Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

Einmal Atlantis und zurück: Comedy-Roman
Einmal Atlantis und zurück: Comedy-Roman
Einmal Atlantis und zurück: Comedy-Roman
eBook308 Seiten20 Stunden

Einmal Atlantis und zurück: Comedy-Roman

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

Ein Geschichtenerzähler verliert seine Freundin und seinen Schäferhund zugleich. Er vermisst beide und macht sich auf die Suche nach Ersatz. Dabei erfährt er von der schönsten Frau der griechischen Welt, der "Schönen Helena", die er fortan begehrt.
Gleichzeitig gräbt ein Freund in Pompeji die Figur einer nackten Schönen aus, die eine Art Kommunikationsgerät auf ihren Brüsten trägt, das besagte Helena vor zweitausend Jahren auf der Flucht vor dem Feuer speienden Vesuv verloren hatte.
Weiter erfährt er auf seiner Suche, dass Atlantis nicht versunken, sondern in die Luft geflogen ist, und zwar direkt in den siebten Himmel. Also Rakete statt U-Boot!
Mit einem überraschenden Schluss endet dieser mit vielen utopischen und erotischen Einschlüssen versehene Comedy Roman.
SpracheDeutsch
HerausgeberImPrint Verlag
Erscheinungsdatum18. Mai 2012
ISBN9783936536959
Einmal Atlantis und zurück: Comedy-Roman

Ähnlich wie Einmal Atlantis und zurück

Ähnliche E-Books

Fantasy für Sie

Mehr anzeigen

Ähnliche Artikel

Rezensionen für Einmal Atlantis und zurück

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    Einmal Atlantis und zurück - Manfred Brauwer

    978-3-936536-95-9

    EIN FRAUCHEN UND IHR HUND SIND WEG

    Um eine Geschichte mehr oder weniger erfolgreich beenden zu können, muss man mit derselben erst einmal beginnen!

    … »Logisch?« … »Logisch!«

    Exakt hier ist der Beginn einer überaus seltsamen Geschichte über ein überaus seltsames Meer. Es ist kein Meer voller Träume, wie es Literaten mehr oder weniger erfolgreich beschreiben könnten. Nein, es ist auch kein Meer voller Salz wie beispielsweise das Tote Meer, das von Biologen oder Geologen mehr oder weniger erfolgreich oft beschrieben wurde. Nein, das alles ist es nicht. Aber mit dem Toten Meer kommen wir der Sache schon etwas näher, denn dieses Meer, von dem hier die Rede ist, war ein Meer voller Tränen, also ein salziges Meer, so salzig, dass kein Mensch es hätte leertrinken können. Aber diese Tatsache lag nicht am Salz allein! Woran lag es dann? Was war passiert?

    Wir wollen nicht lange darum herumreden. Es war Folgendes Ungeheures passiert. Des Geschichtenerzählers geliebtes weibliches Wesen hatte sein Leben auf Erden mit dem im Jenseits tauschen müssen oder einfacher ausgedrückt: Das innig geliebte weibliche Wesen des Geschichtenerzählers war gestorben, also tot. Obwohl man nicht weiß, was eine Maus mit dem Tod zu tun hat, kann man auch sagen: Hellen, so hieß ihre Lieblichkeit … äh … das innig geliebte Frauchen des Hundes des Geschichtenerzählers, war nicht nur tot, sondern mausetot. Aber auch Muff, so hieß seine Deftigkeit … äh … der innig geliebte Hund des Geschichtenerzählers, war nicht nur tot, sondern auch mausetot. Wie gesagt, beider Seelen hatten das Quartier gewechselt und beider Herrchen war sehr traurig und weinte, weinte den eben erwähnten ganzen See voller Tränen voll … schlurz … schlurz!

    Eigentlich keine ausgesucht schöne Geschichte für einen ausgesucht schönen Geschichtenerz … äh … egal, die Geschichte muss trotzdem erzählt werden. Ganz einfach deswegen, weil Ungeheuerliches folgen könnte, würde, täte. Aber schildern wir doch zuerst einmal die Hauptfigur von allem, nämlich die des trauernden Hinterbliebenen beider, dem Geschichtenerzähler.

