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Traumberuf Schauspieler:in: Der Wegweiser zum Erfolg
Traumberuf Schauspieler:in: Der Wegweiser zum Erfolg
Traumberuf Schauspieler:in: Der Wegweiser zum Erfolg
eBook350 Seiten2 Stunden

Traumberuf Schauspieler:in: Der Wegweiser zum Erfolg

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Über dieses E-Book

UMFASSENDE ANLEITUNG FÜR DEN WEG IN DIE SCHAUSPIELEREI
Schauspieler:in zu werden, ist oft ein langgehegter Traum, dessen Verwirklichung viel Durchhaltevermögen benötigt. Eine Menge Fragen kommen auf: Wo wird ausgebildet und welche Anforderungen werden gestellt? Wie gestaltet sich eine Aufnahmeprüfung und wie läuft die Ausbildung zur Schauspieler:in ab? Wie gelingt die Jobaufnahme erfolgreich und wie ein dauerhaftes Engagement? Wie viel verdienen Schauspieler:innen und wie funktioniert die bürokratische Seite des Berufs mit Versicherungen, Altersvorsorge etc.?
Mit ganz praktischen Tipps soll dieser unentbehrliche Ratgeber jungen Menschen den Einstieg in den Schauspielberuf erleichtern, aber auch ausgebildeten Schauspieler:innen helfen, ihre Karriere zu planen und sich in der Film-, Fernseh- und Theaterlandschaft zu behaupten.

- Für Schauspieler:innen im Bereich Theater, Film, Fernsehen, Streaming und Sprechen
- Die wichtigsten Infos zu: Anforderungen, Einstieg, Schauspielschulen, Aufnahmeprüfung, Ausbildung, Arbeitsbereiche, Agenturen, Bewerbungen, Vorsprechen, Castings, E-Castings, Karriereplanung, digitale Präsentation und Finanzen
- Mit Expertenwissen und Erfahrungsberichten von Schauspielschüler:innen, Schauspiellehrer:innen, Casting Directors, Theaterintendant:innen u.v.m.
- Mit Verzeichnis aller Schauspielschulen, Theater, Casting Directors und Schauspielagent:innen im deutschsprachigen Raum
- 6., vollständig überarbeitete und aktualisierte Neuauflage 
KLASSIKER DER SCHAUSPIELAUSBILDUNG IN AKTUALISIERTER NEUAUFLAGE
Als wertvoller Klassiker in der Ratgeberlitratur rund um den Schauspielberuf wurde "Traumberuf Schauspieler:in" 2023 neu aufgelegt und vollständig aktualisiert. Neue Abschnitte zu E-Castings, der digitalen Präsenz von Schauspieler:innen in sozialen Netzwerken und der Jobsuche über Facebook & Co. tragen der steigenden Bedeutung des Internets Rechnung. Das Verzeichnis wichtiger Institutionen und Agenturen wurde auf den neuesten Stand gebracht und bietet angehenden wie ausgebildeten Schauspieler:innen einen ersten Überblick zum Netzwerken.
MIT EXPERTENWISSEN IN DEN BERUF
Ulrike Boldt war Schauspielerin und ist seit 2000 Schauspielagentin. Für dieses Buch hat sie mit zahlreichen Schauspieler:innen und Schauspielschüler:innen, Casting Directors und Agent:innen, Redakteur:innen, Regisseur:innen, Theaterintendant:innen, Schauspiellehrer:innen und Direktor:innen gesprochen, um ihr Expertenwissen und ihre Erfahrungsberichte einfließen zu lassen.
SpracheDeutsch
HerausgeberHenschel Verlag
Erscheinungsdatum31. Jan. 2024
ISBN9783894877453
Traumberuf Schauspieler:in: Der Wegweiser zum Erfolg

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    Buchvorschau

    Traumberuf Schauspieler:in - Ulrike Boldt

    Ulrike Boldt

    Traumberuf Schauspieler:in

    Der Wegweiser zum Erfolg

    Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

    Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen

    Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über

    http://dnb.dnb.de abrufbar.

