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fragezeichen. - Ist die Welt tatsächlich so wie sie erscheint oder doch nur eine Illusion?
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eBook394 Seiten5 Stunden

fragezeichen. - Ist die Welt tatsächlich so wie sie erscheint oder doch nur eine Illusion?

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Über dieses E-Book

Stell dir vor, dass Verschwörungserzählungen tatsächlich wahr werden würden.
So ergeht es der Protagonistin.
Sie beginnt im Laufe der Geschichte ihre Welt um sich herum gänzlich neu wahrzunehmen.
Sie entdeckt ihre Umwelt und auch sich selber komplett neu.
Sie sieht Dinge, die sie nie zuvor in ihrem Leben gesehen hat.
Man begleitet sie auf ihrer Reise durch die Ungewissheit.
Man sieht die sich scheinbar wandelnde Welt durch ihre neuen Augen.
Man durchlebt mit ihr, ihren eigenen Wandel.
Ist es Fiktion oder Realität? Oder verschmelzen beide Bereiche gar miteinander?

"Um etwas Neues zu erschaffen, muss man zuerst das Alte zerstören."
SpracheDeutsch
Herausgebertredition
Erscheinungsdatum5. Mai 2022
ISBN9783347636637
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    Buchvorschau

    fragezeichen. - Ist die Welt tatsächlich so wie sie erscheint oder doch nur eine Illusion? - Tim Murawski

    Kapitel I

    leben.

    »düüü… düüü… düüü«

    „Hase, dein Wecker klingelt bereits zum dritten Mal. Es wird langsam Zeit, hopp!", hört man es leicht gedämmt, aus einer gewissen Entfernung rufen.

    Warum muss man eigentlich immer so früh aufstehen? Ich hasse es früh aufstehen zu müssen. Könnte man den Tag nicht einfach etwas später beginnen? Wäre das nicht für die wohl meisten Menschen entspannter, wenn jeder etwas länger schlafen könnte, den Tag etwas später beginnen lassen könnte?

    Aber ich glaube in diesem Augenblick kann ich an diesem, eher ungemütlichen, Umstand nichts ändern. Zumal ich auch diesen wirklich ätzenden, schrillen Weckerton hasse. Ich könnte mir auch einen anderen, ruhigeren, Ton einstellen, aber dann würde ich wahrscheinlich nie aufstehen. Der sollte schon wirklich anstrengend sein, damit ich mich bewege.

    Na gut, was soll’s, nützt ja doch nichts.

    Langsam kramt Mia ihren noch sehr schlaffen und ermüdeten linken Arm aus ihrer äußerst kuschligen Decke hervor. Sie hat bereits vor einigen Tagen ihren Winterdeckenbezug über ihre Bettdecke gezogen. Auf diesen freut sie sich immer am meisten, wenn es langsam beginnt draußen kalt zu werden.

    Der Stoff der Decke ist so weich und kuschelig, dass sie dabei, wenn sie darin liegt, an einen flauschigen Eichhörnchenschwanz denken muss. Sie hatte zwar noch nie einen berührt, da Eichhörnchen ja äußerst schreckhafte Tierchen sind, aber dennoch stellt sie ihn sich so vor. Außerdem mag sie die Farben in einem warmen Orangeton mit etwas gelb vermischt.

    Das erinnert sie direkt passend an den Herbst, wenn die Blätter sich langsam bunt verfärben. Auch wenn ihr Vater es für übertrieben hält und meint er würde darunter Schweißausbrüche bekommen. Es ist immerhin erst Mitte Oktober, die Nächte werden zwar schon kälter, aber sind noch deutlich im Plusbereich.

    Stark verlangsamt bewegt sich ihr Arm in Richtung des Smartphones, welches auf ihrem weißen Nachtschrank liegt, neben ihrer Nachttischlampe und ihren knallroten Kopfhörern. Ihr Smartphone hat eine transparente Hülle, mit glitzernden Sternen drauf, eins von diesen vielen billigen Hüllenmodellen.

    Sie versucht mit ihrem Zeigefinger die richtige Wischrichtung hinzubekommen, aber da ihr Kopf noch in ihrem Kopfkissen begraben ist, fällt es ihr schwer diese zu erwischen. Nach gefühlt ewigem hin und her Gewische, gelingt es doch noch.

    Direkt lässt sie ihren schlaffen Arm an ihrem Bett herunterhängen, gleichzeitig tastet sie mit ihrer herunterhängen Hand den Boden unter ihrem Bett ab. Darunter stehen ihre großen, plüschigen Rentierhausschuhe, inklusive der kitschigen roten Nase.

    Diese werden von ihr vor dem Bett platziert. Nun ist sie endlich bereit aufzustehen. Langsam rafft sie ihren müden Körper auf, streckt die Arme nach oben mit einem lauten Gähnen dazu. Sie schlüpft in ihre gemütlichen Hausschuhe und begibt sich zu ihrem Kleiderschrank, natürlich passend zum Nachtschrank, weiß lackiert.

