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Sinister Design
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eBook684 Seiten8 Stunden

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Über dieses E-Book

Der hochgradig kriminelle und korrupte katholische “Würdenträger” Monsignore Charles Fitzgerald trifft sich mit der Mörderin und Nymphomanin - Miriam Cunningham - in Simbabwe zur Abwicklung eines dubiosen Geschäftes.
Monate zuvor in Chicago, kreuzten sich – scheinbar zufällig – die Wege von Computerspezialist Quentin Saturday und der Studentin Angelina Tyler und die darausfolgende romantische Beziehung zwischen den beiden scheint zu perfekt um wahr zu sein. Die Tatsache, dass sich beide ihre Vergangenheit gegenseitig vorenthalten, legt die unangenehme Vermutung nahe, dass zumindest einer der beiden ein falsches Spiel spielt.
Als dann auch noch die mysteriöse Powerfrau Zoe Lafayette in Erscheinung tritt, beginnen sich die Ereignisse für alle Beteiligten zu überschlagen.

SpracheDeutsch
HerausgeberVincent Hawk
Erscheinungsdatum30. Nov. 2014
ISBN9781310836411
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    Buchvorschau

    Sinister Design - Vincent Hawk

    Für Kimberly

    Inspiration für diese Geschichte und die wahre

    „Majesty of the Universe"

    Prolog

    „...wie denn überhaupt die Religion das rechte Meisterstück der Abrichtung ist, nämlich die Abrichtung der Denkfähigkeit... "

    Arthur Schopenhauer

    „Ein wahrhaft religiöser Mensch umklammert eine Religion nicht, und derjenige, der sie umklammert hat keine Religion."

    Kahlil Gibran

    „Du weißt, dass du Gott in deinem eigenen Bildnis erschaffen hast, wenn er oder sie die gleichen Leute hasst wie du."

    Anne Lamott

    „Religion – Behandle sie wie deinen Penis. Trage ihn nicht in der Öffentlichkeit zur Schau und zwing ihn nicht in den Rachen deiner Kinder."

    Unknown

    „Alle Religionen gründen sich auf der Furcht von Vielen und der Klugheit von Wenigen."

    Stendhal

    „Religion: Eine Tochter von Hoffnung und Furcht, die den Ignoranten das Unerklärliche erklärt."

    Ambrose Bierce

    „Wenn Faschismus nach Amerika kommt, kommt er in die Nationalflagge gewickelt und ein Kreuz tragend."

    Sinclair Lewis

    ***

    „Man braucht keine Tempel, man braucht keine komplizierten Philosophien. Mein Verstand und mein Herz sind meine Tempel, meine Philosophie ist Freundlichkeit und Güte."

    Dalai Lama

    „Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher."

    Albert Einstein

    „Das Böse triumphiert allein dadurch, dass gute Menschen nichts dagegen unternehmen."

    Edmund Burke

    „Ein unaufrichtiger und böser Freund ist gefährlicher als ein wildes Biest. Ein wildes Biest mag deinen Körper verwunden, aber ein böser Freund wird deine Seele verwunden."

    Buddha

    ***

    „Amerikaner wären sozialer zueinander, wenn sie im TV weniger Gewalt und dafür mehr nackte Titten zu sehen bekämen."

    Vincent Hawk

    Kapitel 1

    Simbabwe, Frühling 2008

    MONSIGNORE CHARLES FITZGERALD tupfte sich den Schweiß auf der Stirn und im Nacken regelmäßig mit seinem seidenen Taschentuch ab. Die vom Generator betriebenen Ventilatoren konnten die gleißende, schwüle Hitze nicht im Geringsten lindern.

    Miriam Cunningham trug ein weißes Leinen-Sommerkleid und verzichtete, wie gewohnt, auf einen Büstenhalter. Schweißperlen zogen ihre Bahn über das chirurgisch mehrmals gestraffte Dekolleté und verschwanden zwischen ihren unnatürlich großen Silikonbrüsten aus der Sicht ihres Gegenübers, General Mambuto, welcher mit einem breiten Grinsen auf Miriams sichtbar erigierten Brustwarzen starrte.

    Miriam war sich ihrer erzeugten Attraktivität auf General Mambuto durchaus bewusst. Ihre künstlich verlängerten, blond gefärbten Haare trug sie hochgesteckt, und bei genauerem Betrachten offenbarte ihr Gesicht ebenfalls zahlreiche, operative Veränderungen. Ihre kürzlich mit Silikon aufgespritzten Lippen lächelnden schmollmundig den General an. Angesichts zahlreicher operativer Veränderungen konnte man Miriam ihre 51 alkohol- und drogenabhängigen Lebensjahre nicht ansehen.

    **********

    General Nuru Mambuto hatte als Handlanger des gewissenlosen Diktators von Simbabwe Karriere gemacht. An dessen Seite hatte sich der ruchlose und unmenschliche ehemalige Bauernsohn im Befreiungskampf, Mitte der 70er Jahre, die militärischen Ränge nach oben gedient. In den von 1980 - 1987 erfolgten „Strafexpeditionen der Regierung, welche unzählige Zivilopfer gefordert hatten, hatte sich Mambuto beim Auslöschen von Dörfern und Vergewaltigen besonders hervorgetan. Nicht umsonst war er auch unter dem Beinamen „Der Schlächter von Simbabwe bekannt.

    Unter der korrupten und skrupellosen Herrschaft des tyrannischen Diktators konnte General Mambuto schalten und walten, wie er wollte. Zusammen mit einer Schar loyaler Gefolgsleute, verbreitete er mit brachialer Gewalt Angst und Schrecken wo immer er auftauchte. Dabei kam ihm der Diamantenreichtum des Landes zu Gute. Die illegale Ausbeutung diverser Diamantenvorkommen versorgten ihn mit genügend Geld – und darauf folgend – genügend Waffen, um seine Macht ständig auszubauen und zu erweitern. Eventuelle Widersacher, die nach seiner Macht strebten, wurden ebenso kaltblütig wie schnell und effektiv ausgelöscht.

    **********

    Mittlerweile hielt er sich ein eigenes Heer von Sklaven, welches für ihn und seine Getreuen unter lebensunwürdigen Bedingungen nach Diamanten schürfen musste. Da er und seine Schergen regelmäßig unterhalten werden wollten, kam ihm der Geschäftsvorschlag eines alten Bekannten, Monsignore Charles Fitzgerald, sehr gelegen. Sein leichter Zugriff auf die sogenannten Blutdiamanten machte die Bezahlung der angestrebten „Ware" außerordentlich einfach und günstig.

    Hier in Mutare, etwa 250 Kilometer südöstlich von der Hauptstadt Harare entfernt und nicht weit von der Grenze zu Mosambik, auf dem Gebiet einer seiner illegalen Diamantenminen, besprachen die drei zukünftigen Geschäftspartner die letzten Einzelheiten ihrer Zusammenarbeit.

    Während Mambutos Gefolgsleute weitgehend in – der Umgebung angepassten – bescheidenen Baracken hausen mussten, hatte sich der General in dieser abgeschiedenen Gegend eine vornehme kleine Holzvilla eingerichtet. Außerhalb montierte Generatoren versorgten seinen kleinen Palast mit genügend Strom für Ventilatoren, Kühlschrank, Satelliten-TV und sonstigen Annehmlichkeiten, welche in diesem Teil Simbabwes üblicherweise nicht zu finden waren.

    Die Möbel waren vornehm mit diversen Fellen überzogen und zahlreich mit Diamanten bestückt. Kostbare Teppiche schmückten den Boden und die aus Mahagoniholz angefertigte Bar stand protzig im Raum.

