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Das zweite Buch der Tropen: Die klischeebelastete Merkur-„Nenn-es-nicht-Zombie“-Apokalypse: Die Bücher der Tropen, #2
Das zweite Buch der Tropen: Die klischeebelastete Merkur-„Nenn-es-nicht-Zombie“-Apokalypse: Die Bücher der Tropen, #2
Das zweite Buch der Tropen: Die klischeebelastete Merkur-„Nenn-es-nicht-Zombie“-Apokalypse: Die Bücher der Tropen, #2
eBook350 Seiten4 Stunden

Das zweite Buch der Tropen: Die klischeebelastete Merkur-„Nenn-es-nicht-Zombie“-Apokalypse: Die Bücher der Tropen, #2

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Über dieses E-Book

Das Buch der Tropen kehrt zurück mit noch mehr Klischees, noch mehr Kapiteln und noch mehr Ausreden, um das eine mit dem anderen zu füllen (oder umgekehrt).
Dieses Mal treffen die Tropen auf den Merkur, sein südamerikanisches Kartell, eine apokalyptische Zombiehorde und die Beschränkungen des National Novel Writers Month.
Verpassen sie nicht, wie Walter und Shiba von nicht allzu geheimen Agenten verfolgt werden, Piratensender die Bekanntschaft mit Landehänden machen und Cowboy-Samurais Monstern aus der Lagune begegnen.
(Es sind nur ein Cowboy-Samurai und ein Monster, aber der Satz verlangt nach dem Plural).
Entgegen aller Wahrscheinlichkeit ergibt alles am Ende einen Sinn, auch wenn verschiedene Figuren etwas Anderes behaupten würden.
Das Zweite Buch der Tropen - Die unnötige Fortsetzung eines unnötigen Buches.
Wenn sie beim Lesen nur halb so viel Spaß haben wie der Autor beim Schreiben, dann werden sie nur einen weichen Hammer verwenden, um ihren E-Reader damit zu bearbeiten.

SpracheDeutsch
HerausgeberPeter Singewald
Erscheinungsdatum11. Feb. 2019
ISBN9780463798546
Das zweite Buch der Tropen: Die klischeebelastete Merkur-„Nenn-es-nicht-Zombie“-Apokalypse: Die Bücher der Tropen, #2
Autor

Peter Singewald

Aufgewachsen im Mittleren Westen der bundesdeutschen Republik, erkannte Freya Singewald schon früh, dass sie nicht ganz normal war. Vielleicht hätte ihr ein Hund geholfen, öfter vor die Tür zu kommen. Stattdessen halfen ihr Fantasy Rollenspiele und ein C64 dabei, eine normale Sozialisierung zu vermeiden und ihre Gedanken fest in dem zu verankern, was damals noch eine Subkultur war und heute fest in Fernsehen, Film und Literatur verankert ist: Science Fiction und Fantasy in all ihren Spielarten. Aus den Spielen entstanden Geschichten, aus den Geschichten wurden Manuskripte, aus den Manuskripten schließlich E-Books. Bei so einer kaputten Sozialisation ist es dann kaum noch von Bedeutung, dass ihr Selbstbild nicht mit dem Übereinstimmte, was auf der Geburtsurkunde stand. Heute lebt sie mit ihrer Frau und drei Kindern in einem kleinen Dorf zwischen Hannover und Hildesheim und verdient ihren Lebensunterhalt mit Programmieren, wenn sie nicht gerade Bücher liest oder schreibt.

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    Buchvorschau

    Das zweite Buch der Tropen - Peter Singewald

    Das Zweite Buch der Tropen

    Die klischeebelastete Merkur-„Nenn-es-nicht-Zombie"-Apokalypse

    von

    Peter Singewald

    Copyright 2019 Peter Singewald

    Copyright © 2019 Peter Singewald, Heisede

    singewald@gmail.com

    https://www.facebook.com/peter.singewald

    Covergestaltung Peter Singewald mit Bildern von Stefan Kunze und Belle Hunt auf Unsplash

    Manifest des Zweiten Buches der Tropen

    Die Bücher der Tropen haben das Ziel, möglichst viele Klischees zu verarbeiten (im Weiteren als Tropen – Einzahl Tropus bezeichnet – was darauf basiert, dass ich das englische Wort 'Trope" fälschlich ins deutsche übernommen habe. Im Deutschen handelt es sich genau genommen um eine rhetorische Figur). Dazu wird auf die Website tvtropes.org zurückgegriffen. Mit Hilfe des Random-Trope-Knopfes werden Tropen bestimmt, die im Folgenden verwendet werden müssen, um daraus eine leidlich kohärente Geschichte zu erarbeiten.

