Praxishandbuch: Die neue Personalbemessung: Auf Grundlage der PeBeM-Studie und § 113c SGB XI
Von Michael Wipp, Margarete Stöcker und Peter Sausen
()
Über dieses E-Book
Die Autoren Michael Wipp und Peter Sausen sind Experten für die Dienst -und Einsatzplanung. Sie haben u.a. das Dienstplan-Standardwerk "Regelkreis der Einsatzplanung" geschrieben und führen in diesem neuen Handbuch ihr Praxiswissen mit den Anforderungen aus der PeBeM-Studie und aus § 113 c SGB XI zusammen. In Zusammenarbeit mit Margarete Stöcker stellt das Autorenteam alle organisatorischen, rechtlichen und kommunikativen Herausforderungen vor und unterstützt Sie als Führungskraft hilfreich bei der praktischen Umsetzung.
Aus dem Inhalt:
·Ausgangsbasis
·Historie und rechtlicher Rahmen
·Zielsetzungen
·Übergangsregelungen rechtssicher beachten
·Datenerhebung
·Interventionskatalog
·Aufgabenfelder / Pflegeberufegesetz
·Einrichtungsindividuelle Personalmenge
·Organisationsentwicklung / einrichtungsinterne Vorbereitung
·Anpassung der arbeitsrechtlichen Strukturen
·Formen optimierter Personalführung
·Ausfallmanagement mit neuem Qualifikationsmix
·Rechtliche Stolperfallen vermeiden
·Beteiligung von Betriebsrat und MAV bei der Umsetzung der neuen PeBeM
·Anstehende Weiterentwicklung der PeBeM
·Ausblick und Zeitplan
Ähnlich wie Praxishandbuch
Ähnliche E-Books
Effiziente Personaleinsatzplanung: Service- und Mitarbeiterorientierung erfolgreich verbinden Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPersonalmanagementstrategien von Krankenhäusern: Erneuerungsprozesse wirkungsvoll unterstützen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNachhaltiges Leistungs- und Vergütungsmanagement: Entgeltsysteme zwischen Status quo, Agilität und New Pay Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSelbstorganisiertes Lernen im Unternehmen: Motivation freisetzen, Potenziale entfalten, Zukunft sichern Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenScribble: Das Arbeitsbuch für agiles Prozessmanagement Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNeue Mitarbeiter erfolgreich einarbeiten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie flexible Führungskraft: Strategien in einer grenzenlosen Arbeitswelt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDienstplanung leicht gemacht: Wege zu einer erfolgreichen Arbeitsorganisation Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFührungsakzeptanz im Wandel: Wie veränderte Erwartungen der Mitarbeiter den Führungserfolg beeinflussen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFeel Good Management – Anforderungen und Aufgabengebiete: Praxishandbuch mit Fallbeispielen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPersonalentwicklung im Allgemeinen Sozialen Dienst: Reihe Planung und Organsiation (P14) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHandbuch Führerschein für Führungskräfte: Wissen und Werkzeuge erlernen, auffrischen, optimieren Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDienstplanung im stationären Pflegedienst: Methoden, Tools und Fallbeispiele Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHandlungsorientierte Pflegedokumentation: Wissen, worauf es ankommt Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Generationen (gut) führen: Altersgerechte Arbeitsgestaltung für alle Mitarbeitergenerationen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKooperationen in der generalistischen Pflegeausbildung: Ansätze zur Implementierung eines regionalen Bildungsmanagements Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin systemisch-kognitionspsychologischer Ausbildungsrahmen für agiles Business und Executive Coaching: Potenzialentwicklung im Kontext dynamischen Wandels Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFallübungen Care und Case Management Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPraxisnahe Personalführung: So formen Sie effizient Ihr bestes Team Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPersonalentwicklung und demographischer Wandel: Die Erhaltung des Humankapitals von älteren Mitarbeitern Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHuman Resource Management 4.0: Kluge Personalentscheidungen für die neue Arbeitswelt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLeitungswissen Kita: entdecken und entwickeln - führen und fördern - managen und verwalten Bewertung: 3 von 5 Sternen3/5Strategisches Dienstplanmanagement: Wirtschaftliche Dienstplanung verlässlich gestalten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSupervision und Intervision in der Mediation: Einführung - Methoden - Anleitungen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHolistisches Projektmanagement: Vom Umgang mit Menschen, Systemen und Veränderung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenProjektgruppenmoderation im Krankenhaus: Techniken - Umsetzung - Praxisbeispiele Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMitarbeiterbindung ist lernbar: Praxiswissen für Führungskräfte in Gesundheitsfachberufen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenProjektmanagement mit System: Organisation, Methoden, Steuerung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenQuick Guide Agile Methoden für Personaler: So gelingt der Wandel in die agile Unternehmenskultur Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Medizin für Sie
