berlin

Buchvorschau

Einleitung

Im Laufe der Jahre habe ich während meiner Exkursionen auf dem Pariser Friedhof Père Lachaise zahlreiche Fotos geschossen, von denen ich nun eine Auswahl für dieses Buch zusammengestellt habe. Inspiriert hat mich dieser außergewöhnliche Ort nicht zuletzt durch die optischen Angebote seiner Lichtverhältnisse: Spiegelungen, Überblendungen, Schattenwürfe und Sonnenlichtprojektionen. Fällt das Sonnenlicht beispielsweise durch eines der vielen Kapellenfenster, so erzeugt das Leuchten ihrer Glaskunstmotive teilweise die Illusion von elektrischem Licht. Von Nachbearbeitungen habe ich dabei grundsätzlich abgesehen, auch wenn der Betrachter bei manchem Foto den Eindruck haben könnte, es handele sich um eine im nachhinein herbeigeführte Überblendung zweier Bilder. Eine solche Überblendung hat sich jedoch bereits im Moment des Fotografierens ergeben, wenn sich Hintergründe auf dem Glas von Kapellenfenstern und -türen spiegelten und sich dadurch zu den frontal sichtbaren physischen Erscheinungen eine zweite,