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Gartenreiseführer Mecklenburg-Vorpommern
Gartenreiseführer Mecklenburg-Vorpommern
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eBook280 Seiten1 Stunde

Gartenreiseführer Mecklenburg-Vorpommern

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Über dieses E-Book

In den letzten 20 Jahren hat sich Mecklenburg-Vorpommern zu einem Zentrum der Gartenkunst entwickelt. Alte Bauernhöfe, renovierte Schlösser, traditionsreiche Gutshäuser - sie alle bieten eine ideale Kulisse für Gärten und Parks der besonderen Art. Deren schönste werden nun erstmals ausführlich in einem Reiseführer vorgestellt. Katja Gartz ist seit Jahren in Mecklenburg-Vorpommern unterwegs und weiß, wo paradiesisch wirkende Welten zu finden sind. Knapp 50 Anlagen hat sie ausgewählt und präsentiert diese in Wort und Bild. Wobei sie die Atmosphäre einzufangen weiß, die von jedem der lebenden Kunstwerke ausgeht. Vom gerade mit dem britischen Green Flag Award ausgezeichneten Garten in Marihn bis hin zum repräsentativen Park in Ludwigslust, vom faszinierende Sichtachsen bietenden Gutspark in Wesselstorf bis zur im englischen Stil gehaltenen Anlage in Kittendorf, vom Rosengarten in Groß Siemen bis zu dem des Künstlers Otto Niemeyer-Holstein in Koserow auf Usedom. Wobei nicht nur die Anlagen porträtiert, sondern auch deren Schöpfer vorgestellt werden.
SpracheDeutsch
HerausgeberHinstorff Verlag
Erscheinungsdatum28. März 2013
ISBN9783356015812
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    Buchvorschau

    Gartenreiseführer Mecklenburg-Vorpommern - Katja Gartz

    01

    Schlosspark Bothmer

    Holland und England in Mecklenburg

    Schlosspark Bothmer

    Am Park

    23948 Klütz

    schloss-bothmer@mv-schloesser.de

    www.mv-schloesser.de

    Die Parkanlage ist ganzjährig

    kostenlos zugänglich.

    Öffnungszeiten:

    Nov. – Feb. 10–16 Uhr,

    März und Okt. 10–18 Uhr,

    April – Sept. 10–20 Uhr.

    Informationen und

    Anmeldungen für Führungen:

    Tel. 0173 / 9220885

    In der küstennahen Landschaft des Klützer Winkels erhebt sich das barocke Schloss Bothmer mit seiner von weitem leuchtenden roten Backsteinfassade. Eingebettet in einen sieben Hektar großen Park liegt das Anwesen auf einer Insel, die nach niederländischem Vorbild von einem Wassergraben umgeben ist. Zu betreten ist die gesamte Anlage nur über die Zufahrt am südlichen Ende der Schlossinsel.

    Prächtige Alleen mit alten Lindenbäumen ziehen die Blicke der Besucher auf sich. Sie führen zum Schloss, gliedern den Park und zeugen von der ursprünglichen barocken Gartengestaltung aus der Zeit um 1730. Eindrucksvoll ist vor allem die westliche Allee im Park. Sie besteht noch aus den ursprünglichen Bäumen, Linden im stattlichen Alter von rund 280 Jahren.

    Der Reichsgraf Hans Caspar von Bothmer ließ sich von dem Architekten Johann Friedrich Künnecke in den Jahren 1726 bis 1732 die eindrucksvolle Schlossanlage bauen. Er hatte sich für den Klützer Winkel entschieden, konnte er dort doch größere Ländereien erwerben, die auch landwirtschaftlich genutzt werden sollten. Bothmer, der als Diplomat in den Diensten der hannoverschen Kurfürsten und späteren englischen Könige stand, weilte an vielen Höfen Europas, vor allem in den Niederlanden und England. Die Lebensstationen des Reichsgrafen spiegeln sich in seinem Wohnsitz vor den Toren der Stadt Klütz wider. So geht Schloss Bothmer direkt auf englische und holländische Vorbilder zurück. Dazu zählen beispielsweise das niederländische Schloss Het Loo und das später zum Königspalast umgebaute Buckingham House in London.