    Dieser selbst war ein schlaksiger junger Mann mittleren Alters, aber kein Mann aus dem Mittelalter. Dafür war er, statt mit einer glänzenden Ritterrüstung, mit träumerisch schönen Augen ausgerüstet, denn er war ein Träumer, genau wie seine über alles geliebte Hellen eine Träumerin war. Beide träumten den lieben langen Tag nur von schönen Dingen und davon gab es für beide sehr viele träumenswerte schöne Dinge und das jeden Tag. Ja, in beider Leben kam kaum etwas vor, was hätte schöner sein können. Wenn aber etwas nicht so schön war, wie es gestern war, dann nahmen sich beide in die Arme, sahen sich verliebt an, gaben sich einen Kuss, schlossen ihre Augen und träumten. Sie träumten davon, dass alles so schön bleiben würde, wie es vorher war, nämlich genau so schön wie gestern, wie vorgestern, einfach so schön wie immer. Am schönsten war es, wenn es schön war!

    Das aber ging in diesem Falle nicht mehr, denn nicht nur Hellen, das geliebte Frauchen, war nicht mehr da, auch Muff, der geliebte Schäferhund, war nicht mehr da. »Nun gut, ein neues Frauchen konnte man sich leider nicht kaufen, aber vielleicht einen neuen Schäferhund«, dachte sich der Denker. »Beispielsweise könnte man einen jungen Schäferhund kaufen, ihn zu einem Suchhund ausbilden und anschließend auf die Suche nach einem neuen Frauchen auf die Fährte schicken. Das wäre ein schönes, neues Leben«, träumte der von aller Welt Verlassene. Seither drehte sich an diesem unzweifelhaft unschönen Tag, sein schönster Traum nur um eins und das schrie er laut und deutlich in alle Welt hinaus:

    »Ein neuer Hund muss her!«

    Er legte die Hundeleine auf seinen Schoß und dachte an das Frauch… äh … Hundchen. »So, das zuerst einmal! Dann vielleicht auch eine neue Hellen?« Das wäre ganz nach seinem Geschmack. Er streckte seine Arme von sich, dehnte sich genüsslich aus, schloss seine träumerischen Augen und träumte sofort wieder, wieder von einem schönen Leben, mit einem schönen neuen Hund, könnten auch derer zwei sein, und/oder mit einem schönen neuen Frauchen, könnten auch derer zwei … äh … gehört hier nicht hin, oder? Na ja, ist ja eigentlich auch egal. Obwohl er eher reich an Phantasie als reich an Geldscheinen war, schrie er, genau und so laut und deutlich wie zuvor in alle Welt hinaus:

    »Koste es, was es wolle!«

    Dabei war natürlich nicht das Frauchen, sondern nur der Hund gemeint, obwohl Herrchen manchmal sehr spendabel sein konnte! Aber weiter im Text!

    Nun macht die Suche nach einer schönen und neuen Welt, also die Sehnsucht nach einem schönen neuen weiblichen Wesen und nach einem schönen neuen Schäferhund, erfinderisch. Auf jeden Fall erinnerte sich der Geschichtenerzähler daran, dass er eine Bekannte hatte, die eine Mutter hatte. Das war normalerweise eigentlich nichts Besonderes, denn jede Person, also auch die Bekannte des Geschichtenerzählers, hatte eine Mutter. Jedoch, bei dieser Feststellung, dass jede Person logischerweise auch eine Mutter hatte, kam in diesem Fall aber etwas sehr Wichtiges hinzu. Die Mutter der Bekannten des Geschichtenerzählers hatte nämlich nicht nur eine Tochter, sondern derer zwei. Ja, was für ein Hammer, kreisch, kreisch. Wäre der Geschichtenerzähler jetzt unseriös gewesen, hätte er das Gekreische ausgenutzt, eine teure Telefonnummer sich geben lassen, mittels der man per Rückruf die Antwort auf folgende Fragen hätte geben können:

    »Wer war die zweite Tochter der Mutter der Bekannten des Geschichtenerzählers? War es …?

