Puggy Pug: Ein Mops und seine wundersamen Abenteuer
Von Reiner Jesse
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Als der Mops Puggy Pug und sein Freund, der italienische Kater Aringo Marinato - was auf Deutsch ›Marinierter Hering‹ heißt - wieder einmal aus dem Fenster schauen und sich langweilen, zieht der Zirkus ›Tortellino‹ durch die Gasse. Vor den beiden tut sich eine noch nie gekannte, exotische Welt von aufregenden Tieren und Artisten auf. Hingerissen von den Bildern des Umzugs beschließen sie, als Clowns zum Zirkus ›Tortellino‹ zu gehen ...
"Puggy Pug trifft einen Außerirdischen"
Der Mops Puggy Pug trifft im Garten ein seltsames Wesen, mit dem er zunächst nichts anzufangen weiß. Nachdem er das geheimnisvolle grüne Ding nach Hundeart probeweise angepinkelt hat, stellt sich dieses als ein Roboter vor. Aus seinem Lautsprecher berichtet dieser, er sei mit einem Raumschiff auf die Erde gekommen, um aus der Regentonne Wasser zu sammeln und auf den Mars zu bringen. Auf diesem Stern gäbe es schon sehr lange nicht mehr auch nur einen Tropfen Wasser, da die Marsbewohner ihre Umwelt nicht geschützt und mit der Natur Raubbau getrieben haben. Puggy Pug wird von dem Roboter auf eine Reise zum Mars mitgenommen ...
"Puggy Pug verliert seinen Freund"
Der kleine Mops Puggy Pug beobachtet aus dem Fenster von Oma Hedwig und Opa Adalbert das lustige Treiben von sonderbaren Menschen und deren Hunden auf der Gasse. Dabei freundet er sich mit einer Englischen Bulldogge an, die jeden Tag im offenen Fenster des gegenüberliegenden Hauses liegt, Winston heißt, mächtig Zigarre raucht und viel Whisky trinkt. Eines Tages aber ...
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Puggy Pug - Reiner Jesse
unbeabsichtigt.
Puggy Pug geht zum Zirkus
Ein Mops und seine wundersamen Abenteuer
Puggy Pug hatte vor vier Wochen seinen zweiten Geburtstag gefeiert. Oma Hedwig und Opa Adalbert hatten ihm eine neue Baseball-Mütze geschenkt. Die setzte er mit dem Schild nicht nach vorne über die Stirne, sondern mit dem Schild schräg nach hinten auf. Die Mütze saß mit ihrem Schild genau über dem rechtem Ohr.
»Alles ist wieder so langweilig!« jammerte Puggy Pug. »Alles ist genauso langweilig wie schon immer!« Puggy Pug hatte vor vier Wochen seinen zweiten Geburtstag gefeiert. Oma Hedwig und Opa Adalbert hatten ihm eine neue Baseball-Mütze geschenkt. Die setzte er mit dem Schild nicht nach vorne über die Stirne, sondern mit dem Schild nach schräg-hinten auf. Die Mütze saß mit ihrem Schild genau über dem rechten Ohr. Puggy Pug trug die neue Baseball-Mütze in dieser Art, weil auch der Bodo Kotznich seine Baseball-Mütze mit dem Schild so schräg nach hinten trug, wenn der Kotznich auf seinem tätowierten Schädel überhaupt einmal eine Mütze trug. Puggy Pug fand es »echt cool« die Mütze so zu tragen, wie er Oma Hedwig wiederholt versicherte. Die Baseball-Mütze war aber auch wirklich die einzige Abwechslung und die einzige berichtenswerte Neuigkeit in Puggy Pugs Alltag. Ansonsten war wirklich alles genauso langweilig wie immer. Puggy Pug lag wie eh und je auf seinem roten Kissen auf der Fensterbank. Er besah sich durch das geöffnete Stubenfenster das alltägliche Treiben auf der Gasse. Aber er kannte ja schon alles, was sich jeden Tag in gleicher Weise auf der Gasse abspielte. »Nichts Neues! Wirklich nichts Neues!« musste Puggy Pug feststellen. »Alles ist genauso langweilig wie immer! Genauso langweilig wie vor meinem Flug zum Mars ist alles! Nichts hat sich verändert, jeden Tag dasselbe!« In der Tat: es war wirklich alles äußerst langweilig, was sich auf der Gasse Puggy Pug bot. Von Unterhaltung konnte da wirklich nicht die Rede sein. Ab und zu setzte sich der italienische, rotgetiegerte Kater Signor Aringa Marinato neben Puggy Pug auf die Fensterbank. Signor Marinato – angeblich hieß dessen Name auf Deutsch ›Marinierter Hering‹ – kletterte meistens vom Dach aus die Dachrinne hinab bis auf die Fensterbank. Manchmal sprang er aber auch mit einem riesigen eleganten Satz vom Blumenbeet im Vorgarten hinauf auf die Fensterbank.
