Der alte Junge im Vogelkäfig
Von Astrid De Backer
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Über dieses E-Book
Aber wie, wenn der Weg zum Glück vom Menscheln begleitet ist?
Diese Geschichten handeln von Menschen, die vom Glück genauso viel oder wenig wissen wie vom Käfig, der sie umgibt: Walter träumt von Freiheit, Frida vom Aussortieren ihres Gatten. Cynthia strebt nach unbändiger Leidenschaft - sie will keine vertrockneten Rosen - und Karl verlangt es nach Sicherheit und Verewigung. Anna-Lisa mag in neuen Röcken schwingen, Hannes drängt es, seine Frau zu erziehen. Frau Eulenmann möchte Jesus hautnah spüren und Sigmund die Wahrheit finden. Maximilian will Grenzen überschreiten und Maria endlich einmal Dampf ablassen. Sie alle verbindet ein Ziel: Glück, hier und jetzt.
Astrid De Backer
Astrid De Backer wurde 1967 in Antwerpen geboren und lebt heute in Wiesbaden. Nach einer kaufmännischen und pflegerischen Ausbildung studierte sie Sozialwesen. Seit ihrer Kindheit erfindet sie Geschichten und schreibt diese auf. Unter dem Pseudonym Smilla Ericsson publizierte 2014 das Kinder- und Jugendbuch "Oskar Eisbein - der siebte Kontinent". 2020 erschien ihr viktorianischer Kriminalroman "Gegen die Spielregeln", 2021 folgte "Gegen jedes Gebot" und 2022 "Gegen die guten Sitten." Die Trilogie erschien unter ihrem Pseudonym Philea Baker bei Dryas Verlag. Horst Rothe wurde 1962 in Heidelberg geboren und lebt heute in Wiesbaden. Er hat Kommunikationsdesign mit Schwerpunkt Literarische Illustration studiert. Er illustrierte unter anderem Dürrenmatt, Poe, Dickens, Eichendorff, Kleist und Eich. 1990 illustrierte er das Kinderbuch "Sara ist Spitze" von Marieluise Ritter, Nashorn Verlag, 1991 "Der Vampyr" von J.W. Poldori, Scaneg Verlag und 2006 "Mein erster großer Weltatlas" für den Bassermann Verlag.
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Buchvorschau
Der alte Junge im Vogelkäfig - Astrid De Backer
Für Orvil, Lennart und Milena
Inhaltsverzeichnis
Walter kann.
Gemeinheit
Karls neue Sorgen
Schöne Ferien
Ende gut – alles schlecht
Natürlich geschieden
Erna lebt!
Bessere Zeiten
Die beste aller Zeiten
Sex nach dem Gottesdienst
Nichts Neues in Wicker
Rosa Wurst
»Das Glück is a Vogerl.«
Alexander von Binz, Wienerlieder
Walter kann.
Wenn Walter sich manchmal im Spiegel betrachtete, an den Tagen, an denen seine Haare frisch gewaschen waren, fremde Düfte ihn umhüllten, seine Augen wissend, aber nicht alt aussahen – da dachte er, er sei gar kein so übler Typ. Vielleicht hatte Editha ihn noch nie wirklich entdeckt.
Editha war immer beschäftigt, selten suchte sie seine Nähe. Mit den Jahren hatte sich ihre Beziehung auf das Abklären von Dingen reduziert, die Editha aber letztlich immer selbst entschied. Er wusste, dass sie ihn als Gegenüber brauchte, damit es nicht sinnlos klang, wenn sie sich selbst kommentierte.
Editha war immer in Aktion. Walter hatte sich längst daran gewöhnt, dass sie keine Zeit für ihn erübrigen konnte. Er sog das Nikotin rasch zwischen seinen Fingern ein und genoss den Zug in seine Lungen, wie man es genießt, eine gute Antwort oder überhaupt eine Antwort auf eine Frage zu erhalten.
Die Fragen hatten sich über die Jahre gehäuft, weshalb er zum Kettenrauchen übergegangen war, was schließlich schuld an seinem Lungenleiden war. Editha versorgte ihn derweil mit den von ihm explizit geforderten Speisen. Sie kannte alle seine Vorlieben und servierte ihm täglich und unentwegt seine Lieblingsgerichte, auf dass er den Schnabel hielte, denn Diskussionen mochte sie nicht. Ihre Wangen erröteten leicht, was nicht auf verbotene leidenschaftliche Gedanken zurückzuführen war, sondern auf ihre penible Haltung: Ihre Arbeit musste mehr als korrekt sein, nämlich perfekt.
Walter wachte jeden Tag auf die gleiche Weise auf, so wie er auch jeden Tag auf die gleiche Weise zu Bett ging. Sein Leben war von einer barbarischen Gleichmäßigkeit gezeichnet, die allein durch seine arhythmische Atmung unterbrochen wurde. Bisweilen kam er sich vor wie ein alter Junge im Vogelkäfig. Er sprang von links nach rechts, mal schnell, mal langsam, ohne dass es einen Unterschied machte, ohne dass sich das Geringste veränderte: Der Käfig blieb immer verschlossen.
Editha war eine gute Frau. Sie besorgte alles, was es zu besorgen gab, Tag für Tag, Jahr für Jahr. Dennoch hatte ihre Geschäftigkeit viel Ähnlichkeit mit dem dunklen Tuch, das sie abends über seinen Käfig legte: Editha hatte eine unglaubliche Art an sich, Dinge oder Menschen lahmzulegen.
Walter aber war noch ein besserer Mann. Ohne Widerspruch ließ er alles über sich ergehen, lebte nach ihren Vorstellungen und ihrem Gutdünken – nicht etwa, weil er sich selbst vergessen oder es ihm an Standvermögen, sich zu bewahren, gemangelt hätte – nein, er tat es, weil er dachte, es sei gut. Editha gewährte ihm ein freies Leben, wenn auch nur im Kopfe. Und der Gefallen, den er ihr tat, war unausgesprochen gekoppelt an Verpflichtungen ihrerseits ihm gegenüber, auf die er nicht verzichten wollte und konnte.
Ich könnte nach Griechenland fliegen, sinnierte er, ich könnte ein neues Auto kaufen, ich könnte mir selbst ein Hemd kaufen.
Die Vielzahl der Möglichkeiten dessen, was Walter machen könnte, hatte einiges gemein mit den einzelnen Bergfelsen des Himalaya-Gebirges: Walter stand vor einem Berg unerschöpflich wunderbarer Möglichkeiten – und staunte. Er kaufte sich keine Kletterausrüstung, stattdessen fand er viele Antworten des Für und Wider. Er rauchte viel zu viel und litt unter Atemnot, unfähig, einen Fuß am Fuße eines Berges oder etwas nur Ähnlichem zu setzen. Er war ein echter Stubenhocker geworden.
Walter war längst zu der Ansicht gelangt, dass Leben nicht leben bedeutete, sondern zwischen Möglichkeiten zu differenzieren und verbrachte die meiste Zeit des Tages, der Woche und des Monats damit, diese These zu verteidigen oder in den verschiedenen TV-Programmen nach einer Bestätigung