    A: Farah Diba, die Kaiserin von Persien?

    B: Fräulein Diba, die Schwester der Bekannten?

    C: Ferkel Diba, das Schweinchen vom Bauernhof?«

    Gute Raterinnen und gute Rater, natürlich auch alle guten Leserinnen, alle guten Leser und alle guten Leseretten (waren das kleine Bücher oder die Kleinen der Leserinnen?) hätten alle richtig kombiniert und mit B (B = Bekannte) geantwortet und alle hätten gewonnen.

    »Alle hätten gewonnen?« Wie das denn? Natürlich, im Vertrauen gesagt, wir alle haben gewonnen, egal, welche Antwort für richtig festgestellt wurde. Fest steht, alle haben jetzt gewonnen! »Wieso haben alle jetzt gewonnen?«, fragen einige Ungläubige. »Ja, ganz einfach deswegen, weil sich jeder, mangels Angabe einer Telefonnummer, die teuren Rückrufkosten erspart hat, oder hatte jemand angerufen? Wenn ja, wo? Wenn nicht, dann ein Hurra auf die Gewinner! Gratulation und einen Champagner darauf, Hurra!«

    Aber Spaß beiseite, der Ernst muss her!

    Aber das war zur Zeit völlig unwichtig, also der Tatbestand, dass die Bekannte eine Schwester hatte. Wichtig war nur der Tatbestand, dass die Schwester der Bekannten des Geschichtenerzählers auch einen Freund hatte. Sein Name war Ernst. (War das der Ernst, der dem Spaß hatte weichen müssen? Keiner weiß nichts Genaues.) Im Grunde genommen war das auch nichts Außergewöhnliches, also eher etwas völlig Normales. Aber was war in einer Beziehung schon normal? Nun gut, jede halbwegs normale Frau liebt einen halbwegs normalen Mann, zumindest einen halbwegs Normalen, okay? Nun gut, jeder halbwegs normale Mann liebt eine halbwegs normale Frau, zumindest eine halbwegs Normale, okay? Nun gut, manche Frau liebt eine Frau, mancher Mann liebt einen Mann, und alle finden das völlig normal, zumindest halbwegs normal. Aber das alles hat des Öfteren schon zu Mord und Totschlag geführt. Für manche okay, für manche nicht okay, je nach Betrachtungsweise.

    Aber, Schluss jetzt mit normal okay? Schalten wir von normal weg, aber wohin? Hellen hätte das gewusst, zumindest darüber diskutiert. So oder so, sie hätte das mit weiblicher Schläue herausgefunden. Hellen ist aber leider nicht mehr da. Versuchen wir es also mit ihrer ach so liebenswerten Logik trotzdem: Also, wie gesagt, lassen wir ihre Logik sprechen und fragen sie: »Wohin müssen wir hinschalten, um an einen neuen Hund zu kommen?« »Ist doch ganz logisch«, war die Antwort, »geschaltet wird meist an einem Hebel, beispielsweise …«

    Eine Rennradfahrerin oder ein Rennwagenfahrer, natürlich auch umgekehrt, also ein Rennradfahrer oder eine Rennwagenfahrerin (lang lebe die Gleichberechtigung) können nach Rennende schalten. Schalten könnten sie beispielsweise vom fünften in den sexten … äh … sechsten Gang. Ist ja auch völlig egal, wo nach Beendigung des Rennens hingeschaltet wird. Hauptsache ist, dass einer umgelegt wird, ein Hebel natürlich. Wohin? Schauen wir mal!

    Mangels beweglichem Untergrund können manche Leute nur zu Hause schalten und walten, wie sie wollen, aber dann, im Gegenteil zu beweglichen, nur bei standfesten Geräten. Nehmen wir mal den Kühlschrank. Hier könnte man beispielsweise von normal, also dem Zustand der Anlieferung, über kalt und kälter auf ganz kalt, also auf Eis, schalten. Nehmen wir mal den Backofen. Hier könnte man beispielsweise von normal, also dem Zustand der Anlieferung, über warm und wärmer auf ganz warm, also auf heiß, schalten. Aber jetzt Schluss mit könnte und Eis oder heiß. Tatsache ist, es muss geschaltet werden. Bleibt nur die Antwort auf die Frage offen: Ja, wenn schon geschaltet werden muss, dann wohin? Ja, wo schalten die denn wohin?

