Die Insassinnen: Epos
Von Harald Birgfeld
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Über dieses E-Book
Harald Birgfeld
Harald Birgfeld, geb. 1938 in Rostock, lebt seit 2001 in BW, 79423 Heitersheim. Von Hause aus Dipl.-Ingenieur, befasst er sich seit 1980 mit Lyrik und Prosa. Es erschienen mehr als 27 Gedichtbände, 2 Epen, 3 Prosaarbeiten und 5 Sachbücher.
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Buchvorschau
Die Insassinnen - Harald Birgfeld
INHALTSVERZEICHNIS
Erster Tag
Frau U., die Lehrerin
Sie leben in Ansorge
Am Zaun kommt man nicht weiter
Frau B. erzählt
Ganz benommen steht die Jugend
Von Frau K., die mischt sich ein
Voller Angst und Sorge war Frau I.
Herr N. erinnert sich genau
Nun erreicht die Jugend ein Gespräch
Den Steinen
Von Frau D. erhielt man einen Brief
Nach dem Lager
Die Steine
Dieses ist das Bild
Die Jugend steht am Zaun
Die Jugend war nun aufmerksam geworden
Es kommt nun eine Frau
Es war ein Tag
Heute ist der zweite Tag
Interview mit dem Paar F.
Es kommt ein Jugendlicher
Das Ende dieses Krieges
Unter denen auf der andren Seite
Von Herrn N. erfuhren die
Die Jugendlichen kennen heute
Von einem, der zusammenfassen möchte
Nun Frau E.
Die Jugendlichen hatten sich
Frau U. ist eine Lehrerin
Frau U. ist sehr bewegt
Es entbrennt nun eine Diskussion
Die Jugendlichen und die anderen
Der dritte Tag beginnt
Das war aus den Erinnerungen des Herrn D.
Es geht nun um den Spruch der Steine
Aus einem andren Protokoll
Ein andres Schriftstück
Hier in Sasel
Ein Ehepaar berichtete
Es gibt ein Protokoll
Nun kommen noch zwei Protokolle
So berichtet auch Herr J.
So vergeht der dritte Tag
Heute ist der vierte Tag
Erstes Anti-, erstes Nicht-Nichtprotokoll
Zweites Anti-, zweites Nicht-Nichtprotokoll
Drittes Anti-, drittes Nicht-Nichtprotokoll
Viertes Anti-, viertes Nicht-Nichtprotokoll
Fünftes Anti-, fünftes Nicht-Nichtprotokoll
Sechstes Anti-, sechstes Nicht-Nichtprotokoll
Allen wurde neu die Bergstedt- Totenliste vorgelesen
Erstes Überprotokoll
Zweites Überprotokoll
Drittes Überprotokoll
Viertes Überprotokoll
Fünftes Überprotokoll
Sechstes Überprotokoll
Siebtes Überprotokoll
Achtes Überprotokoll
Neuntes Überprotokoll
Letztes Überprotokoll
Der vierte Tag
Der zweite Brief kommt von Herrn X.
Der dritte Brief stammt von dem Propst H.P.
Die Jugendlichen sind nun aufgerufen
Mit den Gesprächen
Fünfter Tag
Das Ghetto
Getrennt von der Familie
Frau I. fährt fort
Plötzlich wurde Lodz
Sie verließen schnell den „Raum der Säuberung"
Morgens breitete sich Panik aus
Frau I. kam in ein andres Lager
In Sasel angekommen
Hamburg wurde ausgebombt
Einmal übersahen die Bewacher etwas
Eines Tages kam ein Arzt in Uniform
Die Schalen der Kartoffeln aus dem Lager
Frau I. weiß wenig über Selektionen
Die Bevölkerung
Sechster Tag
Am siebten Tag beginnt das Heute wieder
Erster Tag
Frau U., die Lehrerin
Steht auch am Zaun,
Und die Gespräche gehen durcheinander,
Sie berichtet aus der Zeit,
Das ist die Zeit, von der wird hier berichtet,
Als die tausend Jahre
Sich schon zu dem Ende neigten,
Und das tiefe Schwarz
Der Winzigpunkte schwarzer Hemden,
Die einst ineinander liefen,
Sich im Raster wieder aufzulösen schienen,
„Damals", sagt sie, „hatte ich die Wahl
Und hatte keine Wahl
Und hatte längst gewählt
Und war ein junges Mädchen,
Das versteckte seine Reize ordentlich,
Und meine Wahl galt nicht,
Und eine andre Wahl in meinem Herzen
Durfte ich nicht einmal mit dem Mund berühren.
Ich war noch im Studium,
Da fragte mich ein Schwarzhemd mit dem Rutenbündel,
Und es war sehr freundlich,
Und es war ein Mann.
