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30 Minuten Gewaltfreie Kommunikation
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eBook94 Seiten48 Minuten

30 Minuten Gewaltfreie Kommunikation

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Über dieses E-Book

Wie lassen sich innere und äußere Konflikte so austragen, dass sie nicht verschärft, sondern nachhaltig befriedet werden? Wie können wir offen und kraftvoll unseren Standpunkt vertreten und gleichzeitig für eine konstruktive zwischenmenschliche Atmosphäre sorgen? Dieser Ratgeber zeigt Ihnen die grundlegenden Schritte, um aufrichtig, empathisch und lebendig zu kommunizieren, eine Konfliktkompetenz zu entwickeln, die auf Offenheit und Wertschätzung beruht, und zu tragfähigen Lösungen zu finden, in denen alle Beteiligten berücksichtigt werden.
SpracheDeutsch
HerausgeberGABAL Verlag
Erscheinungsdatum16. Sept. 2015
ISBN9783956232619

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    Buchvorschau

    30 Minuten Gewaltfreie Kommunikation - Nayoma Viktoria de Hean

    1. Gewaltfreie Kommunikation – aufrichtig und wertschätzend

    „Warum kannst du nicht tun, was ich dir sage? „Mit dem kann man nicht reden. „Die will mich ja nur provozieren!" Kennen Sie derartige Gedanken oder Sätze? Wie wäre es, stattdessen zu hören: „Ich habe es eilig. Würdest du es bitte machen, auch wenn du gerade nicht verstehst, warum, und ich erkläre es dir später? „Ich schaffe es nicht, mich ihm verständlich zu machen. „Ich verstehe nicht, warum sie sich so verhält, möchte mich davon aber nicht aus der Ruhe bringen lassen."

    Klingt das ungewohnt? Die wenigsten von uns haben gelernt, sich auf eine Weise mitzuteilen, die Aufrichtigkeit mit Verständnis und Wertschätzung vereint. Wir sind in einem Denken und mit einer Sprache aufgewachsen, in der moralisiert, verurteilt und manipuliert wird. Gewaltfrei zu kommunizieren bedeutet, sich im Bewusstsein der subtilen Anfänge von Gewalt immer wieder für eine Art des Denkens und Sprechens zu entscheiden, die Lebendigkeit fördert und schützt.

    1.1 Kommunikation – Information und Beziehung

    Kommunikation findet immer auf der Sach- und auf der Beziehungsebene statt, wobei die Beziehungsebene wesentlich bestimmt, wie die Sachebene aufgenommen und verarbeitet wird. Selbst in einem „rein sachlichen" Gespräch wird über Körpersprache, Mimik und Tonfall die Beziehung abgetastet und verhandelt. Kommunizieren bedeutet also immer auch, mit dem Gegenüber in Verbindung zu treten. Gleichzeitig besagen Studien, dass wir in unserer Kommunikation im Durchschnitt nur zu 25 Prozent wirklich zuhören, den Rest denken wir uns dazu.

    Eine Vernachlässigung der Beziehungsebene und unvollständiges Zuhören können sich besonders in Konflikten zum Schaden aller Beteiligten auswirken. Für einen friedvollen Umgang miteinander stellt sich also die Frage: Wie können wir auch unter Druck eine Balance halten zwischen ehrlichem Ausdruck und mitfühlendem Zuhören? Was gilt es mitzuteilen, um unseren Standpunkt möglichst klar und verständlich zu vertreten und dabei den Beziehungsaspekt zu berücksichtigen? Und worauf können wir beim anderen achten, um Verbindung und Verständnis zu fördern?

    Der amerikanische Psychologe Marshall B. Rosenberg ist diesen Fragen seit den 1960er-Jahren nachgegangen und hat daraus den Ansatz der Gewaltfreien Kommunikation entwickelt. Ihm zufolge können wir uns in der Kommunikation auf die ehrliche und empathische Beantwortung von zwei Fragen konzentrieren:

    •Was ist gerade wirklich los – in mir und dir?

    •Was würde jetzt meine (und deine) Lebensqualität verbessern?

    Inhaltlich liegt der Fokus dabei auf dem, worum es im Kern geht: auf den Bedürfnissen. Da das Bedürfnis nach Qualitäten wie Struktur, Klarheit, Freiheit oder Austausch zum Erfahrungsschatz eines jeden Menschen gehört, bringt der empathische Fokus darauf die gemeinsame Menschlichkeit ins Bewusstsein. Das stabilisiert die Beziehungsebene und es entsteht eine tragfähige Verständigungsgrundlage. Dann können unterschiedliche Meinungen auf der Sachebene ehrlich und wertschätzend verhandelt werden.

    Der Sach- und der Beziehungsaspekt der Kommunikation werden durch den empathischen Fokus auf die aktuelle menschliche Erfahrung in Balance gehalten.

    1.2 Gewaltfrei – Was heißt das?

    Warum reagieren manche Menschen unter Druck aggressiv und gewaltvoll, andere dagegen mitfühlend und verständnisvoll? Was befähigt diese Menschen, in Konflikten verständnisvoll und mitfühlend zu bleiben? Diese Fragen beschäftigten Marshall B. Rosenberg, seit er in seiner Jugend als Jude im schwarzen Ghetto von Detroit sowohl Hass und mörderische Gewalt als auch große Güte und Nächstenliebe erlebte. Er erkannte, dass es eine innere Haltung und bestimmte Sprachmuster gibt, die Verständnis und Mitgefühl fördern und zu einem anderen Umgang mit Macht führen. Die Gewaltfreie Kommunikation dient dazu, diese Haltung und Sprachmuster zu entwickeln und zu stärken.

    „Gewaltfrei? Ich schlage doch niemanden!"

    Der Begriff der „Gewaltfreien Kommunikation" lässt manche Menschen an klassische Gewaltprävention denken. Hinter diesem Namen steckt jedoch ein umfassenderes Verständnis von Gewalt und ihren Wurzeln: Gewalt beginnt im Denken. Sie beginnt mit dem Gedanken, etwas, jemand oder ich muss anders sein oder sollte meinen Vorstellungen entsprechen, und sie setzt sich fort in der Wahl der Mittel, um diese Idee durchzusetzen. In diesem Sinne können wir alles als Gewalt bezeichnen, was mit Druck, Zwang, Manipulation oder Festschreibungen arbeitet – von Lob und Tadel bis zu Drohungen, Bestrafungen und Zwangsmaßnahmen. Auch hinter verallgemeinernden Urteilen und Bewertungen steckt letztlich der Versuch, Menschen durch moralischen Druck den eigenen Vorstellungen entsprechend zu beeinflussen. Da es noch nicht lange her ist, dass sogar der Einsatz von körperlicher Gewalt als akzeptable Erziehungsmaßnahme galt, sind die meisten Menschen mit einem Denken aufgewachsen, welches solche subtilen Formen von Gewalt für normal hält.

    Die Ausrichtung der Aufmerksamkeit

    Die Gewaltfreie Kommunikation hilft, den Wurzeln der Gewalt mit dem Aikido-Prinzip entgegenzuwirken: Die Schlagkraft eines gewaltvollen Gedankens oder Satzes wird mit Präsenz und Mitgefühl aufgefangen und durch die bewusste Ausrichtung der Aufmerksamkeit so umgewandelt, dass sie nicht nur keinen Schaden anrichtet, sondern allen Beteiligten weiterhilft. Wenn wir wach und präsent wahrnehmen, was gerade passiert, können wir uns entscheiden, nicht in automatisierte

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