    Jetzt werden alle energiesparenden Umweltschützer - oder alle die Umwelt schützenden Energiesparer - das Meer der Tränen anreichern. Es muss nämlich, wie gesagt, geschaltet werden und zwar von normal auf heiß, denn heiß wird die Spur. Damit ist allerdings nicht die Spur gemeint, die zu Ostern der Papa der Mama auf der Suche nach seinen versteckten Eiern legt, sondern heiß wird die Spur auf der Suche nach einem neuen Hund.

    Zum besseren Verständnis könnte man ja auch mal einen Gag mit vertauschten Rollen bringen, beispielsweise einen Gag, bei dem sich beide Spuren kreuzen. Also die Spur, auf der sich die nach versteckten Eiern suchenden Ehegattin befindet, mit der Spur, auf der sich der, nach versteckten Hunden suchende Geschichtenerzähler befindet.

    Hallo Fans und Fansinen des Geschichtenerzählers, wollt ihr das?

    Jaaaaaaa!

    Na gut, ihr seid es selber schuld, denn so etwas bringen wir doch glatt. Also, beide saßen in einem Auto, an einer Ampel, an einer Kreuzung zweier Straßen. Aber, was kreuzte sich denn da? Ein Pferd mit einem Esel oder ein Esel mit einem Pferd? Ja, was kreuzte sich denn da? Nichts von alledem. Sagen wir es mal so:

    Mamas Spur auf der Suche nach Papas versteckten Eiern, nennen wir beispielsweise die Eiermama-Straße. Diese Eiermama hat während der Fahrt gerne einen Strammen neben sich sitzen und zwar so stramm, wie ein Baum. Was ist strammer als ein Baum? Richtig: derer viele! Also, nennen wir die Eiermama-Straße ab sofort die Eiermama-Allee.

    Die Eiermama-Allee kreuzt sich mit der Spur des noch immer nach einem Hund suchenden Geschichtenerzählers. Nehmen wir einmal an, der hätte einen Hund gefunden, dann könnte er sich Hundepapa nennen. Demzufolge kreuzt sich die Eiermama-Allee mit der Hundepapa-Straße. Jedoch, hätte der Hundepapa einen Beifahrer dabei, der einen Strammen hätte, wäre er weg, also der Hundepapa wäre weg. Nennen wir diese Straße folgerichtig: Hundepapa-Weg.

    Von vorne kam die Eiermama und fuhr über ihre eigene Allee auf eine Kreuzung zu. Dort stand keine Eiche, sondern eine Ampel und was zeigte diese Ampel? Sie zeigte das Übliche, nämlich Rot. »Wo bin ich hier eigentlich«, fragte sie sich, sah ihr eigenes Straßenschild und las Eiermama-Allee. »Nun, ja jetzt bin ich zwar genau so schlau als wie zuvor«, erinnerte sich aber sofort an ihre beiden kleinen Eier da unten und streichelte dieselben. Von der Seite kam der Hundepapa und fuhr über seinen eigenen Weg auf eine Kreuzung zu. Dort stand kein Tannenbaum, sondern eine Ampel und was zeigte diese Ampel? Sie zeigte das Übliche, nämlich Rot. »Wo bin ich hier eigentlich«, fragte er sich, sah sein eigenes Straßenschild und las Hundepapa-Weg. »Nun ja, jetzt bin ich genau so schlau, als wie zuvor«, erinnerte sich aber sofort an seine beiden kleinen Hunde da unten und streichelte dieselben. Wo da der Gag lag? Tauschen Sie doch einfach die Worte Eier und Hunde untereinander aus … hahaha!

