Fairfax: Erzählung
Von Carl Sternheim
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Buchvorschau
Fairfax - Carl Sternheim
Inhaltsverzeichnis
Titelseite
Fairfax
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Über den Autor
Impressum
Hinweise und Rechtliches
E-Books Edition Loreart:
Carl Sternheim
Fairfax
Erzählung
Edition Loreart
Lorearts Lesehupferl Nr. 3
Fairfax
Motto: »Ich finde Europa zum Kotzen«
1
Nach Weltkriegs Schluß langweilte sich Jimmy Fairfax kraß in Prunksälen seines Palasts in der fünften Avenue New York, und oft wurden die Kinnmuskeln von wahren Gähnkrämpfen erschüttert.
Vier Jahre lang, während der großen Sache jenseits des Teichs, hatte er öde Augenblicke nicht gekannt; die ins Kolossale gewachsene Herstellung seiner mit keiner anderen Marke vergleichbaren Excelsior Stahlgranaten, gefüllt mit besonders ekrasierender Sprengmasse, dazu Errichtung immer neuer Fabriken, Arbeiterhäuser, Bahnanschlüsse, Werften, Docks und Dampfschiffe, aber auch blutige Unterdrückung von Streiks und Aufständen, großzügige Bestechung Regierender, politischer Führer und Journalisten hatte ihn so ganz beschäftigt, daß er buchstäblich keinen Augenblick seines Hirns Leere gespürt hatte.
Das war mit dem Unterliegen der so lange tapferen Deutschen und dem Versailler Friedensschluß mit einem Schlag zu Ende. Selbstverständlich hatte er seine Werke mit Blitz auf Herstellung von Friedensware umgestellt, machte landwirtschaftliche Geräte von der simplen Sense bis zur pferdekräftigsten Lokomobile, schnell aber war deutlich geworden, in diesen Artikeln gab es nur verhältnismäßig geregelten Absatz, den man nicht wie Kriegsware durch feurige Propaganda wutschäumender Pressen, Agenten und Börsenmanöver beliebig steigern konnte, der sich vor allem nicht sinnlos genug ins Leere verbrauchte.
Es machte ihm auch wenig aus, was aus einem Pflug, einer Dreschmaschine wurde. Diese Dinge waren mit Austritt aus seinem Geschäft für ihn anonym. Nie wieder hörte er von ihnen und ihrem Wirken. So gut wie nichts mehr erfolgte aus ihnen für ihn, während nach Ankunft eines seiner den deutschen Unterseeboten entronnenen Riesenschiffe in Europa, gespickt mit runden Hunderttausenden smarter Stahlhülsen, er formidablen, auf ihn und seine Unternehmungslust zurückzuführenden Eindruck in Zeitungen tausendfach beechot fand, durch den er mit frischem Zutrauen für ferneres Tun erfüllt wurde.
Ja, er brauchte Anstoß. War praktische Natur und, unmittelbaren Eindruck seiner Arbeit zu sehen, angewiesen; er gehörte nicht zu den übertragenen Menschen, die mit Zahlung, das ist indirekter Bestätigung geleisteter Energien befriedigt sind. Dicht mußte ans Leben er angeschlossen sein, seiner Riesenfaust Griff aus donnernden Explosionen mit Ohren hören.
Jahrelang war er in kein Theater, Museum, zur Lektüre keines Buchs, erst recht nicht in eine Kirche gekommen, weil der Anblick aus Vergangenheit aufbewahrter Kuriositäten springfrischem Lebensquell des Tags gegenüber lächerlich schien. Jetzt aber hatte er aus beginnender Verebbung des Lebens sich vorsichtig auf die Pickwicker von Dickens eingelassen und für Wochenende eine Loge zu Carusos Auftreten gemietet.
Er dachte sogar daran, die erste große private Bildergalerie der Vereinigten Staaten zu gründen und hatte wegen des Grundstocks, einem halben Dutzend Rembrandts an Rosenthal Brothers in London gekabelt, die aber nur ebensoviele Rubens auf Lager hatten und ihm deren Ankauf dringend rieten. Im Grund war’s ihm gleich, und vielleicht ärgerten die vorgeschlagenen Rubens in seinem Besitz den alten Rockefeller mehr als Rembrandts, worüber er sich unterrichten wollte. Eine Stunde später aber kaufte er die Bilder, ohne Auskunft abgewartet zu haben, für fünf Millionen Dollar, weil der Vorteil, überhaupt solche Summen in verhältnismäßig kleines Gewicht stecken zu können, große Chance bot.
Einen und einen halben Monat unterhielt ihn der Ankauf ganzer Galerien Europas, die unter den Hammer kamen. Große Namen von Cimabue bis Picasso kaufte er unbesehen, weil ihm Garantie der Echtheit von Gemälden und Skulpturen belanglos schien, da der bloße Umstand, sie hingen fortan in seiner Sammlung, sie für Kunsthistoriker und Publikum hinreichend beglaubigte.
Danach erwarb er die Kronjuwelen des montenegrinischen, serbischen, bulgarischen und schließlich österreichischen Erzhauses, wodurch es gelang, weitere zweiunddreißig Millionen Dollar auszugeben. Für die gleiche Summe etwa kaufte er noch die Reliquiensammlung einst im Besitz des Kurfürsten Friedrich des Weisen von Sachsen, und noch bei Adolf Hausrath ›Luthers Leben Berlin 1913‹ aufgezählt, zuletzt in Händen eines durch Börsengeschäfte ruinierten ungarischen Kirchenfürsten, enthaltend als Glanzstücke Garn, das die Mutter Gottes gesponnen hatte, sowie Haar aus ihren Flechten, das Becken, in dem Pilatus seine Hände in Unschuld gewaschen, ein großes Teil vom Leib des Patriarchen Isaak und fünfundzwanzig Zweige vom brennenden Busch Mosis. Dazu die guterhaltene Armröhre, mit der Lukas das Evangelium geschrieben, zwei Krüge von der Hochzeit zu Kanaan, einen von den dreißig Silberlingen, um die Judas den Herrn verriet usw.
Ordnung, Aufstellung und Katalogisierung dieser Kostbarkeiten brachte ihn noch über des Jahrs neunzehnhundertneunzehn größten Teil, während welcher Zeit er seine Sammlungen durch Ergänzung auf die Höhe brachte. So gelang im Juni der Erwerb von hundertsiebenundzwanzig Landschaften