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Glückslos oder Niete: Louisa
Glückslos oder Niete: Louisa
Glückslos oder Niete: Louisa
eBook317 Seiten4 Stunden

Glückslos oder Niete: Louisa

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Über dieses E-Book

Louisa gewinnt bei dem Preisausschreiben eines Einkaufcenters den ersten Preis und begibt sich mit einer bunt gemischten Reisegruppe zum Gardasee. In Italien ist sie zunächst vom Unglück verfolgt. Sie trifft auf Lorenzo, den seine Vergangenheit einholt. Jakob, ihr ehemaliger Freund aus Deutschland, bändelt wieder mit ihr an. Aber er ist nicht ehrlich zu ihr und bringt sie in Gefahr. Beruflich findet sie ihre Erfüllung in der neuen Heimat. Sie lernt Maja kennen, die ihre beste Freundin und Kollegin wird. Erst als sie deren Vater kennenlernt, wendet sich ihr Schicksal.

SpracheDeutsch
HerausgeberBookRix
Erscheinungsdatum3. Apr. 2023
ISBN9783755437864
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    Buchvorschau

    Glückslos oder Niete - Sophie Maar

    Titel

    SOPHIE MAAR

    Glückslos oder Niete

    - Louisa -

    Roman

    Die Autorin

    In der Eifel geboren zu sein und dort leben zu dürfen, ist ein Geschenk.

    Mein Name ist Sophie Maar, geboren in der schönen Eifel. Ich widme mich seit einigen Jahren nun mehr meinen Herzensdingen, dem Schreiben und dem Malen. Mit der Unterstützung meiner Familie ist es mir in kürzester Zeit gelungen 3 Romane fertigzustellen, die ich euch auf dieser Seite gerne vorstellen möchte.

    „Ich liebe Geschichten mit HAPPY END!"

    Meinen ersten Roman veröffentlichte ich 2019 und habe seitdem vier Romane verfasst. Heute lebe ich meinen Traum - Den Traum vom Schreiben. Ideen für meine Geschichten finde ich überall, vor allem in der freien Natur, beim Spazierengehen. Mit meinen Geschichten möchte ich meine Leserinnen und Leser für ein paar Stunden in eine andere Welt entführen.

    Gefällt dir eines meiner Bücher? Dann hinterlasse mir doch eine Nachricht auf meiner Webseite: http://www.sophie-maar.de oder auf Amazon. Ich würde mich sehr darüber freuen!

    „Oft wenn wir glauben, wir wären am Ende von etwas angekommen, stehen wir bereits am Anfang von etwas anderem.

    -Fred Rogers-

    (gefunden auf: https://www.myzitate.de/ende/)

    Produktinformation

    Glückslos oder Niete – Sophie Maar

    Texte: © 2019 by Sophie Maar

    © Copyright by Sophie Maar

    Auflage (2019)

    Auflage (2021)

    Sprache: Deutsch

    Taschenbuch: 291 Seiten

    Verlag: AutorenServices.de, Birkenallee 24, 36037 Fulda, www.Autorenservices.de, info@AutorenServices.de

    Vom Hersteller empfohlenes Alter: ab 18 Jahren

    Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors, auch auszugsweise, unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

    Alle Rechte, auch die der Übersetzung des Werkes, liegen beim Autor. Zuwiderhandlung ist strafbar und verpflichtet zu Schadenersatz.

    Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

    Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

    Zitat:

    Es scheint immer unmöglich,

    bis es getan wird.

    - Nelson Mandela -

    Inhaltsverzeichnis

    Inhaltsverzeichnis

    DIE AUTORIN:

    PRODUKTINFORMATION:

    ZITAT:

    PROLOG

    Kapitel  1

    Kapitel  2

    Kapitel  3

    Kapitel  4

    Kapitel  5

    Kapitel  6

    Kapitel  7

    Kapitel  8

    Kapitel  9

    Kapitel 10

    Kapitel 11

    Kapitel 12

    Erklärungen:

    EPILOG:

    DANKSAGUNG:

    WEITERE BÜCHER DER AUTORIN:

    Prolog

    Dreckige Fingernägel, schmerzender Rücken und doch glücklich. Das Wetter spielt mit und so kann Louisa endlich alle Petunien, Margeriten, Hortensien und Glockenblumen, in allen möglichen Farben, pflanzen. Die Samen für Wicken, Sonnenhut und Mohnblumen hat sie schon länger ausgesät und die ersten kleinen Hälmchen schauen, zu ihrer Freude, bereits aus der Erde. Sie erfreut sich jedes Jahr an diesen ersten Zeichen, dass der Sommer naht.

