Schuld ist immer nur der Chor: Mit Zeichnungen von Rolando Villazon
Von Wolfgang Equiluz
()
Über dieses E-Book
Wolfgang Equiluz hat aus all den amüsanten Vorkommnissen auf und hinter der Bühne mehr als 50 Geschichten für sein zweites Buch rund um den Wiener Staatsopernchor ausgewählt und in humorvoller Art sowohl für Opernliebhaber als auch für "normale" Menschen für die Nachwelt überliefert.
Für die optischen Glanzlichter zeichnet - im wahrsten Sinn des Wortes - einer der besten und gefragtesten Tenöre unserer Zeit verantwortlich: Rolando Villazon. Seine Illustrationen zeigen auf kabarettistische Weise heitere Szenen aus der Opernwelt.
Ähnlich wie Schuld ist immer nur der Chor
Ähnliche E-Books
Das schlafende Orchester - Teil B Einzelstimmen: 13 Cello-Quartette für kleine und große Straßenmusiker Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIn die Welt hinaus: Ein Opernleben in drei Akten. Aufgezeichnet von Susanne Zobl Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMord mit Klavierbegleitung: Kommissar Kurt Bammer ermittelt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchumann! Aber auch Schubert und Chopin!: Leben mit den Meistern Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBackstage: Über Musik, die Flöte und das Leben Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMozart! Aber auch Bach und Beethoven!: Mein Leben mit den Meistern Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKriminalpolka: Kommissar Zufall ermittelt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDon Giovanni: Einführung und Kommentar Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Beispielhaft: Geschichten zum Nachdenken und zum Schmunzeln Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTannhäuser: und der Sängerkrieg auf Wartburg Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin Bariton für alle Fälle: Vom Blindflug zum Höhenflug. Aufgezeichnet von Michaela Brenneis Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAlles wird gut: Liebesgeschichten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen"Wer's hört, wird selig": Musikalisches und Unmusikalisches Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWas Musiker tagsüber tun: Wissenswertes und Amüsantes aus der Welt der Musik Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMusiktheater im Experiment: Fünfundzwanzig Aufsätze Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBei lebendigem Leibe: Kurzgeschichten II Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWenn sie auch schlecht singen, das macht nichts!: Verdi Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBolero: Satirische Erzählungen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSackkreisel auf Autopilot: Poetry Slam und Kabarett Texte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDER TOD IM THEATER: Der Krimi-Klassiker aus Frankreich! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenCello besucht Klavier: Eine kleine Hausmusik Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTheater Boulevard 3: Blvd 3 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDu selber bist Musik Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTheater Vorpommern: Intendanz Dirk Löschner 2012–2021 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEr und die Anderen: Geschichten eines Klavierspielers Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEugenie Erdözy Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBeethoven für eine spätere Zeit: Unterwegs mit einem Streichquartett Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen"Verzeihung, wenn ich störe …": Spitzen und Pointen aus Kabarett und Theater Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIch sag's mit Sax!: On Tour mit einer blondierten Saxophonistin Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNahaufnahme Luk Perceval: Gespräche mit Luk Perceval Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Humor & Satire für Sie
Duden – Redewendungen: Wörterbuch der deutschen Idiomatik Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDuden – Das Stilwörterbuch: Feste Wortverbindungen und ihre Verwendung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Frau, die ein Jahr im Bett blieb Bewertung: 3 von 5 Sternen3/5Grammatiktabellen Deutsch: Regelmäßige und unregelmäßige Verben, Substantive, Adjektive, Artikel und Pronomen Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Duden – Grundwortschatz Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Leben ist zu kurz, um Deutsch zu lernen: Vom Martyrium die Fremdsprache Deutsch zu lehren Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Hier sprechen wir Deutsch Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Duden – Das Bildwörterbuch: Die Gegenstände und ihre Benennung Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5365 Zitate für tägliche Gemeinheiten: Böse Sprüche und schwarzer Humor für jeden Tag Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDa kotzt das Texterherz Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGauner, Großkotz, kesse Lola: Deutsch-jiddische Wortgeschichten Bewertung: 1 von 5 Sternen1/5Schwarzer Humor Bewertung: 2 von 5 Sternen2/5Nutella hat Lichtschutzfaktor 9,7: Die volle Dosis unnützes Wissen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMänner- und frauenfeindliche Witze Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenÜber Arbeiten und Fertigsein: Real existierender Humor Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBerlin zum Abkacken Alle Arschlöcher nach Bezirken: Ein Handbuch Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWörterbuch Österreichisch - Deutsch Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLost in Gentrification: Großstadtgeschichten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchreckliches Wissen: 665 Fakten, die Sie lieber nicht gewusst hätten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSie werden lachen, es ist ernst: Eine humorvolle Bilanz unseres Jahrhunderts aus Österreich Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDeutsche Grammatik: Eine Sprachlehre für Beruf, Studium, Fortbildung und Alltag: Eine Sprachlehre für Beruf, Studium, Fortbildung und Alltag Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEs hat uns sehr gefreut: Die besten Anekdoten aus Österreich Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGesammelte Werke: Romane, Kurzgeschichten, Memoiren und Humoristische Reiseerzählungen: Tom Sawyer + Huckleberry Finn + Leben auf dem Mississippi + Meine Reise um die Welt + Im Gold-und Silberland + Querkopf Wilson + Unterwegs und Daheim + Biografie von Mark Twain und viel mehr Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenÖsterreichisch für Fortgeschrittene: Ein heiteres Lexikon illustriert von Martin Czapka Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWilhelm Busch - Gesammelte Werke: Max und Moritz, Hans Huckebein, Die fromme Helene, Plisch und Plum u. v. m. Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWiener Wortgeschichten: Von Pflasterhirschen und Winterschwalben Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Coole Witze für die Schule: Witzebuch für Schüler ab 8 Jahre Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Untergang des Abendkleides Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTagebuch eines frommen Chaoten Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5
Rezensionen für Schuld ist immer nur der Chor
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Schuld ist immer nur der Chor - Wolfgang Equiluz
Lieber Staatsopernchor!
