Hilprant und die Familie der Taufkircher
Von Dietrich Grund und Andreas Huber
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Über dieses E-Book
Seine Familie, das Adelsgeschlecht der Taufkircher, bestimmte ab etwa 1300 für 250 Jahre das politische, wirtschaftliche und teils auch das religiöse Geschick des Dorfes. 1544 übergaben sie ihren Besitz an den bayerischen Herzog und wurden von ihm mit der Hofmark Höhenrain bei Aibling belehnt.
Die Taufkircher waren in der Adelsgesellschaft gut vernetzt. Sie dienten den Herzögen als Beamte, Kirche und Klöstern als Geistliche, der Stadt München etliche Jahre als Richter.
Das Geschick dieser Landadeligen lässt sich in diesem Buch nachvollziehen. Ob die Taufkircher für ihre Untertanen gerechte und weise Herren waren, kann man aber nur erahnen.
Dietrich Grund
Dietrich Grund ist Jahrgang 1942 und Heimatforscher in 82024 Taufkirchen. Dies ist sein 5. Buch.
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Rezensionen für Hilprant und die Familie der Taufkircher
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Buchvorschau
Hilprant und die Familie der Taufkircher - Dietrich Grund
Die Autoren:
Dietrich Grund
Heimatforscher, Taufkirchen (Text)
Andreas Huber
Kaufmann, München-Perlach (Layout)
Erste Umschlagseite: Familienstammbaum der Taufkircher
Letzte Umschlagseite: Hilprant I. (Ausschnitt aus Grabmalzeichnung)
Grußwort von Bürgermeister Ulrich Sander
Die Geschichte Taufkirchens reicht weit zurück in die Vergangenheit. Sie beginnt im 8. Jahrtausend v. Chr. Die jüngere Vergangenheit Taufkirchens über das Mittelalter hinweg wird durch Zeugnisse und Dokumente belegt und erzählt von Freud und Leid, von Armut und Reichtum. Herrschaft und Gerichtsbarkeit waren eng miteinander verbunden und der bedeutende Einfluss der Kirche und ihrer Klöster war nicht zu unterschätzen. Die Bevölkerung war klaren Regeln und Strukturen unterworfen. Zuwiderhandlungen wurden mitunter hart und unbarmherzig bestraft. Dies lässt bereits erahnen, dass das Leben zu jener Zeit große Herausforderungen mit sich brachte.
Ein besonderes Augenmerk wird hier auf den Landedelmann Hilprand Taufkircher gelegt, der erstmals 1330 in den Dokumenten Erwähnung findet. Die im Eingangsbereich der Kirche St. Johannes der Täufer angebrachte Grabplatte kündet von seiner stolzen Existenz.
Der Heimatforscher Dietrich Grund hat in seiner dreijährigen Archivarbeit die Geschichte eben dieser Adelsfamilie recherchiert. Nach seinem erfolgreichen Werk über den Hachinger Bach stellt er nunmehr die Geschichte der Taufkircher gemeinsam mit seinem Layouter, Andreas Huber, der Öffentlichkeit vor. Damit ergänzt Dietrich Grund die Seiten der Geschichtsbücher über Taufkirchen um einen wichtigen Mosaikstein.
Für alle Heimatfreunde und an der Historie unserer schönen Gemeinde interessierten Bürgerinnen und Bürger ist diese geschichtliche Dokumentation ein aufschlussreiches Nachschlagewerk.
