Dämon: Gefallener Engel
Von Alexander Frost
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Über dieses E-Book
Der ehemalige Polizist Mike Fireworks ist ein erfolgreicher Auftragskiller, der aufgehört hat, die Leichen zu zählen, die seinen Weg kreuzten. Irgendwann erinnert er sich nicht mehr an den Grund, warum er die Seiten wechselte, oder es ist ihm auch gleichgültig. Er führt ein Leben auf der Überholspur und nur wenige können mit ihm Schritt halten. Er lebt wie in einem nicht endenden Rausch aus Drogen, Alkohol, Frauen und Auftragsmorden. Doch plötzlich gerät dieses vertraute Leben aus den Fugen und ihm wird erschreckend vor Augen geführt, dass er nie wirklich Herr über sich selbst war sondern besessen von einem gefallenen Engel, einem Dämon!
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Buchvorschau
Dämon - Alexander Frost
DÄMON - Gefallener Engel
ALEXANDER FROST
Lektorat:
Katrin Hämmerling
Anita Peuker
Denn wir haben nicht mit Fleisch und Blut zu kämpfen, sondern mit Fürsten und Gewaltigen, nämlich mit den Herren der Welt, die in der Finsternis dieser Welt herrschen, mit den bösen Geistern unter dem Himmel.
(Epheser 6, 12)
I
Mike ging langsamen Schrittes in Richtung Fahrstuhl. Die Absätze seiner schwarzen Lederschuhe knallten auf dem Marmorboden der Empfangshalle und gaben seinem düsteren Anblick eine gewisse Härte. Sein Outfit war stets in dunklen Farben gehalten, um sich der Dunkelheit optimal anzupassen. Der lange schwarze Ledermantel wippte im Takt seiner Schritte. Abgerundet wurde dieses bedrohliche Outfit mit einer verspiegelten Sonnenbrille, die es unmöglich machte auch nur zu erahnen, welchen Punkt er gerade mit seinem Blick fixierte. Seinen linken Arm hielt er angewinkelt und trug so einen Strauß roter Rosen. Er betätigte den Türöffner des Fahrstuhls und sofort öffnete sich dieser. Mike war sichtlich zufrieden, weil sich niemand im Inneren befand. Er betätigte die Taste, über der die Bezeichnung „Konferenzraum I" angebracht war. Die Türen schlossen und der Fahrstuhl setzte sich in Bewegung nach oben. Mike´s Gesichtsausdruck und seine gesamte Körperhaltung strahlten die gewohnte Entschlossenheit aus.
Er war hochkonzentriert, als die Leuchtdioden der Stockwerkanzeige auf „Konferenzraum I" wechselten. Die Türen des Aufzugs öffneten sich. Mike ließ den Strauß Rosen auf den Boden fallen und zum Vorschein kam eine Schrotflinte.
Ehe der Wachmann, der vor der marmorierten Eingangstür des Konferenzraumes stand, die Miene verziehen konnte, drückte Mike ab und traf ihn genau in die Brust. Das Blut schoss aus dem Rücken und spritzte gegen die weiße Wand.
Blitzschnell warf sich Mike mit seinem ganzen Körpergewicht gegen die Tür, die daraufhin aufsprang. Nun stand er in einem Raum, in dessen Mitte ein großer ovaler Tisch platziert war. An diesem saßen sechs Männer in edlen, maßgeschneiderten Anzügen. Der Erste, der zur Tür hin saß, erhob sich, doch bevor er richtig aufrecht stand, feuerte Mike auf dessen Körper, woraufhin dieser zuckend in seinen schwarzen Ledersessel zurück rutschte. Innerhalb von wenigen Sekunden ließ Mike nun das Gewehr fallen und holte aus der Innentasche seines Mantels eine Pistole hervor. Er streckte seinen Arm aus, feuerte fünfmal und die fünf übrig gebliebenen „feinen Herren sackten, am Kopf tödlich verwundet, in sich zusammen oder knallten mit den Köpfen auf den schweren Eichentisch. Der Letzte in der Runde brach sich, beim Aufprall auf den Tisch, unter einem „Knacken
, das Nasenbein. Allerdings dürfte er das mit Sicherheit nicht mehr gespürt haben.
