Das Leben danach: Der Stein der Veränderung
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Über dieses E-Book
Einige Jahre verbringt er bei einem Mönch in einer einsamen Fel-senhöhle, bis er schließlich seinen eigenen Lebensweg erkennt und den Traum seiner Kindheit wieder findet: Er hat gelebt, denn er hat einmal selbstlos geliebt.
Die mysteriösen Ereignisse in Thailand wiederholen sich beim Schreiben dieses Buches auf Kreta. Der Autor erfährt, wie schnell aus purer Phantasie bittere Wirklichkeit werden kann.
Jürgen Hogeforster
Jürgen Hogeforster wurde 1943 am linken Niederrhein geboren. Nach einer Ausbildung und Tätigkeit als Landwirt, einem Ingenieurstudium, Studium der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften sowie Promotion hat er bis heute sieben ganz unterschiedliche Berufe ausgeübt und immer Berufung gefunden. Daneben bezeichnet er sich als Erzähler von Märchen für Erwachsene. Jürgen Hogeforster ist nebenberuflich journalistisch tätig, gestaltete und moderierte eine monatliche Fernsehsendung und hat zahlreiche Fachbücher und verschiedene Erzählungen und Romane publiziert.
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Buchvorschau
Das Leben danach - Jürgen Hogeforster
DAS LEBEN DANACH
ODER
DER STEIN DER VERÄNDERUNG
Das Buch
Ein Vorstandsmitglied einer großen deutschen Bank gerät nach den Terroranschlägen am 11. September 2001 in eine Demonstration. Eine junge Frau drückt ihm einen Stein in die Hand und fordert ihn auf: „Wenn du ohne Schuld bist, dann werfe diesen Stein auf mich." Nachdem diese Szene im Fernsehen ausgestrahlt wird, überschlagen sich die Ereignisse. Bereits wenige Tage später findet der Banker sich in Thailand wieder. Doch auch hier holt ihn seine Schuld ein.
Einige Jahre verbringt er bei einem Mönch in einer einsamen Felsenhöhle, bis er schließlich seinen eigenen Lebensweg erkennt und den Traum seiner Kindheit wieder findet: Er hat gelebt, denn er hat einmal selbstlos geliebt.
Die mysteriösen Ereignisse in Thailand finden eine Fortsetzung beim Schreiben dieses Buches auf Kreta und es zeigt sich, wie schnell aus purer Phantasie bittere Wirklichkeit werden kann.
Der Autor und der Graphiker
Bis auf ein Telefonat zu Beginn ihrer Arbeiten machen sich Autor und Graphiker an verschiedenen Orten zeitgleich ans Werk, ohne dass der Autor die Graphiken und ebenso der Graphiker die Texte kennt. Und doch passen beide Werke auf so wundersame Weise zusammen, als wären ihre Köpfe drahtlos miteinander verbunden.
Der Autor Jürgen Hogeforster wurde 1943 am linken Niederrhein in der Nähe der holländischen Grenze geboren. Nach einer Ausbildung und Tätigkeit als Landwirt hat er bis heute sieben ganz unterschiedliche Berufe ausgeübt und in jedem Berufung gefunden. Daneben bezeichnet er sich als Erzähler von Märchen für Erwachsene. Jürgen Hogeforster ist nebenberuflich journalistisch tätig, gestaltet und moderiert eine monatliche Fernsehsendung, in der er auch interessante Bücher vorstellt, und hat zahlreiche Fachbücher und verschiedene Erzählungen und Romanen publiziert.
Der Graphiker und Buchillustrator Horst Wolniak aus Hamburg hat zusammen mit Jürgen Hogeforster verschiedene Bücher gestaltet, u. a. Jakobs Wissen, Vertrauen, Sternenhöhlen und Langsam schneller sein. 2004 ist von Horst Wolniak das Werk erschienen „Die Geschichte des Handwerks", das besonders eindrucksvoll sein großartiges graphisches Vermögen zum Ausdruck bringt.
Inhaltsverzeichnis
WER UNTER EUCH OHNE SÜNDE IST, DER WERFE DEN ERSTEN STEIN
DER GERECHTE MUSS VIEL LEIDEN
IM ANFANG WAR DER LOGOS - DAS WORT, UND DAS WORT WAR BEI GOTT
WIE UNERFORSCHLICH SIND SEINE WEGE!