Taufkirchen, im September 2015
Ulrich Sander
Erster Bürgermeister von Taufkirchen
Grußwort von Prof. Dr. Hermann Rumschöttel
Der Raum um München ist nicht nur reich an Geschichte, sondern auch reich an Menschen, die sich für diese Geschichte interessieren, sie erforschen, darstellen und vermitteln, so dass die Vergangenheit ihre unverzichtbare Bedeutung für Gegenwart und Zukunft entfalten kann. Einer von ihnen ist der 1942 geborene Diplom-Ingenieur Dietrich Grund aus Taufkirchen. Seit langem beschäftigt er sich intensiv, kenntnisreich, hartnäckig und kritisch mit Fragen der Orts-, Heimat- und Regionalgeschichte quer durch die Jahrhunderte, vom Frühen Mittelalter bis zur Zeitgeschichte. Seine Beiträge bereichern nicht nur die Erinnerungs- und Geschichtskultur im Landkreis München, sondern werden auch von der manchmal ein wenig im Elfenbeinturm sitzenden Fachwissenschaft ernst genommen. Gerne gebe ich deshalb seiner neuen Veröffentlichung über „Hilprant und die Familie der Taufkircher" einige Worte mit auf einen hoffentlich erfolgreichen, also viele interessierte Leser findenden Weg.
Jemand, der historisch arbeitet, also jemand, der Geschichte erzählt oder analysiert, muss den überlieferten Spuren der Vergangenheit nachgehen, die man in öffentlichen, kirchlichen und privaten Archiven findet, auch in den persönlichen Erinnerungssammlungen von einzelnen Menschen oder Familien, in der Landschaft oder in der gebauten Umgebung, manchmal in den Erzählungen von Zeitzeugen und vor allem in der auf vielen Gebieten fast unüberschaubaren gedruckten oder digital verbreiteten Literatur. Nicht nur heute ist das Leben vielfältig und kompliziert, auch in der Vergangenheit war das Gesamtbild einer Gemeinschaft so facettenreich, dass es wirklich schwer ist, das Ganze historisch in den Blick zu bekommen.
Da mögen die Archive und Bibliotheken noch so offen, die Urkunden, Karten und Bilder noch so leicht zugänglich, die Archivare und Bibliothekare noch so hilfsbereit und freundlich sein, die geschichtlichen Quellen befinden sich gleichsam in einer Festung, die von einem breiten Wassergraben umgeben ist. Will man zu den Quellen vordringen, muss man diesen Graben erst einmal überwinden.
Die Brücke, mit der das gelingt, besteht aus einer Vielzahl von Kenntnissen und Fähigkeiten, die einem nicht in die Wiege gelegt werden: man muss die alten Schriften, die alten Sprache lesen und verstehen können, man muss konkrete Vorstellungen haben von früheren politischen, gesellschaftlichen, wirtschaftlichen oder kirchlichen Verhältnissen, man muss die Epochen der Vergangenheit aus sich heraus deuten können und man muss damit leben können, dass man beim Malen eines geschichtlichen Bildes nie fertig wird, weil das eine unendliche Aufgabe ist.
Vieles davon kann man durch ein Studium, eine entsprechende Ausbildung erwerben, wenn man diese Dinge zum Beruf macht. Heimatforscher aber, die - aus ganz anderen Berufsfeldern kommend - sich der Geschichte aus Interesse und als Laien nähern, müssen fast einen zweiten Beruf erlernen, wollen sie zu soliden Erkenntnissen und Forschungsergebnissen kommen. Dietrich Grund ist diesen mühsamen Weg mit großem Erfolg gegangen - die vorliegende solide, schöne und die Forschung weiterführende Publikation ist dafür ein überzeugender Beweis. Ich gratuliere und zitiere - etwas gelehrt - Cicero: „Nullum officium referenda gratia magis necessarium est - „Keine Pflicht ist unausweichlicher und notwendiger als die, Dank abzustatten.
Dietrich Grund: Herzlichen Dank.