    Ihr rotbraunes Haar glänzt in der Sonne, eine kleine Strähne fällt ihr ins Gesicht und sie pustet sie lächelnd weg. Diese Arbeit macht sie glücklich und als sie sich leicht erhebt und hinüber zu dem kleinen Teich blickt, erkennt sie, wie kleine Lichtstrahlen immer wieder Glanzpunkte aussenden. Louisas Gesicht, das leicht gerötet ist, strahlt mit der Sonne um die Wette. Den Geruch von frischer Erde hat sie ganz deutlich in der Nase und sie fühlt sich mit der Erde verbunden. So wie sie sich jedes Mal fühlt, wenn sie in ihrem Garten arbeitet. Es ist Frühling! Die Sonne hat schon beträchtliche Kraft und scheint warm vom Himmel und der Wind summt leise ein Lied. Louisa liebt diese Jahreszeit. Den ganzen Morgen hat sie draußen gearbeitet, ihren Garten geharkt und die restlichen Samen ausgebracht, Blumen in Töpfe und Beete gepflanzt. Eine kleine Pause steht ihr jetzt zu und so setzt sie sich mit einer frisch aufgebrühten Tasse Kaffee in den Schaukelstuhl auf ihre Veranda. Der Duft des Kaffees, den sie noch nach der Methode aufbrüht, so wie es früher ihre Oma gemacht hat, mit Filter und selbst gemahlenem Pulver, weckt ihr Lebensgeister. Die Zeit zum Aufbrühen nimmt sie sich, denn so schmeckt der Kaffee viel besser, als aus einem Kaffeeautomaten. Ein Vogel lässt sein helles Gezwitscher hören und gelbe Schmetterlinge tanzen über der Bougainvillea, die ihr ihre Nachbarin letztes Jahr geschenkt hat. Die Nachbarin überreichte ihr den Topf mit den Worten: „Ich werde die Pflanze nicht über den Winter retten können. Du solltest dein Glück versuchen!" Und natürlich hat es geklappt. Louisa ist bekannt für ihren grünen Daumen, den sie von ihrer Oma geerbt hat. Bei dem Gedanken an ihre geliebte Großmutter lächelt Louisa still in sich hinein und sie weiß, wäre Oma Gertrud hier, sie wäre stolz auf sie.

    Da klingelt es an der Haustür.

    Das kann nur der Postbote sein, überlegt Louisa und steht auf.

    Doch als sie öffnet, steht ein gut aussehender blonder, junger Mann vor der Tür und lächelt sie gewinnend an.

    Zuerst ist sie misstrauisch, aber schließlich lächelt sie zurück, obwohl sie sich nicht erklären kann, warum sie plötzlich ein flaues Gefühl im Magen hat. Sie denkt noch, es ist der Kaffee oder weil sie kaum etwas gegessen hat.

    „Sind Sie Louisa Sonntag?", fragt der Schönling.

    „Ja, sicher, entgegnet Louisa, „so steht es doch auf der Klingel! Sie zeigt auf das Türschild.

    „Mein Name ist Steve Nail und ich habe die ehrenwerte Aufgabe, Ihnen mitzuteilen, dass Sie eine Reise gewonnen haben. Sie werden in 3 Tagen auf dem Weg zum Gardasee sein! Sie müssen nur noch ja sagen!" Er setzt sein Zahnpasta-Lächeln auf und reicht ihr die Hand.

    Tausend verschiedene Gedanken kreisen Louisa sofort im Kopf herum. Zurückhaltend schaut sie den hübschen Mann vor sich an.

    „Ich habe doch bei keinem Preisausschreiben mitgemacht. Wie kann ich da gewonnen haben?" Sie schaut den Mann ungläubig an.

    „Sie waren im letzten Monat bei der Eröffnung des neuen Centers, nicht wahr?", stellt dieser die Gegenfrage. Er lächelt immer noch.