So saßen der Mops Puggy Pug und der Kater Aringa Marinato eine Weile nebeneinander auf der Fensterbank im geöffneten Stubenfenster, besahen sich das alltägliche Einerlei, das sich auf der Gasse in stets gleicher Art und Weise abspielte und langweilten sich zu zweit.
Dann setzte sich Signor Marinato neben Puggy Pug – Signor Aringa Marinato setzte sich stets rechts neben Puggy Pug, warum immer nur rechts wusste er wohl selbst nicht und Puggy Pug wusste es auch nicht, – sagte »buon giorno«, was auf Deutsch ›guten Tag‹ heißt, strich sich voll Einbildung und Eitelkeit die Schnurrbarthaare mit beiden Vorderpfoten und fragte »Was Neues?«, worauf er sich stets selbst die Antwort auf Italienisch gab, nämlich »Maledetto! niente di nuovo, quindi! … no, sicuramente, nulla di nuovo!« was im Deutschen so viel heißt wie ›Verdammt! also nichts Neues! … nein, es gibt ganz eindeutig nichts Neues!‹. Diese Antwort konnte sich Signor Marinato leicht geben, denn er sah Puggy Pugs gelangweilter Miene an, dass es auf der Gasse nichts Neues gab. So saßen der Mops Puggy Pug und der Kater Aringa Marinato eine Weile nebeneinander auf der Fensterbank im geöffneten Stubenfenster, besahen sich das alltägliche Einerlei, das sich auf der Gasse in stets gleicher Art und Weise abspielte und langweilten sich zu zweit. Aber sich zu zweit zu langweilen fand Puggy Pug genauso langweilig wie sich alleine zu langweilen.
Wie seit eh und je kam kurz nach dem Mittagessen zuerst der Jäger Hubertus Krawuttke mit seinem Rauhaardackel Waldi angetrottet. Mit diesem Waldi kam der Jäger Hubertus Krawuttke, mit diesem angeblich schussfesten Rauhaardackel, der ewig nicht kacken wollte, bis er schließlich seinen Haufen vor das Gartentor – ausgerechnet vor das Gartentor! – der Privatierswitwe Madam Hermine Gutzeit setzte, die allgemein nur ›Hermänne‹ genannt wurde. Und wie immer lauerte die ›Hermänne‹ schon hinter der Gardine. Sobald der Waldi seinen Haufen gedrechselt und vor dem Gartentor abgesetzt hatte, sauste die ›Hermänne‹ aus dem Haus um den Übeltäter auf frischer Tat zu ertappen und, wenn möglich, dingfest zu machen. Der Übeltäter war in ihren Augen natürlich nicht der Rauhaardackel Waldi, sondern dessen Herrchen, dieser ganz unmögliche Jäger Hubertus Krawuttke eben. Wenn der Krawuttke mit seinem Waldi abgezogen war, am Nachmittag so gegen Viere, da kam der Bodo Kotznich mit seinen beiden Bismarck-Doggen Tilo und Freia die Gasse entlang. Der Kotznich war Türsteher und Rausschmeißer im Nachtlokal ›Chez nous‹ – was auf Deutsch ganz einfach ›Bei uns‹ heißt – ein ganzes Stück weiter oben in der Gasse. Der Kotznich war auf der Brust und an den Armen unglaublich schön tätowiert. Über und über war der Kotznich tätowiert. Sogar auf seiner Glatze und im Gesicht war der Kotznich tätowiert. Puggy Pug jedenfalls gefielen die Tattoos von dem Kotznich unglaublich. Puggy Pug fand die Tattoos wunderschön – »echt geil« oder auch »echt cool«, wie er zu Oma Hedwig und Opa Adalbert immer sagte, – auch wenn Oma Hedwig die Tattoos von dem Kotznich ganz abscheulich fand und wenn Opa Adalbert behauptete, der Kotznich sei ein übles und absolut asoziales Subjekt. Nämlich nicht nur Türsteher und Rausschmeißer sei der, sondern ein »Lude wie er im Buche« stehe sei der, was immer das sein mochte, ein ›Lude‹. Wenn der Kotznich dann auf der Höhe von Puggy Pugs Fenster angekommen war, glotzte er nach oben in die Luft und sagte »nix mit ›el condor pasa‹ …« – jeden Tag glotzte der Kotznich nach oben in die Luft und sagte dann völlig blödsinnig »nix mit ›el condor pasa‹ …«. Niemand wusste was der Kotznich damit meinte und was das bedeuten sollte. Nicht einmal Opa Adalbert konnte Puggy Pug erklären, was der Kotznich mit diesem ewigen Spruch »nix mit ›el condor pasa‹ …« meinte. Schließlich hatte noch nie jemand einen Condor im Himmel über der Gasse kreisen sehen. Diese riesigen Geier gab es schließlich nur in Amerika, und zwar in diesem Hochgebirge, das ›Anden‹ genannt wird und wo heute noch Indianer leben sollen, wie Puggy Pug sich hatte sagen lassen. »Der Arsch ist doch bekloppt, der Kotznich! Der Lude hat doch sein Gehirn versoffen, der Arsch!« sagte Opa Adalbert, immer wenn er hinter Puggy Pug am Fenster stand und den Kotznich zufällig vor dem Fenster stehen sah. Puggy Pug wusste natürlich ganz genau, dass ›Arsch‹ ein sehr böses Schimpfwort, dass ›Arsch‹ überhaupt und ganz allgemein ein ganz unanständiges Wort war, das man nicht sagen durfte. Aber Opa Adalbert sagte eben hin und wieder einmal ›Arsch‹. Wenn der Bodo Kotznich nach oben in die Luft geglotzt und »nix mit ›el condor pasa‹ …« gesagt hatte, dann sah der Bodo Kotznich immer Puggy Pug an und sagte: »Na du Glotzbock! … So was wie den dürfte es doch auf der Welt überhaupt nicht geben!« Und dann drehte der Bodo Kotznich sich auf dem Fuß um und verschwand mit seinen beiden Bismarck-Doggen wieder hinter der rotlackierten Türe in seiner Bude, in diesem Nachtlokal ›Chez nous‹ weiter oben in der Gasse. Jeden Nachmittag, so gegen Viere, spielte sich das immer in der gleichen Art und Weise ab. »Langweilig! Wirklich beschissen langweilig!« jammerte Puggy Pug jeden Nachmittag, wenn der Bodo Kotznich mit seinen beiden riesigen Metzgerhunden wieder hinter der rotlackierten Türe in seiner Bude verschwunden war. Natürlich wusste Puggy Pug, dass auch ›beschissen‹ ein böses und unanständiges Wort war, das man nicht sagen durfte. Aber wenn Opa Adalbert hin und wieder ›Arsch‹ sagen durfte, dann durfte er, Puggy Pug, auch gelegentlich ›beschissen‹ sagen, oder wenigstens denken. Das nahm sich Puggy Pug jedenfalls heraus. Sagte Oma Hedwig nicht immer »gleiches Recht für Alle«? Ja, »gleiches Recht für Alle« sagte Oma Hedwig immer, zum Beispiel wenn sie sich über die Freifrau von Heidenbluth und über deren borniertes Benehmen aufregte, wenn die von Heidenbluth beim Bäcker sich an der Theke und an der Kasse einfach vordrängte und Oma Hedwig mit ihrem spitzen Ellenbogen einfach zur Seite stieß, oder auch rücklings in den Bauch oder in den Hintern stieß um sich den Weg völlig widerrechtlich freizukämpfen, nur mal um ein Beispiel zu nennen. Wie gesagt: diese eingebildete blöde von Heidenbluth! Diese Viktoria-Auguste Freifrau von Heidenbluth, ihr weißer Königspudel Cäcilie und ihre Hausdame Eulalia von Piepenbrink waren nämlich die nächsten Typen, die Puggy Pug vor seinem Stubenfenster auf der Gasse vorbeistolzieren sah, kaum dass der Bodo Kotznich hinter der rotlackierten Türe in seiner Bude verschwunden war. Und gegen Abend, gewissermaßen als krönender Abschluss des Straßentheaters, kam dann der leichengrüne Hugo Leich. Jeden Abend, den der liebe Gott werden ließ, hockte der leichengrüne Leich vollgesoffen im Korb seines Fahrrades und ließ sich zusammen mit seinem Fahrrad von seiner Frau aus der Kneipe ›Zu den drei Mohren‹ durch die Gasse nach Hause karren. »Ha! Schlachtefest!« schrie der Leich dann und wedelte wild mit seinen Füßen und schwenkte die Schnapsflasche in seiner rechten Hand. Jeden Abend hockte der leichengrüne Hugo Leich besoffen im Fahrradkorb, ließ sich von seiner Frau heimkarren und schrie »Ha! Schlachtefest!«.