    Ein besonderes Juwel der Gartenkunst und in Deutschland einmalig ist die etwa 270 Meter lange barocke Festonallee aus geschnittenen holländischen Linden, die noch heute die frühere Hauptzufahrt säumt. Dieses besondere Gartenkunstdenkmal stammt aus der Bauzeit des Schlosses. Der Name leitet sich von dem französischen Wort »feston« ab, das Girlande bedeutet.

    Die Parkanlage wurde im 19. Jahrhundert in einen Landschaftsgarten im englischen Stil umgebaut und mit botanischen Raritäten bepflanzt. Bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges war das Ensemble im Besitz der Familie von Bothmer. In der Nachkriegszeit diente das Anwesen als Krankenhaus und später als Altersheim. Das Hauptgebäude und das östlich anschließende Kavaliershaus blieben von größeren Umbauten verschont. Prachtvolle Stuckdecken, reich geschmückte Kamine, ein kostbares Intarsienkabinett und eine große Zahl von Holzpaneelen blieben erhalten.

    Seit dem 1. Februar 2008 befinden sich Schloss und Park Bothmer im Besitz des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Nach eineinhalbjähriger Bauzeit ist der Schlosspark Bothmer wiedereröffnet worden. Darin eingebettet liegen 14 Gebäude, die derzeit noch saniert werden. Ab 2014 soll im Haupthaus eine Dauerausstellung über den Bauherrn Hans Caspar von Bothmer, die Familie von Bothmer und das ostelbische Herrenhaus eröffnet werden.

    02

    Garten des Landhauses Sophienhof in Klütz

    Eine Blütenpracht wie im 19. Jahrhundert

    Schaugarten

    Historische Pflanzen

    Landhaus Sophienhof

    Wismarsche Straße 34

    23948 Klütz

    Tel. 038825 / 26 70 80

    www.floraphil.de

    Der Garten ist frei zugänglich.

    Das Café ist zwischen Ostern und

    Okt. von 10–19 Uhr,

    im Sommer bis 21 Uhr

    und in den Wintermonaten

    von 13–17 Uhr geöffnet.

    Übernachtung

    im Einzelzimmer ab 49 Euro,

    im Doppelzimmer ab 69 Euro.

    www.landhaus-sophienhof.de

    Während vor dem Sophienhof in Klütz die ersten Gäste auf der Terrasse des Cafés Platz nehmen und sich schon auf den leckeren hausgemachten Kuchen freuen, geht Amiyo Ruhnke hinter dem Haus an den Beeten vorbei und schaut nach ihren historischen Raritäten. Hier strecken Gartenmöhren ihre weiß blühenden Dolden in die Höhe, daneben strahlt der blühende Fenchel in hellem Gelb. Ein paar Meter weiter sorgt eine Mohnsorte, die in zartem Rosa blüht, für pastellige Töne in den Rabatten. Eine alte duftende Nelkensorte mit weißer, gefüllter Blüte erfreut Gäste wie die Besitzerin besonders lange.

    »Den ganzen Sommer über blüht ›Mrs. Sinkins‹, die von dem englischen Botaniker John Sinkins nach seiner Frau benannt wurde und die seit 1868 vermehrt wird«, berichtet Amiyo Ruhnke über die sehr seltene Pflanze. Im Juni zieren alte Rosen und zahlreiche Lilien den Garten. Schilf, Scharfgarbe, Fetthenne und Wollziest gedeihen ebenso auf der etwa ein Hektar großen Anlage. Historische Tulpen und Narzissen aus der Zeit vor 1900 ziehen die Augen der Besucher im Frühling auf sich. Durch einen Zufall kam eine weitere Rarität, der blau blühende Drachenkopf, in den Garten. »Aus Versehen lieferte eine Gärtnerei die Pflanze, die sich hervorragend in der Bepflanzung macht und eine der Arten ist, die im 19. Jahrhundert eine beliebte Staudenart war«, erzählt die Landschaftsarchitektin, die 2005 gemeinsam mit ihrem Ehemann, dem Architekten Klaus Heselhaus, den Sophienhof kaufte, sanierte und restaurierte. Passend zu dem schönen alten Fachwerkhaus, das etwa Anfang des 19. Jahrhunderts gebaut wurde, begann Amiyo Ruhnke 2009 einen Garten mit Pflanzen anzulegen, die in der Entstehungszeit des Hauses gefragt waren.