    „Das stimmt und ich habe eine Karte ausgefüllt. Da ging es aber um die Mitteilung von Angeboten, soviel ich weiß", wirft Louisa ein.

    „Das ist richtig. Und auf der Rückseite dieser Karte waren Losnummern eingedruckt. Lange Rede, kurzer Sinn, Sie und noch 4 weitere Personen haben eine 7-tägige Reise an den Gardasee gewonnen." Er reicht ihr erneut die Hand und Louisa ergreift diese etwas verwirrt. Er zeigt ihr eine Urkunde, auf der steht:

    GEWINNER DES 1. PREISES!

    7 TAGE GARDASEE

    Anreise mit unserem bequemen Bulli und Aufenthalt in einem 4 Sterne Hotel in Garda

    All inclusive!

    Louisa staunt nicht schlecht, denn sie hat bisher noch nie etwas gewonnen.

    Kapitel 1

    Als abends Jakob, Louisas Freund, heimkommt, ist sie immer noch ganz aus dem Häuschen.

    „Tata, Herr Springer! Ich stelle Ihnen vor: Die Gewinnerin des ersten Preises bei der Verlosung des neuen Centers", präsentiert sich Louisa und dreht sich lachend zweimal um die eigene Achse. Ihr Sommerkleid bauscht sich bei ihrem Tanz wie eine Blüte auf.

    „Da fresse ich doch einen Besen!" Jakob ist völlig verblüfft. Er nimmt Louisa unter den Armen und wirbelt sie durch die Küche. Sie lacht und bittet um Gnade. Ganz außer Atem erzählt Louisa Jakob von dem Zusammentreffen mit Steve Nail, und dass sie bereits ihre Kunden um einen kleinen Aufschub ihrer Aufträge gebeten hat. Ihre Eventagentur läuft seit einiger Zeit ganz gut und sie hat regelmäßig Aufträge zur Planung von kleinen Festen, Firmenevents und auch von Hochzeiten. Die Termine, die nicht zu verschieben waren, hat Louisa einer befreundeten Studienkollegin übergeben.

    „Es freut mich für dich, dass du mal hier rauskommst, strahlt Jakob sie an und drückt ihr einen dicken Schmatzer auf den Mund. „Ich gieße auch freiwillig deine Blumen! Bei dem Gedanken wischt er sich theatralisch über die Stirn.

    ***

    Pünktlich um 6.30 Uhr steht Louisa 3 Tage später an verabredeter Haltestelle. Der Kleinbus biegt wenige Minuten später um die Ecke und sie kann erkennen, dass die anderen Gewinner bereits im Bus sitzen. Auch strahlt sie der schöne junge Mann, in der ersten Reihe sitzend, an, der ihr die Botschaft ihres Gewinnes überbracht hat, als die Tür mit einem Schwung aufgeht.

    „Guten Morgen, Frau Sonntag!" Er setzt sein Zahnpasta-Lächeln auf und Louisa bleibt nichts Anderes übrig als zurückzulächeln.

    Louisa steigt ein und der Busfahrer kümmert sich um die Koffer. Als erstes erblickt Louisa eine mindestens 80-jährige Frau, die etwas verschlafen ausschaut, ihr aber freundlich entgegen lächelt. Dahinter sitzt eine Dame mit Hut. Aber was für ein Hut! Ein gelber Strohhut mit breitem grünem Band, auf dem rosa Herzen abgebildet sind. Louisa fällt dazu sofort der Begriff „bunt wie ein Papagei" ein. Genauso hätte ihre Großmutter die Dame mit Hut bezeichnet.

    Der Papageienfrau gegenüber sitzt ein Herr mit weißem Schal um den Hals. Er erinnert Louisa an einen bekannten Schauspieler, doch ihr fällt nicht sofort der Name ein. Zu guter Letzt sitzt zwei Reihen hinter dem Mann eine junge Frau und Louisa ist happy, dass noch jemand in ihrem Alter mit von der Partie ist.

    Louisa setzt sich ihr gegenüber.

    Ihr Reiseleiter mit dem strahlenden Lächeln stellt sich als Steve Nail, Engländer, Single und Muttis Liebling, vor. Alle lachen! Er wünscht allen eine gute Reise und setzt sich wieder.