    Ich denke, heute such ich mir etwas komplett Außergewöhnliches heraus. Eine verdammt selten anzutreffende Bluejeans, gepaart mit einem sehr auffälligen, schwarzen, gutsitzenden Pulli. Ja, das ist eine spannende Kombination. Der absolut neuste Trend am Modehimmel. Ein wahrer Hingucker. Okay. Who cares.

    Im Badezimmer angekommen, macht sie sich bereit für den neuen Tag, um sich unter Leute begeben zu können. Ihre Haare haben natürlich noch den klassischen Ich-bin-eben-erst-aufgestanden-also-guck-nicht-so-Look.

    Diesem Problem wirkt sie mit ihrer schwarzen Haarbürste entgegen. Sie hat ganz glatte, schwarze Haare, schulterlang mit einem Pony. Ihre beste Freundin sagt zu ihr immer, dass sie mit der Frisur viel zu streng aussieht. Wie eine strenge Lehrerin, die keinerlei Sinn für Humor hat und ganz penibel auf Gehorsamkeit der Schüler besteht. Aber das juckt sie nicht weiter.

    Dann tanzt ihr zumindest nicht jeder auf der Nase herum, wenn sie solch einen Eindruck hinterlässt. Nach der Auffrischung und optischen Erneuerung im Bad, etwas munterer, tappst Mia in die Küche, wo bereits ihre Mutter an der Arbeitsplatte steht und ihre Pausenbrote schmiert.

    „Guten Morgen Mia, hast du es endlich geschafft? Jeden Morgen dasselbe. Man könnte meinen, dass man sich im Laufe der Jahre an die Zeit gewöhnt, aber irgendwie scheint dieser Automatismus bei Teenagern defekt zu sein.", begrüßt sie ihre Mutter über die Schulter schauend, mit einem leichten Lächeln.

    „Morgen Mama. Und dir sage ich jeden Tag, dass du mir nicht meine Brote vorbereiten musst. Ich bin kein kleines Kind mehr und kann das auch schon alleine machen. Aber irgendwie scheinen ältere Menschen vergesslicher zu sein als Jüngere.", kontert Mia ihrer Mutter entgegen, mit einem schelmischen Grinsen und leicht zu gekniffenen Augen.

    Ihre Mutter wendet sich mit den fertigen Brotdosen zu Mia und reicht ihr diese in die Hand. Sie versucht dabei streng zu schauen, aber man merkt ihr direkt an, da sie krampfhaft versucht ihr Lächeln zu unterdrücken, dass sie über den Konter ihrer Tochter amüsiert ist. „Möchtest du noch etwas essen bevor du losgehst? Ich hab‘ noch alles draußen stehen und kann dir was machen…", bevor ihre Mutter die bekannte folgende Pointe beenden konnte, fiel ihr Mia direkt ins Wort.

    „Ja ich weiß, „Das Frühstück ist die wichtigste Mahlzeit des Tages. Danke aber mir reicht eine Banane, die kann ich unterwegs in mich reinstopfen., äfft Mia übertrieben ihre Mutter nach, da sie, scheinbar im Gegensatz zu ihrer Mutter, sich an täglich wiederkehrende Rhythmen erinnern kann.

    Sie nimmt die Brotdosen entgegen und läuft, mittlerweile schon deutlich zügiger, auf ihr Zimmer um diese in ihren, schon zugegeben, sehr in Mitleid gezogenen Rucksack zu verstauen. An der oberen Schlaufe packend, geht sie zügig mit diesem in Richtung Flur. Dort stehen bereits ihre geliebten Chucks, im klassischen schwarz-weiß. So simpel, so bequem und doch irgendwie cool.

    In diese schlüpft sie flink hinein und schnürt diese eher halbherzig zu. Steht auf, tippelt noch kurz etwas hin und her, um zu prüfen, ob diese vernünftig sitzen. Greift nach bestandener Prüfung direkt nach ihrem Lieblingsmantel.

    Diesen hat ihr ihr Vater zum Geburtstag letztes Jahr im Februar geschenkt. Ein kurzer Mantel, knapp bis über den Po, in einem olivgrünen Ton mit Kragen. Vom Material des Stoffes her hat er etwas von einem Parker. Ihre Mutter findet diesen scheußlich, nicht unbedingt die Art Jacke, die sie sich für ein Mädchen oder junge Frau vorstellt. Vor allem da Mia diesen Mantel seither jeden Tag trägt. Außer natürlich im Sommer. Dort würde sie, wie ihr Vater bezüglich ihrer kuschligen Decke, Schweißausbrüche bekommen. Daher ist der Mantel ebenfalls schon ein wenig in Mitleidenschaft gezogen worden.

