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Ein Beagle geht seinen Weg
Ein Beagle geht seinen Weg
Ein Beagle geht seinen Weg
eBook406 Seiten5 Stunden

Ein Beagle geht seinen Weg

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Über dieses E-Book

Müller-Löweneck kommt nicht zur Ruhe:

Max kriegt Morddrohungen, vor dem Tor toben Aktivisten, und ein anonymer Hinweis ruft die Steuerfahndung auf den Plan. Von der Dating-Katastrophe mit Jacki gar nicht zu reden.

Pommes, der Beagle, hat ganz andere Probleme. Er arbeitet mit voller Kraft daran, die Tierversuche zu stoppen – aber dann verschwindet plötzlich jemand.

Und was für seltsame Dinge gehen eigentlich auf dem Mühlenhof vor?

Die Fortsetzung von "Ein Beagle kommt selten allein"!
SpracheDeutsch
Erscheinungsdatum25. Apr. 2023
ISBN9783987564345
Ein Beagle geht seinen Weg
Autor

Megan McGary

Megan McGary, *1969, ist hauptberuflich Polizeibeamtin. Nebenbei schreibt sie Liebesromane und Bücher über Beagles. Ehrenamtlich arbeitet Megan für einen Tierschutzverein, der sich um ehemalige Laborhunde kümmert. "Ein Beagle kommt selten allein" verbindet diese drei Herzensthemen - Hunde, Liebe und die Polizei - zu einem rasanten Krimi mit ernstem Hintergrund, aber versöhnlichem Ausgang. Die Autorin lebt mit ihrer Familie und mehreren Tierschutzhunden in Nordhessen.

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    Buchvorschau

    Ein Beagle geht seinen Weg - Megan McGary

    ISBN: 978-3-98756-434-5

    2023 Kampenwand Verlag

    Raiffeisenstr. 4 · D-83377 Vachendorf

    www.kampenwand-verlag.de

    Versand & Vertrieb durch Nova MD GmbH

    www.novamd.de · bestellung@novamd.de · +49 (0) 861 166 17 27

    Text: Megan McGary

    Cover- und Umschlaggestaltung: Catrin Sommer – rausch-gold.com Bildmaterial: Shutterstock.de – @Charlie Rosenberg,

    @Igor Normann

    Lektorat: Alex Wegler

    Korrektorat: Mila Erichson

    Satz: Buch-Werkstatt GmbH, Bad Aibling

    Druck: CUSTOM PRINTING

    Wał Miedzeszynski 217, 04-987 Warszawa, Polen

    Immer noch für dich, Mikey.

    Thank you for always waiting.

    Kapitel 1

    Hundstage

    🐾

    Du, du und du.« Der Zeigefinger von Frau Doktor König hackt Löcher in die Luft, und drei Minuten später schließt Heidi grinsend hinter Jenny, Joe und Artemis ab. Die Zeiten, als Türschlösser nicht überprüft wurden, sind definitiv vorbei.

    Die Zeiten, in denen wir unkommentiert jeden blöden Spruch von einer mäßig begabten Pflegekraft hinnehmen, allerdings auch. »Na, ob wir die jemals wiedersehen?«, sagt Heidi und wackelt mit den Augenbrauen. Wildes Gebell hallt von den Wänden, einundzwanzig Hunde stehen an den Zwingertüren Spalier.

    »Ein Glück, drei weniger! Dachte schon, wir müssten wegen Überfüllung schließen!« – »Wann gibt’s endlich Abendessen?« – »’S is’ grade mal Mittag, du Hajopei!« – »Tür zu, es zieht!« – »Alter, geht’s noch! Bei der Hitze zieht nichts!« – »Hat mal einer ’n Eis?« – »Kann mal jemand die Klima reparieren?« – »Matze, mach was!« – »Wieso eigentlich Joe?« – »Können wir nicht lieber Pommes hergeben?« – »Genau, die Loser zuerst!« – »Matze, es langt jetzt!« – »Gewerkschaft, aber dalli!«

    Unser Alpharüde spricht eins seiner üblichen Machtworte: »Ruhe im Karton! Weg da, du Dumpfmops! Glaubt ihr vielleicht, ich bin hier der Personalchef?«

    Das Wägelchen mit den Hunden verschwindet um die Ecke, und kurz darauf öffnet sich die Fahrstuhltür. Und schließt sich wieder. Wäre hier nicht der infernalische Krach, der sich trotz Matzes Intervention nur langsam legt, könnte ich hören, wie die Kabine mit den Kollegen durchs Haus saust. Nach unten, weil, nach oben geht ja nicht: Wir bewohnen das Penthouse.

    Letzteres ist neuerdings ein Quell ständiger Unbill, und das gleich in mehrfacher Hinsicht.