    Der gut zwei Meter große und füllige General Mambuto saß breitbeinig und erhaben mit seiner grünen Militäruniform bekleidet, in einem mit Leopardenfell überzogenen und mit Diamanten verzierten Sessel und blickte selbstgerecht auf Miriams Brüste. Lächelnd ließ er seinen Blick nach oben schweifen und schaute nun zufrieden in Miriams Gesicht.

    Miriam lächelte freundlich zurück, um ihren Blick dann auf den prall gefüllten, mittelgroßen Lederbeutel auf dem nebenstehenden Tisch schweifen zu lassen. General Mambuto lachte lauthals, nahm einen Schluck Whiskey aus seinem Glas und warf Miriam den mit Diamanten prall gefüllten Lederbeutel zu. Miriams Hände zitterten förmlich vor Aufregung und Gier, als sie den Lederbeutel öffnete, um sich an seinem glitzernden und funkelnden Inhalt zu ergötzen. Begeistert reichte sie das Säckchen Diamanten an Monsignore Fitzgerald weiter, der seine Entzückung nun ebenfalls nicht mehr verbergen konnte.

    „Nun, mein lieber General, sagte Miriam, „da die Lieferung unserer Ware noch etwas Zeit benötigt, möchte ich Ihnen gerne einen kleinen Vorgeschmack auf das Kommende geben!

    Miriam erhob sich langsam aus ihrem vornehmen Sessel und streifte dabei die Träger ihres Kleides über die Schultern ab. Ihr Kleid glitt federleicht an ihrem Körper hinab und umsäumte nun ihre Knöchel. Splitternackt stand Miriam vor General Mambuto und genoss, wie dessen immer größer werdenden Augen an ihrem Körper auf- und abwanderten.

    Die aus medizinischer Sicht viel zu großen Silikonimplantate in ihren prallen Brüsten, ragten unnatürlich wirkend in den Raum und ließen weitere Implantate in ihren Pobacken und im Gesicht fast zur Nebensächlichkeit verkommen. Ebenso wie die mehrmals gestraffte Haut und die häufig vorgenommenen Fettabsaugungen, hatten sämtliche Eingriffe keine sichtbaren Narben hinterlassen und waren Zeugnis erstklassiger chirurgischer und sündhaft teurer Feinstarbeit. Ebenfalls nicht fehlen durfte eine gebleichte Rosette und die operativ stark verjüngte und gestraffte Vaginal- und Analpartie. Miriams intensiver sexueller Lebensstil hatte sowohl ihr Rektum, als auch ihren Scheidenkanal unnatürlich weit ausgedehnt, und ihr von Alkohol und Drogen gepeinigter Körper hatte nach 51 Lebensjahren die Fähigkeit zur natürlichen Muskelstraffung fast vollständig verloren. Dank hochtechnisierter Schönheitschirurgie jedoch, wirkte Miriams ursprünglich verbrauchter und hässlicher Körper nun „barbiepuppenhaft", jung und unverbraucht.

    Galant trat Miriam aus ihrem am Boden liegenden Sommerkleid heraus und bewegte sich verführerisch auf General Mambuto zu. Langsam setzte sie sich mit abgewinkelten Knien und gespreizten Beinen auf seinen Schoß und begann, ihm ihre mit Schweißperlen überzogenen Silikonbrüste ins stopplige und unrasierte Gesicht zu reiben. Dabei rutschte sie auf seinem Schoß vor und zurück und spürte, wie sein Penis unter ihr langsam härter wurde. Genussvoll ließ sie ihren Kopf nach hinten fallen und öffnete dabei ihre hochgesteckten Haare. Nun beugte sie sich wieder nach vorne und flüsterte ihm ins Ohr:

    „Ich spüre deinen harten Schwanz. Das macht mich total geil! Ich kann's kaum erwarten, dass du ihn mir in alle meine Löcher steckst!"

    Noch bevor Mambuto irgendetwas sagen konnte, steckte ihm Miriam ihre Zunge tief in den Mund. Während sie ihm langsam das Hemd aufknöpfte, glitt sie mit ihrer Zunge seine kraushaarige Brust hinab. Eifrig öffnete sie ihm die Hose und stürzte sich gierig auf seinen halb erigierten, gut 30 Zentimeter langen Penis. Nachdem sie mit ihrer Zunge mehrmals seine Eichel umkreist hatte, blickte sie auf und sprach:

    „Ich werde mir jetzt deinen geilen Schwanz bis zum Anschlag in den Mund stecken!"

    Mambuto schluckte ungläubig und beobachtete, wie Miriam ohne Probleme seinen Penis vollständig in ihren Rachen und von dort aus weiter hinab in ihre Speiseröhre einführte.

    „Blasen ist Vertrauenssache, du geile Schlampe!, lachte der General, „Schluck ihn nicht hinunter!

    Lüstern hatte Fitzgerald das Sexspiel zwischen den beiden aus der Distanz beobachtet. Währenddessen hatte er sein Priestergewand abgelegt, und damit begonnen sich seinen Penis steif zu masturbieren.

    Mit seinem vollständig erigierten Glied trat er nun von hinten an Miriam heran und rammte ihr fulminant und problemlos seinen Penis in ihre Vagina.

    Miriam schrie ekstatisch auf, drehte ihren Kopf seitlich nach hinten und rief:

    „Na endlich Charles! Warum hast du so lange gewartet? Los jetzt! Fick mich in meine geile Fotze!"

    Während Miriams Körper im Rhythmus der priesterlichen Stöße zuckte, labte sie sich oral weiter an Mambutos Penis.

    „Wie in alten Zeiten, Charles!", rief General Mambuto lachend nach einigen Minuten.

    „Wie in alten Zeiten!, entgegnete der keuchende Monsignore Charles Fitzgerald bestätigend, „Nur dass diese geile Schlampe hier freiwillig herhält! Und den anderen kleinen Unterschied kann ich schnell ändern!

    Monsignore Fitzgerald zog sein Glied aus Miriams Scheide und packte sie seitlich an ihren fettabgesaugten Hüften. Geschmeidig setzte er seinen Penis an ihrem Anus an und rammte ihn mit Wucht in ihr Rektum.

    „Alte Gewohnheiten sind schwer abzulegen!", sagte er dabei lachend.

    „Oh mein Gott Charles!, keuchte Miriam, „Keiner fickt mich so geil in den Arsch wie du. Fick schneller, fick schneller!

    Im Rhythmus der analen Stöße glitt Miriam mit ihren Lippen an Mambutos Penis vor und zurück und massierte dabei seinen Penisschaft und seine Hoden kräftig mit ihren Händen.

    Ob dieser „Behandlung" ejakulierte Mambuto nur kurze Zeit später eine enorme Ladung Sperma in Miriams Gesicht und Mund. Gierig nach mehr, verrieb sie sich das Sperma in ihrem Gesicht und leckte sich dabei eifrig die Finger, während ihr Körper weiterhin unter Fitzgeralds Stößen zuckte.

    Einige Momente später zog Fitzgerald sein Glied aus Miriams Rektum, packte sie kräftig an den Haaren und riss sie mit einem brachialen Ruck zu sich.

    „Hier du geile Sau! Jetzt komm ich!", sagte er selbstgerecht und kam direkt auf Miriams Brüste. Zusätzlich rieb er die Fäkalienreste, die vom Analverkehr noch an seinem Penis klebten, an Miriams Brüsten und Brustwarzen ab.

    „Ja Charles, ja!, lachte Miriam verzückt und dreckig, „Spritz mir deinen Saft auf die Titten!

    Miriam hob ihre Brüste an, um anschließend das Gemisch aus Sperma, Schweiß und Exkrementen gierig von ihren eigenen Brüsten aufzulecken. Abschließend führte sie sich dann „Hochwürdens" Penis nochmal in ihren Mund ein, um auch noch den letzten Tropfen Sperma aus ihm herauszusaugen.

    Genussvoll wischte sich Miriam mit ihrem Handrücken den Mund ab und sprach:

    „Wie wäre es mit einer kleinen Belohnung, Charles?"