Prophylaxen in der Pflege: Anregungen für kreatives Handeln Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHeilung für Körper, Geist und Seele: Gesundheit aus ganzheitlicher Sicht Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKopfsache jung: Anti-Aging mit der Kraft der Gedanken Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWarum schlafen Männer nach dem Sex immer ein?: Medizinisch korrekte Antworten auf skurrile Alltagsfragen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGendermedizin: Warum Frauen eine andere Medizin brauchen: Mit Praxistipps zu Vorsorge und Diagnostik Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLaufen Sie mit Arthrose der Operation davon!: So wird Arthrose zur Arthritis/Sogar erhöhtes Sterberisiko/Neuer Knorpel durch Anti-Arthrose-Trio Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSprachbausteine Deutsch B2-C1 Medizin Fachsprachprüfung (FSP): 10 Übungen zur FSP-Prüfungsvorbereitung mit Lösungen Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Die Traumdeutung Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Der geheimnisvolle Patient: Rätselhafte Krankheitsfälle und wie sie aufgeklärt wurden Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGesunde Prostata, sexuelle Spannkraft: Ein illustriertes Handbuch körperlicher und energetischer Übungen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenCompendium Wortschatz Deutsch-Deutsch, erweiterte Neuausgabe: 2. erweiterte Neuausgabe Bewertung: 3 von 5 Sternen3/5Herzrhythmusstörungen: Kitteltaschenbuch zur Diagnostik und Therapie der rhythmogenen klinischen Notfälle Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Zeitalter der Einsamkeit: Über die Kraft der Verbindung in einer zerfaserten Welt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKörperbewusstsein: Die Kunst der Entspannung in der Anspannung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGynäkologie, Geburtshilfe und Neonatologie: Lehrbuch für Pflegeberufe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenScham und Schuld bei traumatisierten Menschen: Beschämen und Beschuldigen als Machtmittel zwischenmenschlicher Gewalt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPsychiatrie Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAngst frisst Seele: Wie wir uns von (ir)realen und geschürten Ängsten befreien Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas indoktrinierte Gehirn: Wie wir den globalen Angriff auf unsere mentale Freiheit erfolgreich abwehren Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEpigenetik für Anfänger. Wie die Epigenetik unser Verständnis von Struktur und Verhalten des biologischen Lebens auf der Erde revolutionieren kann Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenCannabis Mythen - Cannabis Fakten: Eine Analyse der wissenschaftlichen Diskussion Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUltraschall des Abdomens: Ein Basiskurs der Sonografie Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5...Als die Noten laufen lernten...Band 2: Kabarett-Operette-Revue-Film-Exil. Unterhaltungsmusik bis 1945 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFallbuch Anatomie: Klinisch-anatomische Fälle zum Präparierkurs Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHirnforschung - Eine Wissenschaft auf dem Weg, den Menschen zu enträtseln: Ein SPIEGEL E-Book Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAnglizismen und andere "Fremdwords" deutsch erklärt: Über 1000 aktuelle Begriffe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Rezensionen für Praxishandbuch
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Praxishandbuch - Michael Wipp
Michael Wipp, Margarete Stöcker, Peter Sausen
Praxishandbuch: Die neue Personalbemessung
Auf Grundlage der PeBeM-Studie und § 113c SGB XI
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
Sämtliche Angaben und Darstellungen in diesem Buch entsprechen dem aktuellen Stand des Wissens und sind bestmöglich aufbereitet.
