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Reset ... und Neustart
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eBook90 Seiten57 Minuten

Reset ... und Neustart

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Über dieses E-Book

Ellouisa lebt mit ihren Eltern in einer nicht mehr all zu fernen Zeit in einer der großen Citys. Sie hat die Probleme, die viele Kinder in diesem Alter haben. Besonders mit der Mathematik steht sie auf dem Kriegsfuß. Statt vor dem Computer zu sitzen und ihre Aufgaben zu erledigen, trifft sie sich lieber in der Mall mit ihren Freunden. Doch dann kommt es zu dem Zusammenbruch des Strom- und Cybernetzes. Das Leben verändert sich grundlegend auf der Erde.
Ellouisas Grandma lebt zurückgezogen mit anderen "Aussteigern" in einer Dorfgemeinschaft. Aber auch hier sind die Auswirkungen des Zusammenbruchs spürbar. Fast zeitgleich entdecken Enkelin und Grandma den Nutzen der alten Bücher und das Schreiben neu. Mit ihrer Begeisterung stecken sie ihre Freunde an und schreiben eine Petition an den Städterat. So bringen alte Bücher den Menschen neue Hoffnung und bewirken ein Umdenken besonders in Bezug auf das Bildungssystem.
SpracheDeutsch
Herausgebertredition
Erscheinungsdatum22. Nov. 2016
ISBN9783734560927
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    Buchvorschau

    Reset ... und Neustart - Sabrina Otte

    Erwischt

    „Ellouisa, du bist ja schon wieder im Cyb! Du sollst doch deine Schulaufgaben machen! Dein Lehrer hat mir gerade gecybt, dass du weit hinter deinem Schulplan zurückliegst. Muss ich dich denn immer wieder kontrollieren, damit du deine Aufgaben ernst nimmst! So schaffst du den Schuljahresabschluss nie!" Mutters dunkle Augen schauen Lou vorwurfsvoll an.

    Auf der Monitorwand wirkt ihr Gesicht wie eine große Melone, groß und rund und unwirklich. Fast hätte Lou angefangen zu lachen. Aber Mutters Augen funkeln und blitzen ihr entgegen – Gefahr! Jetzt bloß kein falsches Wort. „Ich wollte doch nur ... Mutters Augen verengen sich zu gefährlichen Schlitzen. „Ich habe Zou nur um Hilfe gebeten. Sie wollte mir die Matheaufgaben erklären. Mutters Augen öffnen sich ein wenig. Schnell setzt Lou ihre Unschuldsmine auf und fügt hinzu: „Zou ist doch viel besser in Mathe als ich." Mutters Gesicht entspannt sich langsam.

    Jetzt erkennt Lou, dass ihre Ma müde aussieht. Um ihre Augen hat sie dicke dunkle Augenringe und ihr Melonengesicht verwandelt sich in das einer schon etwas überreifen, schrumpeligen Dattel. Ein bisschen tut es ihr sogar leid, dass ihre Ma sich so über sie aufgeregt hat. Und sie muss sich sehr aufgeregt haben. Sonst hätte sie nie ihre Arbeit unterbrochen und wäre in ihren Chat mit den Freundinnen hereingeplatzt.

    Eigentlich hat Lou Eltern, die sie echt in Ordnung findet. Sie sind nicht so pingelig wie die von ihrer besten Freundin Zou. Zou muss immer und überall die Beste sein. Ihre Eltern kontrollieren sie rund um die Uhr. Die Chatprotokolle werden regelmäßig gespeichert und ausgewertet. Und wenn sie die Schulplanaufgaben nicht rechtzeitig und hervorragend erledigt, darf sie nicht in den Cyb und auch nicht mit in die Mall. Es ist selbstverständlich, dass Zou ihren Schulplan immer eher erfüllt als in der Regelzeit. So ist sie schulisch betrachtet schon ein Jahr weiter als Lou.

    „Ellouisa! Mutters Stimme reißt Lou aus ihren Gedanken. „Du gehst jetzt sofort aus dem Cyb raus und machst dich an die Schulaufgaben! Und vergiss nicht, dich bei Grandma für das Geburtstagsgeschenk zu bedanken! Du solltest es schon letzte Woche machen! Wenn ich am Abend nach Hause komme, bist du da und hast alles erledigt. Klar? Ein kleines Lächeln scheint Ma zu unterdrücken. Schnell nutzt Lou die Chance und versucht so nebenbei wie möglich einzufügen: „Ich treffe mich mit der Clique in der Mall. Mas Gesicht verdunkelt sich gleich wieder aber nur, um kurz danach müde zu erwidern: „Gegessen wird pünktlich und wenn du alles erledigt hast, ist das ok. Das wollte Lou hören. Schnell, bevor Ma es sich anders überlegen kann, ruft sie ihr ein, „Na klar!", entgegen und schon ist Mas Gesicht vom Monitor verschwunden.

    Lange hat Lou keine Zeit über das Gespräch nachzudenken. Es gibt viel zu tun. „Fangen wir mit Grandma an!", beschließt sie.

    Alle in der Familie nennen Mutters Mutter Grandma. Oma, Omi oder gar Großmutter will sie nicht genannt werden. „Das klingt so alt, wie kurz vor dem Tod, hat sie verkündet, als Lou geboren wurde. So heißt sie seit der Geburt ihrer einzigen Enkeltochter bei allen Grandma. „Grandma heißt doch auch Großmutter, hat Lou ihre Eltern einmal gefragt. „Aber es klingt moderner", war die Antwort.Und Lou hat sich damit zufrieden gegeben.

    „Modern, Lou denkt an das Geburtstagsgeschenk ihrer „modernen Oma. Ihre Geschenke sind alles andere als modern. Vater sagt sogar, sie sind antik, sie sind wertvoll. „Wertvoll, antik, dass ich nicht lache. Bücher und wertvoll!" Lou muss unwillkürlich schmunzeln. Ihre Freundinnen kennen keine Bücher mehr. Sie haben davon höchstens einmal etwas in der Schule gehört. Was soll man auch damit? Das liest doch keiner! So viel Platzverschwendung! Lesen kann man im Netz, da gibt es alles. Aber Lou findet, wie alle ihre Freunde, es langweilig zu lesen. Es reicht schon, dass sie in den ersten Schuljahren überhaupt lesen lernen musste. Lieber hat sie die Lernchats, in denen sie mit den Lehrern und anderen Schülern über alles reden und ihnen dabei in das Gesicht sehen kann. Lesen ist total out.

    Trotzdem bekommt Lou jedes Jahr von Grandma ein Buch geschenkt. Und jedes Jahr landet das Buch unter ihrem Bett. „Wenn die Bücher so wertvoll sind, bin ich vielleicht schon ein reiches Mädchen?" Jetzt muss Lou wirklich lachen.

    Aber wie versprochen, wird sie sich brav bei Grandma bedanken. So drückt sie den kleinen Knopf ihres Tabs, sucht das Zeichen für ihre Grandma. Nach kurzem Klicken strahlt ihr das gesuchte Emoji entgegen, sie tippt es an und spricht in ihr Tab hinein: „Grandma" – keine Reaktion. Lou versucht es einige Male. Immer keine Reaktion. Sicher hat die alte Dame ihr altmodisches Phone wieder zu Hause liegen gelassen und treibt sich in ihrem Dorf herum. Also spricht sie ihren eingeübten Text auf die Box der Oma: „Liebe Grandma. Ich habe dich leider nicht erreicht. Vielen Dank für das schöne Buch. Ich habe mich sehr gefreut. Hoffentlich sehen wir uns bald mal wieder. Cyb doch

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