    „Aber selbstverständlich, meine Liebe!, entgegnete Fitzgerald zuvorkommend, „Das hast du dir – wie immer – redlich verdient!

    Der nackte Priester bückte sich zu seiner am Boden liegenden Kleidung, holte ein kleines Päckchen Kokain heraus und reichte es Miriam, welche es freudestrahlend entgegennahm.

    „General!", sagte Miriam, „Bitte geben Sie mir die Ehre!

    Dann riss Miriam das Plastikpäckchen auf und streute das weiße Pulver kreuz und quer über General Mambutos Genitalien. Anschließend begrub sie ihr Gesicht gierig in Mambutos Schoß und sog das weiße Pulver durch ihre Nase auf. Einzelne Reste des Kokains, welches sie nicht von Mambutos kraushaarigen und schwitzenden Genitalien aufsaugen konnte, leckte sie mit der Zunge auf.

    Sichtlich „High" und aufgedreht erhob sich Miriam, griff dabei zur Whiskeyflasche, welche auf dem Tisch stand, und nahm einen kräftigen Schluck.

    „Alte Gewohnheiten sind schwer abzulegen!", sprach sie lachend und nahm einen weiteren kräftigen Schluck aus der Flasche. Dann setzte sie die Flasche vom Mund ab und ließ den Rest des antiken Whiskeys über ihren Körper hinunterlaufen. Klatschnass mit Whiskey, beugte sie sich hinab zu General Mambuto und küsste ihn ausschweifend auf den Mund.

    „General!, sagte sie verführerisch, „Ich glaube ihre Truppen dort draußen brauchen etwas Zuneigung!

    „Nur zu, meine verehrte Geschäftspartnerin, nur zu. Auch sie sollen am Erfolg beteiligt werden.", entgegnete Mambuto und fuhr fort:

    „Jedoch habe ich dir meinen Schwanz noch nicht in alle deine Löcher gesteckt!"

    „Keine Sorge!, sprach Miriam verrucht, während sie sich ihren Finger kurz in die Vagina einführte. „Der Tag ist noch lang und die Nacht noch viel länger! Sprach es, lächelte, zog ihren Finger wieder heraus und leckte ihn genussvoll ab.

    Splitternackt und ihn Whiskey getränkt, lief Miriam nach draußen, wo sich General Mambutos Schergen aufhielten.

    „Es gibt was zu feiern, Soldaten!, rief Miriam ihnen zu, „Kommt alle her und fickt mich ordentlich durch!

    In der Holzvilla wandten sich der noch immer nackte „Mann Gottes und der „Schlächter von Simbabwe wieder einer Unterhaltung zu.

    „Charles, dein Gespür und Talent Gläubige zu leiten, beeindruckt mich immer wieder. Es ist mir – wie immer – eine Freude, mit dir Geschäfte zu machen."

    „Alter Freund!, sagte Monsignore Fitzgerald, „Du wirst von unserer Lieferung begeistert sein. Zudem erweist du unserer werten Geschäftspartnerin einen sehr großen Gefallen.

    Zufrieden und höllisch lachend, prosteten sich die beiden nackten Männer mit ihren Whiskeygläsern zu.

    Von draußen waren derweil Miriam Cunninghams notgeile und ekstatischen Lustschreie zu hören, als sie von Mambutos 10-köpfiger Leibwächtertruppe – entsprechend ihren Wünschen – nach allen Regeln der Kunst – anal, vaginal und oral durchgefickt wurde.

    Kapitel 2

    Chicago, Spätherbst 2007, Sonntag, 22:30 Uhr

    ICH SAß ENTSPANNT vor dem Fernseher und sah mir die zusammenfassende Berichterstattung des heutigen Football-Spieltages an, als mein Handy klingelte.

    „Computer- und IT-Service, Quentin Saturday, guten Abend, was kann ich für Sie tun?"

    „Guten Abend, ich heiße Al Westwood. Ich habe Ihre Anzeige in den gelben Seiten gefunden. Sie müssen mir unbedingt helfen, es geht um Leben und Tod!"

    Na bravo!", dachte ich mir, „Genau so eine Scheiße habe ich gerade hinter mir, und besonders scharf darauf schon wieder mein Leben zu riskieren bin ich nicht."

    **********

    Ich arbeitete seit knapp einem Jahr als selbstständiger IT-Spezialist und bot Hilfe und Unterstützung bei allen Arten von Computer- und IT-Problemen an. Mein Geschäftsmodell „7x24, 365 Tage/Jahr" hatte sich bereits mehr als bewährt.

    Den Großteil meiner Arbeitszeit verbrachte ich in Privathaushalten, um dort alle möglichen anfallenden Computerprobleme zu lösen. Obwohl ich mich über Mangel an Arbeit unter der Woche, zu normalen Tageszeiten, nicht beklagen konnte, war meine Haupteinsatzzeit überwiegend an Wochenenden und spät abends, da zu diesen Zeiten die meisten „Otto-Normalverbraucher" ihre Computer benutzten. Diese unregelmäßige Arbeitszeit störte mich keineswegs. Im Gegenteil, sie hielt mich davon ab, mich zu sehr mit meiner verfickten Vergangenheit und die damit zusammenhängende Scheiße zu beschäftigen.

    **********

    „Guten Abend Herr Westwood!, antwortete ich, „Es freut mich, dass Sie meine Anzeige gefunden haben. Wie kann ich Ihnen helfen?

    Mit völlig aufgebrachter, sich überschlagender Stimme erklärte Al Westwood:

    „Ich bin selbstständiger Aktienhändler, morgen ist einer der wichtigsten Tage an der Börse für mich, und keiner, ICH WIEDERHOLE, keiner meiner vier gottverdammten Scheißcomputer funktioniert mehr, und wenn das Problem nicht bis morgen Früh vor Börseneröffnung gelöst ist, bin ich morgen Nachmittag RUINIERT!"

    Willkommen im Club der Ruinierten!", dachte ich mir, „Von der eigenen Regierung verarscht, betrogen und im Stich gelassen. Von rechtsradikalen Hetzern der Medien und religiösen Fanatikern förmlich mit Scheiße beworfen...und hör auf mich anzubrüllen wie ein blöder Ochse, verdammte Scheiße...und ich muss damit aufhören so zu denken, weil ich sonst Gefahr laufe diese Gedanken einmal unabsichtlich auszusprechen."

    „Beruhigen Sie sich, Herr Westwood. Wir kriegen das schon wieder hin. Was war das letzte, was Sie an Ihrem Computer gemacht haben und wann?"

    Was folgte, war eine ca. 30-minütige Telefonanalyse. Danach war mir klar, dass sich Al Westwood beim unbedachten Öffnen eines E-mail-Anhangs einen aggressiven Computervirus eingefangen hatte, welcher mittlerweile seine gesamte Netzwerkkonfiguration und alle im Netzwerk eingebunden Computer lahm gelegt hatte.

    „Herr Westwood, das muss vor Ort erledigt werden. Wo genau wohnen Sie?", fragte ich.

    Wenige Minuten später war ich mit meinem Auto unterwegs nach Park Ridge, einem gut bürgerlichen Vorort von Chicago, unweit des O'Hare Flughafens und circa 40 km von meinem „Wohnklo" im südlichen Teil Chicagos entfernt.

    Obwohl es bereits November war, hatte es noch nicht geschneit. Ich nahm den Highway 90 und fuhr in nördlicher Richtung durch die eiskalte, windige Chicago-Nacht. Glücklicherweise war zu dieser Zeit wenig Verkehr und auch die Straßenbedingungen waren trotz der Jahreszeit ausgesprochen gut. Nach knapp 30 Minuten Fahrzeit wechselte ich auf den Highway 294, welcher mich direkt nach Park Ridge führen würde. Knappe 15 Minuten später bog ich bereits in die Stewart Avenue ein und näherte mich der Hausnummer 2236, wo mich Al Westwood bereits an der Tür empfing.