    Es ist warm. Normalerweise atmen wir gefilterte Luft, wohltemperiert und befreit von allem, was Hundenasen irritieren könnte.

    Schade ist das, denn mit Gerüchen könnte man sich so schön beschäftigen. Mein Blick wandert zur Tür, zum wohl fünfhundertsten Mal an diesem Tag, und dann zu den Oberlichtern. Jenseits von gewölbtem Plexiglas spannt sich ein wolkenlos blauer Augusthimmel über dem Firmengelände auf. An den Rahmen brechen sich die Sonnenstrahlen und zaubern zartbunte Prismen auf den Boden. Ob man die Kuppeln öffnen kann? Nötig wäre es, denn es müffelt. Die Klimaanlage bei Müller-Löweneck hat noch andere tolle Features, als nur die Temperatur zu regeln.

    Kollektives Hecheln erfüllt die Anlage. Hundstage. Eine so dämliche Bezeichnung können sich auch nur Menschen ausdenken, aber angeblich hat es etwas mit einem Sternbild zu tun. Ich halte das für eine Schutzbehauptung; nur eine Sache mehr, die uns in die nicht vorhandenen Schuhe geschoben wird. Jedenfalls: Wenn ich unter solchen Bedingungen leben wollte, wäre ich in Dubai aufgewachsen! Oder direkt an einem Hochofen.

    Für die Leute, die jeden Mittwoch vor unserem Firmentor demonstrieren, hätte ich einen heißen Tipp: Vielleicht könnte man mal ein paar der Wissenschaftler gegen Haustechniker austauschen. Das wäre auf jeden Fall ein Fortschritt.

    Ich bin Pommes, gestatten, Laborbeagle.

    Es ist voll geworden in unserem Penthouse, der Abteilung für Versuchshunde im obersten Stock von Müller-Löweneck. Die Tatsache, dass seit zwei Wochen in jedem Abteil des Zwingers mindestens ein Hund mehr wohnt, sorgt für gewisse Spannungen. Für jeden, der geht – so wie Jenny, Joe und Artemis – kommen zwei Neue. Zuletzt eine Gruppe Hündinnen mit Blumennamen und einem IQ knapp über der Wurzeltiefe selbiger. Rose, Daisy und Violet haben den Wortschatz von Internatsschülerinnen mit Vierer-Abschluss: Alles ist meeega und zucker und uuuuiii, wenn nicht sogar hyper.

    Die anderen reagieren so, wie Frauen reagieren, wenn ihnen frischere, hübschere Geschlechtsgenossinnen vor die Nase gesetzt werden: mit Zickenkrieg. Als ob die Langeweile nicht schon schlimm genug wäre! Echt blöd, dass wir nach der Sache mit dem Chef zu nichts mehr zu gebrauchen sind, aber leider gibt es außer der ständigen Rudel-Neusortierung nichts für uns zu tun. Nie habe ich mehr bedauert, dass die Ära der einfachen Türschlösser Geschichte ist. Vermutlich wurde die ganze Schließanlage ersetzt. Noch etwas, was mir anzulasten ist. Ich frage mich, was sie der Versicherung erzählt haben – wahrscheinlich irgendwas über Marta, die bei Wasser und Brot im Kittchen sitzt.

    Einer der Neuen rempelt mich an. Platz ist genug, wir sind nur zu dritt in unserem Abteil gleich am Eingang, aber er kann es nicht lassen und drängt mich ab. Wäre es nicht so schwül, würde ich mich drüber aufregen, aber so knurre ich nur ein bisschen und rücke einfach ein Stück zur Seite. Es reden ja alle von Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung. Ich entscheide mich klug und schone die Ressource »Nerven«. Nämlich meine.

    Er sieht trotzdem durch mich durch. Dann tritt er volle Kanone gegen meinen Wassernapf, dass die warme Plörre nur so über die Fliesen spritzt.

    Und ich dachte, Matze wäre der größte Raufbold unter dem Dach der Müller-Löweneck AG.

    So was passiert neuerdings dauernd. Sie klauen mein Futter, pflanzen sich auf meinen Lieblingsplatz, pinkeln genau da hin, wo ich liegen will und tackeln mich weg, wenn Nike Streicheleinheiten verteilt. Um das Futter ist es nicht schade – schmeckt wie Turnschuh auf Toast. Der Ausflug in die echte Welt hat meine Geschmacksnerven ruiniert (oder wachgekitzelt, je nach dem), und verhungern lassen sie mich schon nicht. Aber das Gestreicheltwerden fehlt mir.