Welch beglückende Zeiten haben wir miteinander erlebt! Zum allerersten Mal begegneten wir uns beim »Fernen Klang« in Wien. Nach der Generalprobe kam der Vorstand zu mir und fragte, ob der Chor sich bei der Premiere verbeugen sollte, denn schließlich sei ja dies keine Chor-Oper. Als ich auf unsere gute Zusammenarbeit verwies, machten sie auf dem Absatz kehrt und meinten, sie müssten darüber noch einmal beraten. Kurze Zeit später erschienen sie wieder: Für mich würden Sie sich verbeugen – es sei eine so schöne Arbeit gewesen. Das habe ich wie einen Ritterschlag empfunden. Und bei der Premiere habe ich mich dann so tief vor euch verbeugt, dass ich beinahe in den Orchestergraben geplumpst wäre.
Es war immer ein großes Erlebnis, mit euch zu arbeiten. Bei »King Arthur« in Salzburg kam wieder einmal der Vorstand an mein Regiepult und meinte, er müsse mit mir über die Tanzproben sprechen. Ich fürchtete, jetzt geht’s los, es sind zu viele, sie brauchen Ruhe. Aber etwas Unerwartetes trat ein …
Wie oft habe ich schon erzählt, dass es einen Chor gibt, der vom Regisseur mehr Tanzproben verlangt, als vorgesehen! Und die Sänger bewegten sich durch die Felsenreitschule, als hätten sie ein Leben lang den Broadway rauf und runter getanzt.
Bei den besonders schwierigen Proben zu »Moïse et Pharaon« in Salzburg wurde der Chor tatsächlich der Protagonist der Aufführung. Es war eine helle Freude. Man müsste euch überall hin mitnehmen!
Auf Wiedersehen, lovely chorus, in Wien, Salzburg oder anderswo!
Euer Jürgen Flimm
Salzburg, im Mai 2010
In vielen Opern
hat der Chor eine tragende Rolle
Schuld ist immer nur der Chor
Schuld ist immer nur der Chor? Nein, natürlich nicht. Nicht immer. Aber manchmal ist die Chance, dass sich bei einem Ensemble von hundert Sängern Fehler einschleichen, hundert Mal größer als bei einem einzelnen Solisten. Die folgenden Anekdoten erzählen von Hoppalas, Fehlern und Irrtümern auf und hinter der Bühne, aber sie zeigen auch, dass nicht immer nur der Chor daran schuld ist. Doch: Wenn der Chor seinen Teil zum Gelingen eines wunderbaren Opernabends beigetragen hat, nimmt er diese »Schuld« natürlich gerne auf sich.
Es gibt nur wenige große Opernhäuser, die ein so umfangreiches Repertoire aufweisen wie die Wiener Staatsoper. Und nur wenige Chöre, die eine so große Zahl von Opern mit nur wenigen Auffrischungsproben singen können. Wer nach 35 Dienstjahren im Staatsopernchor in den Ruhestand geht, hat mehr als 130 Opern studiert und diese womöglich in drei oder vier verschiedenen Inszenierungen gespielt. Erschwerend kommen noch spezielle Sonderwünsche von Solisten und Dirigenten hinzu, die Teile der Partitur streichen oder bereits gestrichene Passagen wieder einfügen wollen. Was für das Orchester kein Problem ist, weil es die Noten vom Blatt spielt, stellt die Chorsänger oft vor erhebliche Erinnerungs-Probleme. Musikstellen, die man seit Jahren in der gewohnten Art singt, sind plötzlich für eine einzige Vorstellungsserie geändert, weil zum Beispiel der Solist nur »seine« einstudierte Variante beherrscht. Dies ist aber nur eine von vielen Fehlerquellen.
Betrachten wir einmal die gemeinsame Aussprache von Konsonanten am Tonende, wie etwa ein T oder P. Ein Solist kann im Prinzip einen Ton solange halten, wie er will. (Der Einzige, der etwas dagegen haben könnte, ist der Komponist und der ist meistens schon lange tot.) Wenn zwei oder drei Solisten gemeinsam aufhören sollten, es aber nicht tun, weil jeder zeigen will, dass er länger Luft hat als die anderen und dadurch der Schlusskonsonant mehrfach zu hören ist, so wird das bei Publikum und Kritik höchstens als interessanter Individualismus