    Der Kleinbus rollt an und Steve Nail verkündet, nun sitzend, dass nach knapp 4 Stunden eine Kaffeepause auf dem Plan steht, und dass der spätere Zwischenstopp in Tirol mit Sicherheit allen gefallen wird.

    Louisa staunt über soviel gute Laune am frühen Morgen. Sie ist eher ein Morgenmuffel, reißt sich heute aber zusammen.

    „Hallo, ich bin Louisa, stellt sie sich der jungen Frau ihr gegenüber vor. „Ich heiße Apollonia Schneehuber, aber alle nennen mich Polly, antwortet diese. „Schön, dass noch jemand in meinem Alter dabei ist", grinst Polly und reicht Louisa die Hand.

    „Dasselbe habe ich eben auch gedacht." Louisa ergreift die ihr entgegengestreckte Hand und lächelt zurück.

    „Dann lassen wir uns mal überraschen, was auf uns wartet", äußert Polly augenzwinkernd, bevor sie sich in ihrem Sitz zurücklehnt und sofort wieder einschläft.

    Die Papageienfrau stöhnt leise vor sich hin. Steve kommt zu ihr und erkundigt sich nach ihrem Befinden.

    „Frau Schröder, was ist denn los? Ist Ihnen schlecht? Sollen wir kurz anhalten und Sie schnappen etwas frische Luft?"

    „Ich vertrage das Busfahren nicht besonders gut, antwortet sie ihm jammernd. „Fahren Sie nur weiter. Ich werde es schon irgendwie überstehen. Damit dreht sie, wie beleidigt, das Gesicht zum Fenster und tupft unablässig mit einem Spitzentaschentuch an ihre Stirn. Das Gespräch scheint für sie beendet zu sein. Steve begibt sich wieder auf seinen angestammten Sitzplatz.

    „Sagen Sie Bescheid, wenn es schlimmer wird, Frau Schröder", fordert Steve die Papageienfrau trotzdem auf und dreht sich in Fahrtrichtung um.

    Die Papageienfrau wird unseren Reiseführer sicher noch öfters in Bewegung halten, geht es Louisa durch den Kopf. Damit soll sie recht behalten.

    Sie beschließt die Augen zu schließen, um noch ein wenig zu dösen, schlafen kann sie nicht, dazu ist sie viel zu nervös.

    ***

    „Alle wach werden!", ruft der schöne Reiseleiter eine ganze Zeit später.

    Scheinbar bin ich doch eingeschlafen, überlegt Louisa verschlafen. Sie räkelt sich genüsslich und gähnt lauthals. Das veranlasst den Mann mit Schal zu einem herzhaften Lacher.

    „Gibt es Kaffee?", fragt der Herr mit dem Schal.

    „Na klar! Was wäre eine Kaffeepause ohne Kaffee", kontert Steve strahlend. Nacheinander steigen alle aus dem Bus aus.

    „Oh, mir ist ja so schlecht", stöhnt Frau Schröder, tupft weiterhin und lässt sich auf die Bank neben dem Bus plumpsen.

    „Ich bin Lena Meier, stellt sich die ältere Frau Louisa und Polly vor und reicht den beiden Jüngeren nach einander die Hand, „aber nennt mich ruhig Lenchen. So nennen mich alle! Schön, dass ihr jungen Leute dabei seid. Ich bin nicht so gut zu Fuß und vielleicht können die jungen Damen mir ab und zu etwas abnehmen.

    Das kann ja lustig werden, denkt Louisa und schaut Polly an, die ihr zuzwinkert und mit den Schultern zuckt.

    „Ich bin der Herbert. Herbert Schönhut, stellt sich der Herr mit Schal vor, „und in einem früheren Leben war ich Schauspieler und Sänger.

    Dachte ich es mir doch, resümiert Louisa.

    „Wenn sich alle vorstellen, dann stehe ich dem natürlich nicht nach. Einen lauten Seufzer von sich gebend, kommt pikiert von der Papageienfrau: „Ich bin Frau Schröder.

    Das haben wir alle bereits mitbekommen, denkt Louisa. Komische Frau! Stellt sich nur mit dem Nachnamen vor.

