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Kellers neuer Job: Keller, #5
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eBook400 Seiten5 Stunden

Kellers neuer Job: Keller, #5

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Über dieses E-Book

KELLERS NEUER JOB

Am Ende von Kellers Katastrophe lebt Keller in einem großen, alten Haus im Lower Garden District des Post-Katrina New Orleans. Er hat einen neuen Namen (Nicholas Edwards), eine neue Frau (Julia) und einen neuen Beruf (Häuser renovieren) – und seine Frau erwartet ein Kind. Es deutet alles darauf hin, dass er damit abgeschlossen hat, gegen Bezahlung Leute umzubringen. Aber alte Gewohnheiten sind schwer abzulegen, und als sich die Wirtschaftskrise auch im Baugewerbe bemerkbar macht, holt ihn ein Anruf von Dot in sein altes Metier zurück. Sein Job führt ihn nach Dallas, wo er einen häuslichen Zwist schlichten soll; nach Florida, wo er auf einer Karibik-Kreuzfahrt einem Kronzeugen Gesellschaft leistet; nach Wyoming, wo eine Witwe die Briefmarkensammlung ihres Mannes verkaufen möchte; und nach New York, wo er viele Jahre gelebt hat und viele Leute sich an ihn erinnern könnten.

 

In Kellers neuer Job wendet sich der legendäre Edgar Grandmaster und Bestsellerautor Lawrence Block wieder einer seiner meistgeschätzten Figuren zu. Schön, dass du wieder zurück bist, Keller. Du hast uns gefehlt.

 

#

 

»In den Händen eines schwächeren Autors wären die Philateliepassagen unerträglich, aber Block schafft es, sie so interessant zu gestalten, dass sie Einblick in das Innerste eines Auftragskillers gewähren, der keine Probleme damit hat, unschuldige Passanten aus dem Weg zu räumen, aber seine Frau nicht betrügen will und sich beim An- und Verkauf von Briefmarkensammlungen geradezu pedantisch korrekt verhält.«

Associated Press

 

»Entgegen seiner Behauptung, sich zur Ruhe gesetzt zu haben, scheint Lawrence Block nicht der Versuchung widerstehen zu können, ein paar Schlucke aus dem Giftbecher zu nehmen … Was diese Appetithäppchen, abgesehen von ihrer raffinierten Methodik, so unterhaltsam macht, sind die moralischen Dilemmas, vor die sich der tiefsinnige Antiheld bei der Durchführung seiner Aufträge gestellt sieht.«

Marilyn Stasio, New York Times Book Review

 

»Im fünften Band der Keller-Reihe (nach Kellers Katastrophe) versucht der sympathische Antiheld mit seinem ganz eigenen Moralkodex, die Motive der Auftraggeber nachzuvollziehen und selbst darüber zu entscheiden, wer es verdient hat zu sterben. Die Philatelie ist in diesem Buch mehr als ein Nebenthema, und Blocks Ausführungen über die Geschichte einzelner Briefmarken sind interessant genug, um das Interesse selbst derer zu wecken, die mit diesem Hobby eher nichts anfangen können. Krimiautor Lawrence Block präsentiert sich wieder einmal in Höchstform.«

Michelle Leber, Library Journal (mit einem Stern hervorgehobene Renzension)

 

»Man kann sich das Schmunzeln gut vorstellen, mit dem Block seine immer wieder faszinierende Figur Keller neu erfindet. Block schreibt so ansprechend über die Welt der Philatelie, dass manche Fans vielleicht sogar anfangen werden, Briefmarken zu sammeln. Kellers neuer Job ist ein vergnüglicher Gangartwechsel.«

Thomas Gaughan, Booklist (mit einem Stern hervorgehobene Renzension)

 

»Trotz aller Erbarmungslosigkeit, mit der Keller seine Zielpersonen ausschaltet, verhält er sich in geschäftlichen Dingen erstaunlich korrekt und moralisch. Ein letzter Auftrag, in den ein Kind involviert ist, lässt hoffen, dass Keller vielleicht sogar noch in die Rolle des weißen Ritters schlüpfen wird.«

Publishers Weekly (mit einem Stern hervorgehobene Renzension)

SpracheDeutsch
HerausgeberLawrence Block
Erscheinungsdatum4. März 2024
ISBN9798224929801
Kellers neuer Job: Keller, #5
Autor

Lawrence Block

Lawrence Block is one of the most widely recognized names in the mystery genre. He has been named a Grand Master of the Mystery Writers of America and is a four-time winner of the prestigious Edgar and Shamus Awards, as well as a recipient of prizes in France, Germany, and Japan. He received the Diamond Dagger from the British Crime Writers' Association—only the third American to be given this award. He is a prolific author, having written more than fifty books and numerous short stories, and is a devoted New Yorker and an enthusiastic global traveler.