    Die Verwertung der Texte und Bilder, auch auszugsweise, ist ohne Zustimmung des Verlags urheberrechtswidrig und strafbar. Dies gilt auch für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und für die Verarbeitung in elektronischen Systemen.

    eISBN 978-3-89487-745-3

    © 2006 by Henschel Verlag

    © 2024 by Henschel Verlag in der

    E. A. Seemann Henschel GmbH & Co. KG, Leipzig

    6., vollständig überarbeitete und aktualisierte Neuauflage

    Umschlaggestaltung: Ingo Scheffler, Berlin

    Titelbild: Louis Hofmann in der Netflix-Serie »Dark« von Baran bo Odar und

    Jantje Friese. © Netflix / Courtesy Everett Collection

    Lektorat: Sabine Bayerl

    Endredaktion: Dr. Julia M. Nauhaus

    www.henschel-verlag.de

    Inhaltsverzeichnis

    Vorwort

    Anforderungen

    Kleiner Test – Tauge ich zum Schauspieler, zur Schauspielerin?

    Erste Schritte

    Was kann ich tun, wenn ich für die Schauspielschule noch zu jung bin?

    Wo kann ich mich auf der Bühne ausprobieren?

    Gibt es Schauspielunterricht speziell für Kinder und Jugendliche?

    Was ist der Unterschied zwischen einem Casting Director und einer Schauspielagentur?

    Wie bewerbe ich mich bei einer Agentur für Kinder und Jugendliche?

    Wie lange darf ich als Kind oder Jugendlicher arbeiten?

    Was mache ich, wenn ich zu alt für eine Ausbildung bin und trotzdem gerne im Fernsehen oder Theater auftreten möchte?

    Schauspielschulen

    Was ist der Unterschied zwischen einer privaten und einer staatlichen Schauspielschule?

    Was macht eine gute Schauspielschule aus?

    In welchen Städten gibt es staatliche Schauspielschulen?

    Die Aufnahmeprüfung

    Welche Aufnahmekriterien haben die staatlichen und privaten Schulen?

    Wie bereite ich mich auf die Prüfung vor?

    Mit welchen Rollen kann ich mich auf den Eignungstest vorbereiten?

    Welche Anforderungen stellt die Prüfungskommission bei der Aufnahmeprüfung?

    Die Ausbildung

    Was lerne ich konkret auf einer Schauspielschule?

    Wann darf ich mich das erste Mal auf der Bühne oder vor der Kamera ausprobieren?

    Wie sieht mein letztes Ausbildungsjahr aus und welche Bedeutung hat das Abschlussvorsprechen?

    Arbeitsbereiche für Schauspieler:innen

    Was erwartet mich nach der Schauspielschule?

    Wie übe ich meinen Beruf professionell aus?

    Wo kann ich als Schauspieler:in arbeiten?

    a. Bereich Theater

    b. Bereich Film, Fernsehen und Streaming

    c. Bereich Sprecher:in

    Partner:innen der Schauspieler:innen: Casting Directors und Agenturen

    Wie sieht der Alltag eines Casting Directors aus?

    Wie bringe ich mich bei Casting Directors in Erinnerung?

    Was ist die ZAV?

    Wie arbeitet eine private Schauspielagentur?

    Wie finde ich eine Schauspielagentur?

    Was erwartet die Agentur von Schauspieler:innen, und was können Schauspieler:innen von einer Agentur erwarten?

    Was leistet eine PR-Agentur?

    Wie organisiere ich mich am besten bei Film und Fernsehen, wenn ich keine Agentur finde?

    Bewerbungen

    Wie sieht eine gute Bewerbung für das Theater aus?

    Wie und wo bekomme ich Informationen über Vakanzen am Theater?

    Wie sieht eine gute Bewerbung für Film und Fernsehen aus?

    Schauspielerdatenbanken – Wie und wo muss ich mich im Internet präsentieren?

    Facebook und Instagram – Was in der Social-Media-Präsenz wichtig ist

    Wie sieht eine gute Bewerbung als Sprecher:in aus?

    Vorsprechen, E-Casting, Casting und Vorstellungstermin

    Das Vorsprechen am Theater

    Das E-Casting

    Das Casting für Film und Fernsehen

    Das Casting für Werbung

    Das persönliche Vorstellungsgespräch bei Caster:innen

    Die Zeit zwischen den Engagements

    Wo kann ich mich über Castings und die Entwicklung der Medien- und Theaterbranche informieren?

    Jobs über Facebook, Instagram und Co.

