Über diese Serie
Titel in dieser Serie (18)
- FILM-KONZEPTE 20 - Jean-Luc Godard
20
Jean-Luc Godard (*1930) ist seit einem halben Jahrhundert einer der produktivsten und innovativsten Filmemacher. Als einer der Begründer der Nouvelle Vague, die das Kino mit nachhaltiger Wirkung revolutionierte, sucht Godard seit "À bout de souffle" ("Außer Atem") nach immer neuen Formen, um der Gegenwart ästhetische Gestalt zu geben, stets in Auseinandersetzung mit der Filmgeschichte, der Literatur, der Malerei, der Musik und immer wieder mit der Politik. Seine Filme sind offen für das Reale und das Imaginäre, das Alltägliche und die Poesie. Was der junge Kritiker Godard schon 1957 vom Film forderte: "Kunst und gleichzeitig Theorie der Kunst. Die Schönheit und gleichzeitig das Geheimnis der Schönheit. Das Kino und gleichzeitig die Erklärung des Kinos" - diese Formel bestimmt sein Werk bis heute. In seinem Opus magnum "Histoire(s) du cinéma" ("Geschichte[n] des Kinos") montiert und collagiert Godard das Kino mit der Geschichte des 20. Jahrhunderts und entwirft eine Form der Conditio humana der Moderne: "eine Form, die denkt" (Godard). Das Heft enthält neben einem einführenden Porträt Beiträge zu Godards Arbeit mit den Filmgenres, seinen Bildern der Liebe und des Krieges, seinem Verhältnis zur Avantgarde, dem Konzept der Autoreflexion, der Intermedialität und dem des Kinos als einem Museum der Bilder und Töne der Moderne.
- FILM-KONZEPTE 31 - Jean-Pierre und Luc Dardenne
30
Die Karriere der beiden Brüder Jean-Pierre und Luc Dardenne begann vor über 35 Jahren mit einer Dokumentation. Inzwischen sind ihre gemeinsamen Spielfilme mit zahlreichen Preisen, darunter Golden Globe und Goldene Palme, ausgezeichnet worden. Der Band beleuchtet das umfangreiche und vielseitige Werk des erfolgreichen Duos.
- FILM-KONZEPTE 32 - Ousmane Sembène
32
Der 2007 gestorbene senegalesische Regisseur und Schriftsteller Ousmane Sembène (Jahrgang 1923) gilt als Vater des afrikanischen Kinos. Stets befasst sich Sembène, Moralist und Aufklärer, Poet und Kämpfer, mit ambivalenten afrikanischen Verhältnissen und verleiht insbesondere den Frauen eine Stimme. Er nutzt die Kamera, um koloniale und neokoloniale Machtstrukturen in Afrika aufzuzeigen. Seine quasi-dokumentarischen, mal spröden, mal symbolisch aufgeladenen Bilder erzählen von den Schwierigkeiten des Wandels afrikanischer Gesellschaften. Sembènes Forderung an das afrikanische Publikum, an diesem Wandel teilzunehmen und ihn mitzugestalten, bleibt seni Vermächtnis für das Kino Afrikas, das er wie kein zweiter Regisseur prägte.
- FILM-KONZEPTE 29 - Sofia Coppola
29
Menschen, die sich im Kreis drehen und doch einen Schritt nach vorne gehen; Paare, die scheinbar nichts tun und sich doch verlieben; Häuser, die das Leben ihrer Bewohner gestalten - die Spielfilme von Sofia Coppola handeln von sehr viel mehr, als eine bloße Beschreibung des Plots vermuten lässt. Bereits ihr Debüt "The Virgin Suicides" macht einen Vergleich mit ihrem Vater vergessen. Für "Lost in Translation", "Marie Antoinette" und "Somewhere" bekommt sie höchste internationale Auszeichnungen. Gleichzeitig finden ihre Filme ein Publikum und ein interessiertes Echo in der Presse: als herausragende Stimme ihrer Generation, als im besten Sinne "zeitgenössische" Filmautorin. Dabei zeigen ihre Filme sich dem klassischen Hollywoodkino weder einseitig verpflichtet, noch scheinen sie dagegen zu revoltieren. Reflexionen der filmischen Moderne oder das Spiel der Medien und ihrer Images werden zu einprägsamen Kinomomenten.