    „Ich kann Ihnen gar nicht sagen wie dankbar ich Ihnen bin, dass Sie gleich vorbeigekommen sind. Nennen Sie mich Al!", sagte er.

    „Keine Ursache Al! Am besten wir fangen gleich an.", entgegnete ich höflich.

    ...und ganz nebenbei, was für ein spezieller E-mail-Anhang war das, den wir geöffnet haben, huh!? Hoffentlich hast du nach dem Öffnen der Bildchen nicht vor Geilheit auf die Tastatur gewichst. Ich muss jetzt schließlich an der Tastatur arbeiten..."

    Al Westwood führte mich zu den vier verschiedenen Computer in seinem Haus. Die Wiederherstellung der kleinen IT-Umgebung war im Grunde reine Routine, wenn auch ausgesprochen zeitaufwändig. Kein Problem, welches ich nicht schon vorher mehrmals gelöst hatte, kein Virus, welchen ich nicht schon öfters von diversen Computern entfernt hatte.

    Nach wie vor war Al Westwood sichtlich aufgebracht und lief unruhig in seinem Arbeitszimmer auf und ab. Ich war bereits dabei Al's Computer hochzufahren und versicherte ihm, dass die Lösung des Problems nur eine Frage der Zeit war, was diesen jedoch nicht sichtlich beruhigte.

    „Oh mein Gott!, rief Al auf einmal, „Ich habe Ihnen ja noch gar nichts zu trinken angeboten! Was kann ich Ihnen denn bringen, Quentin?

    „Ein Kaffee wäre nicht schlecht.", antwortete ich lachend.

    „Zucker und Milch?", fragte Herr Westwood, als er bereits durch die Tür seines Arbeitszimmers verschwand.

    „Keinen Zucker, aber einen Schuss Milch bitte!", rief ich dem davoneilenden Aktienhändler hinterher.

    Wenig später kam er mit dem Kaffee zurück.

    „Hier, probieren Sie Quentin! Das ist Jamaika Blue Mountain Kaffee – eine wahre Delikatesse."

    Ich bedankte mich und atmete das köstliche Aroma des Kaffees ein. Genüsslich nahm ich einen Schluck. Al hatte recht, der Kaffee war wirklich eine Delikatesse!

    „Sie haben recht Al, das ist wirklich ein ausgezeichneter Kaffee! Al, ich kann Ihnen versichern, dass Ihr Computerproblem pünktlich zum Börsenstart morgen Früh gelöst ist. Sie können ganz entspannt sein!"

    Noch immer besorgt, aber nach meiner Zusicherung nun doch etwas erleichtert, sprach Al:

    „Quentin, ich lasse Sie am besten in Ruhe arbeiten und ziehe mich ins Wohnzimmer zurück. Bitte lassen Sie es mich wissen, wenn Sie irgendetwas brauchen."

    „Werde ich machen, sagte ich, „und keine Sorge, ich habe hier alles unter Kontrolle.

    Nachdem Al Westwood das Arbeitszimmer verlassen hatte, wandte ich mich wieder hochkonzentriert meiner Arbeit zu und genoss dabei den wohlschmeckenden Kaffee.

    Knappe fünf Stunden später lächelte ich zufrieden und klappte meinen Laptop zu. Mein Blick auf die Armbanduhr – 4:30 Uhr – verriet mir, dass ich etwas länger beschäftigt war, als ursprünglich gedacht, aber nichts desto trotz hatte ich das Problem – wie versprochen – pünktlich gelöst.

    Leise schlich ich mich ins Wohnzimmer, wo Herr Westwood Stunden zuvor eingedöst war. Durch ein leichtes „Knarken" im Holzboden wurde Al Westwood wach, als ich ins Zimmer trat. Ich gab ihm einige Momente, um sich zu sammeln.

    „Al, alle Ihre Computer und das Netzwerk sind komplett konfiguriert und funktionieren jetzt wieder einwandfrei. Sollte es wider Erwarten Probleme geben, rufen Sie mich an – jederzeit. Einem – hoffentlich – erfolgreichen Börsentag steht nichts mehr im Wege."

    Al Westwood atmete sichtlich erleichtert durch. Die blanke Panik, die ihm noch Stunden zuvor im Gesicht gestanden war, war verschwunden.

    „Ich kann Ihnen gar nicht genug danken, dass Sie das für mich so schnell und zuverlässig erledigt haben.", sagte er.

    Um 4:40 Uhr morgens nahm ich lächelnd den Scheck für meine Arbeit entgegen. $150 Stundenlohn, nachts und an Sonn- und Feiertagen, inklusive Kosten für An- und Rückfahrt. Ein Bruttoverdienst von gut $850. In seiner Dankbarkeit überreichte mir Al zusätzlich eine 500g-Packung Jamaikanischen Blue Mountain Kaffee, welchen ich gerne und hocherfreut entgegennahm.

    „Wie bereits gesagt Al, rufen Sie mich jederzeit wieder an, wenn Sie Computerprobleme haben, und seien Sie zukünftig sehr vorsichtig mit E-mails von Ihnen unbekannten Adressen. Im Zweifelsfall löschen Sie die E-mail lieber!"

    „Werde ich machen Quentin, vielen Dank nochmal. Und Sie können sich darauf verlassen, dass ich Sie wärmsten weiterempfehlen werde. Quentin, bitte lassen Sie mir einige Ihrer Visitenkarten hier."

    Nachdem ich Al einen Stapel Visitenkarten überreicht hatte, begleitete er mich zur Wohnungstür, wo er sich höflich von mir verabschiedete, und ich ihm abschließend nochmal viel Glück für den kommenden Börsentag wünschte.

    Kapitel 3

    Chicago, Spätherbst 2007, Montagmorgen

    ICH KÖNNTE EIN richtig fettes, ungesundes Frühstück vertragen", dachte ich mir, als ich mich kurze Zeit später auf dem Rückweg von meinem nächtlichen Arbeitseinsatzes befand. Auf dem Hinweg hatte ich ein Denny's Restaurant bemerkt, welches jetzt das Ziel meiner Begierde war.

    Schinkenspeck, Kartoffelröstis, Spiegeleier – genau was ich jetzt brauche – Frühstück! Eines der letzten Dinge, auf die man in diesem Scheißland noch stolz sein kann!"

    Obwohl ich mich üblicherweise äußerst bewusst und gesund ernährte, gönnte ich mir zwischenzeitlich immer wieder mal den Luxus eines ungesunden „All American Style"-Frühstückes. Das vom fetten Frühstück auftretende schlechte Gewissen, beruhigte ich dann üblicherweise durch eine Erhöhung meines wöchentlichen Sportpensums. Außerdem, bei knapp 1,85 Meter Körpergröße und 95 Kilo Gewicht, war ich der Meinung, dass ich mir ein ungesundes Frühstück problemlos leisten konnte.

    Ich fuhr vom Highway ab und steuerte das besagte Restaurant an. Wenig später, gegen 5 Uhr morgens, betrat ich das noch fast menschenleere Restaurant. Die „Friedhofsschicht" dort blickte sicherlich schon ihrem wohl verdienten Feierabend entgegen.

    „Guten Morgen, Willkommen bei Denny's! Ich heiße Angelina und bin Ihre Bedienung. Wo möchten Sie sitzen?", fragte mich eine außerordentlich höfliche Stimme.

    Üblicherweise waren die Jobs der Bedienungen und Grüßer zweigeteilt, jedoch übernahm in der Nachtschicht die anwesende Bedienung beide Aufgaben.

    Ich nahm das strahlende Lächeln von Angelina nur im Unterbewusstsein wahr und entgegnete:

    „Wo immer es für Sie am einfachsten ist."