Ich hatte oft von dem Versteck
In seinem Arm gehört
Und wählte aus der Wahl, die er mir gab:
Die war das Kettenwerk der Munitionsfabrik
Am Bahnhof Ochsenzoll,
Um Kriegseinsatz zu leisten,
Und ich brauchte so nicht in den Krieg,
Und andrerseits als Schaffnerin
Auf einer Straßenbahn,
Die hatte keinen Bunker,
Und ich würde meine Angst spazieren fahren.
Und ich ging mit anderen in die Fabrik,
Dort hatte man die Angst vor uns,
Weil wir noch gar nichts wussten,
Und man lehrte uns
Die Hände zu gebrauchen,
Und das, was wir selber hätten lehren können,
Zu vergessen,
Und wir lernten schnell
Und produzierten endlich
Hülsen für Granaten".
Andrerseits vom Zaun
Erinnert sich die Jugend nicht.
Sie wurde nie getötet,
Nie befreit,
Sie wurde nie beraubt,
Beplündert mit Gesetz und Ordnung,
Und man wird noch viel, viel schreiben müssen,
Um am Ende nichts zu schreiben,
Weil man's dann versteht
Und endlich kennenlernt
Und das Erkennen lernt.
Frau U. berichtet später über diese Angelegenheit,
Die sie betraf,
Noch ganz ausführlich,
Und es ist nicht nur die Angelegenheit,
Die sie betraf.
Sie leben in Ansorge
Und in einem Garten,
Der erlaubt nur junge Menschen,
Lebten fast in einem Paradies,
Wenn sie nicht wüssten, was hier vorher war.
Auch haben sie es nicht gelernt
Sich gegenseitig zu vermissen,
Weil sie, gänzlich ohne alle Sorgen,
Niemals umeinander Sorge hatten finden können,
Ja, sie möchten sich vermissen lernen.
Und ihr Heim liegt mitten in der grünen Landschaft,
Die ist gar nicht grün für sie,
Weil sie das tote Grau des Grauens
Überhaupt nicht kennen,
Und sie leben in dem Alstertal
Und gehen an den Gartenzaun
Und horchen auf die Steine
Und auf die Gespräche dieser Steine,
Die befinden sich noch
In dem ersten Echo,
Sind noch nicht so alt,
Man kann sie gut vernehmen,
Und die jungen Menschen schreiben alles in der Eile auf,
Die kommt nun fast zu spät
Und rettet doch noch alles,
Was sich schon auf das Vergessen werden vorbereitete.
Die Hast von damals taucht vor ihnen auf,
Und wo sie stehen,
Stand zuvor ein Lager,
Das war aufgestanden
Und zerfallen bis auf einen Rest
Und einen Stein, der wurd' behauen
Und ist nass von immer neuen Tränen,
Und er ist so grau,
Dass man das Grün um ihn herum erkennen kann.
Das alles steht am Zaun von Sasel,
Darin liegt das Alstertal,
Das ist nichts weiter als Geschichte,
Die man vor dem Untergang
Noch schnell befragt,
Und so viel weiß man noch genau,
Das Grau, von dem sie sprachen,
Wird sich schrecklich
Mit dem Rot vermischen,
Dass man auf das Grün,
Um dessentwillen man mit Steinen spricht,
Wird kaum noch hoffen können.
Die, die leben
Und die überlebten
Werden an den Zaun gerufen und befragt.
Sie geben gleich als erstes
Eine Totenliste ab,
Die haben sie in Bergstedt
Unter einem Stein gefunden,
Und sie wird lebendig
Ohne einen Gruß zu übermitteln.
Keiner kann sich dem Bericht entziehen,
Keiner der dort spricht
Vermag mit seinem wahren Namen
Wahre Namen aufzusagen,
Und man kürzt sie alle ab.
Es spricht Frau I., Herr X., Frau H.,
Und Bilder die man machen möchte,
Werden nicht belichtet,
Das ist schrecklich wahr,
Weil eine wahre Sonne ihnen,
Nach nun fünfzig Jahren
Der Geburt der Schwarzhelmtyrannei,
Noch nicht zu scheinen scheint.
Von keiner Seite wirft man einen Stein,
Es steht ja auch der Zaun dazwischen,
Und die einen sind zu jung,
Die anderen vielleicht zu müde,
Und das Steine werfen, sieht man ein,
Trifft ausnahmslos die Falschen,
Und sich selbst bewirft man nicht,
Und Spiegel stellte keiner auf.
Die jungen Leute haben eine Amtsperson,
Die übersetzt die Steingespräche,
Das ist aus Liszkowski in die Gegenwart.
Und sie diktiert aus den