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Wegwerfeltern: Eine wahre Geschichte
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eBook97 Seiten1 Stunde

Wegwerfeltern: Eine wahre Geschichte

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Über dieses E-Book

Verderben zu viele materielle Werte tatsächlich den Charakter? Gehen warme, zwischenmenschliche Beziehungen in unserer Gesellschaft zugrunde? Kann man Eltern einfach wegwerfen?
Quälende Fragen, die sich der Mutter in dieser Geschichte stellen und die sie versucht zu beantworten.

Eindrucksvoll schildert die Autorin in einem einseitigen Zwiegespräch zwischen Mutter und Sohn, wie sehr sie seine Kälte und Gedankenlosigkeit verletzten, immer mit der leisen Hoffnung, dass sich doch eines Tages wieder alles zum Guten wendet.
Der Leser nimmt dabei auf besondere Art und Weise an dem Leben einer Familie teil, deren Geschichte wohl dem Schicksal vieler ähnelt.
SpracheDeutsch
HerausgeberBooks on Demand
Erscheinungsdatum1. März 2013
ISBN9783848239931
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    Buchvorschau

    Wegwerfeltern - Lilly Klein

    Lilly Klein

    Wegwerfeltern

    Books on Demand

    Vorwort der Autorin

    „Wegwerfeltern - schon allein der Titel drückt wohl die Härte der Geschichte aus. Der viel geliebte Sohn bricht aus banalen Anlässen die Beziehung zu seinen Eltern ab und will mit ihnen „nichts mehr zu tun haben, als sie nicht mehr willig waren, auf seine Wünsche einzugehen, die sie selbst in materielle Bedrängnisse gebracht hätten.

    Haben sie ihn heranwachsend zu sehr verwöhnt, ihn grenzenlos, maßlos und unbescheiden gemacht?

    War es etwa der materielle Wohlstand, der ihn gefühllos machte? Dagegen würden sicher viele Eltern aus gutsituierten Familien mit Recht protestieren.

    Oder war es die Berufstätigkeit der Mutter, die diese Lieblosigkeit für sein Handeln produzierte? Dagegen spricht jedoch, dass in dem Teil Deutschlands, der als DDR existierte, fast alle Mütter berufstätig waren, Kinder und Eltern trotzdem in Harmonie lebten und verlässliche Beziehungen hatten.

    Nach nun mehr 17 Jahren bundesrepublikanischer Erziehung der Jugend in den neuen Bundesländern hörte ich häufig von Eltern und Großeltern: „Das gab es bei uns nicht". Diese Feststellung bezieht sich auf die Auswüchseder Jugendlichen mit den entsprechenden pädagogischen Problemen heute.

    Macht Freiheit leichtfertiger? Ist Bescheidenheit für Heranwachsende bekömmlicher als Wohlstand? Ich würde diese Fragen heute sofort mit Ja beantworten.

    Lilly Klein

    Eine wahre Geschichte

    Inhaltsverzeichnis

    Vorwort der Autorin

    Auf dem Weg in unser Leben

    Dein erster Schultag

    Der Motorradunfall

    Unwillige Eltern werden verlassen

    Drei Jahre später

    Eine Bootstour mit nachhaltigen Folgen

    Die Familie zerbricht

    Weggeworfen! Wieder weggeworfen!

    Fünf Jahre später

    Zu spät?

    Schlusswort der Autorin

    Auf dem Weg in unser Leben

    Als ich im August 1964 die letzten Stufen zur Aussichtsplattform der Notré Dame in Paris emporstieg, fiel ich in Ohnmacht. Die nachdrängenden Touristenmassen fingen mich auf und verhinderten Schlimmes für uns beide.

    Du hattest dich unmissverständlich angekündigt, dabei konntest du höchstens 3 Tage alt sein. Du wolltest mir sagen, dass du ab jetzt da bist und ich dich zu behüten und zu lieben habe. Ich wurde die restlichen Treppen zur Plattform getragen, um dort im Schatten des Turmes wieder zu Bewusstsein zu kommen. Es war ein heißer Tag in Paris und unser letzter Urlaubstag. Wieder zu Hause angekommen, erhielten wir mit deiner „Hilfe" (ärztliches Attest) eine kleine Wohnung durch die Wohnungsfürsorge des Bundes. Wir waren nun ein dringlicher Fall und bevorzugt zu berücksichtigen. Endlich konnten wir aus den 2 Bodenkammern beim Bauer Rose ausziehen. Ursprünglich dienten diese Kammern als Räucherkammern, aber Wohnungen waren so knapp, dass jedes Loch vermietet wurde.

