Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

Bücher der namenlosen Liebe - Wer sind wir?
Bücher der namenlosen Liebe - Wer sind wir?
Bücher der namenlosen Liebe - Wer sind wir?
eBook50 Seiten33 Minuten

Bücher der namenlosen Liebe - Wer sind wir?

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

Dieses eBook: "Bücher der namenlosen Liebe - Wer sind wir?" ist mit einem detaillierten und dynamischen Inhaltsverzeichnis versehen und wurde sorgfältig korrekturgelesen.
John Henry Mackay (1864-1933) war ein deutscher Schriftsteller. Im Jahre 1885 trat Mackay erstmals mit literarischen Werken an die Öffentlichkeit. In Berlin verkehrte er im Umfeld des Friedrichshagener Dichterkreises. Mit Hilfe von Krafft-Ebings Psychopathia sexualis wurde er sich seiner homosexuell-päderastischen Neigung bewusst. Mackay präsentierte seine Konzeption des individualistischen Anarchismus in den "Büchern der Freiheit" (Die Anarchisten, Der Freiheitsucher). Seine unter dem Pseudonym Sagitta veröffentlichten Schriften über die "namenlose" oder "griechische" Liebe, das heißt die Zuneigung erwachsener Männer zu männlichen Adoleszenten, waren im Deutschland der Kaiserzeit und auch noch in der Weimarer Republik nach § 175 StGB strafbar. Seine Arbeiten über den "individualistischen Anarchismus" fanden demgegenüber größere Verbreitung.
Aus dem Buch:
"Niemals hat mich ein Mensch tiefer erregt als Du!
Ueber die Jahre der Ferne winkst Du mir heimlich noch zu.
Liebte ich Dich, mein Geliebter? — Weiss ich doch selber es kaum.
Aber durch einsame Nächte gehst Du noch immer ein Traum...
Damals war ich noch jung. Und es war in Paris.
Wonnen verhiess mir die Welt, Wonnen, wie nie sie verhiess.
Wenn ich die Stadt durchschritt, wie ein Sieger, die einzige Stadt,
Tranken die Augen und tranken... tranken doch niemals sich satt."
SpracheDeutsch
Herausgebere-artnow
Erscheinungsdatum7. Dez. 2014
ISBN9788026826880
Bücher der namenlosen Liebe - Wer sind wir?

Mehr von John Henry Mackay lesen

Ähnlich wie Bücher der namenlosen Liebe - Wer sind wir?

Ähnliche E-Books

Poesie für Sie

Mehr anzeigen

Ähnliche Artikel

Rezensionen für Bücher der namenlosen Liebe - Wer sind wir?

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    Bücher der namenlosen Liebe - Wer sind wir? - John Henry Mackay

    DIE NAMENLOSE LIEBE

    Inhaltsverzeichnis

    Ich singe die Liebe, die Ihr begraben,

    Die Ihr in Acht getan und in Bann:

    Ich singe die Liebe des Mannes zum Knaben,

    Die Liebe des Knaben sing’ ich zum Mann!

    SAGITTA

    In den Reichen der Welt welches ist unser Reich? . . .

    I

    Inhaltsverzeichnis

    Niemals hat mich ein Mensch tiefer erregt als Du!

    Ueber die Jahre der Ferne winkst Du mir heimlich noch zu.

    Liebte ich Dich, mein Geliebter? — Weiss ich doch selber es kaum.

    Aber durch einsame Nächte gehst Du noch immer ein Traum . . .

    Damals war ich noch jung. Und es war in Paris.

    Wonnen verhiess mir die Welt, Wonnen, wie nie sie verhiess.

    Wenn ich die Stadt durchschritt, wie ein Sieger, die einzige Stadt,

    Tranken die Augen und tranken . . . tranken doch niemals sich satt.

    Ledig der Fesseln, noch jung, von keiner Sorge beschwert,

    Hielt ich den Becher der Lust in der Hand . . .

    Er ward nicht geleert.

    Denn eines Abends sah ich Dein Antlitz zum erstenmal!

    Aus dem Menschen-Gewühl auftauchte es traurig und fahl.

    An eine Strassen-Ecke lässig standst Du gelehnt,

    Wartend —. Und doch nicht wartend, wie Einer, der nichts mehr

    ersehnt . . .

    Lumpengewand des Bettlers um Glieder, edel und schlank,

    Hochmut, Verachtung und Stolz auf Zügen, müde und krank,

    Lässig die Arme verschränkt, reglos, unnahbar und stumm,

    — Und so jung noch, so jung! — standst Du wartend: — auf wen?

    und warum? —

    Und in das schwarze Gewühl, das wie ein Strom Dich umfloss,

    An Dir vorüberraste und Dir vorüberschoss,

    Sahst Du mit Augen, so traurig, wie ich noch keine gesehn!

    Wie gebannt stand ich still. Dann trieb es mich, weiter zu gehn.

    Wie ich nach Hause gekommen, weiss ich zu sagen kaum.

    Doch in der Nacht kamst Du zu mir — zum ersten Male —

    im Traum!

    Und Paris war nicht mehr, was es noch gestern war.

    Alles war seltsam verändert: aus der endlosen Schar

    Dieser Millionen hob Einer sich, heute empor sich, empor —

    Schritt durch sie hin, vor mir her — bis er sich wieder verlor. . .

    Und ich sagte zu mir, immer wieder an diesem Tag,

    Diesem, ach! allzulangen: Was auch geschehen mag —

    Ist es mir nicht vergönnt, diese Augen wiederzusehn,

    Wird ihr Blick durch mein Leben wie Zerstörung gehn!

    Und eine Angst, wie noch nie ich sie fühlte, stieg in mir auf,

    Trieb mich die Boulevards hinunter und wieder hinauf,

    An jeder Strassen-Ecke stand er — und war es doch nicht!

    Endlich — wie Trost man sich selber in letzter Verzweiflung

    spricht —

    Sprach ich zu mir immer wieder:

    Wenn ich wiedersehe ihn heut’,

    Heute, am Abend, wie gestern, will ich tun, als sei ich erfreut,

    (Und ich bin es ja auch, wenn das Herz mir

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1