    »Mach Platz, Blödolm«, sagt Mr. Snuggles, der nicht halb so niedlich und gemütlich ist, wie sein Name suggeriert. Wir liefern uns einen Anstarrwettbewerb, aber dass ich verliere, war eigentlich gleich klar. »Bin kein Blödolm, Blödolm.«

    »Bist du wohl. Ein Blödolm.«

    »Bin ich …« Nicht dagegenhalten ist schließlich auch keine Lösung. Snuggles guckt mich irgendwie auffordernd an. Im Geviert nebenan richten sich Rania und Alia gespannt auf. Sie hoffen auf eine Unterbrechung der Ödnis. Matze dreht sich weg und tut, als hätte er nichts bemerkt.

    Mir ist es auch zu anstrengend. Ich trolle mich in die Ecke – leider ist es die in der vollen Sonne – motze leise vor mich hin und resigniere ein bisschen. Wenn es warm ist, wird man träge. Darin unterscheiden sich Hunde kaum von Menschen.

    Ruhe kehrt ein. Aus halbgeschlossenen Augen beobachte ich den Saugroboter, der brummend über den Gang fährt und die Beaglehaare aufkehrt. Früher hat Nana das gemacht. Jetzt kommt sie viel seltener.

    Ich vermisse Nana. Oft hat sie sich vor mich hingehockt und mir über den Kopf gestreichelt, so wie Menschen das machen, wenn sie einen aufmuntern wollen. Das könnte ich gerade gut gebrauchen. Nana sieht aus wie Beyoncé, gurrt wie eine Silbertaube und verbringt die Hälfte ihrer Arbeitszeit mit Hundeknuddeln. Vermutlich wird sie genau aus diesem Grund allmählich gegen den rundlichen Typ mit dem sonoren Gebrumm ausgetauscht.

    Man könnte sich auf das Ding draufsetzen und ein paar lustige Runden drehen, wenn …, ja, wenn die Türen nicht neuerdings gesichert wären wie die Kellerräume in Fort Knox.

    Snuggles macht mit Matze gemeinsame Sache, um an einen der begehrten Schattenplätze zu kommen. Am Ende liege ich enttäuscht und hechelnd in der Knallsonne, kann fühlen, wie ich dehydriere, und schwanke zwischen Wut und Traurigkeit.

    Früher war das nicht so. Früher, nachdem ich von meinem Ausflug in die echte Welt zurückgekehrt bin, war ich ein Rockstar. Einer, an dessen Lippen alle hängen. Einer, dessen Geschichten man verzückt lauscht. Einer, auf dessen Expertise man Wert legt: Wie sieht es draußen aus? Wie riechen Veilchen wirklich? Ist Maulwurfskacke essbar, und wie fühlt sich eigentlich Wetter an?

    Jetzt sind sie neidisch auf meinen Vorrat an echten Erlebnissen, und sie sind sauer, weil ich eine besondere Begabung habe: Ich kann mit Max reden, unserem Chef.

    Eigentlich ist Max derjenige mit der besonderen Begabung. Ich kenne niemanden außer Max, der mit Hunden kommunizieren kann. Ich weiß nicht, wie das funktioniert, aber ich kapiere, wie er denkt und verstehe, was er sagt. Und umgekehrt.

    Dummerweise blieb diese Fähigkeit nicht unbemerkt: Beagle sind nicht doof, jedenfalls die meisten. Und ruckzuck erlebte ich ein dramatisches Downgrade: vom Helden zum Kollaborateur. Vom begehrten Gesetzlosen, dem Ausbrecher-Idol mit Superstarpotential, zum Canis non grata. Kurz gesagt: Ich bin ein Doppelagent.

    Was Max ist, weiß ich nicht genau.

    Er hat gesagt, unsere Entlassung sei beschlossene Sache. Er hat gesagt, dass der Tierschutzverein sich um uns kümmert. Aber das war Ende Juni, und nichts ist passiert.

    Stattdessen wird es immer voller.

    Es könnte sein, dass Max einfach einer ist, der sein Wort nicht hält.

    Dabei hat Max mir von Anfang an keine richtigen Firmengeheimnisse anvertraut. Und ich erzähle ihm auch nicht jeden blöden Spruch weiter. Nur die Verbesserungsvorschläge, die anfangs an mich herangetragen wurden. Jetzt wäre es für die meisten die beste Verbesserung, wenn ich nicht mehr da wäre.

    Nike kommt und verteilt frisches Wasser. Am liebsten würde ich mich in den Napf legen, aber die lebhafte Vorstellung, wie Matzes Reaktion darauf ausfallen würde, hält mich davon ab. Warum wir nicht wenigstens ein Planschbecken haben können, erschließt sich mir nicht, auch wenn ich gar nicht so auf Wasser stehe. Jedenfalls: Das mit den offenen Türen wurde sofort verworfen. Okay, nicht alle Verbesserungsvorschläge ergaben Sinn. Aus Sicht des Unternehmens.

