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Helena: Roman
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eBook241 Seiten4 Stunden

Helena: Roman

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Über dieses E-Book

Vergötterung, Flucht, Liebe, Entführung, Vergewaltigung. "Bin ich noch Helena?", fragt sich die schöne Prinzessin aus Sparta, nachdem sie von Paris verschleppt und geschändet wurde. Schönheit verspricht in Mahlknechts Neuerzählung der griechischen Sage kein Glück. Um dem Werben der Freier zu entkommen, entflieht Helena mit Theseus nach Aphidnai. Doch nach diesem freiwilligen Akt muss sie sich Zwängen unterwerfen, die von Männern bestimmt werden: Von den Lakoniern wieder nach Hause geholt, wählt sie unter den Werbern Menelaos, den Prinzen von Mykene, weil eine Entscheidung getroffen werden muss. Während dessen Abwesenheit wird sie von Paris entführt, doch wie schon bei Euripides kommt Helena nie in Troja an, sondern landet an einen hohen Beamten verkauft in Ägypten. Als Gesellschafterin der schönen Nofret, der jungen Gemahlin des Seti, lebt sie in einer fremden Welt fernab vom Toben des Krieges in Troja.
SpracheDeutsch
HerausgeberEdition Raetia
Erscheinungsdatum12. Aug. 2013
ISBN9788872834732
Helena: Roman
Autor

Selma Mahlknecht

Geboren 1979 in Meran. Studium Drehbuch und Dramaturgie an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien. Lebt als Schriftstellerin, Dramatikerin, Regisseurin in der Schweiz. „Berg and Breakfast – Ein Panorama der touristischen Sehnsüchte und Ernüchterungen“ (2021). „Das Weihnachtskänguru“ (2017). „Luba und andere Kleinigkeiten. Roman“ (2016). „Auf der Lebkuchenstraße. Heiter bis wolkig durch die Weihnachtszeit“ (2013). „Helena. Roman“ (2010) ausgezeichnet mit dem Sir-Walter-Scott-Preis. „Es ist nichts geschehen. Roman“ (2009), übersetzt ins Schwedische. „Im Kokon. Erzählung“ (2007). „rosa leben. Prosa“ (2004) und „Ausgebrochen. Erzählungen“ (2003).

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    Buchvorschau

    Helena - Selma Mahlknecht

    Sparta

    I.

    Vor allem habe ich blaue Augen. Sie sind nicht nur einfach blau, womöglich durch gelbliche oder braune Punkte getrübt wie bei so vielen anderen. Sie sind tiefblau und rund, riesige blaue Scheiben im Wimpernbett. Wer mich sieht, ist gebannt von diesen „funkensprühenden Sternen am Himmel eines vollkommenen Gesichts", wie es Xenon in einem seiner besten Gedichte über mich geschrieben hat. Unsterbliche Verse, sagen manche. Aber alle sagen, dass der Ruf meiner Schönheit selbst diese überdauern wird.

    An keine Zeit meiner Jugend kann ich mich erinnern, in der mein Liebreiz nicht besungen worden wäre. Alte Tafeln zeigen mich als rosigen Wonneproppen inmitten meiner Geschwister, allesamt wie aus dem Ei gepellt. Und doch gibt es keinen, der zweifelt, welches der fast gleich zurechtgemachten Kinder ich bin. Deine Augen, rufen alle, unverkennbar! Ihnen verdanke ich die Kosenamen, die man mir gab: die Sternenblickende, die Meerblitzende. Aus meinen Augen haben sie alle zu lesen versucht, meine Mutter, mein Vater, die Dienstboten, jeder, der mir begegnete. Und alle wollten mir zu Willen sein, oder genauer: diesen Augen, nur ihnen.

    Meine Brüder waren in mich verliebt, beide. Sie lieben mich noch heute, ich weiß es. Keine Frau wird ihnen jemals bedeuten, was ich ihnen bedeute. Vielleicht fahren sie deshalb auf das Meer hinaus, wieder und wieder, weil sie nur dort dasselbe tiefe Blau finden können wie in meinen Augen. Ja, möglicherweise ist es wirklich die betörende und Angst einflößende Anziehungskraft des Meeres, die alle verspüren, die mir in die Augen sehen, und vielleicht liegt darin das Geheimnis jener schrecklichen Schönheit, die jeden, der ihr nahekommt, zu den Sternen hebt, ehe sie ihn zerschmettert.

    II.

    Mit acht versteckten wir uns in den Stallungen. Dort, im warmen Geruch von Stroh und Pferdedung, hielten wir uns bei den Händen. Unzertrennlich wollten wir sein.

    „Aber die Hochzeit, flüsterte ich, „was ist mit der Hochzeit?

    „Wir heiraten dich, sagten die Zwillinge, „und dann gehören wir für immer zusammen. „Aber das geht ja nicht, das könnt ihr nicht, ihr seid doch meine Brüder."

