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Benjamin und sein wundersames Erbe
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eBook163 Seiten2 Stunden

Benjamin und sein wundersames Erbe

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Über dieses E-Book

Benjamin ist auf den ersten Blick ein ganz normaler Junge. Was er lange selbst glaubt, bis ihm unerklärliche Dinge widerfahren. Mit der Zeit findet er heraus, dass er ein Feenmeister ist. Nicht nur das, er hat auch eine besondere Aufgabe. Er muss seine Mutter aus den Fängen der schwarzen Fee Araxa befreien. So begibt er sich mit seinem besten Freund Max und seiner kleinen Schmetterlingsfreundin Bim in die aufregenden Abenteuer.
SpracheDeutsch
Herausgeberwinterwork
Erscheinungsdatum11. Juni 2013
ISBN9783864684418
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    Buchvorschau

    Benjamin und sein wundersames Erbe - Dragana Thibaut

    Kapitel 1 

    Der Geburtstagswunsch 

    „Benjaaaaaaaaaaaaamin?! Beeeeenjaaaaaaaaaaaaaamiiiiin?!",hörte Benjamin ganz dumpf, wie durch einen dichten Nebel. 

    „Wie oft soll ich Dir noch sagen, dass Du bei Einbruch der Dunkelheit im Haus sein sollst?, erkannte Benjamin nun seinen Vater und schon hob sein Vater ihn hoch. Dabei klemmte er Benjamin wie einen Fußball unter seinen Arm, sodass Benjamins Kopf inklusive Beine im Laufrhythmus mitwippten. „Ich muss wohl im Stall eingeschlafen sein, murmelte Benjamin vor sich hin und empfand es als sehr schade, dass er sein Strohbett verlassen musste, denn das war mehr als bequem. 

    „Weißt Du was alles hätte passieren können?" unterbrach die tiefe Männerstimme seines Vaters seine Gedanken und schon musste er sich mögliche Gefahren anhören. Doch Benjamin hörte gar nicht mehr hin. Stattdessen hob er den Kopf und blickte nochmals zu seinem Strohbett und dem wundervollen Pferd, welches daneben stand. Er war so froh, dass seine Großmutter dieses Tier hatte. Immer wenn Benjamin bei seiner Großmutter war, verbrachte er fast jede freie Minute bei der Stute, die den Namen Wolke trug. Er versank regelrecht in den treuen, dunklen Augen und bewunderte jedes Mal aufs Neue die herrliche Schimmelmusterung.  

    Gerade wollte er den Kopf wieder senken, doch da passierte etwas völlig Unmögliches. Ihm war so als hätte ihm Wolke zugezwinkert. Benjamin riss seine Augen soweit wie möglich auf. Er traute seinen Augen nicht. Zur Sicherheit rieb er sich das ganze Gesicht. Da! Sie tat es nochmal. Doch genau in dem Moment ging sein Vater mit ihm zur Stalltür hinaus. Benjamin wehrte sich lautstark: 

    „Papa, Papa, geh nochmal zurück! Bitte." Doch sein ganzes Flehen brachte nichts. Sein Vater ließ sich nicht beirren. 

    „Du kannst morgen wieder zu Wolke gehen, für heute ist es genug, Benjamin." Das sagte er in jenem Tonfall, bei dem er genau wusste, dass jeglicher Widerstand völlig zwecklos war. Also senkte er seinen Kopf und ließ sich von ihm vollends ins Haus tragen. 

    Seine Großmutter wartete in der Küche mit einem Lächeln auf ihn.  

    Rasch befreite sie sich von ihrer Schürze, zupfte sich ihre grauweißen Haare zu Recht und streckte die Arme nach ihm aus. 

    Benjamin riss sich von seinem Vater los und rannte gleich in ihre Arme, er drückte sie so fest er nur konnte. 

    „Oma wo warst du denn?", wollte er gleich wissen. 

    „Als wir heute angereist sind, konnte ich dich nirgends finden", informierte er sie umgehend. 