    Aus Sicht der Hunde schon: Ich denke an die Liste. Für den Fall, dass ich hier irgendwann ein- und ausgehen kann wie durch eine Drehtür, hat sich jeder überlegt, was er von draußen haben will.

    Joe wollte immer ein Bällchen. Ich hoffe, er hat da, wo er jetzt ist, einen Ball. Joe vermisse ich noch mehr als Nana.

    Ansonsten reden wir einfach, Max und ich. Sechsundsechzig Tage braucht man, um Gewohnheiten zu ändern; das weiß ich aus dem Fernsehen. Neue etablieren geht schneller: Max und ich haben das in zwei Wochen geschafft. Anfangs erschien Max unregelmäßig, immer nach Feierabend, nachdem das Haus sich geleert hatte. Dabei blickte er über die Schulter in Richtung des Flurs der Chefetage, die praktischerweise nebenan liegt, als befürchte er, ertappt zu werden. Dabei ist um diese Uhrzeit gar keiner mehr da.

    Manchmal kommt er noch später, nach Meetings. Max achtet jedes Mal sorgfältig darauf, dass die Schleuse sich schließt. Er lockert seinen Hemdkragen oder die Chef-Krawatte (die er jetzt oft trägt) und lässt sich mit einem charakteristischen Ich-trage-die-Welt-auf-meinen-Schultern-Seufzen auf dem Boden nieder, um zu quatschen.

    Aus den gelegentlichen Stippvisiten wurde im Laufe der Zeit ein Ritual. Mittlerweile halte ich ab sieben Uhr abends nach ihm Ausschau. Ich glaube, er braucht das. Er hat versucht, mit den anderen zu kommunizieren – vergeblich. Die Hunde halten uns beide für bekloppt, aber das nehme ich in Kauf. Max erzählt mir fast alles, jedenfalls hat er das einige Wochen lang getan. Er ist der neue Kapitän auf dem Müller-Löweneck-Dampfer, und seit einer Weile habe ich das Gefühl, dass das Schiff schlingert.

    Max hat so was wie Liebeskummer. Wegen Jacki. Max steht auf Jacki, die Kriminalbeamtin. Er will mit ihr ausgehen. Ich fand es niedlich, wie er sich auf die Verabredung zum Essengehen vorbereitet hat. Er hat sich darauf gefreut. Nein, er hat dem Abend entgegengefiebert.

    Er hat sie dazu überredet, mit ihm Essen zu gehen, aber dann kam etwas dazwischen. Beim nächsten Versuch kam ihr etwas dazwischen. Und beim dritten Termin war irgendwas anderes. Eine vierte Verabredung gab es nicht mehr.

    Mich macht der Rest der Meute dafür verantwortlich, dass aus unserem Penthouse das Hauptquartier der Langeweile geworden ist, der Olymp der Ereignislosigkeit.

    Max und ich sind wahre Leidensgenossen.

    Wie man sich denken kann, kommen Beagle mit Unterbeschäftigung nicht gut klar. Bevor einem hier drin die letzten Gehirnzellen wegbröckeln, beschäftigen wir uns selbst. Vor einigen Wochen hat das zu wilden Partys und interessanten Entwicklungen geführt, und seitdem sinnen alle darüber nach, wie man das wiederholen kann.

    Die Chancen stehen schlecht, insbesondere, weil Frau Doktor König jetzt hier regiert.

    Grundsätzlich sind wir wertvolle Forschungsobjekte, die unabdingbar sind, um lebenserhaltende Medikamente zu entwickeln. Im Penthouse wohnt, wie man es erwartet, die Crème de la Crème der Versuchstiere von Müller-Löweneck. Man könnte sagen, dass wir das vierbeinige Äquivalent zu den Kirschen auf der Sahnetorte sind: besser geht nicht.

    Faktisch… faktisch war das mal so, bis zu dem Moment nämlich, als eines Freitagmorgens Richard von Löweneck, der damalige Chef, tot und ermordet vor unserem Zwinger lag. Der unschöne Abgang des Oberbosses hatte unabsehbare Folgen. Vor allem für die Forschungsreihe, denn die war plötzlich nichtig.

    Seitdem lungern wir hier herum und schlagen die Zeit tot.

    Ein Hausmeister kommt und fummelt eine Weile am Stromkasten herum. Den Fehler kann er nicht finden, und so hängen wir lustlos ab, bei fast hundert Grad im Schatten, flach auf die Fliesen gedrückt und mit möglichst wenig Aktivität. Irgendwann wird die Sonne ja hoffentlich mal untergehen.

    Für den Moment hat die Warterei ein Ende, denn mit dem Fauchen der Schleuse und einer angenehmen Brise gekühlter Luft aus der Chefetage rauscht Frau Doktor König in den Zwinger, eskortiert von Heidi, dem empathielosesten Tierpfleger aller Zeiten und gefolgt von der anderen Ärztin, Frau Bergen, mit ihrem Klemmbrett.