    Dort hängt mal ein Faden, dort ist der Stoff schon etwas abgenutzt, dort ist die Farbe schon etwas ausgeblichen. Aber Mia stört das gar nicht, im Gegenteil, das macht die Jacke in ihren Augen noch attraktiver. So hat die Jacke etwas Lässiges, Cooles an sich.

    Schnell schwingt sie noch ihren guten alten Rucksack über den Rücken und ruft ihrer Mutter, die noch in der Küche steht und alles ordentlich wegräumt, hinterher: „Tschau Mama, bis heut Abend. Hab dich lieb, falls du das auch schon wieder vergessen hast.".

    „Du freches Ding! Bis heute Abend, Hase.", ruft sie ihr lachend zu.

    Mia verlässt die Wohnung und geht sehr zügig das Treppenhaus hinunter, wobei sie jeweils die letzten beiden Stufen, der aus Beton gegossenen Treppe, am Handlauf festhaltend, runterspringt.

    Draußen angekommen holt sie ihre mitgenommene Banane aus dem Rucksack und verschlingt diese förmlich während des Laufens eifrig hinunter.

    Nach dem sie einige Minuten ihres Schulweges bereits hinter sich hat, sieht sie aus einiger Entfernung bereits ihre beste Freundin Sofie. Diese steht wartend vor ihrem Wohnhaus, mit verschränkten Armen und mit dem rechten Fuß ungeduldig tapsend.

    „Wäre es nicht Mal möglich, dass wir wenigstens einmal nicht im letzten Poeng in der Schule ankommen?", begrüßt Sofie sie, mit dezent genervtem Blick und Unterton.

    „Ist doch noch alles entspannt. Müssen nur etwas schneller laufen, dann passt das schon. Sieh es als Frühsport an. Du legst doch eh so großen Wert auf deine Figur und alles. So hältst du dich fit. Kannst du mal sehen wie sehr ich an deine Gesundheit denke!", entgegnet ihr Mia mit gehobenem Zeigefinger und eine in Falten gelegte Stirn.

    „Vielen Dank für deine Fürsorge, auf die könnte ich aber verzichten. Zumal ich mit dieser Methode eher unter Stress gerate und Stress ist wohl wirklich nicht gut für die Gesundheit.", erwidert Sofie, wobei sie im zweiten Teil ihrer Aussage ebenfalls wie Mia den Zeigefinger hebt und dabei belehrend wie ein Lehrer das Kinn anhebt. Kichernd gehen beide weiter ihres Weges.

    Zehn Minuten später erreichen die beiden Freundinnen endlich ihren Zielort, die Schule.

    Das Schulgebäude wurde vor über 100 Jahren errichtet und exakt so sieht es auch bereits aus. An vielen Stellen platzt bereits der Putz von der Fassade und das eigentlich in einem roten Ton verzierte Dach, ist bereits teilweise mit grün bis türkis färbenden Flechten überzogen. Der Lack an den Fensterrahmen ist ebenfalls bereits an den meisten Stellen abgeplatzt und besonders weiß ist der noch vorhandene Lack auch nicht mehr.

    Nichtsdestotrotz findet Mia das Schulgebäude optisch sehr stilvoll. Vor allem wegen der zwei großen, aus Stein geschlagenen, Statuen an der großen Eingangspforte. Abgebildet sind zwei Männer. Einer scheinbar etwas jünger und kniend, dabei stützt er seinen Kopf leicht geneigt auf seiner Faust und mit seinem Ellenbogen auf einem Knie ab. Er wirkt nachdenklich. Ebenso hat er so einen typischen Kranz um den Kopf und lockige oder wellige Haare. Der zweite Mann ist deutlich älter, er ist sitzend dargestellt, hat einen langen Bart und schulterlange Haare, natürlich ebenfalls mit Kranz. Das Eingangstor ist bogenförmig und aus einem dunklen Holz gemacht. Bevor man diese durchschreiten kann, muss man noch die drei Stufen der aus massivem Stein gebauten Treppe erklimmen.

    Wenn man so darüber nachdenkt, sehr viel prunkvoller und aufwendiger gestaltet, im Verhältnis zu den meisten Neubauten der heutigen Zeit.

    Am Schuleingang ist viel Bewegung, die meisten Schüler gehen bereits in die Schule hinein, ein paar ältere Schüler stehen in kleinen Gruppen noch vor der Schule. Mia und Sofie betreten bei ihrer Ankunft direkt das Gebäude. In einem der vielen Schulgänge befindend, während sie auf dem Weg zu ihrem Klassenzimmer sind, bemerken sie, dass jemand in der Masse der Schüler, ihnen zuwinkt. Sie bleiben daraufhin stehen und versuchen mit zugekniffenen Augen zu erkennen um wen es sich handelt.

    Als er sich durch die Masse in Richtung der beiden Mädchen drängt, erkennen sie schnell, dass es ihr Kumpel Luca ist, zu Dritt bewegen sie sich wieder im Strom der Masse mit.

