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Musicbox und Petticoats
Musicbox und Petticoats
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eBook190 Seiten1 Stunde

Musicbox und Petticoats

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Über dieses E-Book

Warum gibt es in Biebrich so viele griechische Bistros und Restaurants? Weshalb sollte ein US-amerikanischer Soldat 1945 keinem Deutschen die Hand reichen? Wann kamen die ersten “Gastarbeiter?” Stimmt es wirklich, dass Hugo Mann an der Äppelallee Flugzeuge verkauft hat?

“Muss denn jede Arbeit, die dem Menschen dient, gleichzeitig seine Vernichtung bringen?” Tagebucheintrag des Biebricher Atomphysikers Prof. Walther Gerlach nach dem Abwurf einer Atombombe auf die japanische Stadt Hiroshima 1945.

31 ausführliche Kapitel dieses Buches, illustriert mit zum Teil noch nie veröffentlichten Bildern aus Privatbesitz führen den Leser durch die Nachkriegszeit und die Aufbaujahre Biebrichs 1945-1979.
SpracheDeutsch
HerausgeberXinXii
Erscheinungsdatum22. Juni 2014
ISBN9783928085991
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    Buchvorschau

    Musicbox und Petticoats - Peter-Michael Glöckler

    Peter-Michael Glöckler

    Musicbox und Petticoats

    31 Geschichten über Biebrich

    1945 – 1979

    Impressum:

    Musicbox und Petticoats von Peter-Michael Glöckler

    © Thorsten Reiß Verlag (2014)

    Hundsgasse 14, 65205 Wiesbaden

    www.thorsten-reiss-verlag.de

    Alle Rechte vorbehalten.

    Cover, Layout und Datenkonvertierung: Andrea Monzel

    ISBN: 978-3-928085-99-1

    E-Book Distribution: XinXii

    www.xinxii.com

    Dieses E-Book, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt und darf ohne Zustimmung des Verlages nicht vervielfältigt, wieder verkauft oder weitergegeben werden.

    Inhalt

    Zum Geleit

    In den Mittagsstunden war der Krieg zu Ende

    Pattons Panzerarmee befreite in der Osterwoche 1945 Biebrich

    Wie ein Amerikaner behandelt

    Der Biebricher Franzjosef Merkel beim US-Armee Geheimdienst CIC

    Eine weiße Armbinde war die einzige Legitimation

    Die Biebricher Notpolizei arbeitete 1945 unter Lebensgefahr

    Weite Wege wurden gerne in Kauf genommen

    In schweren Zeiten gab der CVJM-Laienspielkreis wieder Zuversicht

    Ein Park gab der Anlage einen individuellen Mittelpunkt

    Der öffentliche Wohnbau ging in Biebrich ab 1948 zügig voran

    Rote Rose und schwarzes Schwert

    Der Grabmacher Willi Heilmann hatte im Friedhof manche Episode erlebt

    Der „Sputnik-Franzek" war für Insider ein Begriff

    Ein Stammlokal der US-Soldaten in Biebrich

    Auf Armeslänge verfügbar

    1949 gab es wieder Coca-Cola

    Nur der Himmel war frei

    Die Koordinationsstelle der Luftbrücke war vor Biebrichs Haustür

    Gedenkstätte Deutscher Widerstand erinnert an Ludwig Beck

    Am 20. Juli 1952 fand erstmals eine Gedenkfeier in Berlin statt

    Schwarze Musik zwischen Gibb und Rheinufer

    Biebrich Groove – Downtown Stomps and Blues

    Der Trend ging in Richtung Italien

    Auto und Urlaub rückten 1953 in greifbare Nähe

    Polnische Einwanderer brachten den Mazurka mit

    US-Soldaten führten 1955 den Square Dance in Deutschland ein

    Abends empfingen Tausende die neuen Glocken

    Ein Feierzug geleitete 1956 die Lastwagen mit den Glocken zur Oranierkirche

    Kletterpartien über spitze Eisberge

    1956 war der Rhein einige Tage zugefroren

    Physiker bauten für Deutschland keine Atomwaffen

    Der Biebricher Walther Gerlach war 1957 Verfasser des Göttinger Manifestes

    Sonntags gab es im Hotel „Grunewald" Likör

    Elvis A. Presley kam 1960 zu Dreharbeiten nach Biebrich

    Im Sommer 1960 kamen die ersten „Gastarbeiter"