    Alle stellen sich brav in Reihe und Glied vor dem Bus auf, um Kaffee und belegte Brötchen in Empfang zu nehmen, die Steve selbst für alle geschmiert hat, wie er beflissentlich verkündet. Nur Frau Schröder lässt sich von Steve bedienen.

    „Sehr lecker", strahlt Polly Steve an und Louisa bemerkt, dass Polly wohl Gefallen an ihm gefunden hat.

    Frisch gestärkt geht es weiter und nach weiterer mehrstündiger Fahrt kommt die Truppe in Sexten in Tirol an.

    Auf dem Campingplatz in den Bergen wartet die erste Überraschung auf die Reisegesellschaft. Sie beziehen Holzhütten, nach Herausgabe der Schlüssel.

    Von außen wirken die Hütten etwas rustikal, sind aber mit allem Komfort ausgestattet.

    „Um es spannend zu machen, werden wir beim Abendessen eine kleine Verlosung veranstalten und der Gewinner darf die Nacht in einem fantastischen Baumhaus verbringen. Ich sage euch, derjenige will morgen nicht mit uns weiterfahren", verkündigt Steve mit breitem Lächeln.

    „Ich kann aber nicht klettern, mault Frau Schröder sofort, „außerdem bin ich nicht schwindelfrei!

    „Das kann ja noch lustig werden", flüstert mir Polly ins Ohr. Ich nicke bejahend und habe die gleichen Befürchtungen.

    Nachdem man sich etwas frisch gemacht hat, trifft sich die Gruppe im Lokal zum Abendessen.

    Das vorzügliche Essen mit dem Genuss von viel Wein und Likör ist beendet und schon wedelt Steve mit einem Sektkübel herum.

    „Jetzt wird es spannend", verkündet Steve.

    Und wie kann es anders sein! Frau Schröder zieht das Gewinnerlos. Gönnerhaft und mit spitzen Fingern wirft sie das Los in den Sektkübel zurück. Sie verzichtet auf diese Erfahrung, lässt sie verlauten. Schließlich will sie bei der weiteren Fahrt auch dabei sein und nicht im Baumhaus ihren Atem aushauchen, verkündet Frau Schröder schnippisch. Also werden alle Lose wieder in den Sektkübel gelegt und neu verlost. Beim zweiten Durchgang gewinnt Polly. Die strahlt mit Steve um die Wette und Frau Schröder meint gönnerhaft: „Da können Sie ja froh sein, dass ich abgelehnt habe." Polly zwinkert Louisa zu.

    Lenchen ist etwas wackelig auf den Beinen, weil sie mindestens zwei Glas Rotwein und drei Likörchen getrunken hat. Deshalb bittet sie Steve, sie zur Hütte zu begleiten. Nicht ganz so strahlend macht sich Steve mit Lenchen am Arm auf und die anderen folgen ihnen.

    ***

    Louisa ist morgens die erste am Frühstückstisch.

    Herbert ist der Nächste im Frühstücksraum, heute mit einem gelben Schal bekleidet und mit einem ebenso farbigen Strohhut.

    „Ich bin für den Gardasee gerüstet", strahlt er und tippt sich zum Gruß an den Hut. Louisa mag ihn. Sie steht gerade am Buffet und reicht ihm eine Tasse Kaffee, die er dankend annimmt.

    Als Nächste betritt Lenchen zusammen mit Frau Schröder den Raum und Louisa verwickelt Herbert in ein Gespräch, weil sie Frau Schröder schon von weitem über schlechte Matratzen schimpfen hört.

    Polly und Steve kommen zwar getrennt herein, aber Louisa könnte wetten, dass Polly nicht alleine im Baumhaus genächtigt hat.

    Na ja, mich geht das schließlich nichts an! Louisa lächelt verschmitzt vor sich hin.

    ***

    Willi Handke, der Busfahrer, schafft es zügig an den Gardasee. Sie fahren an wunderschönen Gegenden vorbei, hohen, schneebedeckten Bergen, grünen Wiesen und beschaulichen Orten.

    Es ist ein herrlicher Sonnentag, als die Truppe in Garda eintrifft. Alle staunen über die vielen bunten Blumen, das blaue Wasser des Sees, den herrlichen Sonnenschein und die bunt gekleideten Menschen, die an der Promenade entlang bummeln oder in Cafés sitzen.