    „Tach Mädels! Bereit für die erste Stunde, voller Spannung und Action?", guckt Luca sie dabei verschmitzt an.

    „Ja, sehr spannend. Geschichte in der ersten Stunde. Wer denkt sich sowas aus? Da könnt‘ ich ja gleich mein Kopfkissen mitnehmen, damit ich bequemer liege.", äußert Mia.

    „Ach, sei nicht so. Wenn dir zu langweilig ist, kannst du ja einen Blick auf mich werfen. Dann vergeht direkt all dein Kummer, bei solch einem ästhetischen Anblick, wie dem meinem.", lächelt ihr Luca übertrieben zu und bewegt dabei die Augenbrauen auf und ab. Während dessen haben sie bereits ihr Klassenzimmer erreicht und stehen davor.

    „Danke, lass mal. Mir reicht schon so die tägliche Portion-Luca.

    Das bedient mich schon voll und ganz.", entgegnet Mia mit einem Lächeln und rollenden Augen.

    „Los jetzt, es ist gleich acht! Rein mit euch.", unterbricht Sofie Die Zwei.

    Das Klassenzimmer ist insgesamt eigentlich nichts Besonderes. Es besteht überwiegend nur aus Stühlen und den dazugehörigen Bänken. Diese sind so angeordnet, dass es zwei Reihen gibt mit jeweils zwei Bänken aneinander, sodass immer vier Schüler beieinandersitzen können, mit Blickrichtung auf dem Lehrerpult.

    Die Wände sind komplett weiß gestrichen, hier und da hängt mal ein Plakat von abgeschlossenen Schulprojekten. Ganz vorne steht ein großes Whiteboard sowie ein Schrank mit Lehrmaterial. Das wichtigste Einrichtungsstück befindet sich allerdings außerhalb des direkten Sichtfeldes der Schüler. Sie müssen um es sehen zu können sich umdrehen, mit Blick zur Klassenzimmertür: Die Uhr!

    Ihr Klassenlehrer war der Ansicht, dass die Uhr nur vom Unterricht ablenken würde, wenn die Schüler kontinuierlich raufstarren würden und es auch wichtiger ist, dass der Lehrer die Uhr im Blick behält.

    Als nun die meisten Schüler ihren Platz eingenommen haben, klingelt es auch bereits zum Unterricht und dabei betritt auch gleichzeitig ihr Klassenlehrer den Raum, „Guten Morgen liebe Klasse!", geht dabei eilig in Richtung seines Lehrerpults. Es ist ihm sichtbar unangenehm, dass er es gerade so rechtzeitig zum Unterrichtsbeginn geschafft hat.

    „Guten Morgen Herr Stahl!", erwidert die ganze Klasse im Chor.

    Herr Stahl. Also der Name passt optisch nicht unbedingt zu ihm.

    Bei dem Namen Herr Stahl würde man sich schon einen kräftigen, markanten Mann vorstellen, mit einer tiefen maskulinen Stimme. Aber irgendwie, ist der echte Herr Stahl, doch eher, anders. Eigentlich ist er so ein ganz unscheinbarer Typ. Ziemlich schmal gebaut, mit einer eher zu großgeratenen Brille und ich glaube, im Besitz eines Kamms ist er auch nicht. Vielleicht sollten wir als Klasse ihm mal einen schenken. Vielleicht zu Weihnachten?

    Aber man muss gestehen, er ist trotzdem ziemlich in Ordnung, versucht sich immer Zeit für uns zu nehmen.

    „So, kommt ihr bitte nacheinander zu mir nach vorne? Jeder nimmt sich ein Laptop mit, wir brauchen es heute zur Recherche.", sagt Herr Stahl zur Klasse, nach dem er Platz genommen hat.

    Auch wenn die Schule ziemlich renovierungsbedürftig erscheint beziehungsweise eigentlich auch ist, hat sich die Schule letztes Jahr wirklich mal was Sinnvolles gegönnt. Jede Klasse hat Laptops bekommen und an den Tischen wurden Steckdosen verlegt, damit den Laptops während des Gebrauchs der Saft nicht ausgeht.

    Folglich gehen die Schüler, erstaunlicherweise, tatsächlich sehr geordnet nacheinander vor, um sich die Laptops zu holen. Als jeder seinen Laptop erhalten hat und diesen an die bereitgestellten Steckdosen angesteckt und die Systeme hochgefahren hat, beginnt der Unterricht.

    Bei einigen Schülern, unter anderem Luca, ist allerdings leicht zu erkennen, dass dieser sich eher weniger mit dem Inhalt des Unterrichts beschäftigt, da er offensichtlich lieber mit seinem Banknachbar Paul leise rumalbert. Mia und Sofie hingegen versuchen ihre Aufgaben zu erledigen und schriftlich festzuhalten.

    Nach einiger Zeit wird das Getuschel unter den Schülern in der Klasse allerdings lauter. Herr Stahl wendet den Blick von seinem Buch ab und blickt über seine Brille schauend in die Klasse.