- FILM-KONZEPTE 30 - Michael Ballhaus
30
Virtuose Beweglichkeit und choreografische Präzision: Michael Ballhaus' Signatur ist der Kreis, den die Kamera um die Figuren zieht. Mit grausamem Kalkül umzirkelt sie das Machtgefüge der Geschlechter in "Martha"; mit schwebender Eleganz umrundet sie die Tanzpaare in "Age of Innocence". Ballhaus gehört zu den wenigen deutschen Kameramännern, denen der Sprung nach Hollywood gelungen ist. Aus der Zusammenarbeit mit Fassbinder und Scorsese sowie anderen Regisseuren wie Schlöndorff und Petersen ist ein umfangreiches und vielseitiges Werk hervorgegangen, das einen weiten Bogen spannt. Die Autoren des Heftes fragen danach, was Ballhaus von anderen Filmemachern gelernt hat, und was andere Filmemacher von Ballhaus lernen können. Sie nehmen das Verhältnis von Affekt und Bewegung, Figur und Raum, Farbe und Licht in den Blick. Und sie beleuchten das gestaltende Zusammenspiel von Bildfindung und Erzählung.
- FILM-KONZEPTE 33 - John Lasseter
33
John Lasseter zählt zu den Protagonisten einer der weitreichendsten Erneuerungen der Filmwelt in den letzten Jahrzehnten: Mit "Toy Story" schuf der ›chief creative officer‹ der Walt Disney Corporation - zusammen mit einem großen Team - den ersten komplett in 3-D-animierten Spielfilm. Technisch gesehen zeigte "Toy Story" als erster komplett in 3-D-animierter Spielfilm ein ganzes Universum vollkommen ohne physikalische Verbindung zur Welt der konkreten Dinge. Unternehmerisch schrieb Pixar bislang an einer Erfolgsstory, die in der Filmgeschichte ihresgleichen sucht. Vor allem aber ebneten die Filme des Regisseurs, Autors und ›executive producers‹ John Lasseter den Weg für ein ganz eigenes Kinoformat: "Toy Story", "Das große Krabbeln", "Cars", "Die Monster AG", "Die Unglaublichen" oder "Oben" sind Kinderfilme auch für Erwachsene oder Erwachsenenfilme aus dem Reich der Kindheit. Als rein digitale Produkte müsste diesen Produktionen eigentlich die physisch-körperliche Spur einer "Handschrift" von Natur aus fehlen, doch lassen die Filme John Lasseters eine Leidenschaft für mehrdimensionale Figuren erkennen und ein Bewusstsein für die Filmgeschichte, wie es zuvor nur selten in Animationsfilmen zu sehen gewesen ist. Höchste Zeit genauer hinzusehen.
- FILM-KONZEPTE 34 - Takashi Miike
34
Mit einer unglaublichen Masse von 90 Regiearbeiten hebt sich Takashi Miike, geboren 1960, als einer der Hauptvertreter des japanischen Gegenwartskinos gegenüber seinen Zeitgenossen nicht nur quantitativ ab, sondern provoziert auch mit seinem ästhetisch und qualitativ vielschichtigen Werk die Revision des europäischen Auteur-Konzepts. Kein anderer Filmemacher der letzten Jahrzehnte überraschte und verunsicherte sein Publikum gleichermaßen durch eine so stilsichere Bewegung auf zwei unterschiedlichen filmischen Parketts: dem Trash- und dem Arthouse-Kino.
