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Das Goldene Herz: Kraft der Liebe
Das Goldene Herz: Kraft der Liebe
Das Goldene Herz: Kraft der Liebe
eBook448 Seiten5 Stunden

Das Goldene Herz: Kraft der Liebe

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Über dieses E-Book

Als Aurea Vitaes Reise beginnt, ist sie unglücklich verheiratet. Ihr Mann Devius, König der Welt und ein hitzköpfiger Magus der Dunkelheit, macht ihr das Leben schwer. Wie es das Schicksal will, findet sie heraus, dass ihr ehemaliger Verlobter Ian Vehemens einer ihrer Gefährten ist, die sie auf der Reise begleiten sollen.Alte Gefühle blühen wieder auf, doch ihre Liebe scheint aussichtslos. Wird das goldene Herz ihr bei der Suche nach dem Seelenverwandten helfen können? Und was hat es mit dem Gott der Luft Jae-Hwa auf sich, der mit ihr ebenso verbunden zu sein scheint?
SpracheDeutsch
Herausgebertredition
Erscheinungsdatum17. Okt. 2013
ISBN9783849570484
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    Buchvorschau

    Das Goldene Herz - Vanessa Winter

    Kraft

    »Es ist unglaublich, wie viel Kraft die Seele dem Körper zu leihen vermag.«

    (Wilhelm von Humboldt)

    GEFANGEN

    GEGENWART

    PARK JAE-HWA (AERIUS, GOTT DER LUFT)

    »L asst mich raus!«, flehte er nun schon zum siebten Mal, seit er heute morgen die Stimmen vor der Tür wahrgenommen hatte. In allen ihm bekannten Sprachen sprach er die Götter dort draußen an, versuchte zu dem durchzudringen, was sie einst gewesen waren - Menschen.

    Jae-Hwa kniete auf dem alten Holzboden, sein Ohr fest an die Tür gepresst, die man von innen nicht öffnen konnte. Langsam wurde das verschwommene Gerede etwas klarer.

    »Alle wurden informiert

    »Bist du dir da sicher?«

    » Wir können kein Risiko eingehen. Das weißt du

    » Vertraut mir. Die Gruppe befindet sich auf dem Weg zum Gasthaus

    » Was ist mit Aurea?«

    Aurea … Allein der Gedanke an sie war wie eine Klinge, die sein Herz durchbohrte. Der kalte Stahl weckte ihn auf und sorgte dafür, dass er augenblicklich wieder auf den Füßen stand.

    »Das Schiff verlässt heute die Insel.«

    Aurea war bereits dabei ihrem Schicksal zu begegnen, während er wie ein hilfloses Tier in eine Hütte eingesperrt wurde, sie nicht beschützen konnte.

    Jae-Hwa hämmerte erneut gegen die Tür.

    »Verdammt nochmal, lasst mich raus!«, verlangte er dieses Mal auf Englisch.

    »Da ist aber einer sauer«, spottete jemand, den er als den Gott des Wassers erkannte.

    Diesen Mistkerl würde er sich vorknöpfen, sobald er wieder frei war. Kieve und Jae-Hwa hatten einander noch nie gemocht.

    Irgendwie kam in ihm das Gefühl auf, dass der Gott des Wassers, den Sterblichen unter dem Namen »Imber« bekannt, etwas mit seiner Gefangenschaft zu tun hatte. Seine Worte machten ihn wütender, bewogen ihn dazu fester auf die Tür einzuschlagen.

    Nach einer gefühlten halben Stunde des wilden Klopfens wurde ihm bewusst, dass seine Hände mittlerweile wund waren. An den Knöcheln löste sich Haut ab, in seinem Ringfinger steckte ein Splitter. Mit schmerzverzerrtem Gesicht entfernte er eben diesen.

    Seine Hände heilten sich von selbst – schließlich war er unsterblich. Na ja, fast. Es gab nur eine Waffe auf der Welt, die Körper und Seele der Götter vernichten konnte. Die allmächtige Waffe.

    Eine Silhouette erschien jetzt am Fenster über dem Schreibtisch.

    Kieve.

    »Mach’s dir gemütlich, Jae-Hwa. Wirst noch eine Weile hier bleiben müssen

    Obwohl er wusste, dass die von Engeln erschaffenen Fenster der Hütte sich weder öffnen ließen noch zerbrechen würden, warf er mit voller Wucht einen Stuhl dagegen. Wie erwartet prallte er davon ab und fiel zu Boden. Verärgert trat er ihn in die andere Ecke des Raumes.

    Er fühlte sich wie ein Löwe im Käfig, der es kaum erwarten konnte seine Wärter zu zerfleischen.

    »Du …!«, quetschte er aus zusammengebissenen Zähnen hervor.