    Von Jenny, Joe und Artemis ist nichts zu sehen.

    Es ist Futterzeit, und Heidi kippt vorbereiteten Trockenfraß in die Näpfe.

    König sieht zu, sieht sich um und verschränkt die Arme. »Wissen Sie was, Herr Heidinger?«

    »Nee«, sagt Heidi folgsam und guckt dämlich, »wat denn?«

    »Diese Hunde sind fett, träge und insgesamt eine Schande.«

    »Jawoll, Frau Doktor«, sagt Heidi, dieses Schaf im Wolfspelz, und nickt. Die Bergen nickt auch und notiert etwas auf ihrem Zettel.

    »Wie konnte es so weit kommen! Wie stehen wir denn da! So geht das nicht. Ab sofort weht hier ein anderer Wind.«

    »’N bisschen Wind fänd’ icke für meinen Teil ja nich’ schlecht«, murmelt Heidi und schiebt die Ärmel nach oben.

    Frau König sieht aus wie frisch aus der Maske und blinzelt Heidi irritiert an.

    »In dem Zustand nimmt sie uns keiner ab. Rufen Sie diesen Trainer herbei. Sport und Diät. Ab morgen. Sonst werden wir die nie los.«

    Das kollektive Zusammenzucken entgeht ihr.

    »Natürlich, Frau Doktor.« Er zieht die Ärmel wieder runter und wischt sich über die Stirn. Schweißperlen glitzern dort.

    König dreht sich auf dem Absatz um, zackig, rank und schlank wie eine Weide, vom Gewicht her nicht mal die Hälfte von Heidi, und streift beiläufig die blinkende LED-Anzeige auf der Brücke. Ihr Blick ist ebenso kühl wie ihre Ausstrahlung. »Und machen Sie der Haustechnik Beine. Die Klimaanlage ist kaputt. Bis ein Techniker kommt, der seinen Beruf beherrscht, lassen Sie sich was einfallen.«

    Sobald sie weg ist – ZISCH!, macht die Schleuse, und abermals fächelt ein winziges, zartes Lüftchen zu mir heran – verzieht Heidi sein Boxergesicht und äfft die leitende Tierärztin nach. »Lassen Sie sich was einfallen, sagt se«, motzt er und gräbt in seinem Kabuff vergeblich nach einem undefinierbaren Gegenstand, »’türlich icke. Is’ ja auch sonst keener da. Wat bin denn icke? Der Pannendienst?«

    Heidi praktiziert wie üblich real existierenden Dilettantismus. Er grummelt vor sich hin und schiebt seine knappe Tonne Lebendgewicht in Richtung Putzschrank, Nana-Territorium, bis er gefunden hat, was er braucht. Mit triumphierendem Grinsen stößt er eine Eisenstange in die Luft. Er hält sie wie einen Kampfspeer und trabt damit zu den Oberlichtern. Heidi ist ein Kerl wie ein Baum (allerdings nicht weidenmäßig wie Frau Doktor König, mehr so Typ »deutsche Eiche«, mit reichlich Jahresringen), aber er muss sich ziemlich recken. Nach viel Gestöhne und Geruckel öffnet sich die Haube. Spätsommerliche Luft wabert in den Zwinger.

    Einundzwanzig Hunde atmen auf. Und durch. Wenigstens etwas. Heidis Laune bessert sich schlagartig, denn nach der Vollzugsmeldung, die er der Chefin über sein Diensthandy zukommen lässt, kann er Mittag machen. Der Ausblick auf seine geliebten Stullen scheint ihn zu beflügeln, und weil er gut drauf ist, pfeift er: Old MacDonald Had a Farm.

    Meine Laune kann schlechter nicht werden. Wenn Heidi gleich anfängt, die Tiergeräusche nachzumachen, beiße ich ihn in die Wade: Ia-ia, ho.

    Snuggles tritt mir auf den Schwanz, dann in die Rippen. Versehentlich. Ist klar. Ich jaule, und er hebt die Lefze auf eine Weise, die einfach nur fies ist. Als ob er grinst. »Mach Platz, Schnulli«, raunzt er.

    »Selber Schnulli«, brumme ich.

    Hinsichtlich der Sache mit der Laune habe ich mich geirrt.

    Plötzlich offene Oberlichter haben Vor- und Nachteile.

    Durch den Spalt dringt ein Potpourri an Wohlgerüchen. Es ist der Duft der großen weiten Welt, der die Zwingeranlage flutet, und auch, wenn hier knapp unter den Wolken nicht alles von unten ankommt, hat der Beagle an sich doch ein Duftgedächtnis – ein archaisches Wissen, das in den Genen liegt und das kein Laborhundezüchter der Welt aus uns herausfriemeln kann. Übrigens ebenso wenig wie den Jagdtrieb, auch der ist dem Beagle in die Hirnwindungen geknuspert.