WIR LEIDEN MIT RECHT, DENN WIR EMPFANGEN, WAS UNSERE TATEN VERDIENEN
DIE RACHE IST MEIN, SPRICHT DER HERR
DIE KRAFT KOMMT IN DER SCHWACHHEIT ZUR VOLLENDUNG
DES GESETZES VOLLE ERFÜLLUNG IST ALSO DIE LIEBE
DENN WO DEIN SCHATZ IST, DA WIRD AUCH DEIN HERZ SEIN
Seltsam ist Prophetenlied, doppelt seltsam, was geschieht
Von Jürgen Hogeforster sind weitere Erzählungen und Romane erschien:
Die Ringe des Lebens
Die Geistlosigkeit der Medien
Utopia 2015 – Zukunft ist jetzt
Langsam schneller sein Auf dem Pfad der Liebe
Jakobs Wissen
Spiel des Lebens Adler, Narr und Schmetterling
Wachstum ohne Grenzen
Die Versuchung des Goldfuchs
WER UNTER EUCH OHNE SÜNDE IST, DER WERFE DEN ERSTEN STEIN
Das hat es seit Jahren, gar Jahrzehnten nicht mehr gegeben! Mitten an einem Werktag um fünfzehn Uhr saß ich im „Alex" an der Binnenalster und tat nichts, einfach gar nichts.
Ich arbeitete täglich vierzehn Stunden, hin und wieder noch mehr. Vor zwanzig Uhr verließ ich nie das Büro, zumeist war es schon weit nach zehn. Doch heute an diesem Montag, den 15. Oktober des Jahres 2001, war ich regelrecht aus dem Büro geflohen. Ich hielt es einfach nicht mehr aus, schlenderte ziellos durch Hamburgs City und war schließlich hier auf der Terrasse des vor kurzem wieder eröffneten Cafés gelandet.
Die Welt war verrückt geworden, und scheinbar war ich von dieser Geisteskrankheit angesteckt. Seit dem 11. September, den schrecklichen Attentaten in New York und Washington, war die Welt in ihren fundamentalen Grundlagen erschüttert, nichts stimmte mehr, nichts war mehr wie zuvor. Gewiss, auch mich hatten diese heimtückischen Anschläge, die aus heiterem Himmel kommend, Tausende Menschen in den Tod rissen, entsetzt. Stets von neuem musste ich mir im Fernsehen die Bilder der Flugzeuge anschauen, die ins World Trade Center hineinjagten und darin verschwanden. Und kurze Zeit später stürzten die Wolkenkratzer wie ein Kartenhaus in sich zusammen. Diese Bilder übten eine beklemmende Faszination auf mich aus. Fortwährend wurden sie im Fernsehen wiederholt, zogen mich magisch an, stießen mich ab und fesselten mich zugleich auf eigentümliche Weise.
Die Nachricht vom Attentat erreichte mich auf einer Konferenz der internationalen Finanzwelt in Basel. Direkt nach den ersten Schrecksekunden fühlte ich mich persönlich davon getroffen. Ich wusste instinktiv, dass die Folgen dieses Terrors für lange Zeit meinen Alltag bestimmen würden. Die Aktienkurse würden ins Bodenlose fallen, der internationale Handel drastische Einbrüche erleiden. Das Wirtschaftswachstum würde weltweit deutlich zurückgehen und die kränkelnde deutsche Konjunktur in eine Rezession stürzen. Zigtausend Arbeitsplätze würden vernichtet, die gesamte Wirtschaft in eine Talsohle geraten, und das Allerschlimmste: Zahlreiche Unternehmen, denen unsere Bank Kredite gewährt hatte, könnten in Konkurs gehen und unsere Aktienkurse in den Keller treiben.
Es ging um Geld, um sehr viel Geld. Ich musste also retten, was zu retten war. Als erstes kündigten wir unser finanzielles Engagement bei den Fluggesellschaften, zogen uns schrittweise bei den Flugzeugbauern und der Zulieferindustrie zurück, ordneten unser internationales Geschäft neu, schichteten vorsichtig unser Kapital zu Gunsten der Rüstungsindustrie um. Denn dem Attentat mussten ganz einfach militärische Schläge folgen, die Terroristen durften nicht ungestraft davonkommen. Sie mussten mit allen Mitteln aus ihren Schlupflöchern gejagt und vernichtet werden. Dafür brauchte man Waffen und Geld, viel Geld. Diese gerechte Bekämpfung des internationalen Terrors mussten wir mit unserem finanziellen Engagement unterstützen. Wir waren es den Menschen, die uns ihr Geld anvertraut hatten, schuldig. Wir mussten das Kapital retten.