Der Verlag und der Autor können jedoch trotzdem keine Haftung für Schäden übernehmen, die im Zusammenhang mit Inhalten dieses Buches entstehen.
© VINCENTZ NETWORK, Hannover 2023
Besuchen Sie uns im Internet: www.altenheim.net
Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwendung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar.
Dies gilt insbesondere für die Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.
Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Warenbezeichnungen und Handelsnamen in diesem Buch berechtigt nicht zu der Annahme, dass solche Namen ohne Weiteres von jedermann benutzt werden dürfen. Vielmehr handelt es sich häufig um geschützte, eingetragene Warenzeichen.
Foto Titelseite: Adobe Stock, VectorMine (composing).
Grafiken in Teil 2: Maria Reichenauer.
ISBN 978-3-7486-0643-7
Inhalt
Teil 1 – Ausgangsbasis und Organisationsentwicklung
1 Die neue Personalbemessung und Ausgangsbasis
1.1 Ausgangsbasis – und: Was ist neu?
2 Kleine Historie der Personalbemessung
3 Zielsetzungen
4 Datenerhebung
5 Interventionskatalog
5.1 Qualifikationsniveaus
5.2 Interventionskatalog und dessen Einbezug in den pflegerischen Alltag
5.3 Von der Studie zur Gesetzgebung
6 Aufgabenfelder
7 Personalentwicklung
7.1 Modellprojekte nach § 8 Abs. 3b SGB XI
7.2 Personalentwicklung
8 Organisationsentwicklung
8.1 Organisation des Pflegealltags und der Arbeitsabläufe
8.2 Alternative Pflegeorganisationsstrukturen
9 Bundesempfehlung § 113c Abs. 4 SGB XI
10 Herausforderungen und Chancen
10.1 Mögliche Maßnahmen/To dos
10.2 Chancen und Herausforderungen
Teil 2 – Change Management – Der Weg in die Praxis
1 Ausgangslage
2 Change Management
2.1 Erfolgsaussichten und Einflussfaktoren
2.2 Change Leadership
3 Umsetzung
3.1 Erfordernisse auf der Haltungsebene
4 Menschenbilder
5 Führungsstrukturen und Managementaufgaben
5.1 Führungsmodelle
5.2 Kompetenzentwicklung als Führungsaufgabe
6 Personalentwicklung
6.1 Führungsstil nach Reifegrad
6.2 Teamentwicklung
6.3 Personalplanung und -entwicklung
7 Persönliche Skills
7.1 Kommunikationsfähigkeit
7.2 Rollenverständnis
7.3 Selbstvertrauen
8 Grundlagen der Kommunikation
8.1 Verbale und paraverbale Kommunikation
8.2 Nonverbale Körpersprache
8.2.1 Mimik
8.2.2 Körperhaltung und -bewegung
8.3 In Resonanz gehen
8.4 Persönlichkeitstsypen
8.5 Kommunikationsmodelle
8.5.1 Vier-Ohren-Modell
8.5.2 Transaktionsanalyse
8.5.3 Neurolinguistisches Programmieren
8.6 Werte und Motive
9 Gelingende Gesprächsführung
9.1 Fragen stellen
9.2 Aktives Zuhören
9.3 Paraphrasieren
9.4 Spiegeln
9.5 Reframen
9.6 Eigenes Verhalten reflektieren
10 Fazit – To do
10.1 Eine kleine Hilfe
10.2 Was wird weiterhin benötigt?
10.3 Fehler vermeiden
10.4 Eine kleine Übung zum Schluss
Teil 3 – Arbeitsrechtliche/rechtliche Aspekte
Einleitung
1 Die arbeitsrechtlichen Aspekte – ein Überblick
21.1 Warum hat die neue Personalbemessung arbeitsrechtliche Aspekte?
2 Das Direktionsrecht des Arbeitgebers
3 Der gesetzliche Rahmen des Arbeitszeitgesetzes
3.1 Der gesetzliche Rahmen des ArbZG zur Höchstarbeitszeit
3.2 Ruhepausen / Ruhezeiten
3.3 Bereitschaftsdienst, Arbeitsbereitschaft und Rufbereitschaft
3.4 Sonn- und Feiertagsarbeit
3.5 Abweichende Regelungen zulasten der Mitarbeitenden