    „Das lässt sich einrichten. Bitte folgen Sie mir!", sagte Angelina und zwinkerte mir freundlich zu.

    Ich folgte der Bedienung und driftete mit meinen Gedanken und meinem Blick etwas ab. Mein Blick stoppte am unglaublich wohl geformten Hintern von Angelina.

    Was für ein Prachtarsch!", dachte ich mir im Unterbewusstsein.

    Meine Gedanken wanderten dann weiter, mein Blick ob dieser visuellen Versuchung jedoch nicht. Es war wohl nur Zufall, dass ich aus meiner „Trance" aufwachte, kurz bevor Angelina sich umdrehte, mir mit einem strahlenden Lächeln meinen Platz zuwies, und mir die Speisekarte überreichte.

    Nach einem kurzen Blick in die Speisekarte bestellte ich mein Frühstück, genau so, wie ich es mir kurz zuvor gedanklich ausgemalt hatte. Orangensaft, Toast, Spiegeleier, Kartoffelrösti, Schinkenspeck und Frühstückswürstchen. Allein beim Gedanken daran, lief mir bereits das Wasser im Munde zusammen.

    Nach meiner Bestellung erwischte ich mich dabei, wie ich der fortlaufenden Bedienung schon wieder auf den Hintern starrte.

    Selber schuld Angelina, was hast' auch so ein geniales Kunstwerk", dachte ich mir selbstgerecht. Ich fühlte mich etwas schuldig und schamlos und nahm mir deshalb vor, Angelina nicht mehr auf ihren Po zu glotzen.

    Am Schluss sitze ich sonst noch triefend und sabbernd da und schau genau so aus, wie dieses charakterlose, unmenschliche Stück Scheiße damals."

    ...damals...Irak, verfickter Irak..."

    ...CAPTAIN! VERDAMMTE SCHEIßE, das sind unsere eigenen Leute, das sind unsere eigenen Leute die auf uns feuern. Jetzt haben sie noch zusätzlich das Feuer aus zwei Helikoptern auf uns eröffnet!"

    ...Black Krypton Einheit, das ist Captain Saturday der US Army! Stellen Sie das Feuer ein, Sie feuern auf unsere Leute! BLACK KRYPTON EINHEIT! STELLEN SIE DAS FEUER EIN, SIE SCHIEßEN AUF EINE EINHEIT DER U.S. ARMY!"

    SCHEIßE SCHEIßE SCHEIßE! Captain, diese Arschlöcher sind voll ausgerastet, den Sergeant hat's erwischt, Captain, die machen uns alle, wir werden hier..."

    „SCHEPPER!"

    Ein lautes Scheppern riss mich schnell und zuverlässig aus meinem „Flashback", und ich benötigte einige Momente, um gedanklich wieder in der Gegenwart zu landen.

    Neben mir kniete bereits Angelina und sammelte die ersten Scherben auf. Sie blickte auf und muss meinen offensichtlich schockierten Gesichtsausdruck gesehen haben. Dass dieser Blick nichts mit ihrem Missgeschick zu tun hatte, sondern mit meiner Erinnerung an die Vergangenheit, konnte sie natürlich nicht wissen.

    Während Angelina die Scherben und Reste des Frühstückes aufsammelte, entschuldigte sie sich bei mir:

    „Es tut mir so leid. Mir ist das Tablett mit Ihrem Frühstück hinunter gefallen. Ich lass sofort ein neues Frühstück machen, ich..."

    Ich konnte förmlich hören, wie Angelina still und leise vor sich hinfluchte. Ihre Verlegenheit über ihr „Missgeschick", welches in meinen Augen keines war, war allgegenwärtig. Ich erhob mich von meinem Stuhl, kniete mich neben Angelina auf den Boden und legte behutsam meine Hand auf ihre Schulter, um ihre Aufmerksamkeit zu erlangen. Angelina blickte auf und offenbarte mir einen tiefen Blick in ihre wunderschönen, blauen Augen. Ich lächelte freundlich und sagte:

    „Hey, es ist nur ein heruntergefallenes Tablett. Ich kann mir im Moment nichts Einfacheres vorstellen, als ein paar Scherben aufzusammeln – und mein Frühstück."

    Dann zwinkerte ich Angelina aufmunternd zu und half ihr die Scherben und Überreste meines Frühstückes aufzusammeln.

    „Ich heiße Quentin!", sagte ich mit einem freundlichen Gesichtsausdruck und freute mich, als ich Angelinas Lächeln zurückkommen sah.

    „Es tut mir wirklich leid, Quentin! Ich war einen Moment unachtsam. Bitte, setz dich wieder hin und lass mich das hier aufsammeln."

    „Keine Chance!, entgegnete ich, „Ich bestehe darauf zu helfen.

    Angelina schien sichtlich erleichtert, als sie erkannte, dass ich über ihren Lapsus nicht verstimmt war und sammelte zusammen mit mir die Scherben und Essensreste auf.

    Zehn Minuten später servierte mir Angelina das „Ersatzfrühstück", mit einer doppelt so großen Portion, wie normalerweise üblich. Ich bedankte mich, atmete die köstlich aufsteigenden Dämpfe meines Frühstückes tief ein und grinste zufrieden.

    „Lass es dir schmecken! Und entschuldige bitte nochmal das Malheur von vorhin."

    „Überhaupt kein Problem!, antwortete ich, „Dein sympathisches Lächeln entschädigt für alles, wobei es an und für sich nichts gibt, für das ich entschädigt werden müsste. Und vielen Dank für die Extraportion, die du ganz offensichtlich dazu gegeben hast.

    „Oh, gar kein Problem! Es ist eigentlich keine Extraportion, sondern das Frühstück, das wir zusammen vom Boden aufgesammelt haben."

    Ob Angelinas Scherzes musste ich laut loslachen.

    „Genieß dein Frühstück Quentin, hast lange genug darauf warten müssen."

    Ich nahm mein Besteck und schnitt durch den Dotter des ersten Spiegeleies. Das dickflüssige Eigelb lief aus und verteilte sich auf dem Teller. Ich lud einen Bissen Eiweiß und Eigelb auf meine Gabel und häufte zusätzlich ein paar in Eigelb getränkte Kartoffelröstis dazu. Langsam führte ich die Gabel mit meiner kulinarischen Kreation zu Munde, und begann genüsslich zu kauen. Anschließend genehmigte ich mir ein Stückchen Frühstückswurst und Schinkenspeck. Den „Rundgang" durch die Vielfältigkeit meines Frühstückes, beendete ich mit einem Stückchen Toast, welches ich zuvor leicht in das ausgelaufene Eigelb getunkt hatte. Ich aß mein Frühstück nicht, ich zelebrierte es förmlich.

    Angelina stand etwas abseits an der Küchentheke und bewunderte schmunzelnd meine „Frühstücks-Zelebration". Fasziniert beobachtete sie, wie ich teilweise mit geschlossenen Augen, und immer wieder tief durchatmend, meine Mahlzeit genoss. Sie beobachtete mich noch eine Weile und begann dann, die baldige Schichtübergabe im Restaurant vorzubereiten.

    Gute 25 Minuten später, nachdem der letzte Bissen in meinem Mund verschwunden war, legte ich das Besteck weg und lehnte mich genüsslich zurück. Kurz darauf brachte Angelina die Rechnung vorbei.

    „Deinem relaxten Gesichtsausdruck entnehme ich, dass es dir geschmeckt hat?"

    „Oh ja, es war ausgezeichnet!"

    „Quentin, ich möchte nicht drängen, aber meine Schicht endet gleich, und ich müsste bitte abkassieren, bevor ich gehen kann."

    „Natürlich, gar keine Frage."