    Fortbildung, Coaching, Work-outs und Netzwerke

    Rund ums Geld: Von BAföG über Gagen und Unständigkeit bis zu Versicherungen – was ist wichtig?

    Wie bin ich bei Arbeitslosigkeit finanziell abgesichert?

    Anhang

    Adressen

    1. Staatliche Schauspielschulen

    2. Informationen zum Studiengang Schauspiel an deutschsprachigen staatlichen Schauspielschulen

    3. Private Schauspielschulen

    4. Casting Directors

    5. Schauspielagenturen

    6. Schauspielagent:innen der ZAV (Zentrale Auslands- und Fachvermittlung der Bundesagentur für Arbeit)

    7. Synchronstudios

    8. Schauspielschulen für Kinder und Jugendliche

    9. Staats-, Stadt-, Boulevard- und Sommertheater

    10. Internetseiten

    Vorwort

    Fast täglich erreichen mich in meiner Schauspielagentur Anfragen junger Menschen, die gerne Schauspieler:in werden möchten. Sie suchen Rat, möchten wissen, wie sie den Berufseinstieg bewerkstelligen können, und bitten um Aufnahme in die Agentur.

    Da mir leider oft die Zeit fehlt, jedem Einzelnen und jeder Einzelnen von ihnen ausführlich zu antworten, habe ich mich dazu entschlossen, Wege in diesen Beruf in einem Ratgeber darzustellen: Wie werde ich ein professioneller Schauspieler oder eine professionelle Schauspielerin? Welche Ausbildung ist für mich die richtige? Worauf muss ich bei der Wahl der Schauspielschule achten? Welche Arbeitsbereiche (Theater, Film, TV, Streaming, Synchron und Werbung) kommen für mich in Frage? Wie bewerbe ich mich nach der Schauspielschule erfolgreich bei Casting Directors, Schauspielagent:innen und Theaterintendant:innen? Was ist ein E-Casting? Welche Social-Media-Präsenz ist sinnvoll? In welchen Datenbanken muss ich vertreten sein?

    Und wie kann ich die Zeit sinnvoll nutzen, wenn ich gerade kein Engagement habe?

    Um all diese Fragen möglichst umfassend zu beantworten, habe ich viele Schauspieler:innen und Schauspielschüler:innen, Theaterintendant:innen, Casting Directors, Agent:innen, Redakteur:innen, Regisseur:innen, Schauspiellehrer:innen und Direktor:innen von Schauspielschulen zu Rate gezogen. Und sie alle haben ihr Wissen für dieses Buch zur Verfügung gestellt und erklären hier, was nötig ist, um ein guter Schauspieler, eine erfolgreiche Schauspielerin zu werden.

    »Traumberuf Schauspieler:in« richtet sich mit vielen praktischen Tipps sowohl an junge Leute, die Interesse am Schauspielberuf haben, als auch an Schauspielschüler:innen oder fertig ausgebildete Akteur:innen, die erfahren wollen, wie sie ihre Karriere planen und sich in der Film-, Fernseh- und Theaterlandschaft behaupten können.

    2022 wurde der Ratgeber komplett überarbeitet, viele Fachleute haben ihr Wissen zur Verfügung gestellt. Dank ihrer Hilfe ist dieser Ratgeber auch 16 Jahre nach seiner Erstauflage aktuell und zeitgemäß.

    Ulrike Boldt, im November 2022

    Anforderungen

    Glamour, eine Menge Geld und Berühmtheit – daran denken viele junge Menschen, wenn sie sich den Traumberuf Schauspieler:in vorstellen. Kaum ein Beruf weckt derartig trügerische Hoffnungen wie der des Schauspielers oder der Schauspielerin. Aber was bedeutet es wirklich, sein Geld mit der Schauspielerei zu verdienen? Was für psychische und körperliche Voraussetzungen werden benötigt, um diesen Beruf zu erlernen und auszuüben?

    Eins jedenfalls ist sicher: Der Schauspielberuf bietet wenige Sicherheiten, und das Risiko, arbeitslos zu werden, ist groß.

