Das Denkgelage: poetisch gemaltes & gemalte poesie
Von Jens König
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Über dieses E-Book
Jens König
Jens König ist in Sachsen-Anhalt aufgewachsen, in Obhausen, einem Dorf bei Querfurt (heute im Saalekreis bei Halle/Saale gelegen). Er ist gelernter Schriftsetzer, Buchdrucker und Buchbinder. Letztere Tätigkeit übt er heute in einer Behindertenwerkstatt in Eisleben aus. Schon früh widmete er sich der Malerei und dem Zeichnen, der Fotografie sowie dem geschriebenen Wort. Diese "Hobbys auf Lebenszeit" werden seit 2002 mit dem Ausbau und der Pflege einer alten Wassermühle ergänzt, in welcher der Wahl-Müchelner heute mit seiner Familie lebt.
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Buchvorschau
Das Denkgelage - Jens König
aaaachtung! ein wort davor...
zu tisch! hier sind meine denkspeisen, wohlschmeckende und bittere, fade, wie nahrhafte. gekocht in loser folge.
zu tisch! zu tisch!, der latz weht schon unterm kinn.
denn nun beginnt ein denk-gelage!
ich hab den dachboden aufgeräumt, hinter schränke geschaut, wurde fündig, unterm jahresteppich, in zeitsaugenden fussbodenritzen, gedachtes, gesehenes, gemaltes. lange schon war es gesammelt.
nun kann es ans licht. nach und nach. es muss sich erst gewöhnen, an dieses licht hier, ist zaghaft und scheu. Und heut beginnt er ja, der erste tag. . .
.. vom rest meines lebens.
jens könig
inschrift am windbrett der kirchmühle
Im Geiselgrund, ohn ´ Rad, ohn ´ Stein,
raunt nachts bei klarer Kühle
dem Bach manch Mär und Verselein
die zeitenschwang´re Mühle.
Und unser feuchter Held
trägt´s tänzelnd in die Welt.
INHALTSVERZEICHNIS
gefühltes wort
begrüssung mit wiederkehr
der bessere fleiss
es läutet aus jeder pore
frühlingsgefühl
gemach, gemach
kurze begegnung
morgengedanken
schwarzweiss
winters abschied
minnig lich
dankesstrand
das ewige spiel
der von der vogelweide
edens bescherung
eine alte weisheit
gedanken voll leichtigkeit
heimwärts
herzen?
ich will dich begreifen
melancholie
morgenbeet
mystische zeiten
nur ein ahnen?
sie liebt mich
spiel
streifender blick
tagtraum
trugbild
ungerufen
wie könnt ein tag
zweizeit
beziehungs weise
ab-schnitt zu-schnitt
end-wirrung
erinnerung
ersehntes traum-a
fortgang
jahresbeginn
lichtung
nebenbei
neugier
noch
verweile gern
wortleben
zum ganzen
naturell
am regenstrand
blickwinkel
blütenmeer und katzen
buntpapier
der tropfen
die kleine wolke
des gartens ruh
die abendsonne
die platane
ein gedicht für meine winterfellchen...
es ist ein herbst
frühlingspuzzle
gartenhochzeit
regen
schmetterlinge
schnee von gestern
schneeglöckchen
seelenmond
sommergarten
sonnenfische
sonntagsgarten
winterspaziergang
wolkenhimmel
zeitenduft i
zeitenduft ii
zu früher stunde
possen reiter
bitten der hörer
chiffre
das mißgeschick
ein mumengedicht
eine freche immatrikulation
garderobenballade
morgendlicher katzenjammer
schlusswort am morgen
unfertiger alb
denk weise
abwegig
die glaskugel
flüstersteine
gedicht vom malen
gewachsener rahmen
hautkontakt
innig
lebenswürze
selma meerbaum-eisinger´s worte
tagesbeginn
timing
traum – haft
strahlengeblendet
wegen der fragen
weil ich es so will
wer wie was
umschwung
zeit los
zeiten-nebel
auszeit
abendmelodie
des wandrers nacht
eingebettet
fluss
gischt
nach gedacht
sandworte
schockgefroren
umschwung
wiedergeburt
wunsch
klartext
der morgenspaziergang
der strandbaum
der weibliche jesus
ein zweites frühstück
malerfürst?
vater - der roman zum blog
vorhin im garten
gefühltes
wort
die hand
öl auf leinwand, 2007
„eine berührung- unvermutet. folgt ihr gefahr? löst sie ein sehnen aus? das gefährliche spiel verbindet gegensätzliches im raum des fühlens..."
begrüssung mit wiederkehr
der schlaf,
er, der letzten stunden heilungsbegleiter
hat nun frei
bin wach, das leben wird bewusst, geht jetzt weiter
die träume
sie werden nun gehen, sie haben traumbildfrei
helles licht
bringt kraft uns ins leben, lässt´s strahlen dabei
ohne sorgen
die gestrigen vertriebt ein ausruhklarer morgen
und davor
die traumlastige, weichwarme nacht
dieses wunder
haben beide, gewohnt und mit leichthand vollbracht.
so zeigt
sich schmiegend, unsichtbarer freund, den ich mag:
mein leben,
ich grüss dich, guten tag, lieber tag!
mühle, vom park aus
kreide auf karton
2005
der bessere fleiss
und wieder ist der stunden masse
von des tages neige weggebeten
abgetaucht ins dunkle, nasse
nur für des hauses leere kasse
nicht genutzt auf gartens beten
und so fault lyrische sehnsucht
lechzet nach dem besser´n fleiss
ohnmachts grund heisst: unbetucht,
denn die kunst ist heut verrucht
arbeit, nur zum überleben sei ´s
ach was soll ich ewig schmachten
nach der muse höh´rem sinn
weil die väter es so dachten
dass nur körperfleiss zu achten
nur das werkeln lebt dahin?
oh, wie kann ich pinsel halten
federkiel und blatt vereinen
wenn ich, bis ich werd zum alten
versuch mit arbeit mich zu halten?
brennende musen sollten scheinen.
lasst des malers frohe farben
doch die leinern´ wand beziehn
wisst, der schreiber darf nicht darben
lasst ihn schreiben seine narben,
dem bilderhauer gedeih sein spleen.
denn ihr wollt euch mal ergötzen
an bild, an statue und am buch,
die zeit ist wertvoll und erhaben
wenn dichtersdenken will uns laben
diese tätigkeit ist´s, die ich such.
es läutet aus jeder pore
aus den braunen ackerporen,
aus erdfeuchter nacht
waren mir blumen
ans morgenlicht gebracht!
hat goethe nun recht?
mit ein wenig glück
zieht sich bald der winter
in rauhe berge zurück.
dann werden sie spriessen,
die knospen und ranken
und auf bänken die triebe,
amor wird es danken.
wenn er ein herz sich fasst
um es minniglich zu reichen
der schönen, der einen!
ihres sollt erweichen.
so kommt schnell heraus!
ihr blumen, ihr glöckchen
ruft das kommende aus:
die zeit wehender