Kooperationen in der generalistischen Pflegeausbildung: Ansätze zur Implementierung eines regionalen Bildungsmanagements
Von Verena Bikas
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Über dieses E-Book
Verena Bikas
Verena Bikas ist Gesundheits- und Krankenpflegerin; Gesundheits- und Pflegepädagogin B.A. und Schulmanagerin M.A., derzeit Schulleitung der Berufsfachschulen für Krankenpflege, Kinderkrankenpflege und Krankenpflegehilfe eines Klinikums sowie Referentin für das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege und für das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus
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Buchvorschau
Kooperationen in der generalistischen Pflegeausbildung - Verena Bikas
Inhalt
ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS
ABBILDUNGSVERZEICHNIS
TABELLENVERZEICHNIS
Einleitung
1.1. Ausgangslage
1.2. Zielsetzung der Arbeit
1.3. Aufbau und Methode der Arbeit
Lernortkooperation im neuen Ausbildungssystem der Pflege
2.1. Verständnis von Lernortkooperation
2.2. Bisherige Strukturen der Lernortkooperation im Hinblick auf das Verbesserungspotential der neuen Pflegeausbildung
2.3. Verbesserungspotential der Pflegeausbildung im Hinblick auf die Lernortkooperation
2.4. Bedeutung eines Bildungsmanagements für die Lernortkooperation
Bildungsmanagement im neuen Ausbildusystem der Pflege
3.1. Verständnis von Bildungsmanagement im Bereich der Pflegeschule
3.2. Gestaltung der Ebenen eines Bildungsmanagements in der Pflegeschule
3.3. Regionales Bildungsmanagement als Voraussetzung für die neue Pflegeausbildung
3.4. Kooperationsmanagement als Teil des Bildungsmanagements für die neue Pflegeausbildung
Kooperationsmanagement im neuen Ausbildungssystem der Pflege
4.1. Verständnis von Kooperation
4.2. Aufbau von Kooperationskompetenz
4.3. Aufbau eines Kooperationsmanagements für die neue Pflegeausbildung
4.4. Faktoren eines erfolgreichen Kooperationsmanagements für die neue Pflegeausbildung
Umsetzung eines Kooperationsmanagements als Teil des regionalen Bildungsmanagements für die neue Pflegeausbildung
5.1. Vorstellung der Idee einer Netzwerkgründung und der beteiligten Pflegeschulen
5.2. Strukturbeschreibung der Vorgehensweise
5.3. Beschreibung der Arbeitsstruktur innerhalb des Kooperationsmanagements
5.4. Abgestimmte Phasenplanung der beiden Pflegeschulen als Grundlage des Kooperationsmanagements
Fazit und Ausblick
LITERATURVERZEICHNIS
ANHANG
Abkürzungsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Ausbildungssystem der Pflege
Abbildung 2: Lernortkooperation
Abbildung 3: Ebenen des Bildungsmanagements
Abbildung 4: Überblick Learning Professionals
Abbildung 5: Akteursgruppen Bildungsmanagement
Abbildung 6: Besonderheiten von Kooperationen
Abbildung 7: Überblick über Schlüsselkompetenzen
Abbildung 8: Darstellung Bildungsmanagement
Abbildung 9: Zukünftiges Portfolio
Abbildung 10: Grundsätze Veränderungsprozess
Abbildung 11: Kooperationsmanagement
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: Darstellung der theoretischen und praktischen Ausbildung der GuK nach KrPflAPrV der GuK nach KrPflAPrV (eigene Darstellung)
Tabelle 2: Darstellung der theoretischen und praktischen Ausbildung der GuKK nach KrPflAPrV (eigene Darstellung)
Tabelle 3: Darstellung der theoretischen und praktischen Stunden der neuen Pflegeausbildung nach PflBAPrV Anlage 6 und 7 (eigene Darstellung)
Tabelle 4: Checkliste für die Nutzenanalyse zur Gewinnung geeigneter Kooperationspartner (eigene Darstellung in Anlehnung an Schröder F. et al. 2015, S. 72)
Tabelle 5: Projektplan (eigene Darstellung in Anlehnung an Prescher, T. (o. J.), S. 3 und Helmcke, M. 2017, S. 124 ff)
Tabelle 6: Phasenplanung der Pflegeschule mit den Vertiefungseinsätzen in der stationären Akutpflege u. Pädiatrie nach PflBAPrV Anlage 6 und 7 (eigene Darstellung)
Tabelle 7: Darstellung der einzelnen Blockphasen der Pflegeschule mit den Vertiefungseinsätzen in der stationären Akutpflege u. Pädiatrie nach PflBAPrV Anlage 6 und 7 zum Startzeitpunkt 01. April (eigene Darstellung)
1. Einleitung