Ach ja – es war wirklich alles scheußlich langweilig! Puggy Pug fand alles jetzt noch viel langweiliger als vorher. Das kam, weil sein Freund, die Englische Bulldogge Winston, nach diesem sagenhaften Aufmarsch der Neonazis so krankhaft grün geworden und an gebrochenem Herzen gestorben war. ›Ausländer raus!‹ hatten die blöden Nazis an die Wand des Hauses gesprüht, in dem Winston wohnte. Das Fenster im Hause gegenüber, in dem Winston immer gelegen, an seiner Zigarre gepafft, an seinem Whiskyglas genippt und wie Puggy Pug das Treiben auf der Gasse beobachtet hatte, war nun leer und blieb auch leer. Puggy Pug konnte sich mit seinem Freund nicht mehr unterhalten. Und deshalb eben war alles noch viel langweiliger als früher! Dort drüben wohnte jetzt überhaupt niemand mehr. Nach dem Tod von Winston war nämlich dessen Herrchen, der Engländer Mister John Neckless, der im Deutschen angeblich ›Hans Halslos‹ hieß, wieder zurück nach England gezogen.
»Langweilig! Verdammt langweilig!« jammerte Puggy Pug jeden Tag. »Es könnte wieder mal was passieren!« hoffte Puggy Pug. »Vielleicht passiert wieder einmal was Interessantes?! Es muss ja nicht unbedingt wieder ein so beschissener Umzug von idiotischen Neonazis sein!« wünschte sich Puggy Pug. »Es könnte ja mal was ganz anderes sein! Es könnte ja mal was ganz Neues sein! Es könnte ja mal was sein, was ich noch nie gesehen habe!«
An einem Nachmittag Anfang April – Puggy Pug hatte Ende März Geburtstag gehabt, genau gesagt am 23. März, Puggy Pug war im Sternzeichen des Widder geboren, was die blöde Stiefnichte Anna-Angela, die Puggy Pug im Besonderen nicht mochte weil sie Möpse im Allgemeinen abgrundtief und inbrünstig hasste, zum Anlass nahm ihn nicht nur als ›Idiot‹, sondern mit Vorliebe als ›Glotzbock‹ zu beschimpfen – an einem Nachmittag im April also, so etwa gegen Viere, also kurz bevor der tätowierte Bodo Kotznich mit seinen beiden riesigen Bismarck-Doggen durch die Gasse ging, da also ereignete sich endlich etwas Neues vor Puggy Pugs Stubenfenster. Etwas wirklich Neues und absolut Ungewöhnliches, was Puggy Pug zuvor noch nie gesehen hatte. Eine Horde seltsamer Wesen zog durch die Gasse. Wesen aus einer anderen Welt, wie sie Puggy Pug im wirklichen Leben wirklich noch nie gesehen hatte und wie sie ihm auch in seinen Träumen noch nie begegnet waren. Ob die wieder Außerirdische waren? Ob die wieder Aliens waren, wie Signor Aringa Marinato die Außerirdischen nannte? Vielleicht wieder Aliens vom Mars, wie diese Roboter Yuku-Hu und Haka-Ri, oder wie dieser biologische Marsianer Herr Nr. 23? Die Typen, die an diesem Nachmittag durch die Gasse zogen, die sahen aber ganz anders aus als Roboter oder als Menschen vom Mars. Vor allen Dingen – und das gab Puggy Pug hinsichtlich ihrer Herkunft die größten Rätsel auf! – die Typen waren nicht grün. Und Signor Marinato hatte doch gesagt, dass alle Marsmännchen immer grün sein müssten. Und Puggy Pug hatte sich ja auf seiner Reise zum Mars auch selbst davon überzeugen können, dass Roboter und echte Menschen vom Mars tatsächlich alle immer grün sind. Sogar die Aquasukkzinatoren, diese ›Wassersauger‹, waren ja auch grün gewesen.