    Benjamins Großmutter schaute kurz seinen Vater an, bevor sie antwortete.  

    „Ich war spazieren", dann strich sie Benjamin ein paar Strohhalme aus den Haaren, bevor sie weitersprach. 

    „Schließlich hattet ihr euch erst für morgen angekündigt." Mit diesem Satz richtete sie einen strengen Blick auf ihren Sohn. Sein Vater rieb sich seinen Nacken. Das tat er immer, wenn ihm eine Situation sichtlich unangenehm war.  

    Er räusperte sich kurz, bevor er eine Erklärung abgab: 

    „Tut mir leid, Mutter! Ich konnte meine Arbeit etwas früher beenden, da entschloss ich mich spontan, loszufahren. Ich wollte noch von unterwegs anrufen, doch dann gab mein Akku den Geist auf." 

    Mit einem Nicken nahm sie die Entschuldigung ihres Sohnes an und wandte sich wieder ihrem Enkel zu. 

    „Mein lieber Junge, lass dich anschauen." 

    Schon war sie dabei, ihren Enkel in Position zu rücken, damit sie sich ein besseres Bild machen konnte. 

    „Groß bist du geworden! Wenn du so weitermachst, wirst du nochmal so groß wie dein Vater." 

    Benjamin blickte hoch zu seinem Vater. Klein war sein Papa wirklich nicht. Vielleicht würde er tatsächlich eines Tages so groß, dann hätte er zumindest sonst noch etwas von ihm und nicht nur die dunkelblonden Haare. 

    „Sag, hast Du Hunger mein Schatz?", wollte seine Großmutter wissen. 

    Benjamin musste gar nicht selbst antworten, denn als ob sein Magen wusste, um was es ging, knurrte dieser wie auf Kommando. Seine Großmutter nickte wohlwollend: 

    „Aaahh alles klar, dann schlage ich vor, dass ihr schnell auspackt und in der Zwischenzeit richte ich uns ein leckeres Abendbrot." 

    Das musste sie kein zweites Mal sagen. Ihre Männer drehten sich auf dem Absatz um und schritten zur Tat. 

    Beim Essen erzählten und amüsierten sich alle köstlich. Es war eine richtig ausgelassene Stimmung. Benjamin betrachtete seinen Vater. Es war selten geworden, dass dieser so zufrieden schien. Er lachte kaum noch seit Benjamins Mutter verschwunden war. Über das Verschwinden seiner Mutter durfte auch nie gesprochen werden. Genaugenommen wusste Benjamin so gut wie nichts darüber, nur das seine Mama seit fünf Jahren wie vom Erdboden verschluckt war. Benjamin konnte nicht länger innehalten und fing wieder mit der gleichen Bettelei an:  

    „Ach Paps, können wir nicht für immer bei Oma bleiben? Dir gefällt es doch hier auch am allerbesten." 

    Die Gesichtszüge seines Vaters wurden schlagartig ernst. 

    „Junge, Kind das hatten wir doch bestimmt schon tausend Mal", er machte eine kurze Pause bevor er weitersprach. 

    „Wir müssen dort leben, wo ich Arbeit habe. Ich weiß, dass das nicht immer einfach ist. Aber das Leben ist nun mal kein Wunschkonzert." 

    Betrübt schaute Benjamin zu Boden. Er kannte die Gründe nur all zu gut. Sein Vater war ein sehr erfolgreicher Naturschützer. Insbesondere engagierte er sich dafür, dass so wenig Land wie möglich für industrielle Zwecke kaputt gemacht wurde. Dies hatte zur Folge, dass sie ständig umherreisten. Es war immer das gleiche, traurige Spiel: Kaum hatte Benjamin sich an einen Ort gewöhnt, oder sogar Freundschaften geschlossen, zogen sie weiter. 

    Nach diesen Sätzen starrte jeder still in die Luft, keiner fühlte sich dazu animiert zu diesem Gespräch noch etwas beizutragen. Das Schlagen der Standuhr war eine regelrechte Erlösung. 