Pflege ist ein umfassendes Gebiet des Gesundheitswesens, welches den Pflegenden zum einen ein explizites Fachwissen, zum anderen besondere Fähigkeiten und Fertigkeiten hinsichtlich sozialer, personaler und methodischer Kompetenz abverlangt. Dies wird durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung bekräftigt, wenn man bedenkt, dass die Pflegeausbildung im 2013 eingeführten Deutschen Qualifikationsrahmen für lebenslanges Lernen auf Kompetenzniveau 4 angesiedelt ist. Bereits in der Ausbildung sollen Schüler*innen ein professionelles Selbstverständnis entwickeln und die Gesundheit der Menschen fördern, Krankheit lindern und dem sozialen Umfeld der Betroffenen beratend zur Seite zu stehen. Dabei ist es wichtig, empathiefähig gegenüber Pflegebedürftigen zu sein und sich im multiprofessionellen Team aller Bereiche des Gesundheitswesens in ihrem Sinne einzusetzen und zu handeln. Sie müssen in der Lage sein, aufgrund ihrer Kompetenzen Entscheidungen für die Pflegebedürftigen zu treffen und Prioritäten zu setzen. Das erfordert bereits von angehenden Pflegekräften ein starkes Vertrauen in ihre Fähigkeiten und in sich selbst, um auch mit den erwartenden physischen und psychischen Belastungen umgehen zu können. ¹
1.1. Ausgangslage
Der demografische Wandel und die damit verbundenen Veränderungen in den Einrichtungen des Gesundheitswesens sowie die wachsenden Anforderungen der Pflegebedürftigkeit an das Pflegepersonal lassen es allerdings nicht mehr zu, die Aufgaben der GuK, GuKK und AP strikt voneinander getrennt zu betrachten. Die Bundesregierung hat deshalb zum 17.07.2017 ein Gesetz - das Pflegeberufegesetz - verabschiedet, welches die Profession der Pflege vorantreibt, indem es diese drei Ausbildungsberufe mit ihren vielen Gemeinsamkeiten zu einem grundständigen Beruf vereint und „übergreifende pflegerische Qualifikationen zur Pflege von Menschen aller Altersgruppen in allen Versorgungsbereichen vermittelt." ² Die angehenden Pflegekräfte werden demnach zukünftig generalistisch ausgebildet. Das PflBG ist gerade in ganz Deutschland in aller Munde, da derzeit alle an den pflegerischen Ausbildungen Beteiligten - ob Schulleitungen, Lehrkräfte, Träger der praktischen Ausbildung oder Praxisanleiter*innen - mit der Umsetzung dieses Gesetzes zum 01.01.2020 beschäftigt sind. Es handelt sich hierbei nämlich nicht um Abänderungen des bisher geltenden Krankenpflegegesetzes, sondern um die Einführung einer neuen, grundständigen Pflegeausbildung mit neuer Gesetzgrundlage. Einen großen Stellenwert in dieser Ausbildung haben die praktischen Einsatzbereiche und die damit verbundenen Kooperationen erhalten, da nun alle Schüler*innen, welche den Pflegeberuf erlernen wollen, in den Bereichen stationäre Akutpflege, stationäre Langzeitpflege, ambulante Akut- oder Langzeitpflege, Pädiatrie und Psychiatrie ³ mit nicht unerheblichem Stundenmaß eingesetzt werden müssen und es hierfür notwendig ist, Kooperationen viel intensiver zu gestalten als es bisher der Fall war. Die Berufsfachschulen für Krankenpflege, Kinderkrankenpflege und Altenpflege, welche mit dem Inkrafttreten des PflBG am 01.01.2020 Pflegeschulen heißen werden, und alle Träger der praktischen Ausbildung müssen sich nun auf den Weg machen, Theorie wie Praxis auf die anstehenden Veränderungen vorzubereiten.
1.2. Zielsetzung der Arbeit
Den Anforderungen dieses Veränderungsprozesses gerecht zu werden, kann allerdings nur gelingen, wenn es die Pflegeschulen im Zuge der Einführung in die Hand nehmen, ein Bildungsmanagement mit integriertem Kooperationsmanagement aufzubauen und nachhaltig zu implementieren, da Kooperation im Sinne von Lernortkooperation maßgeblicher Bestandteil der neuen Pflegeausbildung sein wird. Ziel der Arbeit ist es deshalb, die Schwächen der bisherigen Lernortkooperation unter dem KrPflG, die daraus resultierenden Chancen für die zukünftigen Kooperationen unter dem PflBG und den großen Mehrwert eines Bildungsmanagements mit strukturiertem Kooperationsmanagement für die zukünftigen Pflegeschulen aufzuzeigen. Abschließend beschreibt die exemplarische Darstellung der konkreten Umsetzung eines solchen Systems eine Möglichkeit, sich auf die anstehenden Veränderungen vorzubereiten.
1.3. Aufbau und Methode der Arbeit
Die vorliegende Arbeit ist theoriegeleitet und kann in zwei Bereiche gegliedert werden. Der erste Bereich erstreckt sich über die Kapitel 2, 3 und 4 und beantwortet in einem theoretischen Teil die Frage, welche Strukturen für die zukünftigen Lernortkooperationen der neuen Pflegeausbildung geschaffen werden müssen, damit in diesen qualitative Lehr- und Lernprozesse möglich sind. Die Ausführungen zum theoretischen Hintergrund bilden eine wichtige Grundlage für die Entwicklung des genauen Vorhabens und seiner methodischen Umsetzung. Auch für die Interpretation der gewonnenen Erkenntnisse spielt sie eine wichtige Rolle. Kapitel 5 stellt dann den zweiten, praktischen Bereich