Nun war es für einen Moment totenstill. Er hielt kurz inne, als wollte er die Stille in sich aufsaugen. Dann holte er ein Maschinengewehr unter seinem Mantel hervor und schoss damit mehrere Salven auf die komplett verglaste Außenwand. Unter einem lauten Knall brach diese in tausend Stücke.
Die Splitter flogen durch den ganzen Raum und bedeckten den Boden, den Tisch und die sechs Leichen. Aus der Ferne vernahm er die Rotorengeräusche eines Helikopters, der sich ziemlich schnell näherte. Plötzlich tauchte dieser, der wie ein aussortierter Militärhelikopter aussah, direkt vor der zerschossenen Glaswand auf. Papiere und Akten die auf dem Tisch lagen, wurden durch den Sog der Rotorblätter durch den Raum gewirbelt. Mike huschte ein Lächeln über die Lippen, als er zu seiner Freundin Kimberly Blickkontakt hergestellt hatte. Sie drehte den Helikopter zur Seite und bot somit die offene Verladetür zum Einstieg an. Mike trat zwei Schritte zurück, rannte los und sprang mit einem riesigen Satz in den Helikopter. Geschickt rollte er sich im Inneren ab, erhob sich, schloss die Schiebetür und begab sich nach vorn ins Cockpit.
„Ich dachte mir, ich hol dich direkt ab", lächelte sie ihn an und brachte ohne lange zu zögern den Hubschrauber auf Kurs.
Mike gab ihr einen Kuss auf die Wange, ließ sich in den Sitz fallen und lachte: „Deine Pünktlichkeit ist erschreckend."
Kimberly erwiderte das vermeintliche Kompliment mit einem Lächeln, zog den Helikopter nach oben und manövrierte ihn zwischen den Wolkenkratzern aus der City hinaus. Mike nahm die Sonnenbrille ab und verstaute diese in einer der vorderen Taschen seines Mantels. Er sah lächelnd zu Kimberly hinüber und ließ seine Blicke über sie streifen. Er bewunderte sie. Sie war klug und sah zudem noch verdammt gut aus.
Sie hatte lange schwarze Haare, die sie zu einem Zopf zusammengebunden hatte und ihrem Gesicht eine gewisse Strenge verlieh. Sie brauchte Mike nur mit ihren braunen Augen ansehen und er konnte ihr nicht widerstehen. Er hätte ihr niemals einen Wunsch oder einen Gefallen ausschlagen können. Auch wenn er ein gnadenloser Killer war, seiner Kimberly fraß er aus der Hand. Ihr Körper war durchtrainiert und sie teilte Mikes Geschmack des dunklen Kleidungsstils. Sie war eine willensstarke Frau, welche genau wusste wie sie sich in dem Milieu der Berufskiller und Bankräuber durchzusetzen hatte.
Mike lernte Kimberly in einer New Yorker Bank kennen. Er hatte gerade seinen Dienst bei der New Yorker Mordkommission quittiert und war gerade dabei das letzte Guthaben, was er besaß von seinem Konto abzuräumen.
Ein halbes Jahr zuvor hatte er seine Frau Cheryl beim Seitensprung mit seinem Partner Kevin Shoeman erwischt. Dieser war damals auch noch sein bester Freund. Eigentlich sogar wie ein Bruder. Es stellte sich heraus, dass er mit Cheryl schon seit zwei Jahren ein Verhältnis hatte. Doch dies war nicht der eigentliche Grund, der Mike zu schaffen machte. Viel mehr war es das Zusammenspiel mehrerer Faktoren. Cheryl zog sich schon seit geraumer Zeit zurück. Auf der zwischenmenschlichen Ebene lief nicht mehr viel ab und auf der Sexuellen sowieso schon lange nicht mehr. Als der Sex anfing mechanisch zu werden, was sich dahin gehend äußerte, dass sich seine Frau wie ein Brett hinlegte und keine Reaktion auf seine Zärtlichkeiten zeigte, stellte er die körperliche Nähe ein.
Er hatte das Gefühl, als „ließe sie es über sich ergehen" und dies wollte er sich und ihr ersparen. Erst dachte er sich nichts dabei und schob es auf die Fehlgeburt, die seine