    Um jedoch nicht vollkommen sinnlos vor mich hinzuschreiben, habe ich mir ein paar Regeln gesetzt. Dabei unterscheidet sich das Zweite Buch der Tropen in mehreren Belangen vom ersten Buch (als E-Book in jeder besseren Online-Buchhandlung erhältlich sowie in unkorrigierter Form auf https://tropen.orfinlir.de ). Die Richtlinien für dieses Buch sind wie folgt:

    Das Zweite Buch der Tropen wird ein Science-Fiction Roman

    Für den Roman selbst werden fünf Tropen aufgestellt, die insgesamt erfüllt werden müssen.

    Es werden zwei Hauptfiguren durch jeweils fünf Tropen charakterisiert

    Für jedes Kapitel werden fünf Tropen bestimmt

    Zur Festlegung jedes einzelnen Tropus wird der Random-Trope-Knopf auf tvtropes.org verwendet und die daraus entstehenden Tropen müssen verwendet werden, mit folgenden Ausnahmen:

    Es handelt sich um einen Tropus aus einem Medium, der sich nicht für das geschriebene Wort eignet (z.B. Musik, Videospiele), was jedoch nicht bedeutet, dass er nicht trotzdem verwendet werden kann.

    Der Tropus wäre moralisch nicht vertretbar und lässt sich auch nicht im Text karikieren oder kritisch behandeln.

    Der Generator liefert etwas zurück, das kein Tropus ist.

    Der Tropus wurde bereits verwendet.

    Anders als beim Buch der Tropen müssen alle einmal festgelegten Tropen auch verwendet werden. Die nicht verwendeten werden dieses Mal nicht gesondert vermerkt.

    Ein Tropus gilt als erfüllt, wenn er

    direkt verwendet wird,

    er umgekehrt wird, d.h. ausdrücklich das Gegenteil geschieht,

    er ausdrücklich vermieden wird (es wird deutlich vom Leser oder den Figuren erwartet, dass der Tropus erfüllt wird. Trotz aller Anzeichen tritt er am Ende doch nicht ein)

    oder er auf sinnvolle Weise besprochen, was auch beinhalten kann, dass er auf den Arm genommen wird.

    Das Buch wird im Rahmen des National Novel Writers Month 2018 geschrieben. Daraus ergibt sich, dass jeden Tag mindestens 1667 Wörter geschrieben werden müssen.

    Idealerweise wird jeden Tag ein Kapitel geschrieben

    Da die Zeit auf diese Weise sehr begrenzt ist, wurden alle Tropen im Vorhinein bestimmt – anders als beim ersten Buch, für welches Woche für Woche neue Tropen generiert wurden. Dadurch verliert das Schreiben des Buches zwar einen Teil der Unberechenbarkeit, aber anders lässt sich das Pensum für mich nicht bewältigen.

    Die verwendeten Tropen werden vor jedem Kapitel angezeigt.

    Wann immer sich die Gelegenheit ergibt, etwas humorvoll zu schreiben, soll dies geschehen.

    Vorwort

    Wie ich bereits im Manifest geschrieben habe, wurde dieses Buch während des National Novel Writers Month 2018 geschrieben. Tatsächlich gelang es mir dabei, jeden Tag im Schnitt 2200 Wörter zu schreiben und auch jeweils ein Kapitel zu fertigzustellen.

    Was an dieser Stelle zu lesen ist, ist eine überarbeitete Fassung, die weniger Fehler aber dafür ein paar Wörter mehr enthält.

    Aus purer Jux und Dollerei habe ich eine unbestimmte Zahl an Hinweisen, Zitaten und Hommagen an richtige Bücher und Filme des Science-Fiction-Genres untergebracht, wobei ich zu meiner Verteidigung vorbringen möchte, dass dies anfänglich eher aus Versehen geschehen ist.