    Oh, die Ampel wechselte auf beiden Straßen auf Gelb und dann, wie überraschend, für beide Straßen auf Grün. War die Ampel kaputt oder regierte hier die Macht des Schicksals? Auf jeden Fall fuhren beide Fahrzeuge los und berührten sich. Beide Insassen stiegen aus und berührten sich auch. Lassen wir die Macht des Schicksals Schicksal spielen.

    Warum unsere Eiermama unterwegs war, wissen wir nicht. Vielleicht wollte sie ja aus den beiden Eiern, für ihren Gatten ein Russisch-Ei machen. Aber, warum war unser Hundepapa unterwegs. Schuld daran war ein Bruder. Allerdings kein Bruder, der mit einer Kutte im Kloster wohnte, nein, es war der Bruder eines Bruders, der mit einem Hund in Oberkassel wohnte. Ob in Düsseldorf-Oberkassel oder in Bonn-Oberkassel, muss noch geklärt werden. Aber, warum des Geschichtenerzählers Suche mit zwei kleinen Hunden nach einem großen Hund? Vielleicht wollte er ja zwei kleine Milchtrinker gegen einen großen Suchhund tauschen! Zuerst einmal, weil sein Hund vor Kurzem verstorben war. Tränen in den Augen, heul, heul. Tränen aus den Augen und dieselben weit auf, er suchte nämlich noch etwas anderes. Er hatte in einem Buch aus dem antiken Griechenland etwas über eine schöne Helena gelesen. Da die Eltern dieses schönen Geschöpfes Götter waren, war die schöne Helena nebenbei auch noch unsterblich, musste also noch leben. Da konnte auf der Suche nach ihr ein Suchhund nur von Vorteil sein.

    Aber bringen wir zuerst einmal das Meer der Tränen nicht zum Überlaufen, denn es kann zurückgeschaltet werden. Egal, ob vom Bruder mit der Kutte oder vom Bruder mit der Nutt… äh … schöner Reim, aber leider nicht jugendfrei. Wie man gleich erfährt, in diesem speziellen Fall auch körperlich kaum möglich. Besser man sagt: Der Bruder mit der Kutte würde von heiß auf normal schalten, der Bruder mit dem Hund aber würde von normal auf warm schalten, denn solch ein Bruder war der Bruder des Freundes der Schwester der Bekannten des Geschichtenerzählers. Logischerweise hatte dieser keine Freundin, sondern einen Freund.

    Dieser Freund war ein sogenannter väterlicher Freund. Ob dessen junger Freund ein sogenannter kindischer Freund war, kann man zur Zeit noch nicht sagen, klingt allerdings ein bisschen anrüchig. Am besten nennt man ihn, im Gegensatz zum väterlichen Freund, einen, obwohl es so nicht im Duden steht, kinderlichen Freund. Das ist aber im Moment auch völlig unwichtig. Man wollte ja nichts von den beiden Freunden, sondern nur von einem der beiden Hunde der beiden Freunde, denn einer der beiden hatte Nachwuchs bekommen. Natürlich nicht einer der beiden Freunde, das wäre ja wohl kaum möglich gewesen. Nein, gemeint war, von einem der beiden Hunde.

    Dieses freudige Ereignis freute natürlich auch den Geschichtenerzähler. Als dann noch bekannt wurde, dass einer der beiden Hunde ausgerechnet ein kleiner Schäferhund war (ach, wie süß), fiel er in einen überaus großen Freudentaumel.

    Da seine Bekannte nebst Schwester auf Safari in Afrika weilte, konnte er diese nicht befragen. Mit anderen Worten, um an die Hunde zu kommen, zumindest an einen dieser beiden, musste er alleine herausfinden, in welchem Oberkassel das freudige Ereignis stattgefunden hat. Fangen wir also zuerst einmal mit dem Anfang an!