    Mit bibliophiler Leidenschaft suchte sie in alten Quellen, Aufzeichnungen sowie Pflanzenlisten und machte Pflanzensammler ausfindig. Keine leichte Aufgabe, da die Verwendung der Ziergewächse im Deutschen Raum im Vergleich zu England sehr spärlich dokumentiert ist. Eine Fundgrube bot dennoch vor allem das Buch »Der Gartenfreund«, dessen Autor, Pfarrer Johann Christian Ludwig Wredow (1773–1823), ebenfalls in Mecklenburg in der Nähe von Klütz gelebt hat. Sein Werk war ein Bestseller, erschien 1818 zum ersten Mal und wurde mit mindestens 19 Neuauflagen bis in die Anfänge des 20. Jahrhunderts immer wieder publiziert und ergänzt. Die historischen Pflanzen oder Samen fand Amiyo Ruhnke in verschiedenen Gärtnereien in England, den Niederlanden und in Deutschland.

    Mit dem Ziel, alte Ziergewächse bekannter zu machen, veranstaltet sie jedes Jahr in ihrem Schaugarten hinter dem denkmalgeschützten Sophienhof zwei Ausstellungen mit historischen Sorten. Zu bewundern waren bereits alte Tulpen und Duftwicken, mehrere alte Duftnelken sollen folgen. In dem kleinen, zur Anlage gehörenden Laden können Besucher die besonderen Pflanzen auch für den heimischen Garten erwerben. Dies wird künftig zudem über das von der Gartengestalterin selbst gegründete Netzwerk »Floraphil« im Internet möglich sein. Wer den Blick in den schönen Garten schon beim Frühstück genießen will, kann in den gemütlichen Gästezimmern des Sophienhofs, der nur einen Kilometer von Schloss Bothmer und rund fünf Kilometer vom Seebad Boltenhagen entfernt liegt, auch übernachten.

    03

    Groß Siemen

    Ein Rosenpark mit Ausblick

    Rosengarten Groß Siemen

    An der Sieme 13

    18236 Groß Siemen

    Tel. 038292 / 82 98 53

    www.gutshaus-gross-siemen.de

    Der Rosengarten ist vom

    23. Mai – 30. Sept.

    von Di. – So. geöffnet.

    In dieser Zeit bietet das Café

    in der Orangerie von

    13–17.30 Uhr

    Kaffee und Kuchen.

    Eintritt in den Garten: 5 €

    Im Gutshaus befinden sich

    Ferienwohnungen, diese kosten

    pro Nacht zwischen 55 und 95 €.

    »Pflanzen und gestalten, das macht mir Spaß, da kann ich mich frei bewegen«, sagt die gartenbegeisterte Edda Schütte. Draußen in der Natur zu sein und im Garten zu werkeln, gibt ihr viel Energie. In Groß Siemen lebt sie ihre Gartenleidenschaft voll und ganz aus.

    Im alten und inzwischen rekonstruierten Gutspark faszinieren bis zu 200 Jahre zählende Solitärgehölze, darunter ein italienischer Ahorn, eine Hainbuche, mehrere Winterlinden, zwei Blutbuchen, eine Scharlacheiche und eine Esche. Heute schaffen Sichtachsen wunderbare Ausblicke in den knapp 30 Hektar großen Landschaftspark. Malerisch durchströmt der Hellbach das weitläufige Areal mit großen Teichflächen. Über Brücken und Rundwege können Besucher durch die wunderbare Schöpfung spazieren. Zahlreiche Bänke laden zum Verweilen ein

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