    Beim Schreiben ist mir aufgefallen, dass bestimmte Themen sich in einer Fantasie-Geschichte humoristisch behandeln lassen, in einem Science-Fiction Roman jedoch nicht, oder zumindest bekam ich Probleme dabei, sie nicht zu ernst zu nehmen. Daher ist das Zweite Buch der Tropen meiner Meinung nach weniger Lustig – man kann ja nur von seinem eigenen Sinn für Humor ausgehen, was schon die Annahme beinhaltet, dass man selber glaubt, einen zu besitzen – enthält aber interessanterweise eine paar Bezüge auf das Zeitgeschehen und auch den einen oder anderen Gedanken zu sozialen Themen.

    Wenn man jener Gruppe an Literaten folgt, die behaupten, dass ein richtiger Science-Fiction Roman auch etwas über die Gesellschaft aussagen soll, könnte man daher behaupten, dass Das Zweite Buch der Tropen tatsächlich ein richtiger SF-Roman geworden ist.

    Man muss aber nicht gleich so weit gehen.

    Die Grundlagentropen

    Fünf Tropen des Buches:

    Planet Heck

    https://tvtropes.org/pmwiki/pmwiki.php/Main/PlanetHeck

    Natural Spotlight

    https://tvtropes.org/pmwiki/pmwiki.php/Main/NaturalSpotlight

    The Cartel

    https://tvtropes.org/pmwiki/pmwiki.php/Main/TheCartel

    Space-Suits are Scuba-Gear

    https://tvtropes.org/pmwiki/pmwiki.php/Main/SpaceSuitsAreSCUBAGear

    Glasses Pull

    https://tvtropes.org/pmwiki/pmwiki.php/Main/GlassesPull

    Zehn Tropen für zwei Charaktere

    Charakter 1: Shiba

    Ignored Expert

    https://tvtropes.org/pmwiki/pmwiki.php/Main/IgnoredExpert

    Cats Hate Water

    https://tvtropes.org/pmwiki/pmwiki.php/Main/CatsHateWater

    Wrong Name Outburst

    https://tvtropes.org/pmwiki/pmwiki.php/Main/WrongNameOutburst

    Arranged Marriage

    https://tvtropes.org/pmwiki/pmwiki.php/Main/ArrangedMarriage

    Instant Leech: Just Fall in Water

    https://tvtropes.org/pmwiki/pmwiki.php/Main/InstantLeechJustFallInWater

    Charakter 2: Wilhelm Ferdinand / Monique

    Self Serving Memory

    https://tvtropes.org/pmwiki/pmwiki.php/Main/SelfServingMemory

    Unwitting Test Subject

    https://tvtropes.org/pmwiki/pmwiki.php/Main/UnwittingTestSubject

    Incredibly Conspiciuous Drag

    https://tvtropes.org/pmwiki/pmwiki.php/Main/IncrediblyConspicuousDrag

    Lava Surfing

    https://tvtropes.org/pmwiki/pmwiki.php/Main/LavaSurfing

    Great White Hunter

    https://tvtropes.org/pmwiki/pmwiki.php/Main/GreatWhiteHunter

    Erstes Kapitel

    Chandalier Swing

    https://tvtropes.org/pmwiki/pmwiki.php/Main/ChandelierSwing

    Dead Weight

    https://tvtropes.org/pmwiki/pmwiki.php/Main/DeadWeight

    Oddly Shaped Sword

    https://tvtropes.org/pmwiki/pmwiki.php/Main/OddlyShapedSword

    Karmic Nod

    https://tvtropes.org/pmwiki/pmwiki.php/Main/KarmicNod

    Gate Guardian

    https://tvtropes.org/pmwiki/pmwiki.php/Main/GateGuardian

    Es gab neun Planeten im Sonnensystem, etliche Zwergplaneten, einige Monde und eine Unzahl von Asteroiden, die man mit einer Biosphäre hätte versehen können. Das meiste davon war so kalt, dass man es dort nur mit guter Isolation und mehreren Fusionsreaktoren aushalten konnten. Nichts, was man nicht mit genug Geld und ein oder zwei größeren Transportern hätte bewerkstelligen können. Aber das Kartell hatte sich stattdessen für den Merkur entschieden.