    Jedoch fiel ihm kein passender Begriff für Kieve ein.

    Die Zeit würde kommen, der Tag, an dem man ihn befreite. Dann brauchte er keine Worte mehr – Gewalt war eine Sprache, die jeder verstand. Er würde sich rächen, für all die Demütigung durch Kieve, für dieses Gefängnis – dafür, von Aurea ferngehalten zu werden.

    Der Schatten am Fenster entfernte sich langsam.

    Gur der Kater, der einzige Gefährte, den man ihm hier gelassen hatte, strich an Jae-Hwas Beinen entlang. Jae-Hwa kniete sich neben ihn, nahm ihn vorsichtig auf den Arm. Gurs Krallen bohrten sich dabei in sein Fleisch, schmerzten ihn ein wenig, hinterließen jedoch keine Spuren.

    »Du magst es nicht, wenn ich böse bin. Ich weiß«, seufzte er, an das Bett heran tretend, »Wir werden Aurea bald wiedersehen, Gur. Das verspreche ich.«

    Ein Versprechen, das er vielmehr sich selbst gab als dem schnurrenden Kater.

    »Ich muss sie wiedersehen.«

    DER AUFBRUCH

    GEGENWART

    AUREA VITAE

    »I ch kann nicht hier bleiben«, sagte Aurea und sie wollte auch nicht bleiben. Sie fürchtete sich vor allem Dauerhaften. Jede Faser ihres Körpers sehnte sich nach der Fremde, der Ferne, doch sie hasste es ihre Mutter verletzen zu müssen und vermied daher sie anzuschauen.

    Deren große, grüne Augen hafteten trotzdem auf ihr. Für eine Sekunde waren es Ians blaue am Sommermorgen, an dem er sie verlassen hatte. Ihre Knie wurden weich. Sie konnte kaum noch atmen.

    »Aurea … Aurea!«, rief eine vertraute Stimme. Aureas rechte Hand spielte nervös mit dem klobigen Verlobungsring.

    »Du hast ihn ja immer noch«, stellte ihre Schwester Notin vorwurfsvoll fest. Aurea steckte den Ring in einen Beutel, der an ihrem goldenen Stoffgürtel hing.

    »Das geht dich nichts an«, erwiderte sie knapp, ihre Mutter nun erst recht nicht mehr ansehend, »Ich muss gehen.« Sie drehte sich um, verließ schnellen Schrittes das Haus.

    Der Regen prasselte gnadenlos auf ihre unbedeckten Arme und erinnerte sie daran, dass sie ihren weißen Baumwollumhang im Haus vergessen hatte. Sie kehrte trotzdem nicht mehr um, möge die Kälte sie noch so sehr quälen. Es war Zeit aufzubrechen.

    Sicherlich plagten sie Angst und Zweifel an ihrem Vorhaben, doch all dies erschien ihr im Moment angenehmer, als an einem Ort zu verweilen. Morgen Abend würde sie bereits weit weg von diesem Ort sein.

    Ihre Schritte wurden immer schneller, je näher sie ihrem Ziel kam. Sie roch voller Vorfreude bereits das Meer, hörte die Besatzung schreien. Bald war das gigantische, weiße Schiff, das mit goldenen Lettern verziert war, in Sicht. Der Schriftzug »Aurea« war auf dem Bug zu erkennen, wenn er auch nicht so glänzte wie er es normalerweise bei sonnigem Wetter tat. Es war nach ihr benannt.

    Sie redete sich ein es sei alles besser als hier zu bleiben. Selbst wenn sie hier bleiben wollte, hatte sie keine Wahl. Sie musste ihre Pflicht erfüllen, denn ohne sie war die Welt verloren.

    Mit gemischten Gefühlen lief sie die Rampe zum Schiff hinauf. Die Leute, die ihr entgegenliefen, verneigten sich vor ihr, traten aus dem Weg.

    »Königin Aurea«, vernahm sie leise von einer Frau, die sie ehrfürchtig anstarrte.

    Sie war von heute auf morgen rein durch Mundpropaganda der Ältesten zur Berühmtheit geworden. Alle hier respektierten sie. So viele Menschen der Welt Arcanum taten dies. Taten sie es nicht, bekamen sie den Zorn ihres Ehegatten zu spüren.

    Der Gedanke versetzte ihr einen Stich. Jedes Mal, wenn sie den Magus der Dunkelheit sah, fühlte sie sich bedroht. Aureas Vergangenheit war geprägt von Dunkelheit, Schmerz, Einsamkeit und Vertrauensbrüchen. Einem Menschen, der die Dunkelheit beherrschte, konnte sie auf keinen Fall trauen.