Neubiberg, im September 2015
Prof. Dr. Hermann Rumschöttel
Generaldirektor der Staatlichen Archive Bayerns 1997-2008
Inhalt
Einleitung
Vorgeschichte
Rechtspflege
Die Generationenfolge
Erste Namen
Hilprant I und seine Verwandten
Die Kinder des Hilprant I
Die Kinder des Hilprant II
Die Kinder des Heinrich Otto II
Die Kinder des Georg I
Die Kinder des Hans II
Die Kinder des Hans Heinrich I
Die Kinder des Georg Taufkircher zu Taufkirchen und Höhenrain
Die Kinder des Hans Heinrich II
Die letzten Taufkircher
Resümee
Danksagung
Literatur
Bildnachweis
Anhang
Anhang 1: Urfehde des Hilprant Taufkircher
Anhang 2: Familienstammbaum
Anhang 3: Ehehafft in der Hofmark Söllhuben 1558
Anhang 4: Das Wappenbuch der Taufkircher; Die Texte
Anhang 5: Der Topos des Kriegers
Anhang 6: Siegel
Anhang 7: Verhandlung vor dem Pfleggericht in Miesbach im Jahr 1630
Anhang 8: Riedlers Seelhaus
Anhang 9: Die „Burg" der Taufkircher
Einleitung
Die Einwohner von Taufkirchen kennen „ihre Hilprand".¹ Er ist in Ritterrüstung dargestellt auf einer Grabplatte im Eingangsbereich der Kirche St. Johannes der Täufer und er hat dem Kulturzentrum „Ritter-Hilprand-Hof den Namen gegeben. Aber was weiß man von „Hilprant dem Taufkircher
, von seinen Ahnen und Nachkommen?
Abb.: Hilprant noch an der Außenwand der Kirche
Abb.: Grabmalzeichnung, um 90° gedreht
Unverzichtbare Basis der hiesigen Heimatforschung ist das 1979 erschienene Hachinger Heimatbuch². Der langjährige Oberhachinger Pfarrer Karl Hobmair hat in seiner Freizeit 30 Jahre lang das Material zu dem fast 1.000-seitigen Werk zusammengetragen. Dabei konnte er in gewissem Umfang auf Vorarbeiten seines Kollegen Johann Wenk aus Hohenbrunn zurückgreifen, der viele einschlägige Dokumente in den Archiven gesichtet und abgeschrieben hatte. Hobmair erwähnt in seinem Buch etliche Mitglieder aus Hilprants Familie, ohne aber ihre Verwandtschaftsgrade darzustellen. Von dieser Adelsfamilie hat nur ein einziges Originaldokument die Zeiten überdauert: das Stamm- oder Wappenbuch, das im Bayerischen Hauptstaatsarchiv in München (HStA) aufbewahrt wird. Von der Fachwelt bisher unbeachtet führt es dort ein Schattendasein. Es handelt sich um ein handgeschriebenes und -gezeichnetes Buch, das zwischen 1593 und 1600 entstanden ist. Das Wappenbuch wurde von dem Aiblinger Maler Steffan Ebersberger gestaltet - von dem sonst nichts bekannt ist. Das Buch enthält neben Darstellungen der Familiengeschichte, des Familienbesitzes und der Wappen der Taufkircher und ihrer Ehefrauen einen schönen aber lückenhaften Stammbaum.
Es mussten weitere Quellen erschlossen werden. In erster Linie ist hier die „Bayrischen Adls Beschreibung" des Freisinger Hofkammerdirektors Johann von Prey von 1741 zu nennen. Aus der handgeschriebenen Adelsgeschichte, dem Familienstammbuch und einigen Einzeldokumenten verschiedener Archivbestände ließ sich dann ein Stammbaum über 11 Generationen entwickeln. Grundlegend sind hierbei die Angaben zu den Hochzeiten des jeweiligen Familienoberhauptes und seiner Ehefrau und die Liste der Kinder. Dazu gesellen sich im Wesentlichen nur noch Angaben zu den Sterbe-, den Geburtsjahren und zu ausgeübten Ämtern oder Berufen.
1 Es gibt auch die Schreibweisen: Hilprand, Hylprant, Hildbrand usw. Bitte beachten: Auch viele andere Namen variieren in der vormodernen Schreibung.
2 Karl Hobmair, Hachinger Heimatbuch (später: HH), Selbstverlag Katholisches Pfarramt Oberhaching,