Ich persönlich durfte es nicht zulassen, dass die Terroristen mit einem Schlag alles vernichteten, wofür ich Jahrzehnte gekämpft hatte. Und es gelang uns weitgehend. Bereits vier Wochen nach dem Attentat hatten wir die meisten Risiken neu geordnet.
Doch dann passierte das Unfassbare. Ausgerechnet mir, der sich mit allen Kräften dafür einsetzte, die Wirtschaft, ja die gesamte Gesellschaft vor den katastrophalen wirtschaftlichen Folgen des Attentates zu bewahren, wurde in aller Öffentlichkeit vorgeworfen, indirekt an den Grausamkeiten der Terroristen mitschuldig zu sein.
Während der ersten Tage nach den Anschlägen waren sich alle einig: Die Terroristen müssen bestraft werden. Das ganze Mitgefühl galt der amerikanischen Bevölkerung, die Opfer des heimtückischen Terrorkrieges geworden war. Man erinnerte sich an Kennedys Worte an der Berliner Mauer „Ich bin ein Berliner", und zahllose Deutsche waren an diesen Tagen Amerikaner.
Man war erleichtert, dass die Regierung der USA nicht blindlings zurückschlug, sondern planvoll und umsichtig vorging.
Doch mit Beginn des Bombardements der Amerikaner und Engländer in Afghanistan meldeten sich die ersten kritischen Stimmen, die schon immer alles besser gewusst hatten.
Zunächst waren es einzelne Intellektuelle und verwirrte Geister, die nach dem Muster „Die Täter sind schuldlos, die Opfer schuldig" unsinnige Diskussionen entfachten.
Die absurdesten Behauptungen und abenteuerlichsten Mutmaßungen wurden aufgestellt. Den Amerikanern mangele es an Toleranz, sie würden weltweit nur ihr gesellschaftliches System gelten lassen und es mit kapitalistischer Macht durchsetzen, hätten sich mit Überheblichkeit an der islamischen Welt schuldig gemacht und erhielten dafür nun die Quittung. Uncle Sam hätte sich als der gute Weltpolizist aufgespielt, der alles nur nach seinem eigenen Gesetz beurteile, sich für übermächtig und unverletzbar hielt und jetzt mit seinen eigenen Waffen geschlagen würde. Es sei kein Zufall, dass die Terroristen das World Trade Center vernichtet hätten. Dieses sei ein Symbol des westlichen Kapitalismus, das der Welt seine hässlichste Fratze zeige und die ärmsten Völker ausbeuten würde.
Solche Hirngespinste gipfelten schließlich darin, dass auch die deutschen Großbanken eine Mitschuld träfe. Sie würden nur Shareholder value kennen, international Milliarden-Beträge hin und her schieben, hätten damit beispielsweise vor einigen Jahren in Thailand die wirtschaftliche Rezession ausgelöst und ebenso in ihrer Profitgier in der islamischen Welt Kulturen zerstört und Not hinterlassen.
Da hatten wir es: Das internationale Großkapital war wieder einmal an allem schuld. An unseren Bankschaltern verlangten sie für ihre Spargroschen maximale Sicherheiten und höchste Zinsen. Für steigende Kurse wurden wir bejubelt, und wenn irgendwo auf der Welt eine Kleinigkeit nicht in Ordnung war, trugen wir die Schuld. Sie alle lebten wie die Made im Speck in und von unserem so überaus erfolgreichen Wirtschaftssystem. Sie wollten für wenig Arbeit den höchsten Lohn, wollten mindestens dreimal im Jahr in Urlaub fahren, die Welt bereisen und sich jeden Luxus gönnen. Sie waren wie Hühner, die nur laut gackern konnten, in ihrer Verblendung die kreisenden Geier für ihre Retter hielten und schnell bedenkenlos „Heil Geier!" riefen. Sie waren es