    Einige Scherzkekse behaupteten, dass diese Entscheidung mit ihrer Herkunft aus den wärmeren Gegenden der Erde zusammenhing, aber vermutlich war der eigentliche Grund gewesen, das Venus bereits von der Maffia besetzt gewesen war und man auf diese Weise eine hübsche Summe aus dem Energiehandel herausholen konnte.

    Natürlich waren immense Anstrengungen notwendig gewesen, um in angemessener Tiefe eine Infrastruktur zu schaffen, in der es sich auch ohne Strahlenschutzanzüge leben ließ. Aber was vor zweihundert Jahren mit einer Station nicht größer als ein altmodischer Reisebus begonnen hatte, hatte sich inzwischen zu einem komplexen Netzwerk aus Tunneln, Hallen, und Kavernen entwickelt, deren labyrinthische Verworrenheit der jeder anderen Multimilionenstadt in nichts nachstand.

    Nur wenige Bewohner des Merkur ahnten auch nur, wie weit sich die Ausbauten tatsächlich erstreckten, kaum einer dachte an die Kanäle und Wartungsschächte, die benötigt wurden, und nur wenige Privilegierte wussten von den unwahrscheinlich teuren Badestränden und Segelanlagen, die sich ein paar Superreiche hatten anlegen lassen. Selbstverständlich gab es Gerüchte von Höhlen, so groß, dass man in ihnen Fliegen konnte, und unterirdischen Flüssen, auf denen man Wildwassertouren buchen konnte. Aber selbst jene, die verträumt von solchen Dingen sprachen, glaubten nicht wirklich daran. Schließlich hätten solche Anlagen auch von Handwerkern oder K.I. gesteuerten Maschinen gebaut werden müssen, und wie jeder wusste, konnte man auf dem Merkur Geheimnisse kaum länger geheim halten, als zwei Großmütter benötigten, um sich gegenseitig zum Kaffee einzuladen.

    Um das Leben auf dem Merkur zu verbessern hatte das Kartell jedoch nicht nur großzügig in Geoengineering investiert, sondern auch in Genengineering. Der Grundgedanke war sicherlich nicht der schlechteste gewesen: Passe den Menschen an seine Umgebung an, damit er besser mit der verringerten Schwerkraft umgehen kann, Spiel ein wenig mit den Genen, dass er kräftig genug bleibt, um auf anderen Planeten gehen zu können und tue etwas gegen die potentielle Depression, die sich allzu leicht bei Leuten einstellt, die niemals die Sonne zu Gesicht bekommen. Nicht, dass auf dem Merkur ein Blick auf die Sonne einer Depression vorzuziehen gewesen wäre.

    Leider, wie in so vielen anderen Zweigen des menschlichen Erfindungsdrangs, überwogen schnell andere Interessen bei der Verwendung der Genmanipulation.

    Eines dieser Interessen war natürlich die Befriedigung der Lust und Shiba war eines der Ergebnisse, die die menschliche Fantasie in diesem Gebiet zu Tage befördert hatte. Als Katzenmensch (Felis Hominibus oder Guto / Guta, wie sie von der einfachen Bevölkerung genannt wurden), hatte sie sicherlich Glück gehabt. Bereits der Gedanke, ein Hundemensch zu sein, bereitete ihr Übelkeit. An die ganzen anderen Kreationen, die sich kaum auf die Straße wagen konnten, wenn sie überhaupt dazu in der Lage waren, wollte sie gar nicht erst denken. Aber grundsätzlich wusste sie, dass es viele freiberufliche Genmodifacas gab, deren Haupteinnahmequelle die Befriedigung auch der skurrilsten Perversionen war.

    Wie gesagt, sie hatte Glück gehabt, auch wenn sie nicht sicher war, ob bei denjenigen, auf die sie herabschaute, nicht auch einiges im Hirn manipuliert worden war, so dass sie sich letztlich doch ganz wohl fühlten.

    Dies war eines der vielen Themen, über die sie nur ungerne nachdachte, denn letztendlich bedeutete es, dass auch sie vielleicht nur auf diese Weise dachte, weil jemand ihr Denkmuster bereits vor ihrer Geburt in diese Richtung gelenkt hatte. Schließlich wusste jeder Katzenmensch, dass sie sich genetisch bedingt an ihre Besitzer banden, ob sie wollten oder nicht.