    „Hat irgendjemand Fragen oder Schwierigkeiten? Oder warum wird es hier auf einmal so unruhig?", fragte er mit etwas strengerer, aber ruhiger, Stimmlage in die Klasse.

    „Unser Internet funktioniert nicht mehr und der Laptop ist nicht mehr mit dem Stromnetz verbunden.", ruft Luca aus der hintersten Reihe nach vorn in Richtung Lehrer.

    Herr Stahl schaut bei Mia und Sofie, da die beiden direkt vorne in der ersten Reihe sitzen, auf die Laptops der beiden und begutachtet das Problem.

    „Luca, betätige doch mal bitte den Lichtschalter für die Deckenlampe, danke., bittet Herr Stahl. Luca tut was ihm aufgetragen wurde, allerdings passiert nichts, auch nach mehreren Versuchen. „Es scheint, als wäre die Sicherung rausgeflogen. Na dann schaltet die Laptops bitte aus und bringt sie wieder nach vorne. Die Stunde wäre sowieso gleich vorbei. Dafür erledigt ihr den Rest aber bitte heute zu Hause., bittet Herr Stahl und schickt die Schüler somit in die Pause.

    Die restlichen fünf Unterrichtsstunden verliefen unspektakulär, wie so ziemlich jeden Tag. Gefühlt sehr monoton. Außer das der Strom bis zum Schulschluss nach wie vor nicht zurückkam, da es sich, wie sich bereits ab der zweiten Stunde herausstellte, scheinbar doch nicht nur um eine rausgeflogene Sicherung handelte, sondern um einen kompletten Stromausfall in der Schule.

    Allerdings störte das soweit niemanden im Unterricht, da in den anderen Stunden schlicht die Unterrichtsbücher genutzt wurden und zum Glück die Sonne draußen fröhlich schien, wodurch ausreichend Licht in die Räume kam.

    Die drei Freunde standen nach der Schule noch vor dem Gebäude und tratschten etwas.

    „Boah, ich hab‘ wirklich voll keine Lust mich nachher nochmal mit dem Thema auseinanderzusetzen. Kannst du mir nicht deine Ergebnisse dann einfach schicken Mia? Bitte, bitte! Wollt mich doch nachher noch mit Paule treffen, bissl‘ mit unseren Boards rumcruisen.", Luca setzt dabei in Richtung Mia seinen Hundeblick auf. In der Regel ist dieser ziemlich effektiv.

    „Vergiss es, ich mach doch nicht ständig deine Aufgaben. Hast doch im Unterricht schon nicht sonderlich viel gemacht, hm?!", äußert Mia leicht gereizt, den Kopf leicht schüttelnd und legt dabei ihre Stirn in tiefe Falten.

    „No front, aber du bist manchmal echt spießig. Muss ich den Scheiss halt heute Abend machen, ganz schnell. Ich hau dann auch ab, haut rein Mädels!", enttäuscht wendet er sich von den beiden ab, winkt ihnen dabei nochmal zu und geht langsam nach Hause.

    „Du? Mia? Ich wollt grad mal mein Instagram checken. Aber hab irgendwie kein Netz. Geht bei dir was?", Sofie tippt dabei weiter auf ihrem Smartphone herum.

    Mia holt ihres heraus und schaut nach. „Null, kein Netz.", schaut dabei fragend zu ihrer Freundin rüber.

    „Schöne Scheisse, was soll ich jetzt machen? Whats’n geht auch nicht. Verdammt, ich kann nicht mal Googlen. Wehe das läuft bis heute Abend nicht, sonst sterb‘ ich. Wirklich!", wütend schmeißt Sofie ihr Smartphone in die Tasche.

    „Entspann dich. So kannst du jetzt wenigstens zur Abwechselung auch mal hinschauen wo du hinläufst. Ich kann meine Musik auch ohne Internet hören, das ist die Hauptsache., versucht Mia beruhigend, aber auch mit einem Hauch Schadenfreude beigemischt, auf ihre Freundin einzuwirken. „Ich geh jetzt langsam los, kommst du mit oder möchtest du noch weiter hier rumgammeln?, blickt sie Sofie fragend an.

    „Jaja, lass uns gehen. Verbringen ja jeden Tag schon mehr als genug Zeit hier.", antwortet Sofie, immer noch genervt davon, dass sie von der Außenwelt abgeschnitten ist. Somit machen sich die beiden auf, in Richtung Heimat.

    An einer größeren Straßenkreuzung bemerken sie direkt, dass auch die Ampeln nicht funktionieren und ein Polizist den Verkehr mit seiner Polizeikelle regelt.

    „Scheinbar ist nicht nur unsere Schule vom Stromausfall betroffen.

    Mit etwas Glück bleibt der bis heute Abend weg, dann können wir uns die Hausaufgaben sparen.", kommentiert Mia.