3.6 Die Lage der Arbeitszeit
4 Besonderheiten der Nachtarbeit
5 Arbeitsabläufe und Arbeitszeiterfassung
6 Was, wenn Mitarbeitende nicht leisten, was sie leisten sollen?
6.1 Personenbedingter Ansatz
6.2 Verhaltensbedingter Ansatz
7 Betriebliche Übung verhindert Änderungen der Arbeitsorganisation?
8 Keine Änderung der Arbeitsverträge erforderlich
9 Stellenbeschreibungen aktualisieren?
10 Konkretisierung der Tätigkeit und Vertragsänderung
11 Qualifizierungen rechtlich absichern (Fortbildungsvereinbarungen)
12 Mitbestimmung des Betriebsrats und der Mitarbeitervertretung
12.1 Informationsrechte und Informationspflichten
12.2 Die Beteiligung des Betriebsrats bei der Personalplanung
12.3 Beteiligungsrechte bei Dienstplanung und Mitarbeitereinsatz
12.4 Mitbestimmung bei der Änderung der betrieblichen Arbeitsorganisation
12.5 Die Mitbestimmung bei der Qualifikation der Mitarbeitenden
12.6 Beteiligung im Rahmen der Gefährdungsbeurteilung gem. § 5 ArbSchG
12.7 Die freiwillige Mitbestimmung
13 Gefährdungsbeurteilung – Warum sie so wichtig ist
14 Haftungsrechtliche Aspekte
14.1 Haftungsrechtliche Grundsätze
14.2 Haftungserleichterung im Arbeitsrecht
14.3 Allgemeine Grundsätze
14.4 Haftungsansätze im Zusammenhang mit der Umsetzung der neuen Personalbemessung
14.5 Haftungsausschluss bei Personenschäden an Arbeitskollegen
Anhang
Vorwort
Eine der drängendsten sozialen Aufgaben der 2020er-Jahre ist es, die Langzeitpflege nachhaltiger zu gestalten. Es geht darum, gleichzeitig die Versorgungskapazitäten auszubauen, das dafür erforderliche Personal zu rekrutieren und auszubilden, dieses so einzusetzen, dass Pflegequalität und Arbeitszufriedenheit stimmen sowie eine faire und solidarische Finanzierung zu gewährleisten. Da all diese Baustellen miteinander verbunden sind, scheint es oft unmöglich, den richtigen Startpunkt für die notwendige Modernisierung zu finden. Wichtig ist es daher, den ersten und damit bedeutendsten Modernisierungsschritt zu gehen, der wiederum die Leitplanken für alle folgenden Schritte bilden wird. Aktuell hat die neue Personalbemessung in der stationären Langzeitpflege gute Chancen, ein solcher erster Schritt zu sein. Dieses Buch liefert hierzu einen bedeutenden Beitrag.
Das Buch beschäftigt sich zwar vordergründig „nur" mit der neuen Personalbemessung, jedoch ist diese viel mehr als eine reine mathematische Festlegung von Personalmengen. Vielmehr erfordert die Umsetzung des Personalbemessungsverfahrens umfangreiche Strukturänderungen in Pflegeheimen. Die Umsetzung der 2020 veröffentlichten Ergebnissen des PeBeM-Projektes – speziell durch die flächendeckend erforderliche Mehrpersonalisierung bei den qualifizierten Hilfs- und Assistenzkräften (Qualifikationsniveau 3) – erzeugt bereits Zugzwänge für einen zweiten und dritten Schritt der Modernisierung der Pflege:
Die Mehrpersonalisierung im Qualifikationsniveau 3 kann nur umgesetzt werden, wenn Aus- und Weiterbildungsstrukturen sowie Anerkennungsregelungen umfassend geprüft und verändert werden und die entsprechenden Kapazitäten sukzessive ausgebaut werden. In vielen Bundesländern sind entsprechende Fortschritte schon zu beobachten – auch wenn oder gerade weil eine bundeseinheitliche Regelung noch nicht in Sicht ist.