    Einundzwanzig Hundeschnauzen gehen nach oben. Einundzwanzig pechschwarze Nasenspiegel veranstalten ein olfaktorisches Synchronschwimmen. Zweiundvierzig Nasenlöcher blähen sich. Vor dem Tor scheint neuerdings eine Currywurstbude zu stehen. Brötchen auf Rädern – was könnte es Schöneres geben? In der Siedlung gegenüber grillt jemand. Aus der Kantine – nur ein Stockwerk tiefer – dringt Waffelduft herein, und irgendwo fährt jemand Gülle. Wie köstlich, wie vielversprechend! Ein Hauch von Kerosin – aha, der Postflieger! – rundet das Konglomerat ab. Einige meiner vierbeinigen Kollegen schmatzen, so wie man es als Kerl normalerweise nur tut, wenn eine läufige Hündin in der Nähe ist. Nicht, dass wir hier oben heiße Hündinnen hätten – dann wäre das Tohuwabohu ja noch größer – aber trotzdem: Millionen von Riechzellen tanzen Tango, Salsa und Rock’n’Roll gleichzeitig.

    Lassen Sie uns kurz über Beaglenasen reden. Gerüche machen was mit Beaglenasen, und Beaglenasen sind legendär. Ganze Welten liegen in den Gerüchen; wer wüsste das besser als ich. Mag sein, dass wir hier drin nicht sonderlich gut trainiert sind. Mag sein, dass Übung den Meister macht. Aber der leichte Wind weht Möglichkeiten in das Penthouse, Andeutungen, Versprechungen, und das lässt sich hier keiner entgehen. Aus einundzwanzig Hundeschnauzen läuft der Sabber, und nach zwei Minuten andächtigen Schnüffelns fängt der erste vor Sehnsucht und Begeisterung an zu heulen. Alle anderen fallen ein, und glauben Sie mir: Es wackeln die Wände.

    Natürlich lasse ich mich davon anstecken. Ich habe schon ganz andere Sachen erlebt und einen ganzen Fundus an Abenteuern; einen Gedächtnisschatz, auf den ich zugreifen kann, wenn mir langweilig ist, aber versuchen Sie mal, sich einer Massenekstase zu entziehen!

    Übrigens ist es kein Widerspruch, dass Hunde nach drei Sekunden vergessen haben, was vor drei Sekunden passiert ist, aber trotzdem über ein voll funktionstüchtiges Langzeitgedächtnis verfügen. Im Langzeitgedächtnis speichern wir die wichtigen Sachen. Leider ist in dieser Hinsicht bei Laborhunden nicht allzu viel Schickes zu holen, und das macht mich hier zur Ausnahme, zum Primus inter Pares. Das ist es, was die anderen mir vorwerfen: den Trip in die echte Welt. Anfangs habe ich die Erinnerungen an meinen dreitägigen Ausflug geteilt, aber mittlerweile könnte ich auch aus der Ilias rezitieren – hätte den gleichen Effekt: Sie trauen mir nicht mehr. Sie schneiden mich. Es wäre ihnen lieb, wenn ich weg wäre, denn es quält sie. Es wäre mir lieb, wenn ich weg wäre, denn in meinem Herzen wohnen Sehnsucht und der verzweifelte Wunsch nach mehr, aber was mich hier hält, ist Laura. Ohne Laura kann ich nicht leben.

    Durch den Spalt am offenen Dachfenster taumelt ein Schmetterling. Anscheinend ist das kleine braune Ding die Vorhut, denn es folgen weitere nach. Dem Schmetterling – Brauner Bär heißt er, unglaublich, aber wahr – folgt eine Hummel.

    Die Hummel entpuppt sich als suizidgefährdet: Sie stürzt sich ohne Umstände in den Wassernapf der Blumenmädels. Violet tickt dermaßen aus, dass sie den Schmetterling abschießt, und dann kreischt Daisy los: »Iiihhh! Da ist etwas in meinem Essen! Nimm es weg! Nimm es weg!« Sie gibt würgende Geräusche von sich, schreit nach Matze und läuft, ich schwöre es, grün an. Matze hebt die Pfoten ans Gitter und bellt. In den Lärm mischen sich panikartige Untertöne, das Gebell wird schrill. Die Schmetterlinge flüchten. Rose rettet der armen Hummel das Leben, indem sie unabsichtlich Iris in die Schüssel schubst, und Iris heult, weil ihr Fell nass wird.