    Verkünder der frohen Botschaft über die Geburt war der Bruder des Freundes der Schwester der Bekannten des Geschichtenerzählers, also der kinderliche Freund des väterlichen Freundes. Name von beiden ist leider unbekannt. Selbiger, also der kinderliche Freund, wohnte bei seinen Eltern in einer Mietwohnung in Düsseldorf. Das lässt vermuten, dass der Wurf, also die Geburt der Hunde, in Düsseldorf statt gefunden hat. Also rückt das Düsseldorfer Oberkassel an erste Stelle (1:0 für Düsseldorf-Oberkassel). Auf der anderen Seite war er Student in Bonn. Dieser Tatbestand favorisierte wiederum Bonn, denn dort an der Uni lernte er bestimmt mehr neue Leute kennen, als zuhause an der Milchbar. Also rutscht das Bonner Oberkassel zügig nach (1:1 für beide Oberkassel).

    »Das war wohl nichts«, sagte sich der Geschichtenerzähler, forschen wir doch einmal über den Wohnsitz des väterlichen Freundes nach, denn der zahlt ja schließlich alles. Hier das Ergebnis: Selbiger besitzt zwei Eigentumswohnungen übereinander. Die obere, wegen der großen Dachterrasse auch die Kleine genannt, bewohnten er und sein Student selbst. Die untere, wegen keiner Dachterrasse auch die Große genannt, war, um die Höhe der Nebenkosten zu verringern, vermietet. Damit hier kein Missverständnis für eventuelle Mitsucher aufkommt: Beide Wohnungen waren gleich groß, nämlich je ca. 150 Quadratmeter. Die obere Wohnung hatte einhundert Quadratmeter Wohnfläche und fünfzig Quadratmeter Terrasse. Hier betreute der väterliche Freund nicht nur seinen wunderschönen Studenten, sondern auch seine wunderschöne Rosenzucht. Die untere Etage hatte zwei Appartements von je fünfundsiebzig Quadratmetern. Die Große hieß sie nur deswegen, weil beide Appartements früher eine Wohnung waren, nämlich eine große Wohnung.

    Soweit alles in Ordnung, bis auf die Wohnlage, denn die ist identisch mit dem Geburtsort der Hunde, nämlich Oberkassel. Also, nach dem Motto »geteiltes Leid ist halbes Leid« nur einen halben Punkt für jedes Oberkassel, denn es könnte ja jedes der beiden Oberkassel sein! (1½:1½ für beide Oberkassel)

    »Ja, verdammt«, sagte sich der Geschichtenerzähler, »mit dem Punkteergebnis kann man nicht einverstanden sein. So geht das nicht. Hohes Schiedsgericht, wir legen hiermit Berufung ein.« Er stand auf, ging nicht spazieren, sondern an den Kühlschrank, entnahm ihm eine Flasche Bier und öffnete dieselbe. Heureka (in der Sprache seiner schönen Helena heißt das: Ich hab’s), sagte er sich, schwang sich hinter seinen Essschreibtisch und überlegte: Was war dieser väterliche Freund eigentlich von Beruf? Vielleicht kommt man ja darüber zu einem besseren Punktestand für das eine oder andere Oberkassel!«

    Ach ja, er, also der väterliche Freund, war Drehbuchautor. Der Geschichtenerzähler selbst hatte nämlich einmal eine Geschichte erzählt, mit dem Titel »Warum die Engländer nach dem Zweiten Weltkrieg das Land Nordrheinwestfalen (kurz: NRW) gegründet haben«. Und dieser Drehbuchautor wohnte da, wo einer der Hunde zur Welt gekommen war, nämlich in Oberkassel. Das war wohl nichts. Bleibt immer noch die Frage offen, in welchem Oberkassel. Aber er hatte, Gott sei Dank, noch einen zweiten Beruf. Der Drehbuchautor war auch Gastmoderator im Westdeutschen Rundfunk (kurz: WDR), oder, besser gesagt, im Fernsehen des WDR, also im WDR-TV.

    Dort nahm er gerne Leute auf den Arm, natürlich nicht wörtlich, sondern eher sinnbildlich gesehen. In Wirklichkeit nahm er nämlich nur seinen Rauhaardackel auf den Arm, was allerdings für die Gäste seiner Talk-Show zu Pflaster-Arien führen konnte.