    „Lieber mach ich fix die Aufgaben, statt auf mein digitales Leben zu verzichten. Mein letzter Insta-Post war heute Morgen, stell dir doch nur mal vor!", äußert Sofie schmollend.

    „Oh ja, das ist natürlich ein katastrophaler Umstand, bestimmt sorgen sich schon die hundert fremden Menschen um dich!, Mia behielt ihren Blick dabei immer aufmerksam in Richtung des Polizisten, „Schau, wir können rüber!, Mia deutet dabei mit dem Zeigefinger auf den Verkehrspolizisten, der ihnen mit der Kelle signalisiert jetzt die Straße überqueren zu können.

    Vor Sofies Wohnhaus stehend, verabschieden sich die beiden.

    „Mach’s gut Sofielein, bleib tapfer und sei nicht so traurig. Morgen ist deine Welt wieder heile.", Mia formt ihren Mund zu einer Schnute und tätschelt dabei vorsichtig Sofies Kopf.

    „Mach dich nur lustig über mich. Bis morgen Mialein, vielleicht zur Abwechslung mal pünktlich, verzichte gern auf den morgendlichen Sprint.", Sofie umarmt und drückt dabei nochmal ihre Freundin.

    Und so trennen sich ihre Wege und Mia bestreitet ihren restlichen Weg allein. Zu Hause angekommen schlüpft sie erstmal aus ihren Schuhen und aus ihrem Mantel, schlurft in Richtung ihres Zimmers und knallt ihren Rucksack neben ihrem Kleiderschrank auf den Boden. Auch zu Hause prüft sie ob der Strom hier ebenfalls weg ist oder ob dieser funktioniert.

    Immer noch nichts. Was mach ich denn nun? Fernsehen kann ich wohl vergessen. Hm, Internet geht auch noch nicht. Also auf YouTube rumgammeln wird auch nichts. Hör ich halt noch etwas Musik über mein Smartphone, der Akku hält noch etwas.

    Gemacht getan. Entsprechend setzt sie ihre knallroten Kopfhörer auf, welche noch auf ihrem Nachttisch lagen und lässt sich von Rockmusik berieseln. »I don’t want to shine, light will make us blind. I don’t want to feel unreal.« So dröhnt es nun aus ihren Kopfhörern.

    Die Vorliebe zur Rockmusik, ja sogar bis zu den Klängen vom Genre des Metals, hat sie von ihrem Vater. Dieser beschallte sie bereits seit frühster Kindheit damit. Egal ob über die heimische Soundanlage oder im Auto, wo es keine Möglichkeit zur Flucht gab.

    Daher waren diese, für die Allgemeinheit eher abstrusen Klänge, völlig normal. So lernte sie diese im Laufe der Jahre lieben und vor allem erkannte sie, das mehr in diesen Liedern steckt, als Gebrüll samt harten Gitarrenriffs, begleitet zu schnellen Drum-Sounds.

    Hinter vielen Liedern entdeckte sie die lyrischen Meisterwerke, mit tiefgründigen Gedankengängen. Entweder auf emotionaler, politischer oder Sozialkritischer Ebene. Irgendwie interessanter als das, was man so im Radio auf und ab hört. Die eigentlich eher beliebte Pop-, Rap-, Schlager- oder sonst irgendeine Musikrichtung empfand sie immer als wenig anspruchsvoll. Es ging doch immer um dasselbe: Herzschmerz, ich-bin-der-krasseste-Dude oder lass-uns-feiern-und-trinken.

    Daher war sie eigentlich im Endeffekt froh, dass sie durch ihren Vater etwas anderes kennenlernen durfte. Ebenso war er stolz und eigentlich auch irgendwo erleichtert, dass seine Tochter seine musikalische Leidenschaft ebenfalls übernahm. So drehen sie manchmal beide die Anlage im Wohnzimmer auf und spielen beide gemeinsam Scheibe, in Form von wilden Headbang-Sessions.

    Wobei ihr Vater nicht unbedingt der geeignetste Headbanger ist, aufgrund seiner fehlenden Haare. In seinen 30gern begann der kreisrunde Haarausfall bei ihm, als er sich kurzer Hand und schweren Herzens dazu entschloss seine lange Haarpracht abzuscheren. Seither ist er ein Kahlkopf.

    Mia mag es aber, wenn ihr Vater seinen Kopf einer frischen Nassrasur unterzogen hat und anschließend die kahle Platte eingecremt, um anschließend über diesen mit der Hand zu streichen. Glatt wie ein Babypopo, richtig weich! Allerdings lässt er sich zum Ausgleich seines fehlenden Haares immer einen gut geschnittenen Drei-Tage-Bart stehen. Dieser piekt immer etwas im Gesicht, wenn ihr Vater ihr einen Kuss auf die Wange drückt.