    Lachend und scherzend verlässt die Truppe den Bully. Polly nimmt Louisa an die Hand und zieht sie mit sich. Jauchzend, wie kleine Mädchen laufen sie gemeinsam zum Ufer.

    „Schau, Louisa! So viele weiße Schwäne auf einmal! Was haben wir für ein Glück mit diesem Wetter! Das letzte Mal war ich vor 20 Jahren mit meinen Eltern hier. Damals hat es geregnet, als wir ankamen. Meine Oma sagt immer: Wenn Engel reisen, lacht der Himmel!"

    Louisas Überraschung, wegen Pollys freudigem Ausbruch, veranlasst sie, Polly um den Hals zu fallen. Beide kehren lachend und plaudernd zur Gruppe zurück. Von weitem hören sie bereits Frau Schröders Tiraden.

    „So viele Leute! Und die Sonne scheint so hell, dass es mir in den Augen wehtut. Das hatte ich mir alles anders vorgestellt", schimpft Frau Schröder.

    „Aber, aber, Frau Schröder. Dachten Sie, Sie seien ganz alleine hier an diesem schönen Ort?", fragt Herbert spitzbübisch und zwinkert Polly zu. Mit diesem Spruch hat Herbert die Feindschaft zu Frau Schröder besiegelt.

    Die älteren Herrschaften beziehen ihre Hotelzimmer und beschließen, sich bis zum Abendessen auszuruhen. Polly, Steve und Louisa entscheiden sich gemeinsam bummeln zu gehen. Polly und Steve turteln unaufhörlich miteinander, weshalb Louisa schließlich beschließt, auf eigene Faust loszuziehen und shoppen zu gehen. Sie verabschiedet sich von den beiden und läuft los.

    An der Promenade angekommen, mischt sich Louisa unter die vielen Touristen, lässt sich vom Strom der heiter gestimmten Menschen treiben. Nach einer Weile bleibt sie stehen und schaut nach den bunten Booten, die am Ufer, leicht schaukelnd, an der Ufermauer befestigt sind. Sie wird von einem Mann angesprochen und aufgefordert in sein Lokal einzukehren. Louisa lehnt lächelnd ab. Schließlich entdeckt sie eine kleine Boutique und betritt diese. Sie schaut sich um. Nimmt hier ein Teil in die Hand, dort ein Schmuckstück. Doch es ist nichts dabei, was sie mitnehmen möchte. In einem weiteren kleinen Laden wird sie fündig. Ein Sommerkleid in sonnengelb mit roten Mohnblumen, dazu Sommersandalen in Rot und eine schöne Kette wandern in die Tüte, die ihr die freundliche Verkäuferin überreicht. Nachdem sie eine Stunde unterwegs war, ist es ihr zu heiß und sie hält Ausschau nach einer Sitzgelegenheit.

    Ein kleines Café an der Promenade fällt ihr ins Auge und sie setzt sich draußen unter einen Sonnenschirm. Das Café ist gut besucht. Louisa bestellt einen Latte macchiato, streckt ihre Beine aus und hält ihr Gesicht, Augen geschlossen, in die Sonne. Louisa fühlt sich gut.

    Schöne Sachen habe ich gefunden. Dann diese wunderbare Sonne, die mich wärmt. So lässt es sich aushalten.

    Nach kurzer Zeit tritt ein Mann an ihren Tisch. Louisa bemerkt ihn erst, als sein Schatten auf sie fällt. „Dürfte ich mich zu Ihnen setzen? Leider sind alle Tische besetzt und Sie würden mir einen großen Gefallen tun. Ich stehe kurz vor dem Verdursten!" Louisa nickt freundlich und nimmt ihre Einkäufe vom Stuhl, um ihm Platz zu machen.

    „Darf ich mich vorstellen? Rick Vanucci, aber so eine nette Dame darf mich gern Rick nennen", bietet er Louisa an. Sie wundert sich, dass ein Mann seines Alters, er ist sicher noch einige Jahre jünger als sie und sie ist letzten Monat 45 Jahre alt geworden, eine solch gestelzte Aussprache wählt.