    Kannte der Moderator den Studiogast nicht so genau, also Händeschütteln und so, dann musste der Gast auf die Schnauze des Dackels fallen … äh … achten. Es konnte nämlich durchaus sein, dass der Gast beim Händeschütteln der Schnauze des Dackels zu nahe kam, dieser, also der Dackel, kurz in den Daumen des Gastes biss und dieser, also der Studiogast, das Studio mit einem Pflaster am Daumen verlassen musste.

    Kannte der Moderator aber den Studiogast genauer, also Bussi-Bussi und so, dann konnte es sein, dass die Nase des Gastes der Nase des Dackels zu nahe kam. Dieser, also der Dackel, dann in Selbige des Gastes biss und jener, also der Gast, das Studio mit einem Pflaster verlassen musste. Das Pflaster befand sich dann nicht am Daumen, sondern auf der Nase des Besuchers.

    Dies aber nur am Rande, falls jemand den Geschichtenerzähler mit einem Pflaster antrifft. Dann aber, wie gesagt: Pflaster am Daumen = formelle Begrüßung, Pflaster auf der Nase = intime Begrüßung.

    So weit, so gut! Aber jetzt weg vom Dackel und zurück auf die Spur, die uns zu dem kleinen Welpen führen sollte. Womit aber wieder die gleiche Frage dumm rumstand: In welchem Oberkassel lag der WDR? Genauer gesagt: dieses WDR-TV? Nun, es lag in Köln, einer kleinen Stadt mit großem Dom, oder in einer großen Stadt mit kleinem Dom oder, ist doch egal, ganz wie man will. Nur, dieses Köln hat einen großen Nachteil, es hat keinen Stadtbezirk namens Oberkassel.

    Das war aber zur Zeit völlig unwichtig, denn wir suchen ja auch kein Oberkassel in Köln. Der Nachteil war, dass dieses Köln genau zwischen Bonn und Düsseldorf lag. Es war also dem Moderator völlig egal, ob er von Bonn-Oberkassel nach Köln und zurück fuhr, oder von Düsseldorf-Oberkassel nach Köln und zurück fuhr. Tatsache aber war: Die Fahrzeit selbst war logischerweise immer dieselbe. Mit anderen Worten,: Kein Plus, weder für das eine Oberkassel, noch für das andere Oberkassel, auch keinen halben Punkt, da bleibt man störrisch, weil Köln keinen Einfluss auf das Ergebnis hat.

    Außerdem war das dem Moderator sowieso völlig egal, denn er besaß nicht nur ein Auto, sondern derer zwei, genauer gesagt: zwei Oldtimer. Zum einen einen Mercedes 300, besser bekannt unter dem Namen Adenauer-Mercedes, in dem er sich gerne von seinem Fahrer fahren ließ. Zum anderen besaß er auch einen Porsche-Targa, in dem er sich gerne von seinem jungen Freund fahren ließ. Mit anderen Worten: Er fuhr nie selbst, sondern er ließ gerne einen fahren und in diesem Fall war es ihm völlig egal, wo er einen fahren ließ! Ob jetzt in Bonn-Oberkassel, in Düsseldorf-Oberkassel oder in der kleinen Stadt mit dem großen Dom oder der großen … war ja auch egal. Hauptsache, er hatte einen fahren lassen, war gut angekommen und fühlte sich wohl.

    Weniger wohl fühlte sich der Geschichtenerzähler, denn der wusste immer noch nicht, in welchem Oberkassel der Hund begraben war, nein, Pardon, im Gegenteil, wo er geboren worden war, also der Hund. Aber okay, einen halben Punkt für jedes Oberkassel, denn der Moderator konnte in jedem Oberkassel einen fahren lassen, ob jetzt bei seinem kinderlichen Freund im Targa oder … ist ja auch egal. Obwohl das keinen weiterbrachte, also einen halben Punkt für jedes Oberkassel (2:2 für Oberkassel).