    Angelina legte die schwarze Mappe mit der Rechnung auf den Tisch und räumte das Geschirr ab. Ich steckte meine Kreditkarte in die Mappe und gab sie Angelina, als sie kurz nach dem Abräumen wieder vorbeikam. Zwei Minuten später brachte sie die Mappe mit dem auszufüllenden Kreditkartenbeleg zurück.

    „Quentin, vielen Dank für deinen Besuch bei Denny's, und ich wünsche dir eine angenehme Woche!"

    „Vielen Dank Angelina, das Gleiche wünsche ich dir auch!"

    Arbeit getan, geniales Frühstück und die Erinnerung an eine bildhübsche Lady, die jetzt deinen Namen kennt. Was bist du doch für ein Held!", dachte ich mir selbstironisch.

    Selbstironie – eine ausgezeichnete Methode, sich selbst zum Lachen zu bringen, welche ich schon immer sehr gut beherrschte und nur allzu oft benutzte. Ich unterschrieb und vervollständigte den Kreditkartenbeleg. Bei der Zeile „Trinkgeld" fügte ich einen ausgesprochen üppigen Betrag ein. Kurz darauf holte Angelina die Mappe ab und wünschte mir nochmal eine angenehme Woche. Ich wünschte ihr ebenfalls eine angenehme Woche und bedankte mich abermals für ihren zuvorkommenden Service.

    Ich blieb noch eine Weile sitzen und trank mein Glas Orangensaft zu Ende. Insgeheim hoffte ich, mir Angelinas angenehmes und sympathisches Erscheinungsbild noch sehr lange in Erinnerung halten zu können.

    Na ja, so lange wie du ihr auf den Hintern gestarrt hast, da müsste sich dieses Bild eigentlich auf deiner Hirnwand eingebrannt haben.", dachte ich mir – wiederum leicht selbstironisch.

    Gut 15 Minuten später trottete ich zufrieden hinaus zu meinem Auto. Es war noch dunkel, und der für Chicago typische, eiskalte Wind peitschte mir garstig ins Gesicht. Zügig stieg ich in meinen Wagen und startete den Motor. Ich verweilte noch einige Minuten auf dem Parkplatz und wartete darauf, dass die warme Heizluft meine beschlagenen Scheiben freimachte.

    Als ich wenig später vom Parkplatz nach links in die Straße abbiegen wollte, sah ich zu meiner rechten Seite, 30 Meter entfernt, eine leicht beleuchtete Bushaltestelle, und davor eine – mir bekannte – sichtlich fröstelnde Person, die eng an die Wartebucht gepresst, Schutz vor dem frostigen Wind suchte. Ich steuerte mein Fahrzeug auf die Bushaltestelle zu, rollte mein Fenster herunter und fragte lächelnd:

    „Taxi gefällig?"

    Schlagartig griff die Person in ihre Manteltasche, schaute bissig und entgegnete:

    „NEIN DANKE! Ich...Quentin!?"

    Als Angelina mich erkannte, verflog ihr aggressiver Blick und ein angenehmes, der Kälte trotzendes, warmherziges Lächeln legte sich auf ihr bildhübsches Gesicht. Freudig sagte sie:

    „Tut mir leid Quentin, ich habe dich nicht gleich erkannt. Ich bin es gewohnt, ständig von irgendwelchen Abschaum angesprochen zu werden. Deshalb hatte ich schon mal vorsorglich zu meinem Pfefferspray in der Manteltasche gegriffen!"

    Ich lächelte und entgegnete freundlich:

    „Das ist verständlich. Außerdem kann man in dieser Welt nicht vorsichtig genug sein. Kann ich dich wohin fahren?"

    „Quentin, das ist ausgesprochen aufmerksam von dir, aber ich möchte dir keine Umstände machen."

    „Angelina, es wäre mir eine Ehre! Außerdem kann ich es nicht zulassen, dass du dir hier in der Kälte deinen hübschen, wohlgeformten...Scheiße ...ah, ähem, ja...hübschen Hintern abfrierst."

    Uh oh", dachte ich mir, „na jetzt hast' dich schön verplappert. Peinliche Scheiße!"

    Ein schelmisches Grinsen machte sich auf Angelinas Gesicht breit. Ganz offensichtlich war ihr nicht entgangen, dass meine letzte Bemerkung nicht unbedingt so geplant war, und peinlich berührt ob meiner Bemerkung, sank ich tief in meinen Autositz. Angelina beugte sich zum offenen Seitenfenster herein und sprach mit leicht angehauchter Stimme:

    „Na dann ist es ja gut, dass du meinen Hintern im Restaurant so gut beobachtet hast. Falls ich ihn mir wirklich abfrieren sollte, kannst du ihn dann dem Wiederherstellungs-Chirurgen gut beschreiben!"

    Ach du große Scheiße! Das wird ja jetzt immer noch peinlicher!"

    Die Erkenntnis, dass Angelina gemerkt hatte, wie pervers ich ihr auf den Hintern gestarrt hatte, ließ mir das Adrenalin durch meinen Körper schießen, und ich konnte förmlich fühlen, wie meine Körpertemperatur trotz der eisigen Kälte schlagartig anstieg. Ich rutschte jetzt noch tiefer in meinen Sitz hinein und hoffte auf das berühmte schwarze Loch, in das ich hätte abtauchen und verschwinden können.

    Regungslos starrte ich nach vorne. Aus meinem Augenwinkel sah ich Angelinas lachenden Gesichtsausdruck, der mir verriet, dass sie ganz offensichtlich ausgesprochen amüsiert war. Sie beugte sich jetzt noch weiter ins Fenster herein und küsste mich – zu meiner großen Überraschung – selbstsicher auf die Wange. Danach lief sie ums Auto herum, öffnete die Beifahrertür und stieg ein.

    Ich war noch immer zu keiner rationalen Handlung, geschweige denn einer verbalen Äußerung fähig und starrte völlig perplex in die Ferne. Mit freundlich sanfter Stimme fragte mich Angelina:

    „Soll vielleicht besser ICH fahren?"

    Kapitel 4

    Fresno, Kalifornien, Sommer 1969

    DIE KLEINE MIRIAM stand im Badezimmer, betrachtete sich im Spiegel und sagte:

    „Amber, ich bin viel hübscher als du!"

    „Miriam!, sagte Amber, „Wir sind Zwillingsschwestern, wir sehen beide genau gleich aus!

    „Das stimmt nicht, ich bin viel eleganter als du! Das sagen auch unsere Schulfreundinnen!", entgegnete Miriam schroff.

    „Miriam, du willst immer nur die Erste, Beste, Schönere und was weiß ich noch alles sein. Und unsere Schulfreundinnen sagen überhaupt nicht, dass du viel eleganter bist!"

    „Doch, das sagen sie wohl!", behauptete Miriam.

    **********

    Miriam und Amber waren eineiige Zwillingsschwestern. Jedoch waren sie, trotz ihrer äußerlichen Ähnlichkeit, in ihren Wesen grundlegend verschieden.

    Während Amber eher ruhig und bescheiden war, war Miriam ein wesentlich aufgeweckterer, wenn nicht sogar dominanter Typ. Zudem war sie ausgesprochen manipulativ und egoistisch. Beim gemeinsamen Abendessen forderte Miriam ständig, zuerst ihren Teller serviert zu bekommen. Ihre Eltern erklärten ihr dann jedesmal, dass sie ihren Teller täglich abwechselnd mit Amber einmal zuerst, und dann als Zweite bekommen würde. Immer wenn Miriam ihren Teller nach Amber bekam, war sie sichtlich beleidigt.