    Andererseits war sie sich sicher, dass sie genügend freien Willen besaß, um sich herausnehmen zu können, nicht gänzlich mit ihrem Los zufrieden sein zu müssen. Sie war eine Guta der zweiten Generation, deren Besitzer sie als neuste Konkubine für einen treuen Gefolgsmann vorgesehen hatte. Sie war dafür gezüchtet worden, einem Mann (oder auch einer Frau) zu Willen zu sein, aber deshalb musste es ihr nicht gefallen, verschenkt zu werden. Die Bildung, die ihr dank ihrer Mutter zu Teil geworden war, machte die Sache vermutlich auch nicht besser. Sie mochte kein Spezialist irgendeines Gebietes sein, dazu war sie paradoxerweise immer zu neugierig gewesen, aber sie hatte sich nicht nur mit allem beschäftigt, dass ihrer Hauptaufgabe zu Gute kam. Daher hatte sie neben Mathematik (besonders Winkel und Strecken), Physik (Springen), Biologie (menschliche und andere Körper) und Chemie (Pheromone und andere Duftstoffe) auch Gentechnik (Die Entstehung der Unarten) und einiges über die Sozialwissenschaften gelernt.

    Daher wusste sie, dass Sklaverei falsch war, auch wenn sie das Thema emotional relativ kalt ließ. Es störte sie, nicht immer das tun zu können, was sie wollte, aber für gewöhnlich hatte ihr Besitzer sie immer nur für kurze Zeit davon abgehalten, sich an einem warmen Platz zusammenzurollen oder die Gemächer nach unbekanntem zu durchstreifen.

    Trotzdem war es falsch und seitdem sie wusste, dass es das war, hatte sie einen Grund, sich nicht mit ihrem Besitzerwechsel abzufinden.

    Leider war sie heute Morgen zu träge gewesen, um sich gegen die beiden Männer zu wehren, die sie geschnappt hatten, um sie in einen Tragekorb zu stecken. Sonst hätte sie ihren Unmut bestimmt mit ein paar Kratzern und etwas Fauchen kundgetan.

    Inzwischen stand sie jedoch vor dem Eingang der Residenz ihres neuen Besitzers und sie war mit ein wenig Hinter-den-Ohren-Kraulen dazu gebracht worden, sich ordentlich hinzustellen, die Hände im Schoß gefaltet und den Blick gesenkt, wie ihre Mutter es ihr für solche Situationen beigebracht hatte.

    Soweit sie es mit gesenktem Blick erkennen konnte, handelte es sich um einen großen Eingang, für den man den Gang hierher vermutlich speziell vergrößert hatte, so dass leicht zwei ausgewachsene Männer hätten übereinander stehen können. Warum sie das hätten tun sollen, war Shiba nicht ganz klar, es wäre ihnen jedoch möglich gewesen. Und es sah schon recht vornehm aus, auch wenn die Hängelampen dasselbe gemütsoptimierte Licht auf die Türen warf, wie in allen anderen Gängen auch.

    Derzeit kamen sie jedoch nicht weiter, da die Wächterdrone keine Anstalten machte, sie herein zu lassen oder wenigstens ihren Besitzer zu benachrichtigen. Anscheinend waren die Schaltkreise des Roboters zu dem Schluss gekommen, dass zumindest heute, wenn nicht überhaupt jemals wieder, niemand die Tür hinter ihr durchqueren durfte. Ihre beiden Begleiter versuchten trotzdem weiterhin mit der Maschine zu diskutieren, immer mit einem Blick auf die geflammte Energieklinge, die die Drone stoisch neben sich hielt. Mit der Spitze nach oben war es eigentlich keine bedrohliche Haltung, Da das Plasma an ihren Rändern den Gang an all jenen Orten in flackernde Schatten warf, wo mit der Standardbeleuchtung eigentlich keine Schatten hätten sein sollen, konnte man es jedoch als das Versprechen betrachten, dass, wenn eine Drohgebärde benötigt würde, diese auch leicht übersprungen werden konnte, um gleich zum interessanten Teil überzugehen.

    Was ihre Aufpasser vielleicht nicht mitbekamen, waren die Geräusche hinter dem Eingang, die Shibas spitzen Ohren hin und her zucken ließen. Was hier draußen für sie wie leises gepolter klang, waren vermutlich Tische, die umgeworfen wurden und Türen, die laut zuschlugen.