- FILM-KONZEPTE 36 - Doris Dörrie
36
Doris Dörrie erzählt ihre Geschichten stets mit Witz und Leichtigkeit. Als erste deutschsprachige Publikation widmet sich dieses Heft ihrem filmischen Werk und gibt Einblick in Dörries Arbeit als Regisseurin und Filmemacherin. "Nicht müde werden, sondern dem Wunder leise wie einem Vogel die Hand hinhalten." In Doris Dörries "Alles inklusive", entstanden nach ihrem gleichnamigen Roman, ist es die Hippie-Mutter Ingrid, die sich plötzlich an diese Zeilen aus einem Gedicht von Hilde Domin erinnert. Für Doris Dörrie sind diese Zeilen zugleich Ausdruck ihrer eigenen Haltung. Als Filmemacherin und Schriftstellerin ist sie eine präzise Beobachterin, die ihre Geschichten geduldig dem Leben abschaut. Und sie erzählt diese Geschichten so mühelos und geistreich gerade dann, wenn sie von den schweren und ernsten emen des Lebens handeln. Dabei geht es um Männer in der Midlife-Crisis ("Männer") und Frauen in den Wechseljahren ("Klimawechsel"), um das Fremdsein in Japan ("Erleuchtung garantiert") und das Daheimsein in Ostberlin ("Die Friseuse"), um die Suche nach dem Glück ("Glück") und die Begegnung mit dem Tod ("Kirschblüten - Hanami"). Am Beispiel ausgewählter Filme und Motive werden Leitlinien im Werk Doris Dörries herausgearbeitet und Einblicke in ihr Schaffen als Regisseurin und Filmemacherin gewährt.
- FILM-KONZEPTE 39 - Satyajit Ray
39
Auf Augenhöhe mit den großen Filmemachern des 20. Jahrhunderts gehört der bengalische Regisseur, Erzähler, Illustrator, Musiker und Filmkomponist Satyajit Ray zu den Ausnahmeerscheinungen des internationalen Kinos. Inspiriert durch den europäischen Autorenfilm, vor allem den italienischen Neorealismus, schrieben Rays Meisterwerke Filmgeschichte und erhielten zahllose Auszeichnungen auf der ganzen Welt. Dabei blieb der weltreisende Regisseur zeitlebens in Indien verwurzelt - sein filmisches Oeuvre bewegt sich zwischen den Extremen der anonymen Großstadt und den idyllischen, aber auch prekären Lebensverhältnissen in den Dörfern des Subkontinents. Komplexe Künstlerexistenzen interessierten ihn ebenso wie die ärmsten Menschen in ihrem Kampf ums Überleben. Der vorliegende Band greift aus dem umfangreichen Werk des Autorenfilmers exemplarische Themen und Werke heraus, in denen Satyajit Rays hohe Kunst des gesellschaftskritischen Kinos zur Geltung kommt.
- FILM-KONZEPTE 37 - Spike Jonze
37
2014 räumte Spike Jonze ab: Für sein Drehbuch "Her" erhielt er den Golden Globe und den Oscar und zählt damit endgültig zu den ganz großen Autoren Hollywoods. Spike Jonze begann seine Karriere mit einer Reihe von stilprägenden Skater- und Musikvideos in den 1990er Jahren. Auch später noch pflegte er das Image des "wild boy", als Naturgenie unbelastet von jeder Schulbildung, und verkörperte damit beispielhaft das Bild des US-amerikanischen Independent-Films dieser Zeit. Aufsehen erregten seine ersten Kinofilme "Being John Malkovich" und "Adaptation" beim Publikum wie auch in der Medienwissenschaft und Filmkritik. Letztere sah ihn freilich lange Zeit nur im Schatten seines höchst eigensinnigen Drehbuchautors Charlie Kaufman. Aus dessen Schatten trat er jedoch bereits mit der Adaption von Maurice Sendaks "Where the Wild Things Are"; schließlich endgültig und spektakulär im Jahr 2013 mit seinem Film "Her" - mit dieser Liebesgeschichte zwischen Mensch und Computer-Betriebssystem gewann er den Oscar für das beste Drehbuch.
- FILM-KONZEPTE 40 - Milena Canonero
40
Die Entwürfe der Kostümbildnerin und vierfachen Oscar-Preisträgerin Milena Canonero verbinden historische Recherche und freie Imagination, subtile Figurenzeichnung und schrille Exzentrik. Der Band versammelt Beiträge zu Milena Canoneros Entwürfen für Stanley Kubrick ("A clockwork Orange", "Barry Lyndon", "The shining"), Wes Anderson ("The life aquatic with Steve Zissou, The darjeeling limited", "The Grand Budapest Hotel") und Sofia Coppola ("Marie Antoinette"), deren modegeschichtliche und kunsthistorische Inspirationsquellen aufgezeigt werden. Er betrachtet den Einfluss ihrer Filmkostüme auf die Moden des Safari-Looks ("Out of Africa") und der Gothic-Kultur ("The hunger") und wirft Seitenblicke auf ihre Arbeiten für die Opernbühne ("Die Fledermaus", "Arabella", "Tosca"). In Verbindung mit zahlreichen Bildern und Dokumenten werden so die Kostüme von Milena Canonero erstmals in einer umfassenden Darstellung gewürdigt.