    „Es ist spät geworden, seufzte die alte Dame. „Zeit fürs Bett. 

    Gähnend stimmte Benjamin ihr zu. Da stand sie auf, drückte ihrem Enkel einen Kuss auf die Stirn mit den Worten: 

    „Geh nach oben mein Großer, dein Bett erwartet dich bereits." 

    Benjamin stand auf, wünschte eine gute Nacht und schleppte sich die Treppe hoch in sein Zimmer. Sein Schlafanzug lag schon bereit, er streifte ihn sich über bevor er halbschlafend zum Zähneputzen ging. Schnell befand er sich im Traumland, denn der Tag war wirklich lang und anstrengend gewesen. 

    Mitten in der Nacht wachte Benjamin auf, ihm war heiß und kalt gleichzeitig. Er drehte sich von der einen zur anderen Seite mit dem Wunsch, gleich wieder einzuschlafen. Doch er vernahm Stimmen. Er öffnete die Augen, da sah er Licht durch den Türschlitz hindurch schimmern. Behutsam stand er auf und öffnete langsam die Tür. Tapsend bewegte er sich zum Treppengeländer, dort ging er in die Hocke, hielt sich an den Geländerstangen fest und blickte hinunter. Sein Vater und seine Großmutter standen unten in der Diele. Sie zischten sich mit angespannten Gesichtern an. Zuerst konnte Benjamin gar nichts verstehen, erst als sein Vater seine Großmutter an den Schultern packte und dabei lauter wurde hörte er seinen Vater: 

    „Hast du Tante Genofeva getroffen? Du hast sie getroffen nicht wahr? Lebt meine Liebste noch? Bitte das ist vielleicht unsere letzte Chance!" 

    Die Großmutter holte tief Luft: „Beruhige dich Siegesmund. Ja. Sie lebt noch. Das ist das Wichtigste, doch sie muss wohl sehr schwach geworden sein. Ihre Energie ist für unsere Verbündeten kaum noch wahrnehmbar. Meine liebe Schwägerin Genofeva ist besorgt um den Jungen. Wir müssen mehr denn je auf ihn aufpassen. Genofeva ist überzeugt, dass er das „Erbe in sich trägt. Sollte dem so sein, so kann es nicht mehr lange dauern bis sich die ersten Anzeichen zeigen. Ach Siegesmund, ich bin so besorgt um unseren kleinen Benjamin. 

    Benjamins Vater legte sein Gesicht in seine Hände und schüttelte dabei den Kopf. So hatte Benjamin seinen Vater noch nie gesehen. Seine Großmutter öffnete die Wohnzimmertür:  

    „Komm Siegesmund, lass uns in Ruhe weiterreden. Mit diesen Worten verschwanden die Zwei im Wohnzimmer. Diese Gesprächsfetzen brachten Benjamin völlig durcheinander. In seinem Kopf hämmerten tausend Fragen. „Wer war Tante Genofeva? Soweit er wusste gab es keine lebenden Verwandten mehr. Seine Gedanken überschlugen sich, ihm wurde regelrecht schlecht. Er überlegte: Sprachen die etwa von Mama? Das würde ja bedeuten, sie wüssten, wo sie ist. Vielleicht bei dieser Tante? Was für ein Erbe soll ich in mir tragen? Die sprachen doch von mir, oder? Ja. Oma sagte ganz deutlich, sie würde sich Sorgen um mich machen, aber warum? 

    Benjamin saß wie angewachsen auf der ersten Stufe. Er ließ seinen Blick ohne Ziel in der Diele umherschweifen. Er betrachtete das Bücherregal, den alten Ledersessel, die Risse im Leder des Sessels, dann schaute er zum Türrahmen, zu der Petersilie. 