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    Buchvorschau

    Kellers neuer Job - Lawrence Block

    KELLER

    IN

    DALLAS

    ~

    1


    Der junge Mann, der selbst ohne seine runde Brille etwas Eulenhaftes gehabt hätte, entfaltete ein Blatt Papier, legte es vor Keller auf den Schalter und sagte: »Die Expertise für die Obock J1. Ausgestellt von Bloch und Mueller.«

    Er hätte ein Red-Sox-Fan sein können, der auf Ted Williams machte, was Keller gut verstehen konnte. Herbert Bloch und Edwin Mueller waren legendäre Philatelisten, und allein ihre Feststellung, dass diese spezielle Briefmarke ein echtes Exemplar von Obocks erster, im Scott-Katalog als J1 bezeichneter Nachportomarke war, räumte auch seine letzten Bedenken aus.

    Keller untersuchte die Marke zuerst mit bloßem Auge, dann mit einer Lupe, die er aus seiner Brusttasche zog. Auf der Expertise war ein Foto der Marke, das er ebenfalls, mit und ohne Vergrößerungsglas, studierte. Bloch und Mueller, hatten sich schon 1960 für ihre Echtheit verbürgt, weshalb die Expertise fast ein halbes Jahrhundert alt war und durchaus selbst als Sammlerstück hätte gelten können.

    Trotzdem, auch Experten schlampten manchmal und täuschten sich gelegentlich sogar. Und hin und wieder erwarb jemand statt einer geprüften Marke eine Fälschung. Deshalb griff Keller nach einem anderen Hilfsmittel, das sich in der Innentasche seines Sakkos befand. Ein Zähnungsschlüssel in Gestalt eines flachen, länglichen Metallrechtecks, mithilfe dessen sich die Anzahl der Zähne auf der Länge von zwei Zentimetern auf der Oberkante einer Marke feststellen ließ. Die Obock J1 war nicht perforiert, was diese Frage hinfällig machte, aber der Zähnungsschlüssel eignete sich auch als Minilineal, das auf einer Kante Millimeter, auf der anderen Inch anzeigte. Und damit maß Keller jetzt die Größe des Aufdrucks auf der Marke.

    Dieser Aufdruck war von Hand auf eine Nachportomarke gestempelt worden, wie sie ursprünglich für alle französischen Kolonien ausgegeben worden waren, und bestand aus dem Ortsnamen Obock in schwarzen Großbuchstaben. Auf der Originalmarke war der Aufdruck 12,5 mal 3,75 mm groß. Auf dem Nachdruck, von dem sich ein Exemplar in Kellers Sammlung befand, war der Aufdruck jeweils einen halben Millimeter kleiner.

    Deshalb maß Keller den Aufdruck dieser Marke und gelangte zur selben Ansicht wie die Herren Bloch und Mueller. Das Exemplar war echt, es war nichts daran auszusetzen. Um es mit nach Hause nehmen zu können, musste er nur noch alle anderen interessierten Sammler überbieten. Auch das konnte er – sogar ohne sein Budget überziehen oder seine Rücklagen angreifen zu müssen.

    Aber vorher musste er noch jemanden umbringen.

    ∗ ∗ ∗

    Die Firma Whistler & Welles hielt in Dallas das ganze Jahr hindurch auch Auktionen für Sammlerstücke wie Münzen, Bücher, Autogramme und Sportmemorabilien ab. Angefangen hatten sie jedoch als Briefmarkenhändler, und den größten Teil ihres Geschäfts machten sie noch immer mit Briefmarkenauktionen. Ihre Spring-Equinox-Messe, die jedes Jahr am dritten Märzwochenende im Hotel Lombardy stattfand, hatte Keller schon seit Jahren besuchen wollen. Doch irgendetwas hatte ihn jedes Mal davon abgehalten. Schon seit Langem hatte er Angebote in ihren Katalogen angekreuzt, ein paar Mal erfolglos schriftliche Angebote eingeschickt und einmal sogar schon ein Hotelzimmer und einen Flug gebucht, bevor dann doch etwas dazwischengekommen war und ihn gezwungen hatte, alles zu stornieren.

    Als ihn Whistler & Welles auf ihren Verteiler gesetzt hatten, hatte er noch in New York gelebt, doch inzwischen hatte er sich in New Orleans niedergelassen und sich den Namen auf ihrer Mailingliste von einem Grabstein geborgt. Er war jetzt Nicholas Edwards, ein Name, der auch in seinem Pass und auf allen Ausweisen und Kreditkarten in seiner Geldbörse stand. Er wohnte in einem großen alten Haus im Lower Garden District, hatte eine Frau und eine Tochter im Babyalter und war Teilhaber einer Baufirma, die hauptsächlich marode Häuser aufkaufte und renovierte.