    Rick und Heather, die Eltern der beiden 13-jährigen Zwillingsschwestern, vermuteten, dass Miriams ständiger Drang bevorzugt zu werden, etwas mit der Geburtenfolge zu tun haben musste. Amber war die Erstgeborene. Sie tat sich in der Schule beim Lernen wesentlich leichter als Miriam und sie hatte auch durchgehend die besseren Noten. Jedoch machte es ihr ruhiges und besonnenes Wesen schwieriger für sie, schnell Freundschaften zu schließen und Anschluss zu finden. Miriam dagegen, wusste sehr gut mit Anderen umzugehen. Durch ihre manipulativ aggressive Art, konnte sie sich unter Gleichaltrigen, und weitgehend auch Älteren, immer gut in den Mittelpunkt stellen. Oft kompensierte sie ihren Frust über schlechtere Schulnoten dadurch, indem sie Amber hinter ihrem Rücken – bei ihren Schulfreundinnen – schlecht machte.

    Amber war zu gutherzig, um bei ihrer Schwester solch eine charakterliche Verfehlung nur zu vermuten. Im Gegenteil, Amber war immer bemüht ihrer Schwester beim Lernen zu helfen. Jedoch machte dies Miriam nur noch eifersüchtiger, als sie es ohnehin schon war.

    Rick und Heather waren ausgesprochen gute und liebevolle Eltern, welche ihre beiden Töchter immer gleichwertig behandelten. Natürlich mussten sie Miriam gegenüber öfters erklären, dass sie nicht immer die Erste bei allem sein kann, aber sie taten dies stets mit ausgesprochener Sympathie und Liebe.

    **********

    „Zeit zum Schlafengehen, Prinzessinnen!, sagte Heather, als sie ins Zimmer kam, um ihre beiden Töchter „schlaffertig zu machen. „Morgen ist ein großer, aufregender Tag für euch. Da müsst ihr gut ausgeruht sein!"

    Morgen stand ein Schulausflug zum Yosemite Nationalpark an, auf welchen sich Amber und Miriam schon seit langem freuten.

    Rick und Heather legten großen Wert darauf, ihren Töchtern die Schönheiten der Natur nahe zu bringen und nutzten jede Möglichkeit zu diversen Ausflügen. Der nicht allzu weit entfernte Yosemite Nationalpark war schon öfters das Ausflugsziel der jungen Familie gewesen. Dennoch war ein Schulausflug dorthin viel aufregender und für Miriam und Amber eine ganz neue Erfahrung.

    Heather stellte sicher, dass sich ihre beiden Lieblinge die Zähne geputzt hatten und „verfrachtete" sie liebevoll in ihre Betten. Sanft deckte sie die beiden zu, strich ihnen zärtlich über die Köpfe und küsste sie.

    „Schlaft schön und träumt was Süßes!, sagte Heather, „Daddy kommt auch noch gleich, um gute Nacht zu sagen.

    Kurze Zeit später schliefen Miriam und Amber in freudiger Erwartung des morgigen Tages friedlich ein.

    Da die Fahrt mit dem Schulbus zum Nationalpark gute zwei Stunden dauern würde, begann der nächste Tag für Miriam und Amber früher als normal. Um Sechs Uhr morgens weckte Heather ihre beiden Töchter sanft aus ihren Träumen. Die Aufregung und Begeisterung, ob des anstehenden Ausflugs war groß. Während Amber und Miriam mit ihrem Vater am Frühstückstisch saßen und ihre Cornflakes aßen, bereitete Heather die Ausflugsverpflegung vor.

    Miriam beendete ihr Frühstück und rief laut:

    „Erste! Ätsch Amber, ich gehe als Erste ins Badezimmer und du musst warten!"

    Dann legte sie ihren Löffel aus der Hand und sauste los. Rick blinzelte seiner Tochter Amber zu und sagte:

    „Keine Sorge Schatz, wir haben genug Zeit!"

    Amber lächelte und aß in Ruhe ihr Frühstück zu Ende. Etwa 30 Minuten später warden die beiden Kinder „abmarschbereit" für ihren großen Tag.

    „Also gut, Prinzessinnen!, sagte Heather, „Hier ist eure Verpflegung für den Tag. Daddy fährt euch zur Schule, und ich hole euch heute Abend dann ab.

    Heather beugte sich hinunter, küsste ihre beiden Töchter und sagte:

    „Viel Spaß ihr beiden, vertragt euch!"

    „Auf geht’s!, sagte Rick, „Euer Ausflug hat begonnen!

    Rick umarmte Heather und verabschiedete sich mit einem Kuss. Danach lachte er und rief den beiden Kindern zu:

    „Schnell, schnell, wer als Letzter am Auto ist, ist eine lahme Ente!"

    Amber war bereits etwas wacher als Miriam und rannte sofort los. Lachend klatschte sie ihre Hand an das Auto und rief:

    „Erste!"

    Miriam intervenierte sofort:

    „Das ist überhaupt nicht fair! Du bist viel früher losgelaufen!"

    „O.K.!, sagte Rick, „Hiermit erkläre ich euch beide zum Sieger. Kein Grund zum Streiten ihr beiden. Vertragt euch!

    Als Rick die beiden um Sieben Uhr an der Schule ablieferte, waren viele der anderen Kinder schon dort. Die Freude auf den anstehenden Ausflug lag bereits förmlich in der Luft.

    „Tja meine beiden Lieblinge. Ihr werdet einen wunderschönen Tag erleben. Habt Spaß und passt gegenseitig aufeinander auf!"

    Rick half den beiden aus dem Auto, küsste sie und gab ihnen ihre Brotzeittüten.

    „Ich liebe euch!", rief er seinen Töchtern hinterher, als diese bereits freudig zu den anderen Kindern liefen.

    „Ich liebe dich auch Daddy!, entgegnete Amber, während Miriam nur ein kurzes „Ja ja vor sich hinmurmelte.

    Während der 2-stündigen Busfahrt hatten die Kinder sehr viel Spaß – abgesehen von Miriam. Diese hatte bereits seit längerem ein Auge auf Jason geworfen und ließ keine Gelegenheit aus, sich ihm gegenüber in den Vordergrund zu stellen. Allerdings zog es Jason während der Fahrt vor, sich angeregt mit Amber zu unterhalten, was Miriam sichtlich ein Dorn im Auge war. Miriam warf Amber einen bösen Blick nach dem anderen zu. Amber jedoch, unterhielt sich viel zu angeregt mit Jason und seinen Freunden, und nahm die Eifersucht ihrer Schwester nicht wahr. Sie genoss die Busfahrt und die Aufmerksamkeit, die ihr zu Teil wurde. Miriams Wut und Eifersucht hingegen, wuchs von Minute zu Minute.

    Diese gemeine Zicke", dachte sich Miriam wutschnaubend, „das werde ich ihr heimzahlen!"

    Als die Ausflugsgruppe um Neun Uhr im Nationalpark ankam, warteten bereits zwei Parkranger, welche die Gruppe zusammen mit ihren Lehrern betreuen würde.

    Entlang eines Gebirgsflusses wanderte die Ausflugsgruppe einen Pfad nach oben. Höhepunkt des Aufstieges würde das Mittagspicknick direkt neben einem der zahlreichen Wasserfälle sein. Vor dem Aufstieg erklärten die Ranger wie wichtig es ist, dass immer zwei Kinder gegenseitig aufeinander aufpassten. Obwohl die Wanderwege sehr sicher und übersichtlich seien, sei man immer noch mitten in der Natur mit zahlreichen Gefahren.

    Die Lehrer teilten die Kinder paarweise einander zu und belehrten sie, gegenseitig auf sich aufzupassen, und sich sofort zu melden, falls der jeweilige Wanderpartner aus irgendwelchen Gründen „verloren" ginge. Es war keine Überraschung, dass Amber und Miriam einander zugeteilt wurden. Es schien ein ungeschriebenes Gesetz zu sein, bei solchen Anlässen immer Geschwister einander zuzuteilen.