- FILM-KONZEPTE 38 - Dominik Graf
38
Das umfangreiche Werk des Rekord-Grimme-Preisträgers Dominik Graf ist so vielseitig wie kein anderes eines deutschen Filmemachers. Für Graf scheint es, was Sujet, Gattung oder Genre anbelangt, Kompetenzgrenzen schlicht nicht zu geben. Einerlei ob als Regisseur von Essayfilmen ("Das Wispern im Berg der Dinge"), Stadtporträts ("München - Geheimnisse einer Stadt") oder Melodramen ("Kalter Frühling"), von Kostümfilmen ("Die geliebten Schwestern") oder Polizeithrillern ("Im Angesicht des Verbrechens") - stets weiß der zumal fürs Fernsehen tätige Graf zu überzeugen. Und doch offenbart sich seine Könner- und Meisterschaft als "auteur" vor allem dann, wenn er sich der von ihm selbst ausdrücklich als "heilsam" bezeichneten Wirkung des Genrefilms und seiner Gesetze aussetzt, wenn er also die durch die Arbeit mit der existierenden Form entstehende Reibung nutzt, um aus und in dem schon unzählige Male Gesehenen das noch nicht Gesehene hervortreten zu lassen.
- FILM-KONZEPTE 35 - Jean Renoir
35
Jean Renoir ist einer der ganz Großen. Zu seinen Bewunderern gehören Jean-Luc Godard, Luchino Visconti und Orson Welles. In der Liste der besten Filme aller Zeiten, die das Magazin "Sight and Sound" seit 1952 erstellt, ist sein Werk von Beginn an vertreten und rangiert bis heute auf den vorderen Plätzen. In Anbetracht von Renoirs heutigem Status gerät möglicherweise schnell in Vergessenheit, dass er lange Zeit umstritten war, einige seiner Filme zensiert oder verboten wurden und viele kommerzielle Misserfolge waren. Jenseits von festen Regeln und Routinen entwickelte Jean Renoir seine Vorstellung vom Film, überdachte sie entlang der Umformung des Kinos vom Stummfilm über den Tonfilm bis zum Farbfilm, dehnte sie aus, differenzierte sie aus. Renoirs Filme vermitteln so ein komplexes Verständnis der Relation von Realität und Repräsentation, des Zusammenspiels von Kunst und Leben. Das Resultat sind Bilder, die offen bleiben für Umbrüche und Übergänge - mit allem, was das an Überraschungen und Umkehrungen mit sich bringt.
- Film-Konzepte 42: Caroline Link
42
Das vorliegende Heft widmet sich mit der Oscar-Preisträgerin Caroline Link einer Regisseurin, deren in quantitativer Hinsicht nach wie vor vergleichsweise überschaubares Werk als einer der wichtigsten Beiträge des deutschsprachigen Gegenwartskinos wird gelten können. Durchweg weist es Link als eine ausgesprochen souverän in der Tradition des classical cinema operierende Filmschaffende aus, die Filme realisiert, welche mit ihrer für die Regisseurin typischen behutsamen Zugänglichkeit den Präferenzen eines größeren Publikums, zugleich aber auch jenen Anforderungen entsprechen, die an ein künstlerisch ambitioniertes Autorenkino, ein Kino mit wiedererkennbarer Handschrift, gestellt werden.