    Ungewollte richteten sich ihre Rückenhaare auf und der Schwanz wurde zu einem Besenstiel.

    Endlich glitt die Tür zur Seite. Der Kopf der Drone drehte sich einmal um 180 Grad. Ob sie überrascht war, oder nicht, ließ sich schwer sagen, vor allem, da man dieser Maschine berechtigterweise unterstellen konnte, dass ihr dafür die emotionale Reife fehlte. Aber unabhängig davon, ob man es Überraschung nennen wollte oder nicht, sie war nicht auf das vorbereitet, was als nächstes geschah. Sie wurde von einer großen, fleischigen Hand neben dem Kopf gepackt und gegen die Wand geschleudert. Dadurch gab sie den Blick auf die Person frei, die aus der Residenz herausgekommen war.

    Shiba meinte in ihm ihren neuen Besitzer zu erkennen. Zumindest sprachen die generelle Form des Gesichts und der Leibesumfang dafür. Sie hatte ihn sich ein paar Mal in kleinen Vidausschnitten angesehen, um sich schließlich damit abzufinden, dass er nicht der attraktivste Empfänger ihrer Künste sein würde. Allerdings hatte er damals noch nicht diese glasigen Augen gehabt. Außerdem war er nicht mit Blut bespritzt gewesen, außer in dem einen, als er gerade einen Untergebenen verprügelt hatte. Aber selbst da hatte seine Haut noch einen gesünderen Eindruck gemacht. Sie war nicht so grünlich blass gewesen und schien durchaus gepflegt zu sein.

    Darüber hinaus hätte sie von einem Mann seines Ranges erwartet, dass er wenigstens Rasierwasser verwendet hätte, um die übelsten Gerüche zu überdecken. Stattdessen stank er nach verrottetem Fleisch und Tot.

    Shiba machte sich nicht mehr die Mühe, sich wie jede gute Guta sorgen um den Mann zu machen, der ihr neuer Herr werden sollte. Stattdessen ging sie unwillkürlich zum nächsten Stadium ihres Unwohlseins über. Sie bleckte die Zähne und Fauchte. Dann krallte sie sich an der Seite ihres linken Begleiters hoch, um von seinen Schultern aus mit einem Satz hinauf zu den Lampen zu springen.

    Hier baumelte sie einen Augenblick, bis sie sicher war, dass die Drähte ihr Gewicht tragen konnten. Hastig zog sie sich hoch und rollte sich um eine der Leitungen zusammen. Erst dann wagte sie wieder, hinunter zu blicken.

    Was sie sah, gab ein deutliches Bild von dem, was geschehen sein musste, was sie sich jedoch gar nicht vorstellen wollte. Nur so viel mochte sie sich in diesem Moment eingestehen: Ihr neuer Besitzer, oder das was von ihm übrig war, schleppte sich den Gang hinunter, während sich ihre Begleiter nirgendwo mehr hinschleppen würden.

    Nur zwei Abzweigungen entfernt lag ein Mann im Sterben. Nennen wir ihn der Einfachheit halber Professor Huäwer, denn das war sein Name. Der Professor blickte zu seinem Assistenten auf, der ihn eher mit Furcht als mit Kummer oder Sorge betrachtete.

    „Jaja, ich seh‘ schon … öch, öch … du weißt, was ich getan habe." Der Assistent, nennen wir ihn Wilhelm Ferdinand, oder auch (was es nicht einfacher macht) Monique, nickte mitleidslos. Er war zum Professor auf Grund seines guten Rufs in der Wissenschaftsgemeinde gestoßen, um mit ihm auf diesem Planeten Grundlagenforschung zu betreiben. Leider war ihm erst später der Ruf des Professors in den Kreisen der Militärs und der Testobjekte zu Ohren gekommen. Bei den Militärs war er überraschend gut, was Wilhelm nicht so recht gefallen hatte. Dass es unter Testobjekten keinen Ruf gab, hätte ihn jedoch früher stutzig machen sollen.

    Es gab zwei Zweige der Gentechniker. Der erste, der ethische Zweig, versuchte die Menschen zu heilen, ihnen zu helfen und ihr Leben zu verbessern.

