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Taubenschlag: Roman
Taubenschlag: Roman
Taubenschlag: Roman
eBook400 Seiten5 Stunden

Taubenschlag: Roman

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Über dieses E-Book

Ist der Teufel eine Frau?
 
Tagsüber brütet Anoje am Schreibtisch. Ihre Chefin sagt, sie wäre ein Täubchen. Doch nachts übernimmt Anoje den härtesten Job, den Madames Tirade zu bieten hat: Sie bildet die Gladiatoren in den Katakomben aus.
 
Als sich die Nachtstadt verfinstert, quälen Anoje dunkle Träume: Schleicht ein Messerstecher durch die Gänge? Ihre Rivalin Susan, eine gefährliche Kämpferin, würde am liebsten den schwächlichen Jo erledigen. Um ihn vor dem Kessel zu retten, plant Anoje die Flucht. Erst schmiedet sie eine Gruppe von mutigen Frauen um sich, dann ziehen alle auf das verfallene Schloss Taubenschlag. Dort findet Anoje eine neue Liebe - und räumt mit alten Feinden auf. Wären da nur nicht diese bösen Träume...
 
TAUBENSCHLAG ist ein Mystery-Thriller mit schlagkräftigen Elementen. Eine moderne Schauergeschichte, die das Märchen vom schwachen Geschlecht gründlich auf den Kopf stellt.
SpracheDeutsch
HerausgeberBooks on Demand
Erscheinungsdatum16. Jan. 2015
ISBN9783735733160
Taubenschlag: Roman
Autor

Tomas Maidan

Tomas Maidan lebt in Bremen. Er arbeitete für Zeitungen und im Theater, bevor er eigene Romane schrieb. In seinem Thriller IM KESSEL verschränkt er männliche und weibliche Blickweisen miteinander.

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    Buchvorschau

    Taubenschlag - Tomas Maidan

    selbst

    1 . Alles muss sich drehen

    »Jo, hörst du mich?«

    Eine Kette klirrte. Dann Stille. Niemand antwortete. Vielleicht hätte man den Luftzug eines gequälten Atems spüren können, hätte man nur den richtigen Winkelzum Hören gefunden. Doch die Halle blieb stumm wie der Meeresboden bei Nacht.

    Vorsichtig glitt Anoje durch die Dunkelheit. Die kleine Fackel, die sie in der Faust umklammerte, schleuderte knisternde Schatten gegen die Mauern - brechen konnte sie die Schwärze nicht. Anoje versuchte, ihren Rock hochgerafft zu halten, ließ ihn aber sinken, um mögliche Hindernisse ertasten zu können. Irgendwo hier musste Jo sein. Völlig unmöglich, dass er verschwunden war.

    Der Staub roch stickig. Obwohl Anoje tagsüber lange Zeit hier verbrachte, erschien ihr der Raum im Dunklen völlig unergründlich. Beinahe wäre sie über etwas gestolpert. Sie fluchte leise. Sie hätte es wissen müssen... Hier lauerte die Kante einer Gummimatte, sogenannte Tatami, die an dieser Stelle eine Schwelle bildete. Der gesamte Boden im Trainingsraum war mit diesen Matten bedeckt. Ihr Zeh schmerzte. Aber nun wusste Anoje, wo sie sich befand. Genau drei Meter vor ihr musste Jo sein.

    »Jo bist du da?« Sie lauschte. Da! Leise drang von vorne ein Laut. Ein Atem. Er klang, wie das Pfeifen aus einem Blasebalg, ein müder, ächzender Laut, der durch gepresste Luft entstand. Da war er also. Wo auch sonst hätte Jo sich hin flüchten sollen? Sie selbst hatte ja darauf geachtet, dass der Arme gut angekettet wurde.

    Es war zu seinem eigenen Schutz. Auf keinen Fall hätte er alleine durch die Flure ziehen dürfen. Die Katakomben waren ein gefährlicher Ort. Manche sagten, es gäbe hier Hexen.

    Anoje schmunzelte. Wer weiß, wer die eigentliche Hexe war? Sie selbst brauchte keine Angst zu haben, so viel war sicher. Wenn hier gefährliche Frauen herumschlichen, dann kannte Anoje sie alle. Genau genommen war Anoje nämlich so etwas wie die Assistentin der Oberhexe. Sie grinste.

    Leise ging sie weiter. Sie schwebte wie ein Tiefseefisch auf den röchelnden Schatten zu. Er atmete.

    »Jo! Endlich finde ich dich...« Sie fasste nach ihm. Sein Körper war nackt und er fühlte sich weich und etwas zu kalt an. Aber er lebte.

