Was geschah - was blieb: Spuren der Schlacht bei Leipzig 1813
Von Dagmar Schäfer
()
Über dieses E-Book
Das Buch folgt den Spuren der Leipziger Schlacht, den Spuren Napoleons und Schwarzenbergs, Blüchers und Dabrowskis, Merveldts und Poniatowskis, folgt den Spuren Hunderttausender, die hier fochten, starben oder glücklich davonkamen. Eine historische Spurensuche, faktenreich, doch überschaubar, auf Quellen fußend, doch lesbar, lehrreich, aber nicht belehrend. Und mit sächsischem Blick auf das Geschehen allemal abseits ausgetretener Pfade.
Dagmar Schäfer
Dagmar Schäfer arbeitet als Journalistin und Autorin zu historischen und kulturhistorischen Themen. Siebzehn Bücher sind bisher von ihr in mehreren Verlagen erschienen, u. a. "Sachsen. Kleine illustrierte Geschichte", "Anna Amalia lädt zur Tafelrunde", "Moritz von Schwind. Eine Spurensuche in Sachsen" und "In den bezaubernden Regionen der Phantasie und andere historische Porträts Leipziger Persönlichkeiten". Ihr Buch "Der Samowar. Russland lädt zum Tee" wurde mit dem Cookbook Award als bestes historisches Kochbuch Deutschlands ausgezeichnet. Die Autorin lebt in Leipzig.
Ähnlich wie Was geschah - was blieb
Ähnliche E-Books
Als die Hessen FÜR Napoleon fochten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGeschichte Friedrichs des Großen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPreußen bewegt die Welt: Wie eine Großmacht entsteht Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Schleier im Main: Ein Frankfurt-Roman von 1866 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer tote Geiger: historischer Roman aus "Preußens traurigster Zeit" 1806 - 1809 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNach uns die Sintflut: Höfisches Leben im absolutistischen Zeitalter Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLeipzig 4: Während der Schreckenstage der Schlacht im Monat Oktober 1813 (erweiterte Ausgabe) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWanderung nach dem Schlachtfelde von Leipzig im October 1813: Ein Augenzeugenbericht zur Völkerschlacht von Carl Bertuch Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen1813: Schicksalsjahr der Völkerschlacht (GEO eBook) Bewertung: 3 von 5 Sternen3/5Sternstunden der Menschheit Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLeipzig vor 200 Jahren und die Völkerschlacht 1813: Jubiläumsausgabe 2013 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMit der großen Armee 1812: Nach dem Bericht eines Mitkämpfers Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIn Arkadien: Friedrich Wilhelm IV. von Preußen. Eine biographische Landvermessung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMeine Flucht durch Rußlands Eis- und Schneefelder: Schilderung eigener Erlebnisse aus dem französisch-russischen Kriege 1812 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Staat bin Ich Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVerpasste Siege: Tragische Niederlagen der österreichischen Kriegsgeschichte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Glücksritter Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLeipzig - wie ich es sah Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBefreier ohne Mandat: Historischer Roman über Schwaben im Osteuropa des Ersten Weltkriegs Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenÖsterreichs Kriegshelden: Landsknechte - Haudegen - Feldherren Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenJoachim Ringelnatz Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHanau 1813 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSeufzer aus Österreich und seinen Provinzen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLeopold Graf von Schladen: Aufstieg und Fall eines preußischen Diplomaten zu Zeiten Napoleons Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen1291: Geschichte eines Jahres Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPan Tadeusz oder Die letzte Fehde in Litauen (Nationalepos der Polen): Eine Adelsgeschichte aus dem Jahre 1811 und 1812 in zwölf Versbüchern Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen70/71: Bismarcks Sieg über Frankreich Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHeld und Kaiser: Historischer Roman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIm Horst des Roten Adlers: Ein Berliner Polit-Thriller 1894 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Geschichte für Sie