    Ein Jahr zuvor hatte er sehnsüchtig den Whistler & Welles-Katalog studiert. Von New Orleans war es nach Dallas nicht annähernd so weit wie von New York, doch um die enorme Nachfrage bedienen zu können, legten er und Donny Wallings sieben Tage die Woche Zwölfstundenschichten ein.

    Aber das war vor einem Jahr gewesen, vor dem Zusammenbruch des Subprime-Markts und den davon ausgelösten Folgen. Kredite versiegten, Häuser fanden keine Käufer mehr, und statt zu vieler Aufträge hatten sie plötzlich so gut wie keine mehr.

    Deshalb konnte er es sich jetzt zeitlich leisten. Ein paar Tage in Dallas? Klar, kein Problem. Er konnte sich sogar Zeit lassen und mit dem Auto fahren.

    Und es gab jede Menge Marken, die er nur zu gern seiner Sammlung hinzugefügt hätte, wobei die Obock J1 ganz oben auf seiner Wunschliste stand.

    Bloß konnte er sie sich jetzt nicht mehr leisten.

    ∗ ∗ ∗

    Das Lombardy, ein älteres Hotel in Privatbesitz, das in einer Welt moderner Ketten ums Überleben kämpfte, zeigte erste Anzeichen von Abnutzung. Der Teppichboden von Kellers Zimmer, wenn auch nicht gerade fadenscheinig, hätte mal ersetzt werden können. Die Armlehnen eines Sofas im Foyer waren abgewetzt, und die Holzvertäfelung in einem der Lifte hätte eine Auffrischung vertragen können. Aber das störte Keller nicht, er fand den verblichenen Glanz des Hotels irgendwie sympathisch. Gab es einen besseren Austragungsort, an dem Männer in einem gewissen Alter um kleine Papierstückchen wetteifern konnten, die schon lange, bevor einer von ihnen geboren wurde, pflichtschuldig die Post durch die Welt befördert hatten.

    Whistler & Welles hatten für die dreitägige Verkaufsmesse, die am Freitagmorgen um neun Uhr beginnen sollte, einen großen Konferenzsaal im Mezzanin gemietet. New Orleans und Dallas waren etwas mehr als fünfhundert Meilen voneinander entfernt. Keller fuhr den größten Teil der Strecke am Mittwoch und übernachtete an einer günstig gelegenen Ausfahrt des Interstate in einem Red Roof Inn. Er checkte kurz nach Mittag im Lombardy ein, und um ein Uhr trug er sich als Nicholas Edwards ins Bieterverzeichnis ein und ging zu dem langen Tisch, auf dem die zur Versteigerung stehenden Stücke ausgestellt waren.

    Bis halb drei hatte er alle Auktionslose, die ihn interessierten, in Augenschein genommen und sich in seinem Katalog rätselhafte Notizen gemacht. Von jedem Los gab es ein Farbfoto, weshalb er nicht unbedingt jedes aus der Nähe begutachten musste, aber manchmal erfuhr man dabei etwas über eine Marke, was anhand eines Katalogfotos nicht ersichtlich wurde. Manche Marken zogen einen magisch an, andere stießen einen regelrecht ab. Das war wahrscheinlich für einen Außenstehenden schwer verständlich, aber war nicht das ganze Hobby ziemlich schräg. Ich meine, für kleine, bunte Papierstückchen ein Vermögen auszugeben? Sie mit Pinzetten aufzunehmen, in Klarsichthüllen zu stecken und in Alben einzukleben? Wozu das alles?

    Keller war schon seit Langem im Reinen mit der grundlegenden Absurdität seines Hobbys und störte sich nicht mehr im Geringsten daran. Er sammelte Briefmarken und zog enorme Befriedigung aus dieser Beschäftigung, und das genügte ihm vollauf. Bei genauerer Betrachtung war fast alles, was Menschen taten, sinnlos und absurd. Golf? Schilaufen? Sex?

    Zurück auf seinem Zimmer, studierte Keller noch einmal seine Notizen. Es gab Marken, die er ursprünglich in Erwägung gezogen hatte, aber jetzt nicht mehr haben wollte, andere, die er vielleicht kaufen würde, wenn der Preis stimmte, und ein paar, für die er aggressiv bieten wollte. Und dann war da noch die Obock J1. Sie war selten, sie stand nicht oft zum Verkauf, und dieses Exemplar war besonders gut erhalten, mit vier vollständigen Rändern. Nicht perforierte Marken mussten auseinandergeschnitten werden, und manchmal schnippelte ein achtloser Postbeamter ein Stück der Marke ab. Ein damit frankierter Brief erreichte deswegen trotzdem den Adressaten, aber es machte die Marke für einen Sammler erheblich unattraktiver.