    Professor Huäwer gehörte zum zweiten Zweig der Gentechniker, dessen Mitglieder erheblich weniger Skrupel und dafür umso mehr Geld hatten. Bis zu einem gewissen Grad konnte man von einigen dieser Wissenschaftler (und Wissenschaftlerinnen) sicherlich behaupten, dass auch sie zum Wohlbefinden der Leute beitrugen. Allerdings taten sie dies, indem sie sie auf die eine oder andere Weise optimierten. Schneller, Stärker, dickere Haut. Oder genauere Hand-Auge-Koordination mit besonderem Augenmerk auf die Verbesserung der Sehkraft auf größere Entfernung. Oder auch Haut, die sich optisch der Umgebung anpassen konnte.

    Diese Wissenschaftler (und Wissenschaftlerinnen) besaßen gute Kontakte zu Generälen, Syndikatsbossen und anderen zwielichtigen Gestalten, wenn sie nicht gleich von diesen Eingestellt worden waren, wie im Fall des Professors.

    Aber all diese Kontakte hatten dem Mann nicht geholfen. Eine seiner letzten Kreationen, ein Affe mit Säbelzähnen und einer erhöhten Resistenz gegen ihm zugefügten Schaden, hatte ihn in den Hals gebissen und offensichtlich die Halsschlagader so schwer verletzt, dass man kaum noch etwas hätte tun können. Das wenige, was Wilhelm hätte tun können, hatte er bleiben lassen.

    „Ich kann es dir nicht verübeln … öchz … ich habe … viel … öch … egal … aber das letzte … das war das schlimmste. Dafür werde …. Öchz ich brennen … öchz … hörst du? Bre, und mit einem letzten „öchz verstarb der gute Professor – Wobei im Rahmen der Wahrheitstreue darauf hingewiesen werden sollte, dass es nicht viel gab, welches für das Gute im Professor sprach.

    Wilhelm wandte sich ab und verließ das Labor. Er war zu sehr Wissenschaftler (oder auch Wissenschaftlerin), um an eine Hölle zu glauben. Wenn es jedoch bedeutete, dass der Professor dort auf ewig brennen würde, war er bereit, dafür auch ein paar Stunden in einem Gotteshaus zu verbringen und sich dort blaue Flecken an den Knien zu holen. Er war mit sich noch nicht ganz im Reinen darüber, ob auch die Weihrauchvergiftung es wert war, aber spätestens beim Trinken von Blut würde er eine Grenze ziehen.

    Zweites Kapitel

    Buccaneer Broadcaster

    https://tvtropes.org/pmwiki/pmwiki.php/Main/BuccaneerBroadcaster

    Falling Into His Arms

    https://tvtropes.org/pmwiki/pmwiki.php/Main/FallingIntoHisArms

    Reactionless Drive

    https://tvtropes.org/pmwiki/pmwiki.php/Main/ReactionlessDrive

    Creator Worship

    https://tvtropes.org/pmwiki/pmwiki.php/Main/CreatorWorship

    Giant Hands of Doom

    https://tvtropes.org/pmwiki/pmwiki.php/Main/GiantHandsOfDoom

    Als Shiba wieder aufwachte, reckte und streckte sie sich nach Katzenart und verlor prompt das Gleichgewicht. Tief in ihrem Inneren war ihr bewusst gewesen, dass sie weder in ihrem Körbchen noch in irgendeinem Bett lag, sie hatte jedoch vollkommen vergessen, wo sie sich tatsächlich befand.

    Sie ging zwar davon aus, das sie auf allen Vieren gelandet wäre – eine Annahme, die nur von dem Umstand gestützt wurde, dass sie es bisher immer getan hatte – fand es jedoch auch nicht unangenehm, in den Armen eines, wenn schon nicht starken, so doch recht interessanten jungen Mannes zu landen.

    Zuerst war sie sich nicht ganz sicher, was ihn so interessant machte, bis sie feststellte, dass er sehr schön nach frischen Blumen roch und offensichtlich geschminkt war. Und zwar nicht dezent, wie es einige der Gäste ihres alten Herrn gewesen waren, sondern eher wie ein Gemälde, als hätte es etwas zu bemalen gegeben, oder vielleicht auch zu überdecken. Sie schmiegte sich schnurrend an ihn.