    „Nein, sagte Kastor, „nein, du irrst dich. Du bist nicht unsere Schwester. Mutter und Vater haben dich aufgezogen, aber du bist nicht ihr Kind.

    „Nein, bin ich nicht?"

    Es klang verzaubert und wahr, was sie mir wispernd erzählten. Eine Göttin sei meine Mutter, eine Göttin mit dem furchtbarsten Blick der Welt, und von ihr stamme die unwiderstehliche Anziehungskraft meiner Augen.

    „Verstehst du?"

    „Nein, ich glaube euch nicht", sagte ich und war doch schon fast überzeugt.

    „Dann frag Klytaimnestra, wenn du uns nicht glaubst", rief Kastor.

    Er sprang auf und hielt mir die Hand hin. „Komm, wir suchen sie."

    Klytaimnestra sonderte sich von uns ab. Sie hasste mich von Anfang an, denke ich heute. Ich aber liebte sie hingebungsvoll. Überallhin rannte ich ihr nach, bis sie mich anzischte und verscheuchte. Ich war zu klein, es zu verstehen. Sie war hübsch, ein nettes Kind mit lockigen Haaren. Aber schön, nein, schön war sie nicht. Fast wie ein Bauernmädchen sah sie aus mit ihrer robusten Gestalt. Die Prinzessin war ich, von Anfang an. Das hat uns früh entfremdet, und jeden Tag setzte ich mich mit Unbehagen an denselben Tisch wie sie. Nun aber stolperte ich an Kastors Hand über die trockengesengten Wiesen, und der Himmel über uns war heiß und milchig und nahm kein Ende. Auf der Anhöhe zwischen den Olivenbäumen kauerte Klytaimnestra. Ihre schwarzen Augenbrauen verdunkelten ihr sonnenverbranntes Gesicht, und mit den Händen wühlte sie im trockenen Staub.

    „Sag ’s ihr!", rief Kastor ihr zu.

    „Was?", fragte Klytaimnestra zurück und warf ihren großen Kopf in den Nacken.

    „Dass sie nicht unsere Schwester ist. Dass sie nicht zu uns gehört."

    Wir hielten an. Da erhob sich Klytaimnestra. Sie war größer als ich und erschien mir vor dem weißen Himmel noch riesiger. In ihrem Gesicht blitzte Triumph auf.

    „So ist es", sagte sie mit einem grimmigen Lächeln.

    „Was ist so?", fragte ich eingeschüchtert.

    „Du bist ein Kuckuckskind, ein falsches Ei in der Brut."

    „Das kann nicht sein", stammelte ich. Der Zauber war verflogen. Sie wollten nicht, dass ich zu ihnen gehörte. Sie wollten mich wegschicken, mich allein lassen, nun begriff ich es. Tränen traten mir in die Augen. Klytaimnestra lachte und rannte fort. Kastor aber umarmte mich.

    „Bist du nicht glücklich?, fragte er. „Jetzt können wir heiraten, und dann wird uns nie wieder jemand trennen können.

    Ich aber weinte nur, und die Tränen hörten nicht auf zu rinnen.

    III.

    Ich mag fünf oder sechs Jahre alt gewesen sein, als mein Vater zum ersten Mal die Hochzeit erwähnte. Damals verstand ich nicht alles von dem Gespräch. Ich erinnere mich aber noch an Mutters versteinertes Gesicht und daran, wie Vaters Stimme immer ungehaltener wurde.

    „Es ist nur zu ihrem Besten", sagte er.

    „Zu unserem Besten, willst du sagen", entgegnete Mutter mit starrem Blick.

    „Dann eben zu unserem Besten. Und zu ihrem Besten. Es ist das Beste für alle."

    Am Abend lag ich wach und konnte nicht schlafen. Ich rutschte aus dem Bett, trippelte mit nackten Füßen über die winzigen Steinplatten des Bodenmosaiks. Wie immer verlief ich mich und stand zuletzt hilflos weinend im Flur, bis Mutter kam und mich hochhob.

    „Was ist denn, mein Sternchen? Kannst du nicht schlafen?"

    Sie trug mich in ihr großes, weiches Bett und legte meinen Kopf an ihre duftenden Brüste.

    „Versuch jetzt zu schlafen", sagte sie und schloss die Augen.

    Ich aber sah sie unablässig an, bis sie die Augen wieder öffnete.

    „Was ist das Beste für alle?", fragte ich.

    Einige Momente lang blickte sie mich nur zärtlich an und streichelte mir über das Haar.