    »Jo, es wird alles besser werden«, flüsterte sie. »Ich werde einen Weg finden, wie wir alles drehen können. Alles wird sich zum Guten wenden.«

    Sie ließ sich in die Hocke sinken. Mit der Fackel konnte sie jetzt etwas Licht auf sein Gesicht werfen. Die Öffnung seines Mundes lag schräg über seiner Nase. Darunter glänzten zwei helle Flecken, die seine Augen sein mussten. Seine Wangen glühten aufgedunsen in mattem Braun. Reste von getrocknetem Blut überzogen seinen gesamten Kopf. Er hing kopfüber an den Füßen gefesselt an einer langen Kette, die sich ungefähr fünf Meter bis zur Decke spannte. Anoje musste an die Ankerkette eines Schiffes denken, die sie beim Tauchen gesehen hatte.

    »Jo, hör mir zu. Wir werden die ganze Sache umdrehen«, beschwor sie ihn noch eindringlicher, so, als spreche sie eine unumstößliche Gewissheit aus. Zärtlich fuhr sie ihm über die Brust.

    »Kennst du das Märchen von Hänsel und Gretel?«

    Die Fackel war am Ende ihrer Kraft angelangt. Sie versiegte und resignierte zu einem glimmenden Stumpf. Jetzt war es völlig finster. Aber das spielte keine Rolle. Anoje wusste, dass er sie hörte.

    »Hänsel und Gretel verirrten sich im Wald. Dort war es dunkel und auch sehr bitterkalt.« Sie machte eine Pause und blickte zu den Schemen der Boxsäcke, zwischen denen Jo hing. Sie lauschte nach seinem Atem.»Jo, verstehst du? Wir sind hier beide gefangen. Aber heute ist die Sache etwas komplizierter, als damals im Märchen. Dies ist kein Wald. Und heute sind die Hexen anders.« Sie beugte sich ganz dicht zu ihm. Auch wenn sie wusste, dass niemand zu dieser Zeit im Raum sein durfte, konnte man sich nie ganz sicher sein. Sie streichelte ihn und sagte sanft: »Und ich war bei ihnen, Jo. Da oben gibt es viele Hexen. Mit denen ist nicht zu spaßen. Diese Damen sind schlauer, als früher im Märchenwald. Verstehst du, was ich meine?«

    Es schien, als ob Jo einen schwachen Wehlaut von sich geben wollte.

    »Die Hexen von heute sind besser geworden. Die kann man nicht so einfach austricksen. Da muss man vorsichtig vorgehen, verstehst du?«

    »Sai?«, stammelte Jo. Es war der Name, den Anoje sich vor langer Zeit ausgedacht hatte. Für ihn. Damals, als sie Jo angelockt hatte. Aber was bedeutete schon ein Name? Sie küsste ihn auf den Bauch.

    »Jo, du musst Geduld haben. Wir müssen ganz langsam mit der Situation zurechtkommen. Heutzutage muss man anpassungsfähig sein.«

    »Tu was, gegen diese...« Jo spuckt aus »Hexen!«

    »Schhh«, sagte Anoje. »Sie dürfen uns nicht hören. Aber ich komme wieder. Dann drehen wir die Sache um.«

    Sie ging langsam zurück zu der Stelle, wo die Tür liegen musste.

    »Vertrau mir Jo. Ich lasse mir etwas einfallen. Und wenn wir hier rauskommen, wohnen wir auf einem Schloss. Alles wird gut.«

    Jo gab keinen Laut von sich.

    Anoje tastete nach der Kurbel. Sie löste die Arretierung und spürte, wie die Kette zu rattern begann. Jetzt musste Jo langsam zu Boden rutschen. Dann griff sie nach der Klinke, schlüpfte auf den Gang und zog die Tür hinter sich zu.

    Wenn dies ein Albtraum war, dann würde sie ihn überwinden. So war das nämlich immer, wenn man schlecht träumte, dachte sie. Man musste alles geduldig mitmachen. Einfach aushalten. Abwarten. Dann würde man irgendwann das Schlupfloch finden, das den Ausgang aus dem Traum bildete. Und durch diesen Ausgang konnte man hinauskommen. Man musste ihn nur finden.

    Sie würde das Schloss finden.

    2 . Susan steht auf Rot

    Susan blies durch die Zähne und schlug fauchend auf den Boxsack ein. Uppercut. Treffer. Gut. Unter der Bearbeitung ihrer Knöchel begann das Gummi, rhythmisch zu schnaufen. Auch Susan spuckte Luft in die leere Trainingshalle, wo sie seit Stunden verbissen den Sack bearbeitete. Den ganzen Morgen hatte sie hier für sich alleine. Die Scheinwerfer glühten auf höchster Stufe. Susan schlug zu. Susan mochte es hell. Und heiß. Klarheit. Keine Ausflüchte. Sie federte voller Tücke und einer gewissen Zerstörungswut in ihrem weißen Latexanzug über die Matte.