    Dreißig Sekunden später erscheinen Heidi, Max und Frau Doktor König. Im Laufschritt. Nachdem die Schleuse endlich passiert ist (Heidi prallt in vollem Lauf gegen Max, der gegen die Tierärztin donnert, und Heidi entschuldigt sich wortreich), staunen sie bebende Beaglekörper in Habachtstellung an, gruppiert unter vier Plexiglaskuppeln. Durch den Gang summt – möglicherweise ein wenig atonal – eine Hummel mit Schlagseite.

    Max von Löwenecks Miene durchläuft eine interessante Bandbreite von Stimmungen. Während seine Gesichtsfarbe einen höchst bedenklichen Ton annimmt, presst er hervor: »Welcher Vollidiot hat die Fenster geöffnet?«

    »Ähm«, sagt Heidi, aber Max hat bereits genug gehört. Er raunzt Heidi an: »Wenn Sie das nächste Mal meine Hunde in den Wahnsinn treiben wollen, sagen Sie vorher gefälligst Bescheid! Vorzugsweise, wenn zur Abwechslung mal kein wichtiges Meeting auf der Agenda steht! Kriegen Sie das hin?«

    »Wat, icke? Weeß nich’«, stammelt Heidi.

    Max und Doktor König sind adrett angezogen und geben ein hübsches Paar ab, aber beide wirken angespannt. Doktor König hält zu Max. »Herrgott, Heidinger, nun seien Sie doch nicht so tranfunzelig! Fenster zu! Aufräumen!«

    »Jawoll«, sagt Heidi.

    Max telefoniert schon. Er drückt sich nicht gerade so aus, wie man es von einem Konzernchef vielleicht erwarten dürfte, aber ich wette, bis zum Abend wird die verdammte Klimaanlage repariert sein.

    Die Todessehnsucht der Hummel führt das Insekt schnurstracks in unsere Box, die von Matze und Snuggles dominiert wird. Der Brummer beendet seine irdische Existenz im Maul eines rauflustigen Versuchshundes. Auch das ist eine unschöne Veränderung: Der alte Joe hätte der Hummel stundenlang verzückt zugesehen und sie auf seinem Rücken spazieren getragen.

    Der Angriff der Killerschmetterlinge hat mich verunsichert, und Max’ miese Laune tut ein Übriges, obwohl mir die Formulierung meine Hunde gut gefallen hat. Ich verstecke mich hinter Matze. Mein Blick fällt auf die Schleuse. Da tut sich gerade etwas Merkwürdiges: Auf der anderen Seite der Glastür steht eine Gruppe fremder Menschen. Eine Frau, die so klein ist, dass sie knapp die Kante des Glaseinsatzes erreicht, lugt zu mir hinüber. Ihr Gesicht ist das einer Porzellanpuppe, und für den Haarschnitt benötigte man todsicher Lineal und Zirkel. Neben ihr taucht ein hagerer, gutgekleideter Mann auf. Beide sehen irritiert aus.

    Max stöhnt gepeinigt auf. Als er mit Doktor König die Zwingeranlage verlässt – ohne sich auch nur nach mir umzusehen – spricht das Püppchen ihn direkt an. »Sagen Sie: Womit experimentieren Sie hier? Tollwut?«

    Kapitel 2

    Neuigkeiten

    🐾

    König lächelt gezwungen, und Max wirkt, als hätte er Heidis Eisenstange verschluckt. Die Besuchergruppe wird zurück in den Gang komplimentiert. Schätze, sie sitzen gleich alle im Konferenzsaal.

    »Wer waren die Leute?«, frage ich, als Max sich abends gegenüber meiner Box auf den Boden rutschen lässt, später als sonst und mit einem Gesicht wie sieben Tage Dosenfutter, aber solches von der billigen Art. »Ach«, sagt er, schüttelt den Kopf und winkt mit einer lahmen Geste ab.

    Bei Heidi kann man an den Liedern, die er pfeift, ablesen, wie er drauf ist. Bei Max ist es die Getränkeauswahl. Er bringt immer etwas mit. Meistens ist es Milch. Nach einem Rüffel von Nike (»Wenn Sie das alles hier ernst meinen würden, würden Sie sich anders benehmen!«) schwenkte er vorübergehend um, auf Hafermilch, dann Sojamilch, aber begeistert war er von der veganen Variante nicht.

    Heute trinkt er dunkles Bier aus einer Flasche mit Bügelverschluss. Vielleicht ist unser kleines Meeting nach Büroschluss eine Art Absacker für ihn. Wir pflegen eine Mini-Besprechung über die neuesten News, und ich glaube, er braucht diese Updates mittlerweile genauso sehr wie ich.

    Neuerdings fallen die Besuche vom Chef immer knapper aus, und ich registriere es mit Besorgnis. Überhaupt: Dass Max die vergangenen Wochen als neuer Geschäftsführer von Müller-Löweneck gutgetan haben, kann man beim besten Willen nicht behaupten. Wenn das in der Firma so weiter geht, kommt er demnächst mit einer Flasche Stroh-Rum hier an.