    Laut Scott-Katalog war die Obock J1 siebentausend Dollar wert. Whistler & Welles hatten das Auktionslos in ihrem Katalog vorsichtig auf sechstausendfünfhundert geschätzt. Der tatsächliche Preis, wusste Keller, hing von den Bietern ab, denen im Saal und denen, die per Post, Telefon oder Internet an der Versteigerung teilnahmen, und mit dem Auktionspreis allein war die Sache noch keineswegs getan; es wurden noch fünfzehn Prozent Auktionsprovision und die Mehrwertsteuer des Staates Texas auf ihn aufgeschlagen. Nachdem Keller die Marke gesehen hatte, wollte er sie mehr denn je haben und ging davon aus, dass er zwölftausend Dollar würde bieten müssen, um sie zu ersteigern, und der Scheck, den er danach ausstellen würde, würde einem Betrag um die fünfzehntausend gefährlich nahe kommen.

    Würde er so weit mitgehen?

    Genau das war der Grund, warum es Auktionen gab und warum Bieter persönlich an ihnen teilnahmen. Man saß auf seinem Stuhl und hatte im Voraus beschlossen, wie hoch man bieten und wann man aussteigen würde, und dann kam das Los an die Reihe, auf das man wartete, und man merkte, wie man wirklich dazu stand. Vielleicht tat man genau das, was man sich vorgenommen hatte, vielleicht aber auch nicht. Vielleicht stellte man fest, dass man von der Marke doch nicht so angetan war, wie man glaubte, und stieg sogar schon bei einem niedrigeren Betrag aus. Oder man ging noch weit über das vorher festgelegte Limit hinaus und gab erheblich mehr als sein Maximum aus.

    Wie es diesmal wäre, ließ sich unmöglich sagen. Es war Donnerstag, und die Freitagsauktionen waren ausschließlich U.S.-Ausgaben vorbehalten und somit für Keller uninteressant. Er musste erst am Samstagvormittag im Auktionssaal sein, und die Ausgaben aus den französischen Kolonien, wie die Obock J1, waren erst am frühen Samstagnachmittag an der Reihe.

    Er ging nach unten und verließ das Hotel. Es war kühl, aber nicht unangenehm. Man hätte von Football-Wetter gesprochen, hätte der Kalender nicht darauf bestanden, dass es März war. Kühl und frisch – ein perfekter Oktobertag.

    Er ging ein paar Straßen weiter zu einem anderen Hotel, vor dem eine Schlange wartender Taxis stand. Er ging zum ersten in der Reihe, setzte sich auf den Rücksitz und sagte dem Fahrer, ihn zum Flughafen zu bringen.

    2


    Er beschäftigte sich gerade mit seinen Briefmarken, als das Telefon läutete. Er war allein zu Hause. Julia holte Jenny aus der Kita ab, und weil die meisten Anrufe für Julia waren, hätte er diesen fast an den Anrufbeantworter gehen lassen. Aber es bestand immer die Möglichkeit, dass es Donny war. Deshalb stand er auf und nahm ein halbes Läuten, bevor sich der Anrufbeantworter einschaltete, ab. Und wie sich herausstellte, war es Dot.

    Nicht, dass sie sich vorgestellt hätte. Ohne Umschweife fragte sie: »Erinnerst du dich noch an das Handy, das du mal hattest?« Und bevor er antworten konnte, hatte sie bereits wieder aufgelegt.

    Er erinnerte sich an das Telefon, ein nicht nachzuverfolgendes Prepaid-Handy, und er wusste sogar noch, wo es war. In der Schublade mit den Socken. Der Akku war schon seit ewigen Zeiten leer, und während er lud, kamen Julia und Jenny nach Hause, weshalb es eine gute halbe Stunde dauerte, bis er mit dem Handy in seinem Zimmer zurück war.

    Er hatte jahrelang, nur ein paar Straßen von den United Nations entfernt, in New York gewohnt und Dot im Norden der Stadt in White Plains, in einem großen, alten Haus mit einer rundherum laufenden Veranda. Dieses Haus gab es inzwischen nicht mehr. Es war bis auf die Grundfesten niedergebrannt, und derselbe Wind, der ihn nach New Orleans geweht hatte, hatte auch Dot erfasst und nach Sedona, Arizona, getragen. Sie hieß jetzt Wilma Corder und er Nicholas Edwards, und sie hatte ein eigenes neues Leben. Damals hatte sie die Auftragsmorde an Land gezogen, die er ausgeführt hatte, aber das war einmal, und jetzt war jetzt.