Allgemein ist außerdem anerkannt, dass Mehrpersonal mit einem veränderten Qualifikationsmix in den bestehenden Organisationsstrukturen nicht effizient eingesetzt werden kann. Hieraus ist die Zukunftsperspektive einer qualifikationsdifferenzierten Arbeitsorganisation entstanden, die nicht mehr einen Personalmangel in einer ordnungsrechtlich vorgeschriebenen Personalstruktur verwaltet, sondern Pflege nach den Bedarfen und Bedürfnissen der Pflegebedürftigen organisiert. Die Einführung und empirische Erprobung eines solchen Ansatzes in einer Reihe von Modelleinrichtungen wird im Rahmen des Modellprojektes nach § 8 Abs. 3b SGB XI gerade vorbereitet – die abschließenden Ergebnisse sind aber nicht vor 2025 zu erwarten.
In vielen Kontakten mit Pflegekräften, Einrichtungsleitungen und Vertretern von Trägergesellschaften erfahre ich aber schon heute eine überwältigende Motivation, die Mehrpersonalisierung so schnell wie möglich in den Einrichtungen Realität werden zu lassen und dazu eine Organisationsveränderung in Richtung qualifikationsorientierter Arbeitsorganisationsstrukturen bei Beibehaltung der Beziehungspflege anzustreben. Meist steht dahinter die Erkenntnis, dass Qualifikationsorientierung auch unabhängig von Mehrpersonalisierung das Potenzial hat, den Pflegealltag systematischer und weniger belastend zu gestalten – und dass dieses zukünftig entscheidend dazu beitragen wird, neues Personal für die jeweilige Einrichtung zu gewinnen und das vorhandene Personal dauerhaft zu binden.
Aus diesen Gründen freue ich mich sehr, dass die Autor:innen dieses Buches sich des Themas Personalbemessung schon heute umfassend annehmen, statt auf die Ergebnisse des Modellprojektes zu warten. Sie zeigen ausgehend vom historischen Weg zur Personalbemessung über die bereits erfolgte und zukünftig zu erwartende politische Umsetzung vor allem einen Weg auf, wie Qualifikationsorientierung in der Pflege- und Ablauforganisation mit Bewohnerorientierung und Beziehungspflege kombiniert werden kann und so zu einer besseren Pflegequalität bei gleichzeitig reduzierten Belastungen für die Pflegekräfte aller Qualifikationsniveaus führen kann.
Ich wünsche allen Leser:innen viel Spaß und Erkenntnisgewinn bei der Lektüre und vor allem viel Erfolg beim Umsetzen der neuen Personalbemessung in ihren Einrichtungen.
Bremen, im März 2023
Prof. Dr. Heinz Rothgang
Universität Bremen
Teil 1
Ausgangsbasis und Organisationsentwicklung
von Michael Wipp
1Die neue Personalbemessung und Ausgangsbasis
Kapitelstichworte: PSG 2, Spielregeln, Roadmap, PeBeM-Studie, Personalbemessung
Die Diskussionen um die Thematik der Personalbemessung in der stationären Langzeitpflege in Deutschland ziehen sich seit Jahrzehnten hin. Was lange währt: Im Jahr 2016 wurde mit dem Pflegestärkungsgesetz 2 die Entwicklung und Erprobung eines neuen Personalbemessungsverfahrens gesetzlich festgeschrieben. Tatsächlich wurde Mitte 2020 fristgerecht der Abschlussbericht zu der Personalbemessungsstudie PeBeM vorgelegt. Dieser findet sich mit den Anlagenbänden auf der Internetseite der Geschäftsstelle Qualitätsausschuss Pflege (gs-qsa-pflege.de). Die Vorlage des Berichts zu diesem Zeitpunkt ist bemerkenswert, wenn man bedenkt, dass ab Mitte März 2020 die Corona-Pandemie das Alltagsgeschehen in den bundesdeutschen Pflegeeinrichtungen bestimmt hat. Hintergrund der fristgerechten Vorlage war, dass die Studie bereits rechtzeitig abgeschlossen war, weil die Datenerhebung im Wesentlichen im Jahr 2018 stattgefunden hat.