    Folgende Eigenschaften zählen zu den Grundvoraussetzungen:

    •Talent / Begabung

    •Eigeninitiative und Zielstrebigkeit

    •Fleiß, Wille und Selbstbewusstsein

    •Disziplin, Ausdauer und Zähigkeit

    •Neugierde und Mut

    •Einfühlungsvermögen und Kreativität

    •Lernbereitschaft

    •Offenheit und Durchlässigkeit

    •Flexibilität

    •körperliche und psychische Gesundheit

    •ein gutes Gedächtnis

    •der Wille und Mut zur Selbstdarstellung

    Und dann ist da noch der Faktor Glück. Zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort zu sein, lässt sich nicht erzwingen, manchmal ist aber genau das nötig. Wer zu Bequemlichkeit neigt und davon ausgeht, dass er für seinen Erfolg nichts tun, dass er nach der Ausbildung nicht mehr an sich arbeiten muss und dass das Publikum nur auf ihn wartet, sollte sich besser einen anderen Beruf suchen. Der eiserne Wille, ausschließlich diesen Beruf ausüben zu wollen, sowie ein starkes Selbstverstrauen in sich und die eigene Arbeit ist eine Grundvoraussetzung.

    Heute gibt es in Deutschland, Österreich und der Schweiz circa 15.000 bis 20.000 Schauspieler:innen. Der Arbeitsmarkt ist mit ihnen überschwemmt, und selbst eine gute Ausbildung bietet keine Garantie für langfristigen beruflichen Erfolg. Weniger als 10 Prozent aller Schauspieler:innen können erfolgreich und gut von dem Beruf leben. Laut der Schauspielergewerkschaft BFSS (Bundesverband Schauspiel) verdienen die allerwenigsten Schauspieler:innen in Deutschland mehr als 30.000 Euro brutto im Jahr.

    Frauen haben es dabei noch schwerer als ihre männlichen Kollegen. Dieses Ungleichgewicht fängt in der Theaterliteratur an und zieht sich durch die ganze Laufbahn einer Schauspielerin. Es bewerben sich zwar mehr Frauen als Männer an den Schauspielschulen, es werden aber weniger Frauen aufgenommen. Auch an den Theatern werden weniger Frauen engagiert, und im Film und Fernsehbereich bekommen leider – immer noch – die Männer die größeren und spannenderen Rollen zu spielen. Eine Studie der Universität Rostock aus dem Jahr 2019 fand heraus, dass Frauen in deutschen audiovisuellen Medien seltener vorkommen.

    »Über alle Fernsehprogramme hinweg kommen auf eine Frau zwei Männer. Es gibt eine Ausnahme! Nur Telenovelas und Daily Soaps sind repräsentativ für die tatsächliche Geschlechterverteilung in Deutschland.«

    Studie »Audiovisuelle Diversität? – Geschlechterdarstellungen in Film und

    Fernsehen in Deutschland« der Universität Rostock, 2019

    Der Alltag freiberuflich arbeitender Schauspieler:innen ist geprägt von Kurzengagements, Castings, Vorsprechen und einzelnen Drehtagen. Schauspieler:innen müssen mit ständig neuen Arbeitgeber:innen und häufigen Wohnortwechseln umgehen können. Immer aus dem Koffer zu leben und eventuell keine Partner:innen zu finden, die dies auf Dauer mittragen, kann nach einigen Jahren zu einer großen Belastung werden.

    »Sowohl auf der Bühne als auch vor der Kamera sind die Arbeitsplätze tendenziell äußerst knapp und die Konkurrenz darum ist daher nach wie vor sehr groß. Die Schauspielerei ist ein harter Beruf. Nur wenige können ausschließlich davon leben und viele bleiben auch nicht ihr Leben lang dabei.«

    Thomas Melzer, Zentrale Auslands- und Fachvermittlung

    der Bundesagentur für Arbeit (ZAV) Berlin

    Zwar ist Talent unbedingte Grundvoraussetzung für einen Schauspieler, eine Schauspielerin, aber der Beruf erfordert weitaus mehr. Wer sich nicht sicher ist, ob das Arbeitsfeld Schauspielerei tatsächlich das Richtige ist, sollte ehrlich folgende Fragen beantworten.

    Kleiner Test – Tauge ich zum Schauspieler, zur Schauspielerin?