    So, jetzt blieb dem Geschichtenerzähler nichts anderes übrig als das, was sogenannte späte Mädchen machen, um doch noch an einen Mann zu kommen: er startete den letzten Versuch! Und dieser Versuch bestand aus der Tatsache, dass der Moderator dem DSV (Deutscher Schäferhund Verein) beigetreten war. Richtig geraten, den zweiten Hund konnte er nicht ständig mit sich herumtragen, denn dafür war dieser zu schwer. Ja, wie zuvor erahnt, der zweite Hund war, wie bekannt, ein Schäferhund. Also hatte sich der Moderator einen dritten Oldtimer zugelegt und das war ein VW-Bus. Natürlich nicht irgendein VW-Bus, nein, es war der VW-Bus mit den zu vielen Fenstern. Wiederum richtig geraten, es war der legendäre Samba-Bus von VW und wer es jetzt noch nicht weiß, das war also der Bus mit den zu vielen Fenstern drin oder dran oder drum.

    Als zweites kaufte der Moderator für sich und seinen Freund zweieinhalb Fahrräder. Das ist nicht so, als wenn der Kölner Zoo behauptet, dass in seinen Gemäuern jedes Jahr zweieinhalb Kamele geboren werden. In Köln laufen zwar viele Kamele herum, aber es wurde noch nie ein halbes Kamel gesichtet. Na ja, redete sich der Pressesprecher heraus, wir meinten das natürlich rein statistisch gesehen.« Ob man es glaubt oder nicht, auch in Köln wurde, rein statistisch gesehen, noch kein halbes Kamel gesichtet, sondern nur ganze Kamele! Übrigens, bevor ein Düsseldorfer einen Lachkrampf bekommt: Gemeint sind nicht die Besucher des Zoos, sondern dessen Tiere oder besser gesagt, dessen Kamele!

    Aber darum geht es hier ja nicht, sondern es dreht sich alles um die zweieinhalb Fahrräder des Moderators und das nicht nur rein statistisch gesehen, sondern diese zweieinhalb Fahrräder waren reell, also vorhanden und das kam so:

    Je ein Fahrrad mit je zwei Rädern hintereinander kaufte er für sich und seinen neuen Freund. Bleibt noch das halbe Rad, oder besser gesagt, das fünfte Rad der statistischen zwei-einhalb Fahrräder. Dieses war natürlich nicht für den Hund, sondern für den Moderator gedacht. Nicht, dass dieser damit als Einrad-Artist im Zirkus Roncalli auftreten wollte oder ein Superfahrrad mit drei Reifen hintereinander, um damit im Guinness-Buch der Rekorde zu landen. Nein, das alles war es nicht. Des Rätsels Lösung war ein simples Dreirad und zwar deshalb, damit der Schäferhund ihn beim Gassifahren nicht vom Rad reißen konnte.

    Zwischen den beiden Hinterrädern seines Dreirades hatte er sich einen hellen Bastkorb installieren lassen, nebst Wasser und Napf für den Hund und Cola nebst zwei Bechern für sich und seinem Freund. Falls die beiden Freunde unterwegs schlapp machten, gab es da noch einen Picknickkorb und falls der Hund unterwegs schlapp machte, gab es da noch eine Wolldecke. Diese natürlich nicht zum Zudecken, sondern zum darauf liegen.

    So ausgerüstet sah man den Samba-Bus des Öfteren in … äh … an den Rhein fahren. Dort ließ man den Bus stehen und radelte weiter zum Trainingsplatz des DSV, denn aus dem Schäferhund sollte ein echter Suchhund werden, also ein, nach der schönen Helena suchender Schäferhund.

    Einige Zeit später: Prüfung bestanden! Als Belohnung durften die Hunde nachlaufen spielen.

    Einige Zeit später: Die Schäferhündin warf zwei Junge, und zwar nicht weg, sondern in ihr Körbchen.

    Einige Zeit später: Der Geschichtenerzähler wollte eins der Jungen haben. Bleibt nur die eine Frage immer noch offen: Aus welchem der beiden Oberkassel könnte er eins abholen, denn das Vereinsheim lag in keinem der beiden.

    Also, dachte er sich, vielleicht bekommt man dieses

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1