    Aufgrund der Prophezeiung der Engel zwang man sie ihn zu heiraten. Sie hasste ihn. Sie hasste, ihn auf der Reise dabei haben zu müssen. Noch schlimmer war es aber mit ihm im Palast zu sein. Eingesperrt, abgeschieden vom Rest der Welt.

    Ihre Kindheit war bereits ein Gefängnis gewesen. Nun wurde ihr dieses Schicksal ein weiteres Mal zuteil. Nein, sie mochte sich nicht mehr mit ihrer Vergangenheit beschäftigen – zumindest nicht mit ihrer Kindheit.

    Angestrengt zwang sie sich dazu an etwas anderes zu denken und lehnte sich gegen die goldene Reling. Der Wind hauchte ihr sanft ins Gesicht, als habe er vor sie aufzumuntern. Er war damit nicht sonderlich erfolgreich.

    Nachdenklich spielte sie wieder mit dem Verlobungsring aus ihrem Beutel, den sie so behutsam vor ihrem Mann versteckte. Ohne ihn wollte sie nicht reisen. Ein hässliches, grobes Ding. Eigentlich gefiel ihr der Ring überhaupt nicht. Gelb war keine ihrer Lieblingsfarben und er leuchtete so grell in dem unausstehlichsten Gelbton, den man sich nur vorstellen konnte.

    Damals wünschte sie sich einen herzförmigen Ring und auch das war er nicht. Er war rechteckig, riesengroß und bedeckte sogar nahezu ihren kompletten Zeigefinger. Nicht, dass ihre Finger besonders lang waren. Sie waren sehr kurz und zierlich.

    Dieser Ring passte nicht im Geringsten zu Aurea. Trotzdem hielt sie daran fest. Sie liebte ihn wie den Mann, den sie niemals geheiratet hatte und erinnerte sich nur zu gut an den Tag, an dem sie ihn erhielt.

    Ihre Hand näherte sich dem Talisman, den sie um den Hals trug.

    EIN JAHR ZUVOR

    Tausende Gänseblümchen ragten um sie herum stolz in die Höhe, strahlten eine liebliche Unschuld aus. Ians Grinsen wandte sich für einen Moment von ihr ab, da er etwas oder jemanden in den Wäldern hinter ihnen sah.

    »Ian?«, fragte Aurea verunsichert und lächelte ihn flüchtig an. Sie spürte, dass er gerade nicht wirklich bei ihr war. Seine Gedanken wanderten im Augenblick offensichtlich weit von ihr fort.

    »Tut mir Leid«, meinte er hastig, sich wieder zu ihr drehend, »Den Salat habe ich für dich zubereitet.«

    Er hielt Aurea einen Porzellanteller entgegen, der eine bunte Mischung aus verschiedenen Gemüsearten und Gänseblümchenblüten enthielt. Sie nahm ihn in beide Hände.

    »Danke«, sagte sie leise und begann zu essen. Der leicht würzige Geschmack der Blüten war unvergesslich. Ian arbeitete als Koch und er war außergewöhnlich gut in seinem Fach. Gerade als Aurea ihm mitteilen wollte wie sehr ihr der Salat schmeckte, stand Ian abrupt auf und sah freudestrahlend auf sie hinab.

    Aurea wartete, blickte ihn fragend an.

    »Ich muss mal Wasser lassen!«, verkündete Ian.

    Das war unerwartet. Sie nickte nur die Stirn runzelnd, während Ian in Richtung Wald verschwand.

    Wunderbar.

    Jetzt war sie allein. Sie hoffte, dass er bald wiederkam, denn sie fühlte sich etwas unwohl. Als ob er ihr etwas verheimlichte.

    Alles nur Paranoia?

    Unruhig aß sie ihren Salat auf, wartete auf seine Rückkehr. Eine Biene setzte sich vor ihr auf eine Blume. Vögel zwitscherten um sie herum. Der Himmel war strahlend blau und die Erde vibrierte – die Erde vibrierte? Nein, sie bebte.

    Ein Erdbeben!

    Aurea sprang von der blauen Baumwolldecke auf und stolperte rückwärts. Während sie fiel, beobachtete sie wie die Erde sich selbstständig machte. Die Biene wurde samt Blume in die Höhe geschleudert, als sich eine Art matschiger, ungefähr anderthalb Meter hoher Podest aus dem Nichts erhob und wie ein unschönes Schandmal aus dem Blumenfeld hervortrat. Oben drauf, direkt auf ihrer Augenhöhe befand sich ein grellgelber Ring, der so stark in der Sonne leuchtete, dass ihr die Augen schmerzten.

    Erst jetzt wurde ihr klar, was das Ganze bedeuten sollte.

    Ian stand hinter ihr. Sie hatte ihn nicht kommen sehen. Seine Hände waren waagerecht über die Erde gerichtet, seine Arme ausgestreckt, sein Gesicht konzentriert.