    Der Anfang war schwer, vor allem für die Ausländer selbst

    Im „Hotel International" wurde die Brücke gebaut

    Der erste Kontakt Biebrichs mit der Magdeburger Kirchengemeinde war 1961

    Das Ganze endete in einem Freudentanz

    1962 gründeten Biebricherinnen in Lille eine deutsch-französische Freundschaft

    Ein bisschen Adria im Adolfsgäßchen

    Im September 1968 eröffnete in Biebrich das erste Ristorante

    Ein Gartenjuwel mit vielen Kratzern

    1968 übernahm der Staat den Schlosspark

    Verbrauchermarkt kam trotz aller Proteste

    Die Unternehmensgruppe Mann baute 1969 auf 140.000 Quadratmetern

    Nassauisches Salut in Texas

    Die beiden „Dicken" an der Rheinkaserne werden seit 1972 vermisst

    Es ging nicht um Ladendiebstahl

    Ein Grausamer Kapitalverbrecher startete 1971 „Karriere" in Biebrich

    Ein Jahrhundertbrand, der sich hoffentlich nicht wiederholt

    Beim Großeinsatz 1971 starben drei Feuerwehrmänner

    Kunstgärtner rahmten Biebrich einst bunt ein

    Gärtnereien waren früher ein Wirtschaftsmotor der Stadt

    Die Biebricher Madonna auf dem „Plan"

    Das barocke Standbild vom Rhein ziert heute die Hochheimer Kirchstraße

    Eine neue geschäftliche Existenz im „Schloß-Stüberl"

    Der Tod von Katharina M. erschütterte 1976 Biebrich

    Am Hochhaus der „Gala" schieden sich die Geister

    Nach Einweihung der Galatea-Anlage gab es unterschiedliche Auffassungen

    Neben Rückschlägen im Ganzen gesehen positiv

    Zur Entwicklung des Biebricher Mosburgfestes

    Zeittafel

    Daten zur Entwicklung Biebrichs

    Quellen- und Literaturhinweise

    Zum Geleit

    Zwei Jahre intensive Forschungen ermöglichten 2008 die Herausgabe des Buches

    „Musicbox und Petticoats".

    Die Themen lassen das Kriegsende und die Aufbaujahre Biebrichs wieder lebendig werden:

    Der Einmarsch von George S. Pattons Panzerarmee 1945, der Wohnungsbau durch den „Marshall-Plan, die Welle von Jazz und Jeans aus den USA, die ersten Kontakte hinter den „eisernen Vorhang nach der damaligen DDR und 27 weitere interessante Geschichten.

    Für jüngere Leser wird das Buch zur Entdeckungsreise in die Biebricher Geschichte der Nachkriegszeit, während ältere Leser sich an ihre Jugendjahre erinnern.

    Die Realisierung dieses Projektes war nicht einfach. Das Privatarchiv des Autors bildete nur die Basis. Professionelle Unterstützung kam in bewährter Weise vom Stadtarchiv Wiesbaden.

    Herzlichen Dank für die Hilfe und vor allem für die Geduld der Herren Gerhard Klaiber, Jochen Dollweth und Siegmund Dieser.

    Das Buch ist also in einer Kooperation mit vielen Helfern entstanden, denn ein historisches Buchprojekt ist ohne die Unterstützung von Firmen, Institutionen, Vereinen und Zeitzeugen nicht zu realisieren. Intensive Recherchen, Befragungen und Vergleiche sind notwendig, weil jeder Beitrag im Buch einem Puzzle gleicht.

    Mit so einer zeitraubenden Arbeit kann jedoch so mancher Fehler vermieden werden: Seit vielen Jahren „wandern" drei Bilder durch die Stadt, die angeblich den Einmarsch der US-Armee in Biebrich zeigen. Tatsächlich sind es aber nur Manöverbilder von 1957.

    Unter dem Begriff Zeitgeschichte versteht man eigentlich mehr als die letzten fünfzig Jahre.