Ausgangsbasis: PSG 2, § 113c SGB XI Personalbemessung in Pflegeeinrichtungen
(1) Die Vertragsparteien nach § 113 stellen im Einvernehmen mit dem Bundesministerium für Gesundheit und dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend die Entwicklung und Erprobung eines wissenschaftlich fundierten Verfahrens zur einheitlichen Bemessung des Personalbedarfs in Pflegeeinrichtungen nach qualitativen und quantitativen Maßstäben sicher. Die Entwicklung und Erprobung ist bis zum 30. Juni 2020 abzuschließen. Es ist ein strukturiertes, empirisch abgesichertes und valides Verfahren für die Personalbemessung in Pflegeeinrichtungen auf der Basis des durchschnittlichen Versorgungsaufwands für direkte und indirekte pflegerische Maßnahmen sowie für Hilfen bei der Haushaltsführung unter Berücksichtigung der fachlichen Ziele und Konzeption des ab dem 1. Januar 2017 geltenden Pflegebedürftigkeitsbegriffs zu erstellen. Hierzu sind einheitliche Maßstäbe zu ermitteln, die insbesondere Qualifikationsanforderungen, quantitative Bedarfe und die fachliche Angemessenheit der Maßnahmen berücksichtigen. Die Vertragsparteien beauftragen zur Sicherstellung der Wissenschaftlichkeit des Verfahrens fachlich unabhängige wissenschaftliche Einrichtungen oder Sachverständige. Soweit bei der Entwicklung und Erprobung des Verfahrens eine modellhafte Vorgehensweise erforderlich ist, kann im Einzelfall von den Regelungen des Siebten Kapitels sowie von § 36 und zur Entwicklung besonders pauschalierter Pflegesätze von § 84 Absatz 2 Satz 2 abgewichen werden. Bei den Aufgaben nach den Sätzen 1 bis 6 sollen die Vertragsparteien von der unabhängigen qualifizierten Geschäftsstelle nach § 113b Absatz 6 unterstützt werden
Im ersten Quartal 2021 wurde durch den damaligen Bundesgesundheitsminister Spahn die Roadmap mit einem Zeitplan zur Umsetzung des Personalbemessungsverfahrens vorgelegt und im Juni des gleichen Jahres hat das Gesundheitsversorgungsweiterentwicklungsgesetz die Zustimmung von Bundestag und Bundesrat erfahren. Somit war das erste bundesweite Verfahren zur Personalbemessung als Bundesgesetz verabschiedet.
Immerhin hat es seit Einführung der Pflegeversicherung in den Jahren 1995/1996 bis heute mehr als 25 Jahre gedauert, bis der Weg zu einem bundeseinheitlichen Personalbemessungsverfahren gesetzlich festgeschrieben wurde. Zwei wesentliche Veränderungen hat die Einführung, welche in dem Paragrafen 113c SGB XI beschrieben ist, mit sich gebracht:
Perspektivisch ist das Ende der antiquierten Fachkraftquote eingeläutet worden und
bundesweite Personal-Anhaltswerte werden angestrebt.
Die beschriebenen Veränderungen, vor allem der langfristige Wechsel von der Fachkraftquote zu dem Qualifikationenmix, werden perspektivisch ganz erhebliche Veränderungen in der stationären Pflege, betrachtet auf einen Zeitraum von mehreren Jahren hinweg, nach sich ziehen.