    Zwei Monate später jagtest du allen einen argen Schreck ein. Ich verlor während einer Visite das Bewusstsein und sackte einfach in einem Krankenzimmer vor Patienten, Ärzten und Kollegen in mich zusammen. Dass verursachte große Aufregung. Alle waren sehr besorgt und empfahlen mir eine gründliche Untersuchung, um die Ursache für diesen Kollaps zu finden.

    Aber wenige Wochen später sagtest du es ihnen selbst. Du warst gerade vom Embryo in den Fötus gewachsen. Wir hatten mit 18 Personen eine Adventfeier. Die Kerzen brannten, frisch duftende Brathähnchen lagen auf den Tellern, leckere Pommes und frische Salate wollten gegessen werden, da hast du über meinen Hormonhaushalt Einspruch gegen so viel Völlerei erhoben. Die erbärmlichen Geräusche, als ich mich elendig und quälend auf der Toilette übergeben musste, nahmen allen den Appetit am Essen. In den Kreis zurückgekehrt, tranken sie alle erst mal auf dein Wohl. Nun wussten sie, dass du auf dem Weg in unser Leben bist.

    Ich freute mich sehr und wollte dich natürlich so schnell wie möglich sehen. Dass du ein Sohn bist, stand für mich von Anfang an fest. Du warst mein Prinz und wurdest mit allen außergewöhnlichen Attributen der Erlesenheit in meinen Gedanken beschenkt. Natürlich wirst du schön, klug, mutig, intelligent und einmalig. Ich habe dich als Geschenk empfunden.

    Du solltest am 10. April diese Welt betreten, aber entweder wolltest du noch nicht so recht oder wir hatten uns verrechnet. Du kamst am 16. April, es war ein Sonntag. Dieser Tag gefiel dir wohl besser - ein Sonntagskind! - mit Glück und Erfolg beschert. Du hattest dir die Abendstunden dafür ausgesucht und kamst spontan und schnell in unsere Welt, so wie du später auch warst Welch ein wunderbares, glückliches Gefühl, dich auf der Brust liegen zu haben, so unschuldig, so zart, so zerbrechlich und unendliche Liebe weckend. Am liebsten hätte ich dich dort mein Leben lang liegen lassen und mit meinen Armen immer so umschlungen, wie ich es in diesen ersten Stunden deines Lebens durfte.

    Alle Schmerzen der Geburt waren vergessen. Aus der Erschöpfung wuchs wieder Kraft. Wir mussten volle 10 Tage den Rhythmus im Krankenhaus ertragen, der uns beiden schwer fiel. Ich durfte dich nur zu den verordneten Mahlzeiten sehen. Jeweils 20 Minuten 4mal in 24 Stunden, das sollte gut sein, wie man das damals pflegerisch und ärztlich vertrat. Mutter und Kind brauchen Ruhe. Wir brauchten aber Liebe und Körperkontakt. Ich vermisste dich unendlich. Wenn ich dich im Kinderzimmer schreien hörte, klopfte mein Herz vor Angst und Sorge um dich. Mir brach der Schweiß aus und der Wochenfluss verstärkte sich. Ich stellte mir vor, dass sich keiner um dich kümmert. Hast du meine Gedanken gespürt?

    Der alte Arzt, der für uns beide da war, sagte mir am dritten Tag deines Lebens: „Achten Sie gut auf ihn, er ist sehr sensibel und doch sehr willensstark. Ich höre das an der Art, wie er schreit." Viel später erinnerte ich mich dieser Worte wieder. Wie Recht er damit hatte!

    Am 10. Tag holte uns dein Vater aus der Klinik ab. In ein Federkissen gepackt, machtest du deine erste „Käfertour" über 12 km, dann waren wir dort, wo wir unseren bescheidenen Haushalt gegründet hatten. Nun gehörtest auch du dazu.

    Aufregend war es, ich hatte einen kleinen Menschen in meinen Armen, nährte ihn aus meinem Körper, pflegte und behütete ihn Tag und Nacht, um jedes Unbehagen sofort von ihm fern zuhalten, hatte nun mein Leben lang Verantwortung für dich.

    Dein Lächeln und dein Jauchzen waren für mich ein glücklicher Lohn. Dein Weinen machte mich hilflos und ängstlich. Ich musste erst lernen, dich zu verstehen und in meine Aufgabe hineinwachsen. Wie gerne hätte ich damals einen erfahrenen älteren Menschen an meiner Seite gehabt, der mir für diese Lebensaufgabe Sicherheit, Erfahrung und Rat hätte geben können. Aber leider, ich hatte nur mein Gefühl, meine Logik und meinen Instinkt als Ratgeber.

    Vielleicht kannst du mit diesem Satz nicht viel anfangen. Ich versuche ihn dir aus meinem Lebensweg zu erklären.

    Meine Familie wurde mit mir aus unserer Heimat vertrieben. Ich kam in einem wahnwitzigen Krieg zur Welt, der uns

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