»Hi, echt cool!« jubelte Puggy Pug, als er die Typen auf der Gasse vor seinem Fenster vorbeiziehen sah. »Endlich mal was Neues! Jetzt passiert endlich mal was Neues!«
Und Signor Aringa Marinato, der gerade wieder einmal zufällig neben Puggy Pug auf der Fensterbank saß, hatte solche Monster auch noch nie gesehen. Daher schickte sich Signor Marinato an schon wieder in Panik zu geraten. Der Kater mit seinem italienischen Naturell geriet ohnehin schon bei den geringsten Anlässen in Panik. Schließlich hatte er sich sein Nervensystem bereits in jungen Jahren mit seiner ungesunden Lebensweise ruiniert. Fortgesetzter Schlafmangel und unmäßige Liebe hatten Signor Aringa Marinatos Nervensystem schwer zugesetzt. Das durfte gesagt werden ohne des Katers persönliches Recht auf Schutz der Intimsphäre zu verletzten. Schließlich wusste das jeder in der Gasse! Aber: war es ein Wunder, dass Signor Marinatos Nervensystem angegriffen und letztendlich bereits ziemlich zerrüttet war? Nein, das war kein Wunder! Welcher Mann behält schon ein gesundes Nervensystem, wenn er sich jede Nacht mit stets wechselnden Geliebten auf Dächern und Schornsteinen herumtreibt und rumschmust?!
»So ist´s nun eben einmal bestellt um diese italienischen Schönlinge!« sagte Opa Adalbert immer, wenn das Gespräch auf Signor Aringa Marinatos angegriffenes Nervensystem kam. »Weiber, Weiber, und nochmals Weiber! Bei Weibern spielen die Itaker die Machos, klar! Aber bei der geringsten Belastung, da kippen die Typen ab und kriegen die Krise! Alles nur Schau, bei den Itakern! Die Spaghettifresser haben kein Stehvermögen! Keine Kraft und keinen Saft haben die! Und das eben kommt von das, wie ich immer sage: Weiber, Weiber, und nochmals Weiber! Ich sag´s ja!«
»Wer sind die Typen denn? …«, fragte Puggy Pug Signor Marinato in der Hoffnung, dass dieser welterfahrene und weitgereiste Kater das wisse und ihm sagen könne, »… ist ja in echt cool, krass ist da ja in echt, Mann! Wo kommen die denn her? Wissen sie das, Signor Marinato? Sie wissen doch sonst immer alles!«
Aber – wie bereits gesagt – angesichts der seltsamen Wesen dieses Umzugs durch die Gasse versagten Signor Aringa Marinato die Nerven und er verfiel in Panik. Und wie immer, wenn ihn Panik übermannte, verfiel Signor Marinato in seine italienische Muttersprache und schrie wie am Spieß. »Porca Madonna! …«, schrie Signor Marinato, »… fascisti! fascisti! ... maledetto! fascisiti! …«, was auf Deutsch in etwa heißt »Versaute Madonna! …« oder auch »Verdammte Madonna! … Faschisten! Faschisten! … verflucht! Faschisten! …«.
»Aber nein! Liebe