„Jeder Weg beginnt mit dem ersten Schritt", auch wenn dieser Spruch noch so lapidar ist, trifft er auch bei dieser komplexen Thematik zu. Der Umsetzungsprozess wird über Jahre gehen und große Veränderungen mit sich bringen. Aus Sicht des Autors von Teil 1 des Fachbuches perspektivisch auf diesen Zeitraum hinaus betrachtet, die größten Veränderungen für den vollstationären Bereich überhaupt seit Einführung der Pflegeversicherung.
Das Warten auf weitere politische Entscheidungen oder auf Erkenntnisse aus den Modellprojekten nach § 8 Abs. 3 SGB XI lohnt sich nur bedingt, wie die Erfahrung aus ähnlichen Vorgängen zeigt, zumal es noch einige Zeit dauern wird, bis zumindest die ersten Erkenntnisse aus den Modellprojekten vorliegen. Wer sich jetzt in Ruhe, ohne Druck, an die Vorbereitung macht, kann überlegt und strukturiert die Umsetzung vorbereiten.
AbbTeil1_01Entscheidend für die Verantwortlichen, die sich mit der Umsetzung beschäftigen, ist es, die „Spielregeln" zu kennen und zu verstehen. Das Schaubild auf Seite 12 zeigt diese in der Übersicht. Dabei gilt es zwingend zu differenzieren, ob über Erkenntnisse aus der PeBeM-Studie gesprochen wird oder über die Inhalte und Konsequenzen, welche sich aus dem § 113c SGB XI und den sich daraus abzuleitenden Empfehlungen, Rahmenverträgen auf Länderebene und den ordnungsrechtlichen Regelungen ergeben. Die Studie und die gesetzliche Umsetzung sind in vielen Punkten nicht identisch. Für die Umsetzung gilt es, den § 113c SGB XI und die darauf aufbauenden Regelungen zu kennen. Für das Gesamtverständnis der Thematik dagegen die Inhalte aus der Studie in Verbindung mit dem, was der Gesetzgeber über § 113c SGB XI daraus gemacht hat.
Die Roadmap, das GVWG bezogen auf den Anteil des § 113c SGB XI daran, die Bundestagsdrucksache, welche wesentliche Erläuterungen zu den Absätzen des § 113c SGB XI aufzeigt, und die Gemeinsame Empfehlung nach § 113c Abs. 4 SGB XI finden sich in den Anlagen zu diesem Fachbuch.
In diesem Fachbuch sind in Teil 1 in 10 Kapiteln wichtige Aspekte aus der Umsetzung beschrieben. Diese bedingen sich teilweise gegenseitig, sodass nicht immer eine detaillierte Punkt-für-Punkt-Abarbeitung sinnvoll und möglich ist.
1.1Ausgangsbasis – und: Was ist neu?
Wenn man sich unter Kapitel 1 die Ausgangsbasis zu § 113c SGB XI anschaut, ist bereits im Pflegestärkungsgesetz 2 nachzulesen, dass die „Entwicklung und Erprobung eines neuen Personalbemessungsverfahrens bis zum 30. Juni 2020 abzuschließen ist". Hat jemand im Jahr 2016 wirklich daran geglaubt, dass dies zur Umsetzung kommt? Wer die zahlreichen Reformen der Pflegeversicherung seit deren Einführung in den Jahren 1995/1996 verfolgt hat, weiß auch, dass in nahezu jeder Reform nachzulesen war, dass bis zur Entwicklung eines neuen Personalbemessungsverfahrens die bestehenden Regelungen weiter gelten; also die Pflegeschlüssel/Personalanhaltswerte auf Landesebene, beschrieben jeweils in den Rahmenverträgen nach § 75 SGB XI. Bis dann tatsächlich mit dem Pflegestärkungsgesetz 2 die Entwicklung und Erprobung festgeschrieben wurde und das Ergebnis zum 30. Juni 2020 in Form der PeBeM-Studie, der Personalbemessungsstudie, vorlag.
2016 PSG II: Entwicklung und Erprobung eines neuen Personalbemessungsverfahrens
Mitte 2020: Vorlage PeBeM Abschlussbericht (gs-qsa-pflege.de)
1. Quartal 2021: Roadmap liegt vor
11.06.2021: Der deutsche Bundestag hat die Pflegereform über das Gesetz zur Weiterentwicklung der Gesundheitsversorgung GVWG beschlossen und somit auch das neue Personalbemessungssystem, das mit dem PSG 2 im Jahr 2016 vereinbart wurde.