    „Du bist ein hübsches Mädchen, sagte sie mit sanfter Stimme. „Du bist sogar mehr als das. Du bist ein Wunder. Wer dich sieht, will dich immer um sich haben. Und bald wird niemand mehr ein Kind in dir erblicken. Männer werden kommen, aus allen Teilen der Welt. Helden und Könige werden es sein, einer mächtiger und glanzvoller als der andere. Sie werden dich besitzen wollen, um jeden Preis. Und dein Vater wird diesen Preis festsetzen, und er wird hoch sein. Aber das wird niemandem etwas ausmachen, so geblendet werden sie sein von deiner Schönheit. Und dann wird einer von ihnen, der den höchsten Preis zu zahlen bereit war, mit dir fortgehen. Und du wirst immer glücklich sein mit ihm bis ans Ende deiner Tage. Das wird wunderschön sein, nicht wahr, das wird doch wunderschön sein, Helena?

    „Ja, Mama, es wird wunderschön sein, bestimmt. Aber warum weinst du denn dann, Mama?"

    IV.

    Ich weiß nicht, ob meinen Brüdern jemals ernst war mit der Absicht, mich zu heiraten. Wir waren Kinder, und allein schon das Wort Hochzeit hatte einen verzauberten Klang für uns gehabt. Nun aber wurde das Wort eine Bedrohung und drängte sich in die Unbeschwertheit unserer Tage. Seit einem halben Jahr gingen die Boten schon bei uns ein und aus. Immer bedrängender wurden ihre Blicke, keinen Schritt tat ich mehr unbeobachtet. Es war, wie Mutter gesagt hatte. Die reichsten Könige, die mächtigsten Herrscher, die Männer mit den klangvollsten Namen schickten ihre Gesandten zu uns. Sie sollten meinen Wert schätzen, Maß nehmen an meiner Wohlgestalt. Nicht mehr lange, und ich durfte kein Kind mehr sein in ihren unersättlichen, gierigen Augen, nicht mehr lange, und die Könige selbst würden kommen, meine Hand zu umwerben.

    „Sieh doch, wie du ihnen die Köpfe verdrehst, flüsterten mir meine Gefährtinnen zu. „Nur deinetwegen sind sie gekommen.

    Ich zuckte die Schultern. Ich duldete, dass man mich umschmeichelte, saß den Künstlern Modell und ließ mich von den Dichtern besingen. Nichts davon war mir neu. Ja, ich war die schönste Blume im Garten der Götter. Die Morgenröte nach der längsten Nacht. Mein Atem ein Frühlingshauch, mein Mund stolzer und vollkommener als die Rosenblüte, das Haar ein gleißender Wasserfall. Worte konnten meine Schönheit nicht besingen, Bronze sie nicht nachformen, nichts kam mir gleich. „Ich weiß", sagte ich manchmal mit einem Achselzucken und begriff nicht, warum ich mir damit den wachsenden Zorn und schließlich den Hass der anderen Mädchen zuzog. Längst hatten sie begonnen, sich zurechtzumachen. Sie banden sich Schleifen ins Haar, flochten es kunstvoll, legten sich zarte Schleier auf die Schulter. Am Abend standen sie in den Fenstern und sahen hinunter auf die jungen Männer, die ihre Pferde versorgten. Dieser und jener, tuschelten sie, gefalle ihnen besonders. Wie geschäftige Vögelchen flatterten sie durch die Räume, spielten mit koketten Gesten und Blicken. Ich tat nichts dergleichen und bekam dennoch zu hören, dass ich von Tag zu Tag schöner würde, unerreichbarer. Aber noch wollte ich ein Kind sein, und nichts anderes als ein Kind hatte ich im Sinn. Auf Händen wollte ich getragen und unablässig umsorgt werden, wollte mich mit süßen Früchten verwöhnen lassen und im Mittelpunkt stehen. Das genügte mir, und ich träumte mich nicht in romantische Geschichten voller Sonnenuntergänge und heimlicher Küsse. Alle anderen aber entfernten sich mehr und mehr von mir, entwuchsen unserer Kinderwelt, die zuletzt nur noch mich umfangen hielt mit ihrem schmeichlerischen Zauber.

    V.

    In der ersten Neumondnacht des Sommers entzündeten wir unsere Fackeln und zogen hinaus zum Tempel der Artemis. Wir waren prachtvoll geschmückt und trugen die Amulette der Göttin. Zum ersten Mal sollte ich den Zug anführen, und mir schlug das Herz bis zum Hals. Ich kannte die Tanzschritte nicht. Wohl hatte ich zugesehen, wenn Klytaimnestra und die anderen sie übten, selbst jedoch ließ ich es bereits nach wenigen Versuchen bleiben. Nun musste ich als Erste den Reigen eröffnen, und mir sank der Mut. Immer wieder führte ich die Hand an das Zeichen der Bärin, das mir Mutter um den Hals gelegt hatte. Vor dem Tempel erwarteten uns viele Schaulustige und reckten die Hälse. Ich verlangsamte meinen Schritt und tastete mit bebenden Fingern nach Klytaimnestra, die hinter mir war. Sie jedoch schlug meine Hand aus.