    Nach wie vor aufgebracht und vor Wut förmlich schäumend, giftete Miriam:

    „Du brauchst dir gar nichts darauf einzubilden, dass Jason die ganze Zeit mit dir geredet hat, Amber! Er mag nämlich mich viel lieber!"

    „Wenn er dich so gerne mag, warum hat er sich dann ständig mit mir unterhalten, und nicht mit dir?", fragte Amber spöttisch.

    „Ich weiß, dass er mich viel lieber mag, weil er es mir gesagt hat. Du kannst ihn ja fragen, wenn du dich traust!"

    „Du bist eine Lügnerin Miriam, du bist ja nur eifersüchtig auf mich!"

    Miriam stichelte noch etwas weiter, jedoch wurde ihre Boshaftigkeit von Amber einfach ignoriert. Im Laufe der Wanderung wurde dann auch Miriam – zumindest äußerlich – etwas ruhiger, und nach der Hälfte des Aufstieges schien jetzt sogar sie, den herrlich sonnigen Tag und die Natur zu genießen.

    Die Parkranger legten immer wieder kleine Pausen ein, um der Gruppe die Schönheiten der Natur zu erläutern. Um circa 11:30 Uhr kam die Wandergruppe zum geplanten Mittagspicknick am Aussichtspunkt an. Von hier konnte man sehr gut die majestätischen Berge des Nationalparks bewundern.

    Etwa 100 Meter zur Linken rauschte ein imposanter Wasserfall in die Tiefe, während zur Rechten ein kleines Waldgebiet mit steilen und steinigen Abhängen lag. Der Aussichtspunkt war umrandet von hüfthohen Felsbrocken, welche den Übergang von der sicheren Umgebung zum gefährlichen Terrain der Natur markierten. Obwohl der Aussichtspunkt nicht zu groß war, konnte man trotzdem aufgrund der zahlreichen Plateaus und vielen Felsbrocken die Übersicht leicht verlieren.

    „Hört gut zu Kinder!, sagte Frau Kenworth, eine der Lehrerinnen. „Wir machen jetzt hier unser Mittagspicknick. Anschließend können wir noch alle die wunderschöne Aussicht genießen. Was sehr wichtig ist – bitte bleibt innerhalb der Begrenzung des Aussichtspunktes. Ihr könnt die Grenze sehr gut an den großen Steinen erkennen. Und denkt bitte daran, nie euren Wanderpartner aus den Augen zu lassen!

    Die Schulkinder saßen in kleinen Gruppen zusammen und genossen ihre Brotzeit. Sichtlich gestärkt von der Mahlzeit wurden die Kinder jetzt wieder etwas aktiver. Sie rannten innerhalb des Aussichtspunktes umher und wurden es nicht müde, sich gegenseitig auf immer neue Entdeckungen aufmerksam zu machen.

    Amber saß allein etwas abseits auf einem der Begrenzungsfelsen und genoss die Aussicht auf den Wasserfall, bis auf einmal eine schrille, begeisterte Stimme sie aus ihrer Ruhe riss:

    „Amber, Amber, komm schnell, Jason hat mich geschickt. Er will dir was ganz Tolles zeigen. Du musst unbedingt mit mir mitkommen!"

    Amber freute sich, dass Jason ihr etwas zeigen wollte und rannte der vorauseilenden Miriam zur gegenüber liegenden Seite des Aussichtspunktes hinterher. Dort angekommen, schaute sich Miriam vorsichtig um, um zu sehen ob sie jemand beobachtet hatte.

    „Amber! Jason ist dort im Wald. Komm mit, ich bring dich hin!"

    „Miriam, das ist viel zu gefährlich. Außerdem hat uns Frau Kenworth verboten hinter die Begrenzungsfelsen zu gehen."

    „Verboten, verboten – du bist einfach ein Angsthase! Ich habe Jason ja gleich gesagt, dass du dich nicht trauen würdest mitzukommen. Dann gehe ich eben alleine und erzähle allen, was du für ein Feigling bist!"

    Miriam huschte zwischen den Felsen hindurch und rannte zum angrenzenden Waldstück. Amber blickte etwas verunsichert umher, schaute sich vorsichtig um und entschied sich dann, ihrer Zwillingsschwester hinterherzulaufen.

    Miriam hatte darauf spekuliert, dass Amber letztendlich doch mitkommen würde. Nur allzu gut wusste sie, wie sie ihre gutherzige Zwillingsschwester manipulieren konnte.

    „Miriam, lauf nicht so schnell!, rief Amber der davoneilenden Miriam hinterher, „Hier ist alles sehr steil und steinig.

    „Sei nicht so ein Mama-Baby Amber, Jason wartet schon."

    Die beiden rannten das abgründige und steinige Waldgebiet hinunter und kamen jetzt dem dahinter liegenden steilen Abhang, aus dem vereinzelnd Bäume empor ragten, gefährlich nahe. Miriam trat ganz nah an den Abgrund heran und zeigte mit dem Finger in Richtung einer der Bäume.

    „Dort, dort unten auf dem Baum sitzt Jason. Er hat ein Vogelnest mit Eiern gefunden. Das will er dir zeigen. Komm her! Schau! Dort unten ist Jason."

    Miriam winkte freudig hinab. Amber tippelte sehr vorsichtig und etwas verunsichert an den Abgrund heran und blickte hinunter.

    „Wo ist er? Ich kann ihn nicht sehen!", sagte Amber.

    Miriam trat jetzt etwas zurück und deutete mit ihrem Arm über Ambers Schulter zu einem Baum, der gute 40 Meter entfernt aus dem Abgrund empor ragte.

    „Dort unten Amber, du musst genau schauen. Siehst du ihn hochwinken?"

    Amber kniff ihre Augen zusammen und versuchte Jason auszumachen.

    „Ich kann ihn nicht entdecken, Miriam, wo genau..."

    „WHOOOM!"

    Ein dumpfer, brachialer Schlag ertönte und Ambers Blickfeld wurde schwarz. Sie kippte kopfüber und reaktionslos in den gut 100 Meter tiefen, steinigen Abhang. Ihr kleiner Körper überschlug sich in alle Richtungen und schmetterte dabei erbarmungslos gegen mehrere Felsbrocken. Grauenvolle Geräusche vom Krachen und Zerschmettern ihrer Knochen hallten durch den Abhang. Momente später kam Ambers lebloser Körper am Ende des Abgrundes langsam zum Liegen, und schlitterte an das steinige Ufer des angrenzenden Gebirgsflusses heran. Aus ihrem grauenvoll zerschundenen Körper lief aus mehreren klaffenden Wunden das Blut in Strömen und sickerte in das Flusswasser. So unaufhaltsam, wie der Fluss das Blut fortspülte, so unaufhaltsam schien der letzte Funken Leben Ambers kleinen Körper zu verlassen.

    Miriam hatte Ambers Absturz mit einem eiskalten und regungslosen Gesichtsausdruck verfolgt. In ihren Händen hielt sie noch immer den blutigen Stein, mit dem sie kurz zuvor Ambers Schädel zertrümmert hatte. Vor ihrer teuflischen, sinistren Tat hatte sie sich umgeschaut, um sicherzugehen, dass sie von niemandem beobachtet wurde. Sie blickte sich jetzt nochmal kurz um, und schaute dann wieder auf Amber hinunter, deren regungsloser Körper am steinigen Ufer lag. Auf Miriams Gesicht machte sich nun ein genüssliches, zufriedenes Grinsen breit, und sie warf den blutigen Stein den Abgrund hinunter.

    So meine liebe Schwester. Du wirst mir nie wieder in die Quere kommen. Weder daheim, noch in der Schule, noch sonst irgendwo!"

    Miriam trat vom Abgrund zurück und fing künstlich an zu weinen. Dann rannte sie, so schnell wie sie konnte, zum Aussichtspunkt zurück.

    Siehst du Amber, ich renne zurück, und du wirst bestimmt nicht

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