    Ian war ein Erdmagus. Er konnte alles, das aus Erde gemacht war nach seinem Willen gestalten oder bewegen. Wie alle Magi konnte er außerdem die Erde mit jedem beliebigen Körperteil aus sich selbst hervorholen.

    Wobei ihr die Bezeichnung »Magus« nie gefallen hatte. Das hier hatte wenig mit Magie zu tun. Nichts mit irgendwelchen Schriftrollen der merlinischen Magie, die ein jeder lernen konnte. Es war Natur. Die Erde war das Element, das sein Körper beherbergte. Man wurde so geboren oder nicht.

    Erdmagi waren größtenteils in ihrem Element sehr grob und kräftig und die meisten Magi, auch Lichtmagi wie sie selbst, verwendeten lediglich ihre Hände zum Beschwören des Elements. Ian war einer der wenigen Erdmagi, die sie kannte, welche ihren ganzen Körper auf eine so anmutige Weise dabei einsetzten. Als sein Kunstwerk mitten auf dem Feld stand, holte er erstmal Luft, stützte sich an Aurea ab, die gerade aufstehen wollte und hauchte ihr ins Ohr:

    »Willst du… meine…. Gemahlin werden…? Aurea?«

    Seine Stimme entfernte sich.

    GEGENWART

    Jemand zog ihre Hand vom Talisman.

    »Aurea? Ist dir nicht kalt, mein Kind?«

    Aurea war wieder zurück in der Gegenwart. Die sorgenvollen, blauen Augen ihrer Großmutter sahen auf sie hinab. In ihren Händen hielt sie Aureas weißen Umhang, den sie bei ihren Eltern vergessen hatte. Großmutter Lora warf einen vorwurfsvollen Blick auf den Verlobungsring und ihren Talisman.

    »Hör auf damit! Je öfter du die Vergangenheit durchlebst desto schwieriger wird es für dich!«, schimpfte sie.

    »Ich weiß«, murmelte Aurea schuldbewusst, aber sie wusste genau, sie würde es wieder tun.

    Lora legte ihr den Umhang um die Schultern.

    »Deine Gabe die Vergangenheit zu sehen, ist wertvoll. Drum nutze sie nicht so gedankenlos!«, meinte sie, ihre Hand tätschelnd, um ihr den Ring zu entnehmen, »Also die Farbe finde ich hübsch! Ich kann verstehen, dass du ihn gerne hast. Lass dich nur nicht von deinem Mann damit erwischen.«

    Aurea wurde leicht nervös, als ihre Großmutter das Schmuckstück betrachtete und nahm es sich wieder. Sie drehte sich von ihr weg. Lora schien zu verstehen.

    »Wie du meinst«, sagte sie, »Du wirst schon merken, dass es besser ist den Ring loszuwerden!«

    Aurea wusste was »besser« für sie war, aber ihre Gefühle für diesen Mann ließen es einfach nicht zu.

    Sie wartete bis ihre Großmutter verschwunden war, dann lehnte sie sich erneut gegen die Reling. Gerade als sie wieder in die Vergangenheit eintauchen wollte, ihre Hand zum Talisman wanderte, wurden ihre Gedanken von einem erfreuten Ausruf unterbrochen.

    »Ha! Aurea!«, rief ein junger Mann hinter ihr.

    Er war nur ein Jahr älter als sie und hatte schon mehr Beziehungen erlebt als so mancher, der doppelt so alt war.

    »Ardor!«, erwiderte sie gespielt fröhlich und wandte sich ihm zu. Ardors weißes Rittergewand wehte um seine Beine, während er stolz auf sie zuschritt. Er wirkte groß und bedeutend, obwohl er ziemlich klein für einen Mann war. Ardor war kaum größer als Aurea und sie überschritt nur knapp anderthalb Meter. Um seine Wichtigkeit zu betonen, spielte er mit seinen rubinroten, verzierten Pistolen wobei ihm eine herunterfiel. Er ging jedoch genauso gelassen wieder zurück, um sie aufzuheben. Mit einem Klicken ließ er die Waffen in die Halfter an seinem Gürtel gleiten und grinste Aurea frech an.

    »Heute Abend findet der Tanz hier auf dem Schiff statt«, stellte er fest.

    Der Wind zerzauste sein volles, schwarzes Haar.

    »Ich bin nicht wirklich in der richtigen Stimmung zum Tanzen,« erklärte sie ihm.

    Das war sie eigentlich nie.

    »Äußerst schade, meine Liebste.«

    Devius. Ihr Mann.

    Hastig versteckte sie ihren Ring, während er sich ihnen gemächlich näherte. Dabei zog er eine Schaufel hinter sich her, die sein Heiligtum war und ihn an seine Zeit als Totengräber erinnerte.