    Susans Wut trug nun eine Farbe: Lila. Die Lieblingsfarbe von dieser Anoje. Susan hasste die Neue. Hatte die kleine Streberin es doch tatsächlich geschafft, sich bei Madame beliebt zu machen... Kaum war nach einer Reihe von Flops eine einzige Nacht im Tempel zur Zufriedenheit der Kommission gelaufen, schon hatte die Kleine Oberwasser bekommen. Susan ballte die Finger in ihrem Handschuh. Sie trug fingerlose Boxhandschuhe, rot, wie das Blut derjenigen, denen sie es aus der Nase schlagen wollte. Rot war ihre Farbe. Nicht Lila.

    Sie schlug härter. Die Handschuhe polsterten ihre Handrücken mit festem Gummi. Susan liebte dieses Gefühl von Härte und Panzerung. Gleichzeitig ließ das Polster ihre Fingerkuppen frei: zum Zupacken. Im Nahkampf konnte sie damit greifen, würgen, hebeln. Varianten einsetzen. Angreifen, zupacken. Das entsprach ihrem Geschmack.

    Sie erhöhte das Tempo. Ihre lackierten Fingerkuppen zog sie dabei wie Krallen zusammen. Sie keuchte wie eine verärgerte Katze und stieß hartnäckig auf ihr Ziel ein. Der Sack ächzte. Während Susan versuchte, ihre Schläge präziser und beißender explodieren zu lassen, stellte sie sich vor, ihre gesammelte Wut lagere wie eine klebrige Masse tief in ihrem Inneren. Irgendwo in den Grotten ihres Bauchs schwappte diese schwarze Masse und wartete nur auf den richtigen Moment, aufzusteigen. Ihre Wut gluckste dort wie eine Qualle, die sich mit jedem Gedanken dicker und voller fraß, bis sie wie ein Teig Blasen schlug. Sie blubberte und brodelte. Magma unter einem Vulkan. Und Susan konnte den Druck dosieren, als ob sie mit der Gasflamme am Herd spielen würde. Die Wut erst auf kleiner Flamme köcheln lassen, und sie dann, ganz nach Belieben, plötzlich zur lodernden Flamme hochfahren.

    Pauh! Sie schlug waagerecht zu. Das saß. Rot traf. Susan sprang in die Höhe und hämmerte ihre Faust auf jene Stelle, wo ein Gegner seine Augen gehabt hätte. Mit solchen Überraschungen hatte sie für Madame schon manche Situation geklärt. Sie schlug und schlug und blickte dabei gleichzeitig von einer höheren geistigen Ebene auf sich selbst hinab. Sie war intelligent genug, um zu wissen, dass ihr Hass sorgsam behandelt werden musste. Er war sozusagen ihr Kapital. Ihrem Hass galt all ihre liebvolle Hinwendung. Er war ihr Schatz.

    Seit ihrer Jugend hatte sie verschiedene Kampfsportarten betrieben und auch deren Philosophie studiert. Aus jeder Kampfkunst filterte sie die besten Elemente für ihre Zwecke heraus. Dabei hatte sie die Kunst des Nahkampfes mit ihren eigenen Bedürfnissen verbunden. Und die waren heute ein wenig anders gelagert. Damals hatte sie eine ganze Reihe von Sportarten betrieben. Vor allem Kickboxen. Doch der regelgerechte Kampf gegen eine andere Frau hatte sie irgendwann gelangweilt. Ihr fehlte in den Wettkämpfen die endgültige Härte. Die letzte, unwiderrufliche Entscheidung, in der sich zeigte, wer wirklich die Bessere war. Nur diese Herausforderung brachte Susan in Fahrt. Nur, wenn sie das Weiß in den Augen des Feindes sehen konnte, und wenn sie wusste, dass er das Duell ebenso tödlich ernst meinte, wie sie es tat, dann erst fühlte sie sich wirklich lebendig. Zwei Menschen tragen es untereinander aus - und nur einer siegte.

    Susan konnte mühelos während des Trainings gleichzeitig denken und kämpfen. Seit sie in den Diensten von Sandra Heito Castiglione stand, kreisten ihre Gedanken nur um ein Ziel: Wie konnte sie einen Menschen am besten töten? Sie verfügte mittlerweile über ein regelrechtes Arsenal an Mitteln. Sie perfektionierte ihre Fertigkeiten und formte gleichzeitig ihren Geist. Neue Herausforderungen - und mochte sie noch so schwer sein - bildeten Stufen, die sie auf dem Weg zu ihrem Ziel erklimmen musste. Wenn jemand sagte, dass es unmöglich sei, eine Prüfung zu bewältigen, dann wurde Susan richtig wach. Sie genoss den Moment des Erschreckens, in dem ein normaler Mensch instinktiv der Gefahr ausweichen wollte. Aber Susan war eben nicht normal. Susan sah die Gefahr kommen- und sie wich nicht aus. Sie blickte der Gefahr ins Auge, ganz ruhig, und wenn jeder andere Mensch längst die Flucht ergriffen hätte, dann setzte Susan lächelnd einen Schritt voran. Dem Feind entgegen.