    Trotzdem schloss er die Tür, bevor er sie anrief.

    »Um es kurz zu machen«, sagte sie. »Ich bin wieder im Geschäft.«

    »Und dieses Geschäft …«

    »Läuft einigermaßen. Nicht gerade, dass es boomt, aber am Einschlafen ist es auch nicht. Wie eben auch die Geschäfte aller anderen.«

    »Was ich eigentlich sagen wollte …«

    »Ich weiß, was du sagen wolltest. Du willst wissen, in welchem Geschäft ich bin. Aber musst du das wirklich fragen? Im selben wie immer.«

    »Oh.«

    »Wundert dich das? Da bist du nicht der Einzige. Wie auch immer, ich habe mich einer Organisation angeschlossen, die sich Athena International nennt.«

    »Hört sich nach einer Versicherungsgesellschaft an.«

    »Findest du? Athena ist ein so genannter Service-Club, wie die Rotarier oder Kiwanis. Außer dass er ausschließlich für Frauen ist.«

    »Können Frauen nicht zu den Rotariern gehen?«

    »Doch, schon. Wäre ja sexistisch, wenn nicht. Aber Athena können keine Männer beitreten.«

    »Irgendwie nicht ganz fair.«

    »Wenn dich das stört, Keller, kann ich dich in ein Kleid stecken, dir eine Perücke aufsetzen und dich in ein Treffen schmuggeln. Und wenn du am Ende noch wach bist, kaufe ich dir ein Paar High Heels.«

    »Aber dir macht das Ganze Spaß.«

    »Ganz im Gegenteil. Ich muss vollkommen von Sinnen gewesen sein, als ich eingetreten bin. Wir sammeln zum Beispiel einmal im Monat den ganzen Müll um den Bell Rock ein, was ich auf jeden Fall gut finde, weil ich aus meinem Schlafzimmerfenster direkt auf den blöden Buckel schaue. Und ohne Bierflaschen und Bonbonpapierchen sieht er eindeutig besser aus. Ich bin zwar nicht sonderlich scharf darauf, in der Hitze anderer Leute Müll einzusammeln, aber hin und wieder mache ich dabei mit. Und wir sammeln Geld, um einem begabten Mädchen ein Collegestudium zu ermöglichen, und wenn ich nicht an einem der Stände sitze, an dem wir Kuchen verkaufen, oder, Gott bewahre, selber welche backe, stelle ich zumindest einen Scheck aus. Aber an den Monatstreffen nehme ich meistens nicht teil. So was war noch nie mein Ding. Nichts als endloses Geschwafle, und dann dieses bescheuerte Lied.«

    »Was für ein Lied?«

    »Das Athena-Lied, und bevor du fragst, nein, ich werde es dir nicht vorsingen. Aber damit beenden wir jedes Treffen. Wir stehen alle im Kreis und verschränken die Arme über der Brust und die Hände ineinander und singen das Micky-Maus-Lied.«

    »Minnie Maus«, korrigierte Keller sie.

    »Stimmt, mein Fehler. Die Sache ist die. Die meisten Mitglieder haben einen Beruf, und wir sammeln nicht nur Müll ein. Wir networken auch, sprich, wir greifen uns gegenseitig unter die Arme.«

    »Häh?«

    »Beth hat ein Reisebüro, Alison ist Immobilienmaklerin, Lindsay veranstaltet Tupperware-Partys.«

    »Deshalb kaufst du Tupperware«, sagte Keller. »Und Häuser.«

    »Häuser nicht. Aber als ich eine Woche nach Hawaii geflogen bin, habe ich den Flug bei Beth gebucht. Und eine von uns ist Anwältin, weshalb ich mich an sie wende, wenn ich einen Anwalt brauche. Und dass ich Tupperware gekauft habe, versteht sich von selbst. Wenn man zu der Party geht, kauft man auch was.«

    »Und trinkt das Kool-Aid. Nein, entschuldige, erzähl weiter.«

    »Jedenfalls«, fuhr sie fort, »hatten sie alle ihre Berufe, und ich hatte mehr als genug Geld, aber zugleich das Gefühl, dass das Leben an mir vorbeiging.«

    »Das hat das Leben so an sich.«

    »Ich weiß. Aber ich konnte dieses Gefühl, dass ich was tun sollte, nicht so ohne weiteres abschütteln. Die Frage war nur, was ich tun sollte? Freiwillig in einem Krankenhaus arbeiten? In einer Suppenküche helfen?«

    »Passt irgendwie nicht so recht zu dir.«

    »Deshalb habe ich zum Telefon gegriffen«, sagte sie, »und ein paar Leute angerufen.«

