Der Mensch und seine Zeichen
Von Adrian Frutiger
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Buchvorschau
Der Mensch und seine Zeichen - Adrian Frutiger
Unterricht in Paris
École Estienne
Als ich 1952 nach Paris kam, wurde ich vom Direktor der École Estienne, der Berufsschule für die grafischen Berufe, eingeladen. Der Besuch war eindrucksvoll, was die Größe des schönen alten Gebäudes anbelangt. Die Arbeitseinrichtungen waren im Vergleich mit dem, was uns Lehrlingen in der Schweiz zur Verfügung stand, veraltet. Was mich jedoch interessierte, war die Ausbildung der Schrift. Eindrucksvoll war die Abteilung Gravur. Die alten Handwerkerberufe wie Kupferstecher, Lithograf, vor allem aber Stempelschneider beeindruckten mich. Etwa zehn bis fünfzehn junge Männer saßen gebeugt über ihrem «etabli».
Gravur/Kupferstich:
1 Kupferplatte
2 Stichel
3 ausgehobener Span
Lithografie:
1 Lithografischer Stein
2 Reißfeder
3 Pinsel
4 Zirkel
5 Fettkreide
Steindruck:
1 Befeuchtung
2 Das Bild auf dem Stein (fetthaltig, so wird die Farbe auf das Papier übertragen)
Ich erkundigte mich nach der Schulung. Direktor Ranc gab zu, dass es hier an guten Lehrkräften fehlte. Kunstgeschichte und Gegenstandszeichnen wurden seines Erachtens gut unterrichtet. Was jedoch die Schulung in Schrift anbelangt, war ein älterer Lehrer, welcher das Beste gab, was in seinen Fähigkeiten lag, das Maß der Dinge. Herr Ranc fragte mich, ob ich ein Lehramt übernehmen wolle – sein Freund Charles Peignot habe bereits seine Zusage erteilt. Ich schlug einen Abendkurs vor. Dies war zwar nicht üblich, doch war er bereit, einen Versuch zu wagen. Später, als ich die Liste der eingeschriebenen Teilnehmer sah, bekam ich zittrige Beine, denn es waren etwa sechzig Namen aufgeführt, darunter so bedeutende wie Charles Peignot, der Direktor der Schule, oder Fachlehrer usw. Meine Französischkenntnisse waren noch sehr mangelhaft, doch man beruhigte mich damit, dass es sich nicht um Vorträge handle, sondern um ein praktisches Lernen.
Auf meinem Arbeitsweg von unserem Hotel im Quartier Latin bis in die Gießerei im südlichen Teil von Paris kam ich an einem Gebäude vorbei, dessen Dach neu gedeckt wurde. Die am Boden liegenden und zerbrochenen Schieferplatten schienen mir für den Unterricht bestens geeignet.
Der erste Kursabend begann mit der Verteilung der Schiefertafeln. In der Gießerei hatte ich große Nägel zuspitzen lassen. Ohne lange Erklärungen zog ich auf der Wandtafel eine Reihe von ganz leicht geneigten, vertikalen Linien mit präzisem Abstand.
Es war eine reine Disziplinübung, um zu lernen, ohne Hilfslinien oder Abmessungen frei auf der Fläche eine Linienreihe zu ziehen, die eine gewisse Spannung aufwies. Zwischen die ersten zwei Linien zog ich dann eine Horizontale. Dann folgte zwischen der vierten und fünften Linie von links oben nach rechts unten eine Schräge. Nach dem Hinzufügen von weiteren Horizontalen war zuletzt das Wort HINLEIT zu lesen. Beim Betrachten der Zeile wurde deutlich, dass die Abstände nicht optimal waren. So schrieb ich das Wort nochmals unter die erste Linie. Das Resultat war eine harmonische, richtig stehende Zeile mit viel Spannung, ähnlich wie man sie hauptsächlich in römischen oder griechischen Inschriften antrifft. Die meisten Schüler waren beeindruckt, am nächsten Kursabend aber hatte sich die Teilnehmerzahl um zwanzig verringert.
Nach diesem ersten Anlauf erteilte ich die Abendkurse an der École Estienne zehn weitere Jahre.
Tief in mir blieb jedoch das Verlangen, mich mit jüngeren Menschen zu treffen. Stets war in mir die Erinnerung an meine Ausbildung bei Alfred Willimann und Walter Käch wach. Auch ihnen gegenüber spürte ich den Drang zum Weitergeben des Gelernten.
An der Hochschule Les Arts Décoratifs
Ich erhielt von Herrn Direktor Nadler, Leiter der staatlichen Hochschule Les Arts Décoratifs, das Angebot, ein Lektorat mit dem Thema Schrift zu übernehmen. Mit Freude nahm ich dieses Angebot an und verpflichtete mich für einen Tag pro Woche. Was mich besonders freute, war die Aufgabe, den neu eingetretenen Studenten eine Grundlage zu geben. Der Zugang zu einer Hochschule war nur Studenten möglich, die bereits das Abitur bestanden hatten. Von hunderten eingeschriebenen Kandidaten wurden fünfzig pro Jahr angenommen.