    Petersilie! Der ganze Raum, nein eigentlich das ganze Haus war behangen mit Petersilie. Seitdem er denken konnte, trocknete seine Großmutter Petersilie, aber so extrem war ihm das noch nie aufgefallen. Insbesondere waren die Türrahmen damit behangen. Er liebte seine Oma sehr, doch er hasste den fürchterlichen Petersilientee, den er immer trinken sollte. Seit einigen Jahren stellte seine Großmutter sogar Petersilienbonbons her, die er ebenso grauenhaft fand. Plötzlich ging unten wieder die Tür auf. Benjamin erschrak, da er so vertieft in seine Gedanken war. Seine Großmutter nahm die Hand ihres Sohnes und sagte:Mein lieber Sohn, uns bleibt nichts anderes übrig, als erst mal abzuwarten. Trotz all den Sorgen habe ich Hoffnung, und womöglich ist unser Junge stärker als wir uns vorstellen können. Vergiss nicht, wer dein Vater und somit sein Großvater war und wer seine Mutter ist. Du weißt selbst nur zu gut wie mächtig die zwei Familien sind. In dieser ganzen Reihe bin nur ich die Normalsterbliche. Ich bin nach wie vor davon überzeugt, dass du keine Kräfte hast, weil da noch jemand seine Finger im Spiel hat und nicht, weil meine Gene in dir überwiegen. 

    Siegesmund strich sorgenvoll die Hand durch die Haare, bevor er seiner Mutter eine Gute Nacht wünschte. 

    „Schlaf schön, ich werde jetzt zu Bett gehen. Ich bin so müde, so unendlich müde. Seitdem meine geliebte Lavendula verschwunden ist, schlafe ich nicht mehr richtig. Nur wenn ich vor Erschöpfung nicht mehr stehen kann, gelingt es mir, ein paar Stunden Ruhe im Schlaf zu finden." 

    Schnell huschte Benjamin ins Zimmer. Er wollte nicht, dass die Zwei ihn entdeckten, denn er wusste genau, dass das Gehörte nicht für seine Ohren bestimmt war. In einem Satz sprang er ins Bett und deckte sich zu. Sein Herz klopfte ihm bis zum Hals. Jetzt wusste er genau, dass es um seine Mutter ging, nachdem sein Vater sie beim Namen „Lavendula" genannt hatte. Damit die Verwirrung komplett wurde, fiel ihm auch noch das Erlebte mit Wolke ein. Was hatte das Alles nur zu bedeuten? Er zermarterte sich das Hirn und dabei schlief er irgendwann ein. 

    Am nächsten Morgen küssten ihn warme Sonnenstrahlen wach, dabei verkroch er sich tiefer unter die Decke. Doch dann roch er sie schon, die besten Pfannkuchen der Welt. Im Sauseschritt zog er sich an, vollzog eine Katzenwäsche, um so schnell wie möglich zu den Pfannkuchen zu gelangen. Unten in der Küche angekommen, fand er einen köstlich gedeckten Frühstückstisch. Auf seinem Teller lag ein Zettel: 

    „Lieber Benjamin, wir sind in den Lebensmittelmarkt gefahren, um einige Besorgungen zu erledigen. Dauert nicht lange! Deine Oma." 

    Während er den Zettel las, verdrückte er schon den ersten Pfannkuchen. Den noch dampfenden Petersilientee goss er in den Abfluss und füllte sich die Tasse mit Limo. Nach dieser Stärkung ging er gleich auf die Koppel zu Wolke. 

    Wolke stand ganz ruhig und gelassen da. Man konnte sich fast einreden, dass sie auf Benjamin wartete, denn als er auf sie zulief, begrüßte sie ihn mit mehrfachem Kopfnicken. Die Möhren die er dabei hatte, verspeiste sie umgehend. 

    „Meine liebe Wolke", sprach Benjamin die Stute an.  

    „Hast Du mir gestern zugezwinkert?", fragte er direkt. Doch das Pferd kaute teilnahmslos. 

    „Gib mir doch Antwort oder zumindest ein Zeichen." 

    Da vernahm Benjamin hinter sich eine bekannte Stimme: 

    „Mann, Mann, Mann Benjamin, dir ist schon klar, dass da ein Gaul vor dir steht?" 

    Er drehte sich freudig um,

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