    1. Lerne ich leicht und gerne auswendig?

    2. Gehe ich manchmal ins Theater oder ins Kino?

    3. Lese ich gerne literarische Texte und Theaterstücke?

    4. Habe ich schon einmal in der Schule, Gemeinde, Volkshochschule oder in einer freien Gruppe gespielt?

    5. Bin ich körperlich fit, sportlich und widerstandsfähig?

    6. Habe ich eine gute Aussprache ohne Sprachfehler?

    7. Bin ich gerne mit anderen Menschen zusammen und teamfähig?

    8. Kann ich mit Kritik und Ablehnung umgehen und bin offen für Verbesserungsvorschläge?

    9. Kann ich mich anderen gut unterordnen?

    10. Kann ich gut auf Menschen zugehen und unbekannte Personen ansprechen?

    11. Kann ich mich gut in die Psyche eines anderen Menschen hineinversetzen?

    12. Bin ich kreativ, kann gut improvisieren und habe eine große Vorstellungskraft?

    13. Habe ich viel Geduld und Stehvermögen und gebe nicht schnell auf, wenn einmal etwas nicht sofort klappt?

    14. Kann ich es aushalten, eine Zeit lang ohne Engagement zu sein, auf Luxus zu verzichten und vielleicht nicht zu wissen, wie ich die nächste Miete bezahlen soll?

    15. Bin ich psychisch stabil und widerstandsfähig?

    16. Kann ich damit umgehen, meinen Partner oder meine Partnerin, meine Familie und Freund:innen nicht zu sehen, da ich oft die Stadt wechseln muss und zeitlich häufig sehr stark in Engagements eingebunden bin?

    17. Komme ich mit zeitlich befristeten Arbeitsverträgen und immer wieder wechselnden Arbeitgeber:innen zurecht?

    18. Kann ich mit einem ungeregelten Tagesablauf umgehen?

    19. Bin ich überdurchschnittlich diszipliniert?

    20. Kann ich mit Konkurrenzkampf gut umgehen?

    21. Kann ich mit Stress gut umgehen?

    22. Bin ich selbstbewusst, zielstrebig, ausdauernd und habe ein großes Durchsetzungsvermögen?

    23. Fühle ich mich wohl in meinem Körper?

    24. Kann ich als Frau damit leben, dass es für mich weniger Ausbildungsplätze, Rollen und Engagements gibt, als für Männer?

    Wer mehr als sechsmal mit Nein geantwortet hat, sollte sich noch einmal überlegen, ob er oder sie wirklich Schauspieler:in werden möchte oder die Schauspielerei nicht lieber als ein Hobby weiter betreiben will.

    Wer zwanzigmal oder öfter mit Ja geantwortet hat, bringt gute Voraussetzungen für den Beruf des Schauspielers oder der Schauspielerin mit.

    Erste Schritte

    Nachdem die Voraussetzungen, die künftige Schauspieler:innen mitbringen müssen, nun geklärt sind, sollte sich jede:r die Frage stellen, ob man die Schauspielerei für den einzigen Beruf hält, den es sich für ihn oder sie auszuüben lohnt.

    Ist tatsächlich der innere Drang vorhanden, Zeit und Energie zu investieren, um diesem Ziel näher zu kommen?

    Und vor allem: Wie ist es um das Talent bestellt?

    Die Einschätzung, ob Schauspieler:innen Begabung besitzen, ist eine weitgehend subjektive. Manche Intendant:innen oder Casting Directors halten einen Akteur oder eine Akteurin für herausragend begabt, die anderen wiederum finden sein oder ihr Talent nur mittelmäßig.

    Also muss jede:r zunächst einmal selbst von der eigenen Begabung überzeugt sein und diese auch »verkaufen« können. Wer Angst hat, aus sich herauszugehen, und nicht in der Lage ist, andere Personen und ihre Gefühle mitreißend, glaubwürdig und überzeugend darzustellen, kann als Schauspieler:in langfristig nicht bestehen.

    Neben dem Talent ist das Handwerk und damit verbunden die Schauspielausbildung ausschlaggebend. Sicher gibt es Schauspieler:innen, die nie eine Schauspielschule besucht haben und trotzdem erfolgreich sind. Aber dies sind und bleiben Ausnahmen. Wer dauerhaft erfolgreich als Schauspieler:in arbeiten möchte, muss nach der mittleren Reife oder dem Abitur eine drei bis vierjährige solide Ausbildung absolvieren, sonst kommt auch ein großes Talent sehr schnell an seine Grenzen und kann sich nicht ausreichend entfalten.