    Sie setzt sich mit den Kopfhörern auf dem Kopf, an ihren weißen Schreibtisch und zückt ein schwarzes Buch aus einer Schublade hervor. Während sie dieses vor sich hinlegt, kramt sie weiter in der Schublade umher und holt noch eine etwas größere, hölzerne und dunkelbraune Schatulle mit kleinen Verzierungen heraus, welche sie ebenfalls in der Nähe ihres schwarzen Buches platziert. Mia öffnet die Schatulle.

    In dieser befinden sich viele Graphitstifte sowie auch Kohlestifte in verschiedenen Stärken, aber auch eine kleine Sammlung von mechanischen Stiften findet sich dort an. Zusätzlich zu den Stiften sieht man auch ein kleines Fach innerhalb der Schatulle mit den verschiedensten Radierern und Estompen, oder auch Papierwischer genannt. Beim Aufschlagen und Durchblättern des schwarzen Buches erkennt man diverse Zeichnungen.

    Mia zeichnet, beziehungsweise war es anfangs eher ein kritzeln, schon seit frühster Kindheit gerne und behielt dieses Hobby auch bei, wodurch sie ihre Fähigkeiten darin weiterentwickelte. Sie zeichnet so ziemlich alles was sie sehen kann, gerne aber auch im Comicartbereich oder ähnliches. Wobei sie selbst bei Comics einen hohen Wert auf hochwertigere Schattierungen legt, statt wie bei Comics meist üblich, unkompliziert gehaltenen.

    Ihr bevorzugtes Zeichenmaterial war schon immer der gute alte Bleistift. Sie mag die Schlichtheit der schwarz-weißen-gräulichen Töne ihrer Bilder, wobei diese Schlichtheit auch gleichzeitig wieder etwas Edles an sich hat.

    Sie hat schon alle möglichen Materialien zum Zeichnen und Malen ausprobiert, aber schlussendlich kehrte sie immer wieder zu ihrer bevorzugten Variante zurück.

    Daher nutzte sie nun die vorhandene Ruhe und Abgeschiedenheit zur Außenwelt um zu zeichnen. Sie schlug eine leere Seite in ihrem Buch auf. Da sie sich innerlich immer noch über Sofies Aufregung, bezüglich ihrer nicht vorhanden Möglichkeit, sich in den Weiten des Internets herumrumzutreiben, amüsierte, wollte Mia diese Szenerie visuell darstellen. Daher war eine verärgerte Sofie, die ihr Smartphone auf den Boden knallt, wobei dieses in mehrere Teile zerbricht, eine optimale Vorlage zum Zeichnen.

    Nachdem Mia nun bereits die erste Stunde an ihrer neuen bildlichen Kreation verbracht hat, bekam sie Hunger. Darum ging sie in die Küche, um den Kühlschrank und gegebenenfalls die umliegenden Schränke nach etwas Essbarem zu durchforsten und diese anschließend zu plündern. Nur um sich danach mit ihrer errungenen Beute direkt wieder ihrer Zeichnung zu widmen.

    Als sie vor dem Kühlschrank stand, kam ihr gleich ein unangenehmer Schauer über den Rücken und sie bekam eine Gänsehaut. „Igitt! Was ist das denn?, sie blickte dabei zu ihren Füßen runter. Sie stand mitten in einer riesigen, noch sehr kalten, Wasserpfütze. „Ach man, Scheisse!, fing sie an zu fluchen.

    Da der Kühlschrank und Tiefkühler über Stunden keinen Strom erhielten, ist dieser in logischer Konsequenz daraus getaut und somit floss das abgetaute Wasser fröhlich auf den Küchenboden.

    Ihren Hunger hatte sie somit erstmal vergessen, da sie sich so sehr darüber ärgerte. Einerseits wegen ihren jetzt triefend nassen Socken, was sie als ziemlich eklig und unangenehm empfand, und andererseits, weil sie diese Sauerei jetzt beseitigen musste, da sie aktuell noch alleine war. Lieber hätte sie sich jetzt wieder ihrer Zeichnung gewidmet statt jetzt den Boden schrubben zu müssen.

    So holte sie aus dem Bad etliche Handtücher und einen Eimer, wischte damit den Boden trocken und wrang die Handtücher über den Eimer aus. Nach getaner Arbeit holt sie noch schnell die Tiefkühlkost heraus, damit diese trocknen kann.

    Aus dem Kühlschrank wollte sie sich auch lieber nichts nehmen, da alles bereits die Zimmertemperatur erreicht hatte und dementsprechend nicht mehr sonderlich appetitlich wirkte. So entschloss sie sich ganz genügsam ein paar Kekse mitzunehmen.

    Endlich. Sitzen. So hatte ich mir meinen entspannten Feierabend aber nicht vorgestellt. Hab es aber auch komplett verplant, dass der Kühlschrank ohne Strom taut. Aber hätte ja eh nicht viel dagegen machen können.