    »Wie hast du denn das gemacht? Bist du offiziell nicht tot?«

    »Und so was von. Erst in den Kopf geschossen und dann in einem Haus verbrannt. Kannst du alles nachlesen, wenn du Dorothea Harbison googelst. Bloß haben die Leute, die mich wegen eines Auftrags angerufen haben, nie was von Dorothea Harbison gehört. Ein paar kannten mich als Dot, aber die meisten wussten nicht mal das. Für die war ich eine Telefonnummer und eine Stimme am Telefon und die Briefkastenfirma, an die sie ihre Zahlungen geschickt haben. Und mehr brauchte auch niemand zu wissen.«

    »Und wie viel wusstest du über sie?«

    »Über meine Kunden? Praktisch nichts. Aber ich hatte ein paar Telefonnummern.«

    Und eines Tages fuhr sie nach Flagstaff und mietete sich in einer Agentur in der South Milton Road, nicht weit vom Embassy-Suites-Hotel, ein Postfach. Auf dem Heimweg besorgte sie sich ein Prepaid-Handy, das angeblich nicht auf sie zurückverfolgt werden konnte, und rief in den nächsten Tagen ein paar Leute damit an. »Ich hab mich schon gewundert, was aus Ihnen geworden ist«, sagte der Erste. »Ich hab Sie unter Ihrer alten Nummer zu erreichen versucht, aber es hieß nur: ›Kein Anschluss unter dieser Nummer.‹«

    »Ich habe geheiratet«, erzählte sie ihm, »aber versuchen Sie erst gar nicht, mir Glück zu wünschen. Es hat nämlich nicht hingehauen.«

    »Das ging aber schnell.«

    »Für Sie vielleicht. Aber Sie waren auch nicht dabei. Langer Rede kurzer Sinn, ich bin wieder im Geschäft, wenn Sie mich brauchen. Wenn Sie sich meine Nummer notieren wollen.«

    Sie hatte auch andere Nummern. Von Männern, die getan hatten, was auch Keller getan hatte. Nicht unter allen von diesen Nummern erreichte sie jemanden, aber an ein paar Kontakte konnte sie wieder anknüpfen, und einer von ihnen sagte, er könnte gerade einen Auftrag gebrauchen. Damit hatte es sich dann erst mal, und sie machte sich ans Warten, wobei sie nicht recht wusste, ob sie wirklich wollte, dass ihr Telefon klingelte. Tat es aber und keine Woche später.

    »Und dann ist etwas Interessantes passiert, Keller. Der Anruf kam von jemand, den ich gar nicht angerufen hatte, mit dem ich bis dahin nicht einmal zusammengearbeitet hatte. Einer meiner alten Kunden erzählte es rum, und prompt rief mich aus heiterem Himmel dieser Typ an, ob ich in unserem wunderschönen Georgia einen Auftrag für ihn erledigen könnte. Also rief ich den Typen an, der dringend Arbeit suchte, und er konnte kaum fassen, dass ich mich schon so schnell bei ihm meldete. Und damit hatte sich die Sache, und ich bekam mein Geld.«

    »Wie in den alten Zeiten«, sagte Keller.

    »So ist es«, pflichtete sie ihm bei. »Und ich bin weiterhin ich, auch wenn ich jetzt eine gutsituierte Lady bin und besser aussehe als früher. Kaum bin ich nach Sedona gezogen, habe ich angefangen abzuspecken. Hier wimmelt es von nur so von Energievortexen, obwohl der Plural, glaube ich, Vortices ist.«

    »Und was ist das?«

    »Da bin ich überfragt, Keller. Ich glaube, es ist so was wie eine Kreuzung, außer dass die Straßen nur imaginär sind. Jedenfalls, einige der Frauen, die ich kenne, sind richtig fett, und sie haben die gleichen Vortices wie ich. Ich bin Mitglied in einem Fitnessstudio, stell dir vor.«

    »Hast du mir erzählt.«

    »Und ich habe einen Personal Trainer. Hab ich dir das auch erzählt? Er heißt Scott, und manchmal habe ich das Gefühl, dass er mir ganz gern näher kommen würde, aber wahrscheinlich täusche ich mich da nur. Es ist ja nicht so, dass ich plötzlich eine richtige Zuckerpuppe geworden bin, und was sollte er mit einer Frau anfangen, die alt genug ist, um so ein Wort zu verwenden? Zuckerpuppe, echt jetzt.«

    »Wahrscheinlich sagt man das heute wirklich nicht mehr.«

    »Aber egal, es ist einfach Blödsinn. Ich hätte nicht anrufen sollen.«

    »Na ja.«

    »Herrgott noch mal, du hast jetzt dein eigenes Leben. Du hast eine schöne Frau und eine wunderbare Tochter, und du hast in New Orleans eine gutgehende Baufirma. Du wünschst mir also am besten viel Erfolg bei meinem neuen Projekt und legst auf, und ich behellige dich nicht weiter mit so was.«