- Film-Konzepte 44: Leni Riefenstahl
44
Um Leni Riefenstahls filmisches und fotografisches Werk ranken sich bis heute zahlreiche Auseinandersetzungen, die von klaren Antinomien gekennzeichnet sind. So werden einerseits die ästhetische Formgebung und die wegweisende Bildgestaltung gepriesen, andererseits die romantische Verkitschung der Spielfilme und vor allem die ideologische Tendenz ihrer Dokumentarfilme kritisiert. Der Band nähert sich innerhalb dieses Spannungsfelds zwischen Form und Inhalt dem Schaffen Riefenstahls aus verschiedenen Perspektiven, inklusive der Frage nach seinen Auswirkungen auf die aktuelle Populärkultur. Hinzu kommen Aspekte, die bislang unterbelichtet geblieben sind, etwa im Hinblick auf die musikalische Untermalung der Filme, auf die tänzerische und erotische Ausstrahlung der Schauspielerin Riefenstahl, auf die unfreiwillige Komik der Dokumentarfilme oder auch auf die Ästhetik ihrer Unterwasserfotografie aus dem Blickwinkel des Tauchers.
- Film-Konzepte 41: Pedro Costa
41
Eine Frau am Morgen und am Abend, wie sie Drogen nimmt und von Hustenanfällen geschüttelt wird. Junge Männer, wie sie in einem Abrisshaus ihr Zusammenleben improvisieren. Ein älterer kapverdischer Einwanderer, dessen Hände vor Krankheit zittern und der sich im Kampf mit seinen Erinnerungen befindet. Für die Arbeiten Pedro Costas hat es Jacques Rancière einmal so auf den Punkt gebracht: Jeder Film baue eine Spannung auf "zwischen der Kulisse eines miserablen Lebens" und "den in ihr verborgenen ästhetischen Möglichkeiten". Dabei gehört Pedro Costa inzwischen zu den wichtigsten Regisseuren der Gegenwart - und das nicht nur in Portugal. Das Heft spürt seinem außergewöhnlichen audiovisuellen Schaffen nach und wirft Schlaglichter auf einzelne Filme sowie das Gesamtwerk Costas bis heute. Um seine einzigartigen Methoden des Filme machens noch zugänglicher zu machen, wurde ein Text Pedro Costas erstmals in das Deutsche übersetzt und rundet so das Heft ab.
- FILM-KONZEPTE 43 - Francois Ozon
43
In einer großen Tradition französischer Autorenfilmer steht François Ozon heute als einer der wenigen, deren Namen auch einem größeren Kinopublikum hierzulande noch bekannt ist. Dies ist vor allem deshalb erstaunlich, weil Ozon in den letzten 20 Jahren sehr unterschiedliche Filme gemacht hat, sein Name also kaum zur "Marke" taugt, die einem Publikum im Voraus verspricht, was zu erwarten ist. "Ein Film von François Ozon", das bezeichnet ein Frühwerk von aufsehenerregenden Kurzfilmen, von bunten Publikumserfolgen wie "8 Frauen" oder "Swimming Pool", aber auch psychologischen Dramen wie "Unter dem Sand" oder "Jung und Schön". Dieser noch junge und sehr produktive Autor verweist dabei immer wieder auf die große Filmgeschichte seines Landes, ohne dass seine Filme je eine Ehrfurcht vor ihr zu lähmen scheint.
- Film-Konzepte 45: Stanley Kwan
45
Stanley Kwan gehört mit Wong Kar-Wai zu den wichtigsten Vertretern der sogenannten Second Wave im Hongkong-Kino, einer Strömung, die sich im Zuge der Übergabe der Kronkolonie an die Volksrepublik China filmisch mit dem Übergang beschäftigte. Die prekären Verhältnisse in den 1990er Jahren verarbeitet Kwan sowohl in historischen Filmen als auch in bewegenden Melodramen. Da Kwans Eltern nach Hongkong emigriert waren, spielen Exil und Heimat in seinen Filmen eine große Rolle. Kwans Debütfilm NU REN XIN (WOMEN, 1985) machte ihn in Hongkong berühmt, mit YANZHI KOU (ROUGE, 1988) gelang ihm drei Jahre später der internationale Durchbruch. Kwan bekannte sich in seinem Dokumentarfilm über die chinesische Filmgeschichte zu seiner Homosexualität und gewann mit YUE KUAI LE, YUE DUO LUO (HOLD YOU TIGHT, 1998) den Teddy-Award auf der Berlinale.
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