    Was kann ich tun, wenn ich für die Schauspielschule noch zu jung bin?

    Es ist sinnvoll, sich schon vor der Schauspielschule auszuprobieren und erste Erfahrungen auf einer Bühne zu sammeln. Gelegenheiten, Theater zu spielen, gibt es viele. So hat fast jede Schule eine Theater-AG. Und diese AGs sind hervorragend geeignet, um das Talent zu erproben, in verschiedene Rollen zu schlüpfen und herauszufinden, wie es ist, auf einer Bühne zu stehen und das Lampenfieber zu spüren.

    Außerdem haben beinahe alle städtischen Volkshochschulen Theaterkurse, Schauspiel- und Gesangsunterricht oder Stimmtraining im Programm. Der Vorteil der Volkshochschulen ist, dass sie sehr preisgünstig sind.

    Und vielleicht gibt es zudem eine Laientheatergruppe in der Gemeinde oder im Stadtteil, die sich über Nachwuchs freut. Darüber hinaus bieten die Stadtzeitungen und Kulturteile der Tageszeitung einen guten Überblick darüber, welche Theatergruppe gerade in der freien Theaterszene ein neues Stück aufführt. Diese Vorstellung sollte man besuchen und die Beteiligten ansprechen. Selbst wenn einem bei der nächsten Produktion nicht sofort eine Rolle angeboten wird, kann man möglicherweise bei der Regie hospitieren oder soufflieren und auf diese Weise Erfahrungen sammeln.

    Außerdem sollte jede Person, die diesen Beruf ergreifen möchte, viele dramatische Werke lesen und sich immer wieder gute Theateraufführungen beziehungsweise gute Spielfilme ansehen, um sich von den Schauspieler:innen inspirieren zu lassen und von ihnen zu lernen.

    Wo kann ich mich auf der Bühne ausprobieren?

    Wer in einer größeren Stadt mit einem eigenen Stadt- oder Staatstheater lebt, kann versuchen, dort als Statist:in zu arbeiten. Beinahe in jedem Stück werden Kompars:innen, also Leute, die stumme, kleine Rollen spielen, gesucht.

    Immer wieder gibt es zudem Theaterstücke, für die Kinder und Jugendliche gesucht werden. Voraussetzung ist die Erlaubnis der Eltern, der Schule, eines Arztes oder einer Ärztin und des Jugendamtes.

    Da man zumindest bei den Haupt- und Generalproben auch vormittags proben muss, sollte der begeisterte Nachwuchs gut in der Schule sein, damit diese die Schüler:innen bedenkenlos für die Proben freistellt.

    Weil Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren noch unter das Jugendarbeitsschutzgesetz fallen, dürfen sie nur zeitlich begrenzt auf einer Theaterbühne stehen, also proben und bei einer Aufführung mitmachen.

    »Wir arbeiten bei Kindern immer mit einer Zweifach- oder Dreifachbesetzung. Drei Kinder teilen sich also eine Rolle und wechseln sich bei den Aufführungen ab. Wer sich bei uns bewerben möchte, mailt ein paar Fotos, Angaben zum Alter, zu Hobbys und Kontaktdaten. Wenn ein Regisseur dann Kinder für sein Stück sucht, veranstalten wir ein Casting, in dem wir ganz spielerisch schauen, welches Kind passend sein könnte.«

    Arzu Erdem-Gallinger, Leiterin der Statisterie, Schauspiel Köln

    Ein Theater wird Kompars:innen keine großen Sprechrollen übertragen, aber sie können Theaterluft schnuppern, den Profis bei der Arbeit zusehen und dabei lernen sowie nicht zuletzt verbilligte Theaterkarten erhalten – lauter gute Gründe für die Statistentätigkeit.

    Die Aufwandsentschädigung für Komparserie ist von Theater zu Theater unterschiedlich. Manche Theater zahlen 10 Euro für zwei Stunden Probe und 20 Euro pro Vorstellung, andere weitaus mehr als den gesetzlich vorgeschriebenen Mindestlohn. Wer den Job allerdings wegen des Geldes machen will, ist hier fehl

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