Sternstunden der Menschheit: 14 historische Miniaturen Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Lexikon der Symbole und Archetypen für die Traumdeutung Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Deutsche Geschichte: Das Alte Reich 962-1806 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Erste Weltkrieg: Von Sarajevo bis Versailles: die Zeitenwende 1914-1918 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMein Weltbild Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMisogynie: Die Geschichte des Frauenhasses Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Hexenhammer: Alle 4 Bände Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFremdbestimmt: 120 Jahre Lügen und Täuschung Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Die TranceFormation Amerikas: Die wahre Lebensgeschichte einer CIA-Sklavin unter Mind-Control Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer reichste Mann von Babylon: Der erste Schritt in die finanzielle Freiheit Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Weise Frau: Hebamme, Hexe und Doktorin. Zur Kulturgeschichte der weiblichen Heilkunst Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenZusammenfassung: Homo Deus: Eine Geschichte von Morgen: Kernaussagen und Analyse des Buchs von Yuval Noah Harari: Zusammenfassung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGEO EPOCHE eBook Nr. 1: Die großen Katastrophen: Acht historische Reportagen über Ereignisse, die die Welt erschüttert haben Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAlternative Realitäten: Überzeugungen erschaffen Realität Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenProphezeiungen zur Zukunft Europas und reale Ereignisse Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Größte Geheimnis: Dieses Buch verändert die Welt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGEO EPOCHE eBook Nr. 2: Die großen Entdecker: Zehn historische Reportagen über Abenteurer, die das Bild der Erde gewandelt haben Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKriegsausbruch 1914: Der Weg in die Katastrophe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Peloponnesische Krieg (Buch 1-8): Der größte Kampf um die Hegemonie im antiken Griechenland Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMein Kampf Bewertung: 3 von 5 Sternen3/5Die flache Erde oder Hundert Beweise dafür, daß die Erde keine Kugel ist Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie großen Frankfurter: Ehrenwürdige Bürger und Ehrenbürger Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie geheim gehaltene Geschichte Deutschlands - Sammelband Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Duden Allgemeinbildung Deutsche Geschichte: Menschen, Ereignisse, Epochen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Flucht der Dichter und Denker: Wie Europas Künstler und Intellektuelle den Nazis entkamen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEden Culture: Ökologie des Herzens für ein neues Morgen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenClaus Störtebecker (Historischer Roman): Basiert auf dem Leben des berüchtigten Piraten Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Räumliche Semantisierungen: Raumkonstruktionen in den deutschsprachigen Literaturen aus Zentral- und Südosteuropa im 20.–21. Jahrhundert Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSepp Innerkofler: Bergsteiger, Tourismuspionier, Held Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWASSON und der Soma: Heiliger Pilz, Berauschender Trank, Göttliche Vision - Die Entdeckungen des Ethnomykologen R. Gordon Wasson Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Rezensionen für Was geschah - was blieb
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Was geschah - was blieb - Dagmar Schäfer
Das Vorspiel
Napoleon mit seinen Generälen
Von Jena bis Tilsit
Spektakel oder Wirklichkeit? Was sich am 25. Juni 1807 auf dem Fluss Njemen in der Nähe von Tilsit abspielt, ist das eine so viel wie das andere. Operettenhaft inszeniert, wird dieses Geschehen die europäische Geschichte, auch die sächsische, der folgenden Jahre prägen.
An diesem Junitag treffen sich Napoleon und der russische Zar Alexander I. in der Mitte des Flusses auf einem großen, als künstliche Insel hergerichteten Floß, verhandeln über den Friedensvertrag zwischen Frankreich und Russland. Auch über Preußens Schicksal entscheiden sie. Napoleon aber schließt den preußischen König Friedrich Wilhelm III. von den Verhandlungen kurzerhand aus. Er mag ihn nicht, er verachtet ihn. Wo ist der einstige Ruhm der preußischen Armee geblieben? Ungeduldig wartet Friedrich Wilhelm am östlichen Ufer des Flusses auf die Rückkehr des Zaren. Alexander bringt die freudige Botschaft, er hat es erwirkt, der preußische König darf nun doch an den Verhandlungen teilnehmen. Mit auf dem Floß, wagt Friedrich Wilhelm eine Äußerung – da schneidet ihm Napoleon hart das Wort ab: „Ew. Majestät vergessen, daß Sie nicht in der Lage sind zu verhandeln und daß ich nur mit dem Kaiser von Rußland verhandle." Das ist deutlich, Friedrich Wilhelm schweigt. Ein letzter hilfloser Versuch: die Königin Luise, seine schöne Frau, soll bei Napoleon um Preußens Schicksal bitten. Napoleon gestattet, lauscht gnädigst, ist fast berührt. Luise, anmutig, übt sich im Kniefall. Umsonst. Napoleon steht auf dem Gipfel seiner Macht.