    3


    Auf der Fahrt zum Flughafen übte sich Keller in Einsilbigkeit und gab dem Fahrer ein Trinkgeld, das weder zu groß noch zu klein war, um ihm in Erinnerung zu bleiben. Er ging durch den Eingang für Abflüge, fuhr mit dem Lift ein Geschoss tiefer und ging zum Hertz-Schalter, wo ein quirliges Mädchen im Handumdrehen seine Reservierung fand. Er zeigte ihr einen Führerschein und eine Kreditkarte, beide auf denselben Namen ausgestellt, der jedoch weder J.P. Keller noch Nicholas Edwards war. Trotzdem bekam er damit den Schlüssel eines grünen Subaru-Kombi ausgehändigt und saß wenig später an dessen Steuer.

    Das Haus, das er suchte, war im University-Park-Abschnitt des Caruth Boulevard. Er hatte es im Internet nachgesehen und sich den Stadtplan ausgedruckt, und mit dessen Hilfe fand er es jetzt mühelos. Es war eins von zahlreichen Häusern im spanischen Stil, nicht weit vom Southern-Methodist-Campus, alle auf großen, sorgfältig gepflegten Grundstücken. Weiße Strukturputzwände, rotes Ziegeldach, Dreiergarage. Man hätte meinen können, in so einem Haus müsste eine Familie sehr glücklich sein, fand Keller, aber in diesem Fall hätte man sich getäuscht, denn in diesem Haus wohnten Charles und Portia Walmsley, die beide glaubten, erst glücklich werden zu können, wenn der andere tot war.

    Keller fuhr langsamer, als er an dem Haus vorbeikam, und fuhr dann einmal um den Block, um es sich noch einmal anzusehen. War jemand zu Hause? Schwer zu sagen. Charles Walmsley war vor ein paar Wochen ausgezogen, und Portia wohnte dort jetzt mit dem salvadorianischen Hausmädchen. Den Namen des Hausmädchens hatte Keller ebenso wenig erfahren wie den des Mannes, der häufig über Nacht bei Mrs. Walmsley blieb. Man hatte ihm jedoch gesagt, dass der Mann einen Lexus SUV fuhr. In der Einfahrt konnte ihn Keller nicht stehen sehen, aber er hätte in der Garage sein können.

    »Der Mann fährt einen SUV«, hatte Dot gesagt, »und hat mal für die TCU Football gespielt. Ich weiß, was ein SUV ist, aber …«

    »Die Texas Christian University«, kam ihr Keller zu Hilfe. »In Fort Worth.«

    »Hab ich mir fast gedacht. Haben die nicht was mit horny frogs zu tun, mit geilen Fröschen?«

    »Mit Horned Frogs. So heißt ihr Football-Team, Horned Frogs. Sie sind die Erzrivalen der SMU.«

    »Der Southern Methodist?«

    »Mhm. Das sind die Mustangs.«

    »Frösche und Mustangs. Woher weißt du diesen ganzen Quatsch, Keller? Und erzähl mir bitte nicht, das steht auf einer Briefmarke. Aber egal, es ist nicht wichtig. Wichtig ist, dass Mrs. Walmsley etwas Unumkehrbares zustößt. Und es wäre nicht schlecht, wenn auch ihrem Freund so etwas zustößt.«

    »Tatsächlich?«

    »Dann zahlt er einen Bonus.«

    »Einen Bonus? Was für eine Art Bonus?«

    »Dazu hat er sich nicht weiter geäußert, weshalb natürlich schwer abzuschätzen ist, was man erwarten kann, gar nicht erst zu reden davon, wie man ihn einlösen kann. Und er verdoppelt den Bonus, wenn sie dem Freund auch noch den Mord an der Frau anhängen. Bloß, was kommt raus, wenn man eine nicht näher spezifizierte Zahl verdoppelt? Zweimal was?«

    Keller fuhr zum zweiten Mal am Haus der Walmsleys vorbei, ohne dabei jedoch neue Erkenntnisse zu gewinnen. Nachdem er auf seinem Stadtplan eine günstige Route herausgesucht hatte, stellte er den Subaru in einem Parkhaus nicht weit vom Lombardy ab.

    Auf seinem Zimmer wollte er schon zum Telefon greifen und Julia anrufen, als ihm einfiel, wie viel Hotels auf Telefongespräche draufschlugen. Charles Walmsley zahlte zwar, Bonus hin oder her, gut, aber wenn man von einem Hotelapparat nach draußen telefonierte, konnte man sein Geld genauso gut auf der Straße verbrennen. Deshalb nahm er sein Handy – nicht ohne sich vorher zu vergewissern, dass es das iPhone war, das ihm Julia zum Geburtstag geschenkt hatte, und nicht das Wegwerfteil, das er für die Telefonate mit Dot verwendete.