    Wilhelm hatte mehr aus Versehen die Arme ausgestreckt, als etwas sehr schnell an seinen Augen vorbei fiel. Zu seiner Überraschung hatte er die Katzenfrau sogar gefangen, obwohl es ihm für einen Moment die Luft aus den Lungen gepresst hatte. Sie nicht besonders schwer war, aber er war auch nicht besonders stark, weswegen er ein wenig hin und her schwankte und fast in der Blutlache im Gang ausrutschte.

    „Danke. Das war sehr freundlich von dir", gurrte Shiba.

    „Kein Problem", ächzte ihr Retter, bevor er versuchte, sie aus seinen Armen zu entlassen. Shiba, die bemerkt hatte, wie schmutzig und feucht der Boden war, krallte sich jedoch sofort in seine Kleidung, um wieder weiter nach oben zu gelangen.

    Immer noch außer Atem setzte Wilhelm zu einer Frage an: „Könntest du …?" Sie unterbrach ihn jedoch mit einem Kopfschütteln an seiner Brust und schmiegte sich noch etwas fester an ihn. Also umklammerte er sie fester, verlagerte seinen Griff und ging weiter.

    Nach den Tot des Professors hatte er gedacht, es würde ihn an diesem Tag nichts mehr überraschen. Dass das Tor des Arbeitgebers des Toten offenstand, hatte ihn eines Besseren belehrt. Trotzdem fasste er sich ein Herz, was unter den gegebenen Umständen durchaus hätte falsch aufgefasst werden können. Er durchschritt die geräumige Vorhalle und blieb an der Tür zum Wohnbereich stehen. Als sie sein Zögern bemerkte, blickte auch Shiba sich um. Es war nicht ganz so chaotisch, wie sie es nach dem Lärm erwartet hätte. Es war auch nicht so blutig wie vor der Tür, was aber nicht daran lag, dass jemand aufgeräumt hätte. Vielmehr war der Raum so groß, dass sich die Unordnung und die Leichen einfach besser verteilten.

    Wilhelms Arme erschlafften und Shiba sank gemächlich zur Erde, weil ihr das Festkrallen auf Dauer zu unbequem wurde. Sie schnüffelte, widerstand aber dem Drang, die Seite ihres neuen Freundes zu verlassen. Unter anderen Umständen wäre sie gemächlich durch das Zimmer geschlendert, um sich ein wenig umzuschauen. Eine leise Stimme tief in ihr drinnen warnte sie allerdings vor einer unbestimmten Gefahr und sie neigte dazu, auf diese Stimme zu hören, wenn sie nicht gerade von einer der viel lautereren Stimmen der Neugier, des Appetits oder der Lust übertönt wurde.

    Wilhelm grunzte kurz, blickte dann aber Shiba an.

    „Wie kommt es, dass du auf der Lampe gesessen hast?"

    „War ganz leicht. Unser Erschaffer hat uns Katzenmenschen mit großartigen Reflexen und der Fähigkeit ausgestattet, weit zu springen. Er war sehr klug, unser Erschaffer."

    „Ja, Doktor Thomas Silvester war ein sehr fähiger Mann …, „Nicht wahr? Er war der Beste!, „Aber ich meinte eher, warum du auf der Lampe saßt?"

    „Weil mein neuer Herr aus der Tür 'rauskam und so blutig und eklig aussah."

    „Dein neuer Herr? Dann bist du die Katzenfrau, die ihm von Marcos Guzman geschenkt wurde?"

    Shiba nickte und ließ dabei ihre Hand über ihren Schwanz streichen.

    „Das bedeutet aber auch, dass die Krankheit Senior Paolo erwischt hat. Verdammt! Ich hatte gehofft, ihn noch rechtzeitig zu erwischen."

    „Lass uns gehen. Das riecht hier nicht gut."

    „Zu viel Blut?"

    „Nein, da ist etwas Anderes."

    Wilhelm nickte, während er erneut seinen Blick über die Leichen streifen ließ. Er ahnte, was die junge Katzenfrau roch, auch wenn seine Sinne ihm keine Beweise liefern konnten. Wenn seine Ahnung bestätigt wurde und es tatsächlich mit dem zu tun hatte, was dem Professor zugestoßen

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