Ein Jahr zuvor: Preußen tritt fast isoliert in den Krieg gegen Frankreich ein, nur Sachsen und einige kleine deutsche Territorien schließen sich an. Die preußische Generalität, ganz im altfriderizianischen Geist, gefällt sich in Siegesgewissheit. Blücher scherzt, die Franzosen fänden ihr Grab noch diesseits des Rheins, die Offiziere sprechen vom Aufbruch zu einem Spaziergang. Ihr Oberbefehlshaber aber, der einundsiebzigjährige Herzog von Braunschweig, bleibt nachdenklich. Er hat schon bei der Intervention gegen die Französische Revolution das Kommando geführt, kennt die französischen Truppen, ihre Art zu kämpfen, ihren Geist, ihre Moral. Ohne falschen Optimismus geht er ins Feldlager. Einer von wenigen.
Es wird ein kurzes Treffen. Am 10. Oktober 1806 schlagen die französischen Truppen die preußische Vorhut unter Prinz Louis Ferdinand bei Saalfeld, durcheinander stürzen preußische, sächsische und französische Husaren. Vergeblich stemmt sich Louis Ferdinand der Flucht entgegen, wird hineingerissen. Sein Pferd strauchelt, der französische Wachtmeister Guindé fordert ihn auf, sich zu ergeben. Ein Säbelhieb, ein Stich in die Brust. Nackt und ausgeplündert, von dreizehn Hieb- und Stichwunden zerfetzt, findet man Louis Ferdinand auf dem Schlachtfeld.
Am 12. Oktober wird den preußischen Truppen der Rückzug abgeschnitten, am 14. Oktober kommt es bei Jena und Auerstedt zum entscheidenden Kampf.
Napoleon handelt rasch und entschlossen. Die preußische Armee, der auch sächsische Truppen angeschlossen sind, einstiger Stolz eines Friedrich II., wird vernichtend geschlagen. Der Rest ist eiliges, ungeordnetes Flüchten. Am 25. Oktober erreichen die französischen Truppen Berlin, zwei Tage später hält Napoleon glänzenden Einzug in der Stadt. Der preußische König, etwas ängstlich, hat seine Hauptstadt bereits eilig verlassen. Auch sein Verbündeter, der sächsische Kurfürst Friedrich August III., fühlt sich in Dresden unbehaglich, hat seinen Wagen zur Flucht schon reisefertig gepackt. Da trifft unerwartet der sächsische Adjutant von Funck mit der Freudenbotschaft in Dresden ein, Kaiser Napoleon biete dem Kurfürsten die Neutralität und das Aufhören der Feindseligkeiten an. Der Reisewagen wird in den Ruhestand versetzt, Friedrich August nimmt den angebotenen Waffenstillstand an, schließt am 11. Dezember den Frieden von Posen und tritt dem Rheinbund bei. Monate später schlägt Napoleon auch die vereinigte russischpreußische Armee, der Tilsiter Frieden wird geschlossen.
Was tun mit diesem Preußen? Napoleon möchte es am liebsten völlig von der Landkarte streichen. Aber der Zar erhebt Einwände. Man arrangiert sich. Aus der Großmacht Preußen wird ein europäischer Zwerg gemacht. Ein Pufferstaat zwischen Frankreich und Russland.
Preußen verliert 1807 über die Hälfte seines Territoriums, fast die Hälfte seiner Einwohner. Sachsen aber wird von Napoleon zum Königreich erhoben, Kurfürst Friedrich August der III. darf sich nun König Friedrich August I. nennen. Nicht genug damit, verbindet Napoleon Sachsen in Personalunion mit dem Herzogtum Warschau, das er aus den ehemals preußischen Provinzen in Polen gebildet hat. König Friedrich August ist also auch noch Herzog von Warschau.