    Der Autor wählte trotzdem diesen scheinbar kurzzeitigen Abschnitt. Anläßlich von Führungen durch Biebrichs Vergangenheit waren es meist die gleichen Fragen, die dem Autor zu diesem Zeitfenster gestellt wurden und oft in lebhaften Aussprachen endeten.

    Mit dem Buch „Musicbox und Petticoats" versucht der Autor, diese Fragen nun sehr ausführlich zu beantworten.

    Wiesbaden, im Januar 2008

    Peter-Michael Glöckler

    In den Mittagsstunden war der Krieg zu Ende

    Pattons Panzerarmee befreite in der Osterwoche 1945 Biebrich

    Im Westen zerbröckelte die deutsche Kriegsfront. Am 6. März 1945 nahmen Soldaten der 80. US-Division der 3. US-Armee unter General George S. Patton jr. (1885-1945) die Ludendorff-Brücke bei Remagen ein. Der von Wehrmachtssoldaten angebrachte Sprengsatz konnte nicht gezündet werden. Damit hatten US-Soldaten den ersten rechtsrheinischen Brückenkopf unbeschädigt einnehmen und von dort weiter nach Osten vorstoßen können.

    Abb. 1: Die Ludendorff-Brücke bei Remagen (1945): US-Truppen rückten kampflos vor. Repro: Glöckler

    In dieser Moselregion startete auch die „Operation Undertone" mit dem Ziel der Besetzung des Rhein Main-Gebietes. Einige US-Truppen Pattons marschierten auf der anderen Rheinseite weiter nach Süden vor und nahmen die Stadt Mainz ein.

    Von dort setzte am Morgen des 28. März 1945 das 317. Regiment der 80. Division mit Landungsbooten und Schwimmpanzern über den Rhein und ging bei Kastel an Land.

    Es war ein warmer Mittwochvormittag kurz vor dem Osterfest, als US-Truppen kampflos nach Biebrich vorrückten.

    Am frühen Morgen hatten letzte Wehrmachtstruppen Wiesbaden verlassen. Die Biebricher Volkssturmkompanien hatten sich nachts zuvor selbst aufgelöst und ihre Waffen entsorgt. Die Männer erkannten die Sinnlosigkeit des befohlenen Kampfes „bis zum Endsieg". Damit verhinderten sie weiteren unnützen Feindbeschuss und Tote in der Stadt.

    Abb. 2: US-Soldaten mit M 24-Panzern 1946 an der Biebricher Allee: In der Stadt wurden mehr als 14.000 Mann stationiert. Foto: Stadtarchiv Wiesbaden

    Die von ihnen noch eilig errichteten Panzersperren in der Rheingaustraße wurden nach Weisung der Kalle-Geschäftsleitung eingerissen.

    Der US-amerikanische Panzerverband rückte von Kastel über den Hessler Hof sowie auch durch die Rheingaustraße nach Biebrich ein. Die Soldaten gingen in zwei Reihen im Gänsemarsch zu beiden Seiten der Straße, auf der Straßenmitte fuhren die Panzer.

    Am Gebäude der alten Taunusbrauerei Wuth nahe der Mainzer Straße sowie auch an einem Haus an der Biebricher Allee wehte ein langes weißes Tuch als Zeichen der Kapitulation.

    Es herrschte „eine lähmende Stille. Die Straßen waren wie ausgestorben. Die Stadt wurde kampflos übergeben. Gegen 11:15 Uhr war Biebrich besetzt. Das sah „gar nicht so aus nach Krieg, Eroberung oder Einmarsch.

    Die US-Soldaten schienen „beinahe gelangweilt. So zogen sie ein. Lautlos. Mit hängenden Armen „wie müde Spaziergänger. Auf dem anschließenden Marsch durch die Biebricher Allee in Richtung Adolfsallee nach Wiesbaden dann der Knall.

    Die Reihen zuckten zusammen. Doch Widerstand? Ein US-Soldat hatte seine Panzerfaust im Vorbeigehen an einen Laternenpfosten geschlenkert. Der Mann verblutete noch auf dem Bürgersteig. Er war das einzige Todesopfer bei der Besetzung von Biebrich.

    Die US-Armee kam jedoch nicht als Befreierin, sondern als Besatzerin. In der ganzen Stadt (Wiesbaden und Vororte) wurden schrittweise 14.000

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