    Das Hotelzimmer sei okay, erzählte er ihr. Und er hatte sich die Briefmarken, die ihn interessierten, in aller Ruhe ansehen können; das konnte nämlich nie schaden. Darauf gab sie ihm Jenny, und er gurrte mit seiner Tochter herum, und sie brabbelte auf ihn ein. Er sagte ihr, dass er sie lieb hatte, und das sagte er auch Julia, als sie wieder ans Telefon kam.

    Portia Walmsley hatte keine Kinder. Ihr Mann schon, aus einer früheren Ehe, aber sie lebten auf der anderen Seite des Red River in Oklahoma bei ihrer Mutter. Deshalb musste er sich in dem Haus im Caruth Boulevard keine Sorgen wegen irgendwelcher Kinder machen.

    Was das salvadorianische Hausmädchen anging, hatte Dot gesagt, sei das dem Kunden egal. Einen Bonus zahlte er jedenfalls nicht für sie, soviel stand fest. Er hatte einfließen lassen, dass sie sich illegal im Land aufhielt, und Keller fragte sich, was das mit der Sache zu tun hatte.

    ∗ ∗ ∗

    Am ersten Abend hatte er Dot nicht sofort zurückgerufen. Zuerst hatten er und Julia Jenny ins Bett gebracht, und als sie dann bei einer Tasse Kaffee in der Küche saßen, ließ er fallen, dass Donny angerufen hatte, allerdings nicht, weil ein Auftrag reingekommen war, sondern weil er überlegte, ob er Angeln gehen sollte.

    »Aber du hattest keine Lust?«

    Er schüttelte den Kopf. »Donny eigentlich auch nicht. Er wollte bloß ein bisschen quatschen.«

    »Ist ganz schön schwer für ihn, oder?«

    »Er ist es nicht gewöhnt, bloß rumzusitzen.«

    »Du in letzter Zeit auch nicht. Aber für dich ist es wahrscheinlich wie in den alten Zeiten. Du weißt schon, mit viel Zeit zwischen den einzelnen Aufträgen.«

    »Da war das Briefmarkensammeln eine große Hilfe.«

    »Das ist es wahrscheinlich immer noch«, sagte sie. »So müssen wir jedenfalls keine Fische putzen.«

    Er ging nach oben und saß eine Weile über seinen Briefmarken, bevor er zum Telefon griff. »Du bist also wieder im Geschäft«, sagte er. »Und zuerst hast du mich nicht angerufen, und dann doch.«

    »Und das war vermutlich ein Fehler«, sagte sie, »und dafür möchte ich mich entschuldigen. Aber andererseits wollte ich auch nicht wieder ins Geschäft einsteigen, ohne dir davon zu erzählen? Das fand ich irgendwie auch nicht richtig.«

    »Klar.«

    »Außerdem ist es nicht so, dass du ein Alkoholiker auf Entzug bist und ich eine Weinflasche vor dir entkorke. Du bist ein erwachsener Mensch. Wenn du kein Interesse hast, sagst du mir das, und damit hat sich die Sache. Keller? Bist du noch dran?«

    »Ja, bin ich.«

    »Aha«, sagte sie. »Und trotzdem hast du noch nicht gesagt, dass du kein Interesse hast.«

    Eins seiner Briefmarkenalben lag offen auf dem Tisch vor ihm, und er schaute auf eine Seite mit italienischen Marken, die für die Verwendung auf den ägäischen Inseln bedruckt waren. Ein paar Marken fehlten, und wenn sie auch nicht besonders teuer waren, hatte sich gezeigt, dass sie schwer zu finden waren.

    »Keller?«

    »Das Geschäft ist stark zurückgegangen«, sagte er. »Die Finanzierung wird immer schwieriger. Wir können keine Häuser kaufen, und wir können sie auch nicht verkaufen, und weil es einfach kein Geld gibt, beauftragt uns auch niemand, welche zu renovieren.«

    »Das wundert mich überhaupt nicht. Es ist überall dasselbe. Aber du hast doch trotzdem genügend Geld, um über die Runden zu kommen?«

    »Wir können nicht klagen«, sagte er. »Aber ich habe mich daran gewöhnt, von dem zu leben, was ich verdiene, und jetzt muss ich meine Rücklagen angreifen. Es besteht zwar keine Gefahr, dass ich alles aufbrauche, das nicht, aber trotzdem …«

    »Ich weiß, was du meinst. Trotzdem, Keller, ich hätte was

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