Und eines Tages lernte ich meine Sehnsucht kennen: Gedichte und Erzählungen
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Über dieses E-Book
Das Leben bietet tausend Gelegenheiten, uns wichtig und beschäftigt und in Sicherheit zu fühlen.
Und während unsere Lebenszeit auf diese Weise verstreicht, verstummt allmählich in uns jene meist ignorierte geheimnisvolle Sehnsucht, die uns zum tiefen, beglückenden Gefühl führt, wirklich und wahrhaftig am Leben zu sein. Zum Gefühl völliger Selbstbestimmung und Eigenverantwortung im Einklang mit allem Seienden.
Manchmal zwingt uns erst eine schwierige Lebenssituation dazu, innezuhalten. Manchmal wächst der Druck von außen so sehr, dass wir die Augen vor unserer inneren Wahrheit nicht mehr verschließen können. Und manchmal erkennen wir beizeiten vor einem großen „Crash“, dass ein Richtungswechsel angesagt ist, und niemand außer uns selbst kann ihn vollziehen.
Zum Glück kann diese besondere „innere Stimme“ jederzeit wieder zum Klingen gebracht werden, in jedem Augenblick. Der gewitzte Einfallsreichtum des puren Lebens hat dafür unzählige Methoden parat; eine davon sind Texte. Und dazu möchte dieses Buch gerne seinen Beitrag leisten. Aus tiefem Dank für selbst erhaltene Hilfe.
Maria Muñoz Muñoz
Hat am Buch "SOLO" von Berta Villarino Cirici als Übersetzerin mitgewirkt. Münchnerin, Jahrgang 1962. In erster Linie MENSCH. Mittlerweile an die 35 Jahre nicht-akademischer Berufspraxis. Nebenberuflich u.a. tätig als Übersetzerin, Autorin, Malerin, Do-it-yourself-Kreative in den Bereichen Holz, Stoff und Garten (Gemüse und Kräuter), sowie über 20 Jahre Integrationstätigkeit für Zuwanderer inkl. Zuführung in den qualifizierten bzw. qualifizierenden Arbeitsmarkt.
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Buchvorschau
Und eines Tages lernte ich meine Sehnsucht kennen - Maria Muñoz Muñoz
Und alle Wesen
waren erfüllt
von Frieden
und tiefem Glück
Inhaltsverzeichnis
Dank
Wilde Blüten
Vision
Brennen
Verwandlung ist Wunder
Die Sehnsucht
Sonnenmädchen
Und eines Tages lernte ich
Der Fels als Brunnen
Die Einsamkeit
Der Ruf des Meeres
Der Bann
Joringel
Weit - nah
Entwurzelt
Über die Trauer
Die Sammlung des Herrn
Mongolentraum
Der Narr
Gebet
Der Sohn des Windes
Sog
Der träumende Dichter
Liebeslied eines Sufis
Unauflöslich
Die Seufzer des Bandoleons
Die Musik des Lebens
Der Hüter der Schwelle
Karfreitag
Friedensgebet
Auf das, was wichtig ist
„Über die Berufung"
„Vom Strom des Lebens"
Bedingungslos
Der Einfältige
Dank
Meinen leiblichen Eltern danke ich für das Leben, das sie mir schenkten, ihre Eigenwilligkeit, und das, was ich von ihnen lernen durfte; meinen geistigen „Eltern" dafür, dass sie ihre Gedanken, Bilder und Erfahrungen mit mir teilten.
Abgesehen von Märchen aus aller Welt verlieh die Möwe Jonathan meinem jungen Herzen ebenso Leben wie der liebende Krabat, der forschende kleine Prinz und der hölzerne Pinocchio, der nichts mehr ersehnt, als ein Junge aus Fleisch und Blut zu sein. Früh folgten heilige Schriften einiger Völker und weiser Lehrer, aber auch Siddharta, der Prophet, der Faust, Gedichte des großen Rumi, der träumende Delphin und viele andere mehr.
Nicht nur an Worten labte sich meine nach Wahrheit suchende Seele, sondern auch an der Musik und den Gesängen aller Völker der Welt. Liebe und Freundschaft nahmen mich unter ihre Fittiche, und meine Mitmenschen lehrten mich – oft stillschweigend - durch ihr Sein und Handeln. Und Vater-Mutter Natur war mir das große offene Buch der Verbundenheit und Weisheit aller Dinge.
Euch allen sage ich von Herzen: Habt Dank, denn Ihr speist den wilden, oft unerklärlichen Tanz in meinem Herzen und in meinem Geist, der seit jeher danach drängt, in Worte niedergemalt zu werden. Das ist mein Leben; und ich verdanke es Euch allen.
Ihr alle hieltet meine Sehnsucht und den Glauben an die Wichtigkeit der Treue zu mir selbst am Leben, und genau das möchte ich mit diesem Buch zurückgeben.
Wilde Blüten
Die Liebe, das Leben
und die Natur
durchpflügen weh
und voller großem Staunen
mein Herz
wie einen blinden Acker
In seine fruchtbare
weiche dunkle Erde
legen sie sorgsam
Samenkörner brennender Lieder
Erst nach endlosen Zeiten
ragen geduldig
knorrige Bäume
tief wurzelnd
hoch in den Himmel
Nach süßer Blüte reift die Frucht
und die Bäume wiegen sich im Wind
und ihr Gesang
erfüllt weit das ganze Land.
Wilde Phönixe
erheben sich summend
in buntem Flammenreigen
und picken nach
den glühenden Kernen
Nimm gern auch du,
berückend schöner Vogel!
Nur Holz im allmächtigen
Feuer deines Herzens
möchten diese Früchte sein:
Möge deine geheimnisvolle Flamme
des unendlichen Klanges
deiner Sehnsucht und Heimat
hell, hell lodern immerdar.
Vision
„Heute Nacht bereiste ich das Paradies", sprach der Dichter eines Morgens zu seiner Frau und seufzte.
„Das Paradies, Geliebter? Weshalb bist du dann traurig?", fragte seine Frau.
„Es war bloß ein Traum..." antwortete der Dichter.
„Manche Träume sind wie Samen, die aufgehen und wahr werden können; andere sind Erinnerung, erwiderte seine Frau. „Wie war denn dein Garten Eden?
„In der Welt, von der mir heute Nacht träumte", begann der Dichter zu erzählen, „kannten und achteten die Himmlischen, die Wesen der Natur und die Menschen einander. Dass die Himmelsleute und die Naturleute in menschlicher Gestalt auf der Erde wandelten, war normal; jeder wusste, wen er vor sich hatte.
Die Menschen waren einfach und freundlich gesinnt, doch hoch gebildet.
Als Forscher und Wissenschaftler arbeiteten sie für das nachhaltige Gemeinwohl aller Wesen, egal, ob groß oder klein; nicht nur für das der Menschen. Primäre Ausgangsbasis für ihre Studien war dabei stets das Nosce te ipsum
, das Erkenne dich selbst
.
Nicht nur