Ich sah den Aufbau meines Unterrichts in verschiedenen Stufen vor. Als Erstes schien mir wesentlich, grundlegende, ja sozusagen elementare Themen zu besprechen. Zuerst hatte ich Hemmungen, vor hochschulreifen Menschen von so einfachen Themen wie z. B. «Punkt», «Punktieren», «Linie», «Die Überlegung, was eine Horizontale gegenüber einer Vertikalen ist», «was geschieht, wenn diese sich kreuzen oder einen Winkel formen?», zu sprechen. Als ich das Interesse, manchmal sogar ein gewisses Staunen der jungen Menschen spürte, wurde ich zur Fortsetzung des eingeschlagenen Weges angespornt.
Nach dem ersten Teil der theoretischen Grundlagen versuchte ich es mit Schriftschreiben, später mit Schriftzeichnen. Aus der Schweiz brachte ich Breitfedern mit. Am ersten Tag verteilte ich (bedrucktes) Zeitungspapier, darauf machten wir die ersten Übungen. Den letzten Teil des Tages brauchte ich, um den Interessenkreis zu erweitern. Im ersten und zweiten Jahr war das Thema «Schriftgeschichte», von den Bilderschriften aus allen Regionen bis zur Bildung der Silben und Vokalzeichen. Diese Materie weckte bei einigen Studenten eine richtige Passion, wie dies in meiner eigenen Schulung auch der Fall war. Im dritten und vierten Jahr zeigte und erklärte ich Symbolzeichen vieler Arten. Auch dieses Thema konnte die jungen Menschen faszinieren.
Erste elementare Begriffe
Verbindungen von Horizontalen und Vertikalen
Reihung und Strukturen
Gedanken über den Begriff «Mitte» usw.
Bilderschriften
Ägyptische Hieroglyphen 3000 v. Chr.
Symbole
Zeichen der Natur, Kreuze
Zeichen der Steinmetze
Neuzeitliche Symbole
Ende des Unterrichts
Als im Jahre 1968 der Arbeiter- und Studentenaufstand mit Barrikaden in den Straßen sowie Gefechten gegen die staatliche Macht wütete, saßen meine Studenten am nächsten Kurstag auf den Tischen und forderten eine Diskussion. Trotz meiner Abneigung – die sprachliche Mitteilung liegt mir nicht – versuchten wir über die kritische Lage zu sprechen, was zu unternehmen wäre. Mitstreiten? Abwarten? Ich versuchte mein Bestes – und blieb meiner Linie treu– es war mein letzter Tag Unterricht. Meine Notizen und die Skizzen an der Wandtafel brachte ich zum Abschluss ins Reine, sie dienten später, in drei Teile gegliedert, als Grundlage für das Buch
«Der Mensch und seine Zeichen».
Immer schon hatte ich neben meiner Hauptbeschäftigung, dem Schriftentwerfen und Schriftzeichnen, eine weitere Glut am Glimmen erhalten, die mir viel Freude bereitete: das Schreiben, das Festhalten von Erlebtem und Erdachtem, um es später einmal weitergeben zu können. Dieses Ziel verfolgte ich fortan mit aller Konsequenz und es begleitete mich bis zum heutigen Tag.
Elemente eines Zeichens
Die Linie
Die imaginäre Linie
Von einem Punkt zum anderen zieht der Betrachter die imaginäre Linie. Die Urmenschen haben beim Betrachten des Himmels zwischen den nahe stehenden Sternen gedankliche Linien gezogen, und aus der Zusammenstellung der Sterngruppen sind dann Bilder entstanden, die zu den Sternbildern führten.
Punkte auf einer Geraden, mit konstantem Abstand aneinandergereiht, werden als Linie (Schreiblinie) erkannt.
In einem Würfelspiel z. B. haben wir die Anordnung von drei Punkten, die die Vorstellung eines Dreiecks hervorruft. In der Fixierung eines Sechsecks mit Punkten können wir beobachten, dass die Vorstellung einer Kreisbewegung entsteht.
Mit einer noch stärkeren Einbildungskraft kann man sich aber auch zwei ineinander verschränkte Dreiecke vorstellen, welche zum Zeichen des jüdischen Symbols, des sechseckigen Davidsterns, führen.
Aus diesen Feststellungen schließen wir, dass das Auge in einer Phase eine Linie zwischen den kürzesten Distanzen von zwei Punkten zieht und erst im zweiten Überlegungsakt sich Überschneidungen vorzustellen vermag.
Die Linie an sich
Der Prototyp «Linie» wird von Anfang an als eine Gerade aufgefasst. Wir nehmen an, dass durch die Nebeneinanderstellung von Punkten der Ausdruck einer Linie vorgetäuscht wird, dass sie zu einer Vervollständigung einlädt. Gestützt auf diese Überlegung, möchten wir sagen, dass jeder lineare Ausdruck aus einem in Bewegung gesetzten Punkt entsteht. Das ist beispielsweise der Fall, wenn ein Bleistift, dessen Spitze bei der Berührung des Papiers punktartig ist, durch die Bewegung der zeichnenden Hand eine gerade Linie