    „Halt dich gerade", fauchte sie mir zu. Ich hob den Kopf und biss mir auf die Unterlippe. Starr schritt ich weiter, meiner Beschämung entgegen. Schon hatten wir den Ort erreicht, wo die ersten Wartenden standen. Da ging ein Raunen durch die Menge. Ich, natürlich ich war es, die im Zentrum der Aufmerksamkeit stand. Um mich tanzen zu sehen, waren sie von weit her gekommen, Junge, Alte, alle, die der Ruf meiner Makellosigkeit erreicht hatte. Wie enttäuscht würden sie sein. Wir stellten uns auf. Während wir auf die Musik warteten, sah ich, wie die Wangen der anderen Mädchen sich wie in Hitze röteten. Der reiche Prunk ihrer Kleidung, der schwere Schmuck, das aufgetürmte Haar, die vielen Menschen, die ungewohnte Stunde, auch der Wein, den man uns vor dem Aufbruch gereicht hatte, erfüllten sie mit einem prickelnden Fieber. Nur ich war blass.

    Dann erklang endlich die Musik. Ich hob etwas hilflos die Arme. Die anderen unterdessen begannen ihre Kreise zu drehen und mit wohlgesetzten Schritten den Raum zu durchmessen. Jede Bewegung ihrer Hände, jede Biegung der Hüften war vollkommen. Ich hingegen stand einfach da, sah fremd auf die Tänze der anderen und ließ die Arme sinken. Meine Augen brannten, Schleier traten vor meinen Blick. Jetzt nur nicht weinen! Ich zwang mich zu einem gequälten Lächeln, doch die Häme der anderen, die mich spöttisch umschwebten und bei jedem Schrittwechsel ihre Überlegenheit genossen, entging mir nicht. Die Zeit schien unendlich lang, bis die letzten Akkorde des Tanzes verklangen.

    Und dann brauste der Applaus auf. Zuerst verhalten, dann immer lauter wogte ein Name über die Reihen hin: „Helena, Helena". Blumen flogen mir zu, ich bückte mich nicht, sie aufzulesen. Wie erstarrt stand ich da. Um mich ein johlender, trunkener Taumel, in mir eine abgrundtiefe Stille und Ernüchterung. Es gab keine Beschämung, keine Niederlage für mich. Was ich auch tat, es würde sein wie immer.

    Klytaimnestra und die anderen Mädchen hoben hastig die Blumen auf, dann schoben sie mich, die noch immer wie gelähmt war, durch die Menge. Unzählige Hände griffen nach mir, strichen über mein Haar, meine Haut, zerrten an meinen Kleidern. Im Gedränge der Leiber wurde mir schwindlig, blind ließ ich mich treiben, bis endlich ein Arm meine Schultern umfing und mir ein neuer Duft in die Nase stieg. Ich kannte den Mann nicht, der mir mit entschlossenen Gesten den Weg bahnte. Er war kräftig und untersetzt und sein Schweiß roch nach Wildheit, Kampf und Wein. Er führte mich nach draußen in die Dunkelheit. Hier war es still, und nur schwach drang das Geheul der Masse herüber. Der Mann ließ mich los und stand nun wortlos neben mir. Ich konnte sein Gesicht nicht erkennen, sah nur diffus die groben Stoppeln seines Bartes. Aus dem Hintergrund trat ein zweiter, etwas größerer Mann. Die beiden sprachen miteinander. Sie sprachen mit fremdem Akzent, und das Blut in meinen Schläfen dröhnte in schweren Paukenschlägen.

    „Magst du mit uns kommen?", fragte der Mann, der mich aus dem Tempel geführt hatte. Er beugte sich leicht schwankend zu mir. Ich merkte ohne Ekel, er war betrunken.

    „Ja, rief der andere nicht minder berauscht, „ja, komm mit uns, wir brechen zu neuen Abenteuern auf.

    Nun lachten sie beide, lachten und umarmten einander.

    „Wo sind die Pferde, fragte dann der eine mit schwerer Zunge, „wo in aller Welt haben wir die Pferde gelassen?

    Sie wankten davon, und ich war allein. Es war stockdunkel. Jetzt zurückkehren zu den anderen, zum Lärm, zum Jubel, zum Neid? Ich suchte nach Sternen am Himmel, die mir raten konnten, doch ihr Licht war kalt. Da rannte ich fort, dorthin, wohin ich die Männer hatte gehen sehen. Sie standen noch bei ihren Wagen.

    „Nehmt mich mit, rief ich, „bitte, nehmt mich mit.

    VI.

    Ich hatte meine Heimat noch nie verlassen, war kaum aus dem Palast meines Vaters herausgekommen. Sparta galt mir als Nabel der Welt, nun aber

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