25.06.2021: Der Bundesrat gibt grünes Licht. Mit dieser Pflegereform wurden auch Sachverhalte auf den Weg gebracht, die teilweise seit Beginn der Pflegeversicherung vor mehr 25 Jahren kontinuierlich vertagt worden sind:
das Ende der ein Vierteljahrhundert alten Fachkraftquote ist eingeläutet worden und
die Einführung bundesweiter Personalanhaltswerte mit § 113 c SGB XI.
Definition Personalbemessung gem. Abschlussbericht PeBeM:
Genauer: Personalbedarfsbemessung. Prozedurale Ermittlung der zur Erbringung einer fachgerechten pflegerischen Versorgung notwendigen Personalmenge nach Quantität und Qualifikation. (Definition PeBeM- Abschlussbericht)
Schaut man sich die Thematik des § 113c SGB XI in Verbindung mit der zugrunde liegenden PeBeM-Studie genau an, taucht unvermittelt die Frage auf, was ist eigentlich neu an dem Vorgehen?
Personalanhaltswerte gibt es bereits – zumindest bundeslandbezogen – schon immer.
Die Pflegegrade als Grundlage auch, davor die Pflegestufen.
Der kompetenzbasierte Mitarbeitereinsatz – zumindest in Teilen sollten wir diesen auch schon praktizieren.
Aber was ist neu?
Der perspektivische Ersatz der Fachkraftquote durch den Qualifikationenmix.
Eine Personalmehrung (kann man heute schon ermitteln) – in Abhängigkeit von der Ausgangsbasis des jeweiligen Bundeslandes.
Das erstmalige Vorliegen bundeseinheitlicher Personalanhaltswerte.
Der konsequent ausgerichtete kompetenzbasierte Mitarbeitereinsatz.
Und zur Umsetzung von allen genannten Sachverhalten die zentralen Bereiche der Personalentwicklung (Teil 1/Kap.07) und der Organisationsentwicklung Teil 1/Kap.08)
Das bedeutet, dass die Grundprinzipien der Dienst- und Einsatzplanung künftig genauso von Bedeutung sind wie heute. Für diejenigen, die glauben, dass infolge der Umsetzung von § 113c SGB XI mit der Personalmehrung Dienstplanbesetzungsprobleme vorbei sind, dürfte es ein trauriges Wiedereintauchen in die Praxisrealität geben. Nettoarbeitszeitbasierte Dienst- und Einsatzplanung, geplante Berücksichtigung von Ausfallzeiten, Arbeitsabläufe qualifikationsbezogen planen, Kenntnis über durchschnittlich verfügbare Planungszeiten/Tag etc. sind alles Themen aus dem Fachbuch „Regelkreis der Einsatzplanung". Nach wie vor die Grundlage einer verlässlichen Dienstplanung. Aufgeführt im Literaturverzeichnis zu dem PeBeM-Abschlussbericht, Seite 440. (Wipp, Michael; Sausen, Peter (2018): Regelkreis der Einsatzplanung. Dienstpläne sicher und effizient gestalten. 3., überarbeitete Auflage. Hannover: Vincentz)
„Die Hypothese hinter diesem modellhaften Einführungsansatz ist, dass eine Personalmehrung nur dann zu einer optimalen Verbesserung der Prozess- und Ergebnisqualität führt, wenn zugleich Prozesse etabliert und eingeübt werden, mit denen dieses Mehrpersonal sinnvoll eingesetzt wird. Dazu müssen in Abhängigkeit vom jeweiligen Case-Mix die Versorgungprozesse nach Kompetenzprofilen der einzelnen Pflegekräfte innerhalb des Qualifikationsmixes des Pflegeteams neu definiert werden. Die Aufgabenbereiche der Pflegefachkräfte müssen sich dabei an den im § 4 Pflegeberufegesetz