    Als König dieser Welt brauchte er nun keine Gräber mehr zu schaufeln. Die Macht und das Gold, welches er durch Aurea besaß, waren ihm völlig zu Kopf gestiegen.

    Drei seiner Diener klebten ihm buchstäblich an den Versen. Er meinte er brauche sie als Schutz vor seinen Feinden. Sie wusste, dass er sie hauptsächlich bei sich hatte, um seine Macht zu demonstrieren. Oder auch nur aus dem einfachen Grund jemanden zu haben, den er schikanieren konnte.

    Ein Glück, dass seine Diener nicht mit ihnen vom Schiff mussten.

    Aurea hatte nur einen einzigen Diener. Catus. Sie beanspruchte ihn sehr selten, doch sie war sich sicher, dass Devius ihn für sich nutzen würde. Keinem anderen ihres Personals war es erlaubt sie auf der Mission zu begleiten.

    »Mal sehen, ob ich dich noch überreden kann!«, meinte Devius und drückte ihr einen Kuss auf den Mund. Seine Hände schlossen sich dabei fest um ihre Oberarme.

    Sie zitterte, denn sie kannte diese Art der Überredung. Seine einzige Art. Ein Schmerz durchfuhr sie wie tausend Nadelstiche.

    Seine Finsternis.

    Schmerz, Dunkelheit, Angst, Tod. Das machte einen Magus der Dunkelheit aus.

    Sie schrie nicht und sie weinte auch nicht, da sie Ardor nicht beunruhigen wollte. Ihm war nicht bewusst, was Devius gerade mit ihr tat. Es wirkte für Außenstehende wie ein einfacher Kuss.

    »Mein Herr«, flüsterte sie, zu Boden sehend.

    Der König strahlte bis über beide Ohren, schloss sie unerwartet fest in seine Arme. Es war ihr unangenehm, aber sie durfte ihn nicht bloßstellen, zumal gerade mehr Leute auf das Schiff kamen. Sie wusste, was er ihr antun würde, sollte sie es wagen ihn zu blamieren.

    »Wir sehen uns beim Abendessen!«, schmunzelte er.

    Devius ging zurück in die Richtung aus der er gekommen war. Die Lakaien stolperten hinterher.

    Die Kabinen. Vielleicht sollte sie jetzt auch auf ihre Kabine. Schließlich hatte der Regen nur geringfügig nachgelassen und ihre Haare waren bereits nass. Sie wollte sich für den Abend noch etwas zurechtmachen. Ein letztes Mal blickte sie vom Schiff auf die Landschaft der Insel Lucida, die sie nun eine lange Zeit nicht mehr sehen würde.

    «Keine Sorge Mutter«, sagte sie wehmütig, »Ich komme wieder.« Ardor verbeugte sich vor ihr. Er geleitete sie zu ihren Gemächern wie sich das für eine Frau ihres Ranges gehörte.

    Ihre Schwester Notin saß bereits in ihrer Kabine auf dem Zedernholzbett und sah sie mit denselben großen, grünen Augen an, die auch Mutter hatte. Aurea setzte sich neben sie.

    Notin machte eine schnelle Handbewegung und Luft wirbelte auf wie ein kleiner Sturm aus dem Nichts mitten im Raum. In der nächsten Sekunde waren sowohl Aureas Haare als auch ihr Kleid vollkommen getrocknet. Aurea lachte. Ihre Schwester war eine der begabtesten Luftmagi auf ganz Arcanum. Sie bewunderte sie.

    Es musste schwer für sie sein, dass ihre sechs Jahre jüngere Schwester die Königin Arcanums war, sollte man meinen. Aber Notin war nicht im Geringsten neidisch, im Gegenteil. Sie unterstützte ihre kleine Schwester wo sie nur konnte. Sie war und würde immer ihre beste Freundin bleiben.

    Notin lief zum Schrank und nahm ein golden besticktes Kleid heraus. Es war bodenlang, beinahe engelsgleich schön. Das Kleid war aus weißer Seide und Chiffon, so auch die Ärmel, die ebenfalls bis zum Boden reichten und an einer Seite geöffnet waren, so dass sie ihre Arme frei bewegen konnte.

    »Ich habe es für dich schneidern lassen«, erzählte Notin stolz, ihr das Kleid entgegen haltend, »Für den Tanz.«

    »Es ist wunderschön!«, rief Aurea aus.

    Sie sprang Notin vor Freude um den Hals. Seit langer Zeit war sie nicht mehr so glücklich gewesen. Es fühlte sich gut an. Sie war sehr gerührt, dass ihre Schwester sich so viel Mühe gab sie aufzuheitern.