    Er sieht ja nicht schlecht aus. So stelle ich mir einen Lebemann vor. Fehlt nur noch, dass er einen Stock schwingt und wie Fred Astaire zu tanzen beginnt.

    „Mein Name ist Louisa Sonntag", stellt sie sich vor und reicht ihrem Gegenüber die Hand.

    „Sehr schöner Name! Und Sie sind alleine unterwegs?", fragt er mit einschmeichelnder Stimme und haucht einen Kuss auf Louisas Hand.

    Ein Handkuss? Wirklich! Louisa schüttelt sich innerlich, lässt sich aber nichts anmerken und gibt freundlich Auskunft.

    „Eigentlich nicht. Ich bin mit einer Reisegesellschaft hier. Jetzt im Moment bin ich allerdings alleine losgezogen", erklärt Louisa.

    „Da habe ich ja unsagbares Glück", schmunzelt Rick. Er ordert einen Kaffee und als dieser gebracht wird, nippt er leicht daran.

    Na, so groß war der Durst dann scheinbar doch nicht.

    Schon geht die Fragerei weiter. „Und wie lange verweilen Sie am Gardasee?", will Rick wissen. Er schaut ihr auf die wohlgeformten Beine, die der leichte Wind von ihrem hellen Sommerkleid befreit hat. Louisa greift nach ihrem Rock und zieht diesen schnell nach unten, als sie Ricks Blicke bemerkt.

    „Seit heute und wir sind auch nur 5 Tage hier. Ich habe die Reise gewonnen", antwortet Louisa und wundert sich über sich selbst, dass sie so freimütig Auskunft gibt, obwohl er ihr nicht sonderlich sympathisch ist.

    „Dann könnten wir zwei heute Abend doch zusammen essen gehen, Louisa. Ich darf Sie doch Louisa nennen?"

    „Sie sind wohl jemand von der schnellen Truppe, Rick, entgegnet Louisa leicht errötend, „danke für die Einladung, aber ich werde heute Abend wohl mit meiner Reisegruppe zum Essen gehen.

    Doch Rick lässt nicht locker.

    „Und anschließend? Wie wäre es mit einem Glas Wein nach dem Essen? Oder sind Sie da auch bereits verabredet?"

    „Mal sehen", hält Louisa sich bedeckt, aber Rick wäre eine Abwechslung zu Frau Schröder und ihrer Nörgelei. Und gegen ein Glas Wein ist eigentlich nichts einzuwenden. Louisa verabschiedet sich von Rick nach einer halben Stunde und lässt offen, ob sie mit auf ein Glas Wein kommt, teilt Rick allerdings den Namen ihres Hotels mit. Auch jetzt wundert sie sich über sich selbst.

    Louisa, du bist zu vertrauensselig, schießt ihr durch den Kopf. Aber was kann schon geschehen?

    ***

    Das Abendessen verläuft einige Stunden später in etwas gedrückter Stimmung, weil es zu einem Krach zwischen Herbert und Frau Schröder gekommen ist. Frau Schröder wollte ihr Zimmer mit Herbert tauschen, weil ihres zur Straße hinausgeht und sein Zimmer nach hinten hinaus, aber Herbert tauschte nicht mit ihr. Jetzt ist Frau Schröder eingeschnappt und mault noch mehr über alles und jeden.

    Daher freut sich Louisa, als Rick die Halle des Hotels in dem Moment betritt, als sie den Speisesaal verlässt.

    Rick wählt ein kleines intimes Lokal, in dem dezente Musik gespielt wird. Louisa gefällt es sehr gut dort, die Unterhaltung mit Rick ist ebenfalls angenehm. Seine Schmeicheleien sind zwar eine Spur zu viel für sie, aber er kann sehr amüsant sein. Sie lacht viel und trinkt mehr, als ihr guttut.

    „Ich glaube, ich muss jetzt zurück ins Hotel und in mein Bett", lallt Louisa zwei Stunden später, nachdem sie sich, wider Erwarten, richtig gut unterhalten haben.

    Rick kann auf seine altmodische Art richtig witzig sein, fällt Louisa auf. Aber vielleicht liegt es auch am Wein?

    „So früh am Abend schon nach Hause? Das geht

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