Ist auch ein Leben
Von Eduard Wagner
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Über dieses E-Book
Mag schon sein, dass der eine oder andere meint, dies wäre kein Leben. Manches Mal kommt man aber in Situationen, wo man nicht sehr leicht davon wegkommt. Nur sollte man da immer wieder überdenken, ob man gerade auf dem richtigen Weg ist, oder ob man da auch etwas anders machen könnte. Da ich das nicht immer berücksichtigt habe, so ist mein Leben auch entsprechend verlaufen. Somit kann ich auch keinen eine Vorwurf machen.
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Buchvorschau
Ist auch ein Leben - Eduard Wagner
Bin zufrieden?
Eduard Wagner 2017
Vorwort
Man kann es sehen, wie man will: Sind das Memoiren oder ist es nur ein Ablauf von Ereignissen in meinem Leben. Dazu möchte ich anmerken, dass ich zu dem Zeitpunkt, wo ich das erlebt hatte, in der Meinung war, dass dies richtig sei. Ratschläge, ob das nun richtig sei oder nicht, hatte ich von Verwandten oder Freunden kaum. War aber immer auch eine Frage, ob ich diese auch berücksichtigt hätte. Es kommt natürlich im Laufe der folgenden Seiten immer wieder zu Stellen, wo ich am Rande der Legalität bin. Da diese aber schon einige Zeit zurück liegen und ich persönlich zu dem stehe, was ich damals getan oder auch nicht getan habe, sehe ich auch keine Probleme, wenn aus diesen Folgen entstehen. Ob dies nun ein erfülltes oder glückliches Leben sei, obliegt nicht mir, sondern dem Leser, werde am Ende aber ein Resümee darüber ziehen.
Familie 1970
Dezember 1959 Elternhaus
Ende 1959 erblickte ich in Wien, war zwar dabei, kann mich aber kaum daran erinnern, das Licht der Welt. Kam als Zweitgeborener, mein Bruder war damals schon 6 Jahre alt in einer donauschwäbischen Familie zur Welt. Zu Erklärung meiner Abstammung: Meine Eltern wurden Ende des 2.Weltkrieges aus dem heutigen Serbien von Partisanen mit Waffengewalt und unter Bedrohung ihres Lebens vertrieben. Da sie zu der Gruppe der Volksdeutschen (Donauschwaben) zählten, war auch ihre Muttersprache Deutsch, was heißen soll, dass sie auch Serbokroatisch sprechen konnten. Ihre Vorfahren wurden zurzeit von Prinz Eugen im damaligen Jugoslawien angesiedelt, um dort die Infrastruktur zu stärken, was ihnen auch gelang. In den Wirren des 2.Welkrieges wurden sie dann sowohl von Norden als auch von Süden her von Partisanen mit der Androhung ihres Lebens vertrieben. Sie hatten es bis zu diesem Zeitpunkt zu Wohlstand und Ansehen gebracht, wo es auch keinerlei Anfeindungen zwischen dort lebenden Jugoslawen und der deutschsprachigen Bevölkerung gab. Empfangen wurden meine Eltern (12- bzw. 14 Jahre) und deren Familie im Jahr 1944 mit den Worten: Was machts ihr da? Warum könnt ihr so gut Deutsch? Schleichts euch heim. War halt damals der Empfang von „Ausländern". Kann man sich heute nicht mehr vorstellen. Gut zurück zu mir. Hatte eine unbeschwerliche Kindheit, zumindest bis zu meinem 10 Lebensjahr. Mein Vater ging seinem Gewerbe, dass er schon in Serbien kennen gelernt hatte, nach, und meine Mutter war, wie es damals noch so