    Aurea probierte das Kleid sofort an. Sie beide waren begeistert darüber wie elegant und königlich es aussah. Gemeinsam standen sie vor dem Spiegel, während Notin das goldene Haar ihrer Schwester kämmte, das herrlich mit dem Kleid harmonierte.

    Das Schiff hatte vor einer Stunde abgelegt.

    Es wurde langsam dunkel.

    »Weißt du wer unsere Gefährten sein werden?«, fragte Notin vorsichtig.

    Aurea schluckte im Bewusstsein, dass sie fast überhaupt nichts über ihre Mission preisgeben durfte und auch herzlich wenig selbst wusste. Wer würde sie in der Erdmagus-Provinz Ager erwarten?

    Sie hatte keine Ahnung.

    »Nein«, entgegnete sie wahrheitsgemäß.

    »Und hat dir Lux gesagt auf welche Mission wir genau gehen?«. hakte ihre Schwester weiter nach.

    »Ja, aber ich muss es geheim halten bis wir uns mit den anderen treffen«, erklärte sie, »Besteht noch die Möglichkeit, dass du es dir anders überlegst und nicht annimmst?«

    »Kommt überhaupt nicht in Frage!«

    »Bitte … ich komme schon klar …«

    »Nein! Zum letzten Mal: ich lass dich nicht allein. Außerdem hat Aerius gesagt, dass ich Teil der Prophezeiung bin. Vom Gott der Winde auserwählt. Das muss seine Gründe haben.«

    Die Erwähnung des Gottes der Luft jagte ihr einen kalten Schauer über den Rücken. Wie sehr dieser Mann sie verraten hatte, war kaum in Worte zu fassen.

    »Sag nie wieder seinen Namen!«, zischte sie aufgebracht, während in ihrem Kopf die letzten Worte ihrerseits an Jae-Hwa schwirrten.

    Wenn meine Schwester stirbt, werde ich dich vernichten.

    Und das würde sie. Oh ja, das würde sie.

    »Bitte überlege es dir nochmal!«, flehte Aurea, »Sie würden bestimmt einen Ersatz für Ardor und dich finden.«

    Notin ging nicht auf ihre Bitte ein. Ihr Schweigen war Antwort.

    »Es ist seltsam, dass Lux und die anderen Götter eine gewöhnliche Lichtmagus zur Königin wählen. Wo wir doch sonst immer gut unter der Regierung der Götter gelebt haben«, stellte sie dann fest, »Du hast so schon genug durchgemacht und jetzt erledigst du auch noch die Drecksarbeit für diese neunmalklugen, faulen Säcke.«

    »Ich weiß es ist verwirrend«, gab Aurea zu, sich zu ihrer Schwester umdrehend, um ihr in die Augen zu schauen.

    Sie hielt sie bei den Händen.

    »Vertrau mir«, bat sie Notin, »Es ist ok. Ich habe mich bereits damit abgefunden.«

    Ihre Schwester gab sich damit noch nicht wirklich zufrieden. Die Anspannung in ihren Zügen löste sich nicht.

    Es klopfte an der Kabinentür und Aurea konnte durch das runde Fenster an ihrem Bett erkennen, dass es Devius war.

    Notins feindseliger Blick Richtung Tür erinnerte Aurea an den Tag, als Notin Devius angegriffen hatte und herausfand, dass es keine Möglichkeit gab ihre Schwester aus dieser Ehe zu befreien. Aurea hatte sie nie so wütend gesehen wie an jenem Tag und sie fürchtete sich davor es könne ein zweites Mal geschehen.

    Sie versuchte Notins Aufmerksamkeit von Devius fort zu lenken.

    »Notin, bist du sicher, dass es in Ordnung für dich ist, so lange von deinem Mann weg zu bleiben?«

    Sie nickte nur. Es wirkte zwar nicht sehr ehrlich, aber sie drängte Aurea zur Tür. Verbarg sie Tränen?

    »Geh schon«, sagte sie, »Bevor er wieder die Geduld verliert.«

    Aurea ließ sie widerwillig zurück. Ihr Herz zerbrach, als sie ihre Schwester leise schluchzen hörte, nachdem sie die Tür schloss. Bevor sie noch einmal zurückgehen konnte, zog Devius sie bereits mit sich und hakte ihren Arm in seinen ein.

    Immer wieder dachte sie an Notins trauriges Gesicht. Wie glücklich sie bei ihrem Mann gewesen war. Wegen Aurea verließ sie ihr eigenes Zuhause – ihren Mann, ihren Hund … Nur um ihr Leben für sie zu riskieren, nicht zu wissen, ob sie die Reise überlebte.

    So selbstlos.

    Nein … sie durfte sich nicht die Schuld dafür geben. Jae-Hwa hatte Notin davon erzählt. Jae-Hwa war der Feind.