    Doch nicht einzig das Töten eines Menschen interessierte Susan. Dafür gab es viele Techniken, die relativ leicht zu erlernen waren. Bereits durchschnittlich trainierte Menschen konnten in dieser Kunst beachtliche Erfolge erzielen - vorausgesetzt, sie hatten sich auf den Vorgang mental vorbereitet. Eine Kampfsportausbildung war in jedem Fall wichtig, um in jeder Situation die Kontrolle zu behalten. Aber Susan wollte mehr. Im Dienst von Madame strebte sie höhere Ziele an: Susan wollte die Kunst der Qual perfektionieren. Sie wollte alle Etappen des Schmerzes in ihrem Gegner beherrschen. Seinen Schmerz steigern und dehnen, am besten über eine ganze Nacht lang, mit einer gewissen Dramaturgie, die ihrem Opfer immer wieder neue und unerwartete Überraschungen bot. Susan gefiel es, wenn sie ganz genau beobachten konnte, wie sich im Gesicht ihres Opfers die nackte Angst spiegelte - und wie dann, auf einen kleinen Druck ihrer Finger hin, der Schmerz endgültig Einzug erhielt. Sie wusste, wie man die Qual über jede Erträglichkeit hinaus katapultieren konnte, indem man die empfindlichen Stellen des menschlichen Körpers traktierte. Chinesische Folter. Und hierfür benötigte sie ihren Hass.

    Schwitzend federte sie jetzt um den Boxsack herum. Ihrem Spielkameraden aus Kunststoff hatte sie längst tiefe Beulen zugefügte. Aber ein richtiger Mensch, der versucht hätte, sich zu wehren, der wäre ihr jetzt lieber gewesen. Sie wusste in diesem Moment noch nicht, wie und wann sie ihren Hass ausbrechen lassen würde. Nur eines stand fest: Ihr Hass würde die kleine Streberin treffen.

    3 . Der kleine Turm

    Die Welt summte wie im Märchen. Anoje stand in ihrem violetten Kleid in Madames Salon und wünschte sich, dieser zauberhafte Klang möge endlos fortbestehen. Seit sie zur persönlichen Assistentin von Madame Heito befördert worden war, schien immerfort diese frohlockende Elfenmusik in ihrem Kopf zu hüpfen. Sie konnte an nichts anderes mehr denken, als an Glocken und Windspiel, Schnee und Sahne, Blüten und Kirschen. Die Welt roch süß im Zentrum der Macht. Madames Haus umarmte sie mit einem Zauber, den sie früher, als sie eine Außenstehende war, niemals gekannt hatte. Alles war mild.

    Anoje zog ihre Slipper an und lief aus dem Salon durch die Treppenhäuser bis hinab zum Pförtner. In ihr jubilierte das magische Gefühl unaufhörlich weiter. Die langen, leicht gerundeten Gänge, die samtigen, trockenen Teppiche, die jeden Schritt so wohlwollend dämpften, der etwas staubige aber zugleich süße Geruch - all das umschmeichelte Anoje so sehr, dass sie sich wünschte, für immer hier zu bleiben. Ihre Euphorie trug eine violette Farbe.

    Sie schwebte die Korridore entlang. Selbst die Gesetze der Schwerkraft schienen in diesem Palast gemildert zu wirken. Kummer und Sorgen verblassten hier. Alles wurde leicht.

    Sie bog durch die rötlichen Gänge aus Madames Anwesen und erreichte hinter einer Sicherheitstür das Foyer. Eine graue Welt begann ab diesem Punkt: eine Welt, die von Ernst und beinahe sakraler Feierlichkeit geprägt war. Hier drängten sich normalerweise über tausend Zuschauer zwischen den meterhohen Betonmauern, wenn im Inneren des Kessels ein Kampf angesetzt war. Ganz Kujai reiste dafür an, um den Kampf, den sogenannten Tanz der Gegensätze aus direkter Nähe zu sehen. Jetzt aber lag alles still. Von allder Furcht und Beklemmung, dem Herzrasen und der schleichenden Panik, die Anoje früher in der Nähe des Tempels empfunden hatte, blieb heute nicht der kleinste Rest zurück.

    Madame und ihre Frauen waren zu Recht im ganzen Land gefürchtet. Jeder in Kujai wusste, dass die Familie Heito einerseits den Handel mit verbotenen Substanzen kontrollierte - und gleichzeitig beste Kontakte zur Regierung unterhielt. Der Tempel mit dem Kessel stellte lediglich eine nützliche Ergänzung zu diesen Geschäften dar. Er bildete Machtsitz und Tribunal zugleich. Das Volk fürchtete zwar Madames Geldeintreiber, aber es liebte die Spiele.

    Als ob man eine Situation einfach umdrehte, wie eine Rochade im Schach, so wandelte sich jetzt auch Anojes Verhältnis zur Familie Heito. Ganz einfach. Anoje war kein Bauer mehr, sondern, sie überlegte einen Moment, welche Spielfigur am besten passen würde... Ein Turm! Das passte gut. Ja, ein kleiner Turm zwar - aber sie hatte trotzdem einen scharfen Weitenblick! Anoje musste jetzt keine Angst mehr vor der Dame zu haben. Sie war jetzt ein wichtiger Baustein im Konzept. Alles hatte sich gedreht.

    Als sie mit diesem lilafarbenen Gefühl im Herzendie Empfangshalle durchquerte, öffneten sich die Schranken mit einvernehmlichem Zischen. Der Wachmann nickte verständig. Anoje kannte diese Bewegung gut. Sie selbst machte sie häufig, wenn sie mit Menschen sprach, denen sie sich unterlegen fühlte. Und das waren einige. Die Geste sah aus, als würde man von jemandem fordernd auf den Hinterkopf gedrückt werden. Eine Mischung aus wortloser Zustimmung und furchtsamer Verbeugung ergab sich. Anoje kannte das.

    Heute, am ersten Tag ihrer Karriere, wollte sie ihren neuen Arbeitsplatz von außen sehen, vom Vorplatz des Tempels aus. Die Schranke schloss sich hinter ihr und der Mann winkte sachte.Selbstverständlich konnte Anoje jederzeit wieder ins Innere zurückkehren, dorthin, wo sich ihr neues Zuhause befand. In den inneren Kreis der Macht.

    Aus den Augenwinkeln sah sie die Plakate. Das nächste Fest der Lichter sollte in genau einem Monat stattfinden. Dann würde sie die Ergebnisse ihrer Arbeit vorzeigen müssen. Einen Tanz der Gegensätze wollte das ganze Land sehen. Schwarz gegen Weiss, Hell gegen Dunkel. Das schwarze Licht gegen das gleißende Nichts. Ein Spektakel der Gegensätze, ausgetragen auf Leben und Tod in der Arena. So forderten es die Gesetze von Kujai. Alle liebten die Spiele. Nur jene, die gegen ihren Willen teilnehmen musste, hatten berechtigten Grund zur Furcht. Und Anoje würde alles perfekt organisieren.

    Auf dem Vorplatz angekommen, streichelte sie der Sommer mit einer weichen Brise. Anoje brauchte eine kleine Ewigkeit, um durch den Wind die mehreren Hundert Meter zu gehen, die man brauchte, um aus genügendem Abstand den Tempel überblicken zu können. Manchmal musste man etwas weit hinter sich lassen, dachte sie, um es richtig erkennen zu können. Analytisches Denken und scharfer Weitblick - das waren ihr Stärken!

    Niemand kreuzte so früh am Morgenihren Weg, und als sie ausreichend Abstand gefunden hatte, suchte sie nach einem Aussichtspunkt. Sie sah einen Pfeiler, der einen knappen Meter hoch war und mit seiner runden Oberfläche für ihre kleinen Füße ein Plateau bieten konnte. Anoje kletterte vorsichtig auf ihn. Es funktionierte! Sie balancierte in ihren Slippern auf dem Stein, ohne abzurutschen. Es gelang ihr, Halt zu finden. Der Wind griff in ihre Haare, als ob er zu ihrem kleinen Aufstieg gratulieren wollte.

    Wie klein sie immer noch war im Angesicht des Tempels. Der Tempel war ein Monster: kolossal, grau, gepanzert. Aber unbeschreiblich kostbar. Ein Juwel, ein Smaragd, absolut einzigartig. Und nur für sie gemacht. Er lauerte wie ein unzerstörbarer Bunker vor ihr. Ein graues Ungeheuer, wahrscheinlich fünfhundert Meter breit, mit einem runden Rücken, den er dem Himmelentgegen buckelte. Die Sonne streichelte einen violetten Dunst über ihn.

    Anoje blinzelte und erkannte an der linken Seite den Anbau von Madames Haus. Dort musste auch ihr eigenes Zimmer irgendwo liegen. Und weit unter der Anlage befanden sich die Katakomben - die unergründlichen Kraftreserven dieses Reiches.

    Ja, dachte Anoje, sie würde wieder hineingehen. Sie würde in diesem gepanzerten Juwel etwas Wundervolles vorbereiten.

    4 . Die Harten können warten

    Barfuß schlurfte Susan über die Fliesen. Kühl war es hier, wie in einem Eishaus. Egal. Wie immer hatte sie ihr Training bis zur völligen Erschöpfung getrieben und spürte jetzt keine Kälte mehr. Durch den unterirdischen Korridor zu den Umkleidekabinen schlenderte sie wie immer ohne Jacke. Innerlich glühte sie.

    Als sie an den Zellen der männlichen Gefangenen vorbei kam, hatte sie bereits ihr Oberteil abgestreift. Es interessierte sie nicht, dass die Männer durch die Gitterstäbe mit Stielaugen auf ihren Körper starrten. Sie hielt den Blick im Trüben, kaute an einem ausgedachten Bonbon und ging wortlos an ihnen vorüber. Sollten die Kerle schmoren. Etwas Spannung würde ihrer Kampfkraft gut tun. Die Harten sollen warten.

    Manchmal fragte sich Susan, ob dieser neue Ausländer, den Anoje vor Wochen angeschleppt hatte, hier immer noch bei den Gefangenen untergebracht war. Mit dem hatte sie noch eine Rechnung offen. Falls Madame ihn in einer Privatvorstellung exekutieren wollte, hätte Susan das gerne persönlich übernommen.

    Als sie in der Umkleidekabine angekommen war, schmorte ihre Wut bereits auf kleinerer Flamme. Unglaublich, dachte sie, dass Madame sich neuerdings mit dieser naiven Japanerin abgab. Das waren völlig neue Sitten, solch eine Pute in den engsten Kreis einzulassen. Seit genau fünf Jahren arbeitete Susan jetzt für Sandra Castiglione Heito, die alle nur ›Madame‹ nannten, obwohl die Rothaarige sich relativ selten wie eine echte Dame benahm. Madame führte die Tirade mit harter Hand, seit ihr Cousin vor über zehn Jahren bei einem Unfallums Leben gekommen war. Vom Dachgerutscht, fünf Stockwerke tief gefallen. Böse Sache. Seine Cousine übernahm das Zepter noch am gleichen Abend. Vom ersten Tag an hatte eine tiefe, elektrisierende Sympathie zwischen Susan und Sandra geherrscht. Sandra Heito war ungefähr zehn Jahre älter als Susan und ihre Freundschaft (von Liebe konnte man kaum sprechen) hatte sich gleich in den ersten Tagen zu einer magnetischen Allianz vertieft. Susan dachte nie darüber nach, was genau sie für Sandra empfand - auch wenn sie oft die Nächte gemeinsam verbrachten. Beide lebten in einer Art wortloser Synchronität und Susan diente ihrer Freundin bedingungslos; jede Minute setzte sie sich bedingungslos für die Chefin ein. Die Beziehung festigte sich auch deswegen, weil Susan damals recht rabiat dafür gesorgt hatte, dass sämtliche Menschen aus Madames Umfeld, vor allem aber auch aus den Büros der Beamten, verschwanden, welche Zweifel am Unfallhergang ihres Cousins hegten. Schnüffler bekamen Probleme. Ernste Probleme. Susan sorgte für Ruhe und Stabilität im HauseHeito.

    So war Susan stets der festen Überzeugung gewesen, sie wüsste genau, was in Sandras Kopf vor sich ging. Aber, dass neuerdings diese kleine Streberin in den engsten Kreis eingelassen wurde, dasfand sie doch mehr als seltsam. Diese Studentin mit dem japanischen Mondgesicht sollte jetzt tatsächlich neue Gladiatoren anheuern? Lächerlich! Die Gladiatoren zu überwachen war ein harter Job, und sicherlich nichts für solch ein Täubchen. Susan hielt die ganze Sache für einen schlechten Scherz. Sie blies Schleim aus der Nase und schmiss die Handschuhe in den Spint.

    Seit wann hatte Sandra, die alle wegen ihrer Entschlossenheit und Grausamkeit fürchteten, plötzlich ein Herz für Mauerblümchen entdeckt? Susan cremte ihre Beine mit Schmerzsalbe ein, während sie nachdachte. Die Kälte störte sie nicht. Susan legte Wert auf Abhärtung. Während sie penibel ihre Zehen nach möglichen Verletzungen untersuchte, dachte sie über diese Anoje nach. Die Kleine saß ja ausschließlich im Warmen. Mollig und weich, das hatte die gerne, dachte Susan und spreizte die blauen Zehen. Wie eine Glucke auf ihrem Windelarsch saß die Kleine nur rum, während die anderen die Drecksarbeit machten. Susan selbst arbeitete seit der ersten Stunde für Madame. Für die Firma, die gute Geschäfte machte. Geschäfte mit harten Schlägen und weichem Pulver. Nur darum ging es.

    Susan schmiss ihren Büstenhalter in die Tonne wie Abfall. Eigentlich wollte sie sich beim Sport gar nicht mit Gedanken über Kolleginnen befassen. Das tat nicht gut. Aber in diesem Fall konnte sie ihre Wut nicht lenken. Verdammt, was hatte es mit diesem Blümchen auf sich?

    Susan hatte damals den gesamten Aufbau der Tirade mitgemacht. Die ersten Kontakte zu den Leibwächtern des Konsuls hatte sie geknüpft, und dann das erste Lager überwacht. Und sie war es auch gewesen, die auf die Idee kam, unliebsame Personen in den Kessel zu schicken, wo sie zum allgemeinen Entzücken des Publikums gegrillt wurden. Danach erst entdeckte die Regierung die Kampfspiele für ihre Zwecke.

    Susan hatte immer den Karren aus dem Dreck gezogen, wenn die anderen nur geredet hatten. Die Theoretiker aßen Törtchen - Susan ergriff dagegen die Initiative. Das war der kleine Unterschied! Susan hatte die Schnüffler von der Polizei verschwinden lassen und anschließend die gesamte Lieferung aus der Stadt gebracht. Sie hatte Madame mit jeder greifbaren Information über den Stand der Ermittlungen versorgt. Sie hatte der Firma Respekt verschafft bei den Geschäftsleuten im Westen. Sie hatte unzählige Querulanten gefügig gemacht. Sie gehörte zum harten Kern. Susan hatte nicht Jahre ihres Lebens in die Truppe investiert, um jetzt von einer kleinen gelben Grinsemaus täglich blöde angeglotzt zu werden! Was tat diese japanische Mondblume eigentlich den ganzen Tag? Alle Frauen besaßen schließlich ihre Aufgabe in Madames Reich. Alle bildeten ein Team, verdammt, dachte Susan. Sie zog sich auch den Slip über die Knie herab, knüllte ihn zusammen und warf ihn zu den anderen Klamotten. Wenn sie vom Training ausgepowert war, konnte sie am besten denken. Jetzt dachte sie an den Clan. Und daran, wie hart alle hier arbeiteten.

    Zum Beispiel Amy, die Jüngste. Die Kleine klapperte jeden Tag über hundert Kunden ab, überprüfte den Warenfluss, die Zahlungsmoral und die Befindlichkeit der Geschäftspartner. Amy kannte keine Müdigkeit. Susan hatte oft gesehen, wie die zierliche Kollegin nächtelang durchgearbeitet hatte. Wenn andere schlafen mussten, machte der kleine Lockenkopf lediglich kurze Party-Pause. Sie tanzte dann die Erschöpfung einfach weg. Sie stand dabei auf dem Tisch, torkelte in elfenhafter Trance und schien in Gedanken bei einem ihrer Lover zu sein. Nach ein paar Minuten Tabledance, bei dem sie ihre Hände wie zwei kleine freche Schlangen tanzenließ, sprang sie herab, schnappte sich ihren Sturzhelm und rauschte mit wackelndem Po wieder ab. Dann war sie frisch wie andere montags um Neun. Sie sprang auf ihr Motorrad und die Sache lief. Sie holte den Kram von überall ab. Pünktlich. Das war Leistung, dachte Susan und massierte ihre Knöchel. Das waren Ergebnisse. Solche Leute brauchte man hier. Keine Theoretiker.

    Susan ging in Richtung der Duschen und musste an Malou denken. Selbst die Dicke Malou arbeitete intensiver, als die Neue. Malou hielt die Beamten der Kommission bei Laune, telefonierte hingebungsvoll mit ihren Leuten, die sie stets behandelte, als wären es alte Freunde. Die Kontakte, die sie in den Vorzimmern geknüpft hatte, pflegte Malou wie ein Geiger seinen Bogen. Sie schmierte die Typen am Telefon richtig schön ein. Susan lachte. Seifig und verlogen, das konnte Malou gut. Sich ein bisschen doof zu stellen war ihre Spezialität. Eine Scheißarbeit war das, fand Susan, aber einer musste sie tun. Susan grinste.

    Auch Flavia arbeitete hart. Sie kümmerte sich um den Verkauf der Ware an Kunden auf Kongressen. Es war sensationell, was für Preise sie aus dem letzten Gerümpel herausholte. Neulich hatte sie einem glatzköpfigen Kerl (er arbeitete sogar im Verteidigungsministerium von Katzan) ein Schaumbad mit Damenbesuch angedreht. Dazu noch eine Kiste Krimsekt und einen Esslöffel voll Kokain in ihn reingepumpt. Am Ende kaufte er ihr vier Container mit leichter Artillerie ab! Über 80 Jahre war der Schrott alt, aber der Blödmann hatte sie Flavia tatsächlich abgekauft. Viel Spaß damit, dachte Susan und massierte ihren Nacken. Hoffentlich vergisst er die Ölkanne nicht, wenn er im Ernstfall den Knopf zum Abschuss drücken will. Sie lachte innerlich. Schön war das Leben als Geschäftsfrau, wenn man gewisse Trümpfe im Ärmel hatte. Zu diesen Trümpfen zählten auch gewisse Videos, die peinliche Nahaufnahmen von badenden Glatzköpfen zeigten. Kein schöner Anblick. Sie sollten besser im Familienbesitz verbleiben.

    All das war richtige Arbeit, fand Susan. Alle in Madames Truppe arbeitetet hart für solche Erfolge. Susan selbst knöpfte sich an einem einzigen Tag manchmal bis zu zehn Problemfälle vor und regelte die Angelegenheiten. Selbst Fanny wienerte bis Mitternacht an irgendeiner Mistarbeit rum. Neulich hatte sie von ihrer Berghütte, in der sie wochenlang verschwand, einen Puma mitgebracht, den man wunderbar für die Spiele im Kessel einsetzen konnte. Und was machte Frau Mondblume während dessen? Lutschte am Kuli, rührte im Tee! Malte!

    Man musste ja nicht besonders helle sein, um bei Madame zu punkten, fand Susan. Wer schnell und fit war, der brauchte einfach nur anpacken. Konnte Taten sprechen lassen. Entsorgungsdienst. Handschuhe anziehen, die Problemfälle in den Kofferraum schmeißen und rausfahren zum Hafen. Klappe auf, Ausladen. Ende. Dafür brauchte man kein Studium.

    Aber Madames neue Schnepfe? Sass rum. Guckte lieb. Bewunderte vor dem Spiegel, wie sich ihr Kleid über dem Windelarsch spannte. Betrieb Federputz. Dabei funktionierte nicht mal ihr Schnabel halbwegs. Pieps-Stimmchen. Bekam vor lauter ›Ähs‹ und ›Öhms‹ keinen geraden Satz heraus. Vielleicht funktionierte ihre Schnauze besser, wenn man mal ordentlich draufhauen würde, überlegte Susan und drehte den Wasserhahn auf.

    Dabei war längst erwiesen, dachte sie, dass auf zehn Besserwisser immer nur ein Bessermacher kam. Und dieser Bessermacher war Susan! Das Wasser entspannte sie. Susan wechselte von brühwarm auf eiskalt. Das Eiswasser straffte ihren Körper. »Ah!«, schnaufte sie unter dem Schwall. Irgendwann würde sie mit dem Püppchen kurzen Prozess machen. Am besten wäre es, einen Tag abzuwarten, an dem Madame nicht zu Hause war. Dann würde sie die Neue in aller Ruhe erledigen. Nur nichts überstürzen. Die Harten können warten.

    5 . Siegen lernen

    Endlich Ruhe. Anoje stand in ihrem Zimmer vor dem großen, silbernen Spiegel und spürte, wie die Abendsonne ihren Rücken wärmte. Oft hatte sie sich gefragt, wie die Kämpferinnen den Mut aufbrachten, um sich im Kessel den brutalen Duellen zu stellen. Jetzt stand sie vor dem Spiegel und begutachtete sich selbst. Hässlich war sie eigentlich nicht, fand sie. Sie war nur eben etwas kleiner als die meisten anderen. Diesem Ausländer Jo hatte sie gut gefallen. Gott, der Ärmste, dachte sie, der saß jetzt unten und musste hoffen, dass er nicht als Nächster in den Kessel geschickt wurde. Es tat ihr leid, dass sie ihn getäuscht hatte¹, aber sie konnte Madames Forderungen nicht einfach ignorieren. Anoje versuchte, den Gedanken an ihn zu verdrängen.

    Sie hatte das Hemd ausgezogen und besah sich ihre Oberarme. So lala sahen die aus, fand sie. Ob sie damit auch so zuschlagen könnte, wie die richtigen Kämpferinnen? Der Gedanke ließ ihr Herz klopfen. Sie ballte behutsam die Finger, nicht sehr kräftig, und hob probehalber beide Fäuste empor. Sie amüsierte sich, über den Effekt, der sogleich einsetzte. Ganz schön tapfer sah das Girl im Spiegel aus. Nicht übel. Der Anblick machte Mut und baute Anoje innerlich auf. Nur dieses Grinsen musste sie sich noch verkneifen, dann würde die Sache kein schlechtes Bild abliefern. Sie versuchte, an ein Lineal zu denken, während sie ihre Lippen formte. Sie kniff die Augen zu tückischen Schlitzen zusammen. Tatsächlich: das gab Kraft, gleich

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