    „Shit!", Mia flucht und schlägt die Hände über den Kopf. Da sie sich ja lediglich etwas zu essen suchen wollte, aber dann doch mehr Zeit in der Küche investierte als ursprünglich angenommen, hatte sie ihre Musik weiterlaufen lassen. Nun ist allerdings ihr Akku leer.

    Das war’s dann wohl erstmal mit Musik hören. Verzweifelt und mit wenig Hoffnung schließt sie ihr Smartphone an das Ladekabel an. Vergebens, nach wie vor kein Strom. So blieb ihr nichts weiter übrig, als ihre Zeichnung ohne musikalische Untermalung fortzuführen.

    Schon kurz darauf hört sie wie es an der Tür klappert, als würde jemand diese aufschließen. Etwas frühzeitig für ihre Eltern, diese kommen doch für gewöhnlich erst gegen 17Uhr oder später nach Hause.

    „Mia, nicht erschrecken, ich bin’s.", ruft es in einer tieferen Stimme vom Flur.

    Mia packt ihren Stift beiseite, neben ihr Zeichenbuch, und bewegt sich leichtfüßig zum Flur.

    „Papa, was machst du denn schon hier? Du bist doch sonst nicht mal freitags so früh zu Haus?", schaut sie ihren Vater verwundert an.

    „Ja ich weiß. Entschuldige das ich dich in deiner Ruhe störe., scherzt ihr Vater, „Aber ich weiß ja nicht ob du es schon mitbekommen hast. Der Strom ist scheinbar überall hier in der Gegend ausgefallen. Und ohne Strom können wir die Bestellungen nicht bearbeiten, da wir ausschließlich über automatisierte Software arbeiten, um die Mengen auch pünktlich ausliefern zu können. Aber ohne Strom keine eingehenden Bestellungen und auch keine Einsicht darüber. Wir konnten jetzt nur noch die Bestellungen bearbeiten die wir noch analog in Schriftform vorliegen hatten..

    Mia hebt den Kopf sachte, tippt leicht mit dem Zeigefinger am Kinn und setzt einen nachdenklichen Blick auf, „Ja, ja… Das ergibt Sinn. Ohne könnt ihr nicht weiterarbeiten. Na dann habt ihr dafür heute alle mal pünktlich Feierabend, ist doch auch schön.".

    „Bin zwar heute dafür frühzeitig zu Hause, möchte aber nicht wissen, was morgen los ist. Die vielen angehäuften und schon vorher angestauten Aufträge möchten dann noch abgearbeitet werden. Hat alles sein für und wider., belehrt ihr Vater sie, „Und auf den Straßen war was los sag ich dir. Ich wäre ja normalerweise noch früher hier gewesen, aber durch den Ausfall der Ampeln war so ein Chaos. An den großen Kreuzungen waren zwar Polizisten zum Navigieren, aber halt nicht überall. Man könnte meinen, manche kennen die Vorfahrtsregeln nicht., er fasst sich dabei an seinen kahlen Kopf und schütteltet diesen fassungslos.

    „Ja, das haben wir vorn an der Kreuzung gesehen auf dem Weg nach Hause. Da war aber ein Polizist, da lief alles reibungslos., des weiteren spricht Mia gleich das Chaos in der Küche an, „Ich musste dafür die komplette Küche vorhin schrubben! Kühlschrank und Tiefkühler sind abgetaut und haben alles überflutet. Das war ne‘ Sauerei..

    „Stimmt ja., fasst er sich an die Stirn. Man merkt ihm an, dass auch er nicht daran gedacht hätte, „So ein Scheiss. Hast du daran gedacht die Sachen aus dem Tiefkühler zu holen, zum Trocknen?, schaut ihr Vater sie entsetzt an.

    „Na klar Papa, liegen in der Küche auf der Arbeitsplatte., beruhigt Mia ihren Vater und klopft sich selbst lobend auf die Schulter, „Ich geh dann wieder auf mein Zimmer. Entspann dich erstmal, denk nicht an Morgen..

    „Ja mach das. Hoffentlich ist der Strom heute Abend wieder da, sonst können wir unser Essen wegschmeißen., sagt ihr Vater genervt, „Ich geh erstmal duschen..

    Mia setzt sich wieder an ihre Zeichnung und muss dabei auch zwangsläufig an ihre Freundin Sofie denken.

    Was sie jetzt wohl macht? Sind jetzt schon gute 7 Stunden ohne Netz. Ob sie sich schon vor Frust und Wut ihre Haare ausgerissen hat? Oder kauernd in der Ecke hockt? Völlig verzweifelt?

    Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht, ob sie sich irgendwie noch außerhalb vom Internet beschäftigt. Das ist wohl ziemlich hart und ungewohnt für sie, so ohne Netz.

    „So eine Scheisse, verdammt nochmal!", hört Mia ihren Vater aus dem Bad schimpfen.

    „Alles gut, Papa?", neigt Mia ihren Kopf in Richtung des Bades und ruft ihm zu.

    „Nichts ist gut!",

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