    Abrupt riss Devius sie aus ihren Gedanken.

    »Du siehst zauberhaft aus«, schmeichelte er ihr.

    Sie lächelte nur teilnahmslos und bedankte sich. War sie nun wirklich so zauberhaft oder nicht? Sie würde es nie erfahren. Es war möglich. Aus seinem Mund fühlte sich das Gesagte nicht wie etwas Besonderes an. Sie sehnte sich nach jemandem, der ihr das Gefühl gab die einzige Frau auf der Welt zu sein.

    Ian.

    Ihre Gedanken schweiften weit ab. Sie bemerkte nur wenig wie der Tanzsaal geschmückt war oder was Devius über sich und seine Arbeit als Totengräber erzählte. Das Essen schmeckte ihrer Meinung nach fad und langweilig. Nicht einmal den Wein konnte sie genießen. Die Musik riss sie auch nicht wirklich mit. Sie war ständig in Gedanken über ihre Schwester, ihre Mutter, ihre Mission – Ian. Jeder Gedanke schien auf ihn zurückzuführen. Es machte sie wahnsinnig.

    Jemand zerrte sie von ihrem Stuhl. Devius verschluckte sich vor Schreck beinahe an seinem Bier. Seine braunen Augen füllten sich mit Wut und Missgunst, als sie Aureas Diener erblickten.

    »Keine Sorge, Majestät. Ich bringe sie Euch wieder!«, versprach Catus ehe er Aurea auf die Tanzfläche zog.

    Sie zuckte mit den Schultern und sah Devius hilflos an, da sie sich nicht aus dem Griff des Dieners befreien konnte. Auf einmal wollte sie das auch nicht mehr. Er wirbelte sie herum. Die Musik wurde schneller, die Melodie der Violinen machte es ihren Beinen unmöglich dem Drang zu widerstehen. Sie wollte nur noch tanzen - tanzen und alles Weitere vergessen.

    »Vergesst die Vergangenheit!«, munterte Catus sie auf, »Ihr seid verheiratet und solltet glücklich darüber sein!«

    »Ja … sollte ich«, murmelte sie finster.

    Sie war Catus trotzdem dankbar. Er wollte nur das Beste für sie und glaubte sie habe Devius aus Liebe geheiratet.

    Manche Leute starrten ihn seltsam an mit seinem schäbigen, braunen Mantel und den langen, fettigen roten Haaren - dem Vollbart. Doch das war Aurea egal. Sie tanzte mit ihm, mit den einfachsten Putzfrauen und Köchen. Schließlich auch mit ihrer Schwester, die hinzugekommen war und ebenfalls etwas Ablenkung brauchte.

    Der Abend war wunderschön erfrischend für sie. Sie fühlte sich wie ein neuer Mensch. Als er etwas ruhiger wurde, sich langsam aber sicher dem Ende näherte, erhob sich Devius um sie zum Tanz aufzufordern. Sie war bereits müde und froh, dass die Musik ebenfalls leiser wurde und nur noch langsame Lieder gespielt wurden.

    Sie tanzten, umarmten sich wortwörtlich dabei. Normalerweise wäre es ihr unangenehm gewesen, aber ihre Gedanken waren nicht bei ihm – auch nicht bei Ian oder Jae-Hwa. Sondern bei sich selbst. Sie war sich wieder bewusst wer sie war und dass die Schuld nicht bei ihr lag.

    Als die letzten Laute des Liedes verklangen, verabschiedete sie sich von Devius und ging noch einmal in die Kabine ihrer Schwester, die sich bereits schlafen gelegt hatte. Catus lag auf dem abgenutzten Bett daneben. Aurea deckte Catus zu, dessen Decke halb auf dem Boden lag. Dann gab sie ihrer Schwester einen Kuss auf die Wange und ging hinaus an die Reling des Schiffes.

    Ihren Verlobungsring umklammerte sie fest mit beiden Händen.

    »Ian«, flüsterte sie, »Ich wünschte du wärst bei mir geblieben. Werden wir uns jemals wiedersehen? Es gibt so viel, was ich dir noch sagen möchte. Ohne dich ist alles so … kalt. Es ist mir jetzt klar geworden, dass es nicht meine Schuld war. Ich glaubte immer alles hätte anders ablaufen können, wenn ich ehrlich zu dir gewesen wäre. Aber weißt du, es hätte nichts verändert. Devius ist mein Seelenverwandter, Celerina vermutlich deine Seelenverwandte. Hoffentlich bist wenigstens du glücklich. Du hast es verdient glücklich zu sein.«

    Sie küsste den Ring und drückte ihn an sich. Eine Träne rann ihre Wange hinab.