    Er zerrt sich den schicken Zwirn von den Schultern und lockert seine Krawatte. Die Klimaanlage läuft wieder, aber es dauert wohl eine Weile, die übliche Temperatur wieder herzustellen. Die Handwerker sind erst vor zwanzig Minuten gegangen: Das Problem war größer als gedacht.

    Max stützt stöhnend den Kopf in die Hände. »Glaubst du, es gibt eine Art Seminar? ›Pharmaunternehmensführung für Anfänger’ vielleicht? Oder ein E-Learning?«

    »Ich glaube nicht«, sage ich vorsichtig. Er sieht fertig aus und tut mir ein bisschen leid, aber ich hatte auch nicht gerade einen Traumtag.

    »Ich hätte ja eh keine Zeit für Fortbildung«, murmelt er.

    Max will in den Gesellschaftervertrag aufnehmen lassen, dass Nachhaltigkeit und Tierschutz bei MüLö eine größere Rolle spielen, aber bisher beißt er damit bei den Aktionären auf Granit: Tierversuche abschaffen ist nicht unbedingt das Ziel einer Firma, die mit medizinischer Forschung ihr Geld verdient.

    »Wie funktioniert eigentlich so eine AG?«, will ich wissen, und es interessiert mich wirklich.

    Max’ Miene verfinstert sich noch mehr, und er sieht sich um, als könnte uns jemand belauschen. Aber die Aufregung des Tages hat den Vorteil, dass sich die anderen noch weniger um uns kümmern als üblich. »In Kurzform: Die Firma gehört mehreren Leuten. Der Aufsichtsrat will nicht unbedingt das, was der Vorstand will. Und die Hauptversammlung – also die Aktionäre – will vor allem eins: Beweise, dass genug Geld verdient wird. Man kann keinen Fliegenschiss allein entscheiden. Es geht die ganze Zeit um Kohle, und etwas zu verändern, ist fast unmöglich, weil jeder auf die Börsenkurse schielt.«

    »Was willst du denn verändern?«

    »Mann, Pommes, das weißt du doch.«

    Max will keine Tierversuche mehr durchführen, sagt er. Weil das so einfach nicht geht, will er wenigstens die Hunde, Katzen und Schweine aus dem Unternehmen herausnehmen. Das kriegt er nie durch, denn offenbar spielt der Aufsichtsrat da nicht mit. Alternative Methoden sind teuer. Und unüblich. MüLö wäre mit einem Schlag ein Exot auf dem Weltmarkt, und sinkendes Vertrauen bedeutet sinkenden Umsatz. Sinkende Aktienkurse bedeuten weniger Dividende, und wenn ich eines über Menschen weiß, dann das: Keiner verzichtet freiwillig auf Geld, schon gar nicht, um ein paar Tiere zu retten.

    Mit dem Vertrauen in die Firma ist es ohnehin nicht mehr weit her. Wenn Sekretärinnen Chefs mit Gift hinmeucheln, wirft das ein schlechtes Licht auf ein Gesamtpaket, bei dem es um lebensrettende Produkte für schwer erkrankte Menschen geht.

    »Wer waren die Leute?«, frage ich erneut, weil mir etwas dämmert.

    Max reibt sich die Stirn. »Die Konkurrenz«, sagt er, »Vertreter eines Firmenkonsortiums aus Österreich.«

    Und jemand aus China. Kann man ja unschwer übersehen. »Ich denke über einen Verkauf nach.«

    Ich reiße die Augen auf. »Du willst MüLö nach China verkaufen?« Aber dann geht es uns schlecht! Jeder weiß doch, was Chinesen mit Hunden machen!

    »Nein. Ich will einen verträglichen Weg finden, denn so wie jetzt kann es ja wohl nicht weitergehen. Ich will Innovation, auch wenn’s Geld kostet. Frau Ping und Herr … Menschenskind, wie heißt der noch… irgendwas Hochgestochenes… egal. Sie sehen sich an, wie man das umsetzen könnte.«

    Eine chinesische Hundehasserin und ein Nachfahre der Habsburger also. Wowhowhow! Ich würde durch die Schneidezähne pfeifen, wenn ich könnte, aber das funktioniert natürlich nicht. »Das kann ja heiter werden«, murmele ich.

    »Eher nicht«, murmelt Max.

    Ich muss darüber nachdenken.

    Themenwechsel. »Wie geht’s denn mit dem Date?«

    Max zuckt zusammen und setzt die Bierflasche an den Hals. Ich erkenne Übersprungshandlungen, wenn ich welche sehe. »Das mit Jacki?«, fragt er.

    Oh. Verstehe: Er will Zeit gewinnen.

    Es steht schlimmer, als ich vermutet

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