    »Warum bin ich dann so wütend auf dich? Ich habe immer davon geträumt, dass du zurückkommst. Vielleicht deshalb. Es geht mir nicht gut, Ian. Verdammt ich stehe hier und rede mit einem Ring. Es geht mir beschissen!«

    Sie trat zornig gegen die Reling und spürte, dass sie etwas angetrunken war. Das dürfte ihre heftigen Emotionsschwankungen erklären.

    »Ich liebe dich und weißt du, was das Witzige daran ist? Ich weiß nicht mal wieso! Du hast die Sache mit Catus verursacht, um mich als Betrügerin hinzustellen und eine Entschuldigung, eine Rechtfertigung dafür zu haben, dich vor unserer Hochzeit mit Celerina aus dem Staub zu machen. Sicher hast du schon vorher mit ihr geschlafen. Ich meine, wer kann es dir auch verübeln, richtig? Du bist ein Mann und ich konnte dir nicht geben, was du wolltest. Wenn ich ehrlich gewesen wäre, dir gesagt hätte warum … hättest du mich dann genauso betrogen?«

    Sie kämpfte genervt mit ihrem Haar, das durch den Wind ständig ihr Gesicht bedeckte. Aufgrund der Tränen klebten ein paar Strähnen an ihren Wangen fest.

    »Macht sie dir auch Tee, wenn du von der Arbeit kommst? Kennt sie deine Lieblingssorte? Deine Allergien?«

    Sie senkte traurig den Kopf.

    »Obwohl du mir fehlst, würde ich dir niemals ein Leben wie meines wünschen. Das passt nicht zu dir. Du bist ein Träumer.«

    Sie drehte sich um und erschrak, als sie Devius erblickte.

    »Schöne Rede,« kommentierte dieser mit einem falschen Grinsen. Wie lange hatte er sie schon beobachtet? Er stand nun neben ihr und legte einen Arm um sie.

    »Ich … ha …«, stammelte sie nervös, versuchend den Ring in ihren Beutel fallen zu lassen.

    Devius hielt sie fest und mühte sich darum, ihn vorher in die Finger zu bekommen. Sie ballte die Hand so fest es nur ging zur Faust, schloss den Ring darin ein. Er durfte ihn auf keinen Fall an sich nehmen. Es war ihre einzige greifbare Erinnerung an Ian. Alles, was sie noch von ihm besaß.

    Devius schnippte mit den Fingern. Seine Diener waren blitzschnell zur Stelle, engten Aurea ein und zwangen sie dazu die Hand zu öffnen. Er griff sich den Klunker. Einer seiner Diener hielt eine Lampe in die Höhe, damit er ihn im Licht betrachten konnte.

    »Eine wahre Liebesgeschichte hat kein Ende«, las er die Inschrift vor, »Ich schätze mal das ist ein Geschenk des Mannes, der dich verlassen hat, nicht wahr?«

    Sie antwortete nicht. Zitternd bangte sie um ihren Ring. Sie wollte nichts sehnlicher als ihn wieder in der Hand zu halten. In Sicherheit.

    Devius lachte schallend.

    »Nun, das ist ein wenig ironisch … findest du nicht?«

    Auf diese Worte hin holte er weit aus und warf den Ring ins Meer.

    »Nein!«

    Mit einem leisen Platscher verschwand ihr geliebtes Schmuckstück in der tiefblauen See. Jetzt hatte sie nichts mehr. Ein Brennen auf ihrer linken Wange weckte sie aus ihrer Ohnmacht.

    »Das war für deinen Tanz mit Catus«, erläuterte er die Ohrfeige und schlug sie ein zweites Mal, diesmal auf die rechte Wange, woraufhin sie zu Boden fiel.

    Die Diener zuckten vor Schreck zusammen, doch keiner wagte ihr zu helfen, zu riskieren selbst geschlagen zu werden.

    »Und die war für den Ring.«

    Als sei nichts geschehen, machte er sich auf den Weg in seine Kabine.

    Sie begann zu weinen, als er weit genug entfernt war, sie nicht mehr hören konnte. Nach einer Weile vernahm sie Schritte. Erschrocken wischte sie ihre Tränen fort und setzte sich auf.

    »Majestät!«

    Ardor klang überrascht. Er eilte zu ihr, half ihr aufzustehen.

    »Was ist passiert?«

    »Nichts«, entgegnete sie verhalten.

    Er erkannte die Rötung auf ihrem Gesicht und berührte es sanft mit den Fingerspitzen. Sie wich zurück.

    »Majestät … wer hat Euch das angetan?«

    »Niemand.«

    Ardor blickte sich vorsichtig um.

    »Es war Euer Mann … nicht wahr?«

    Sie gab ihm keine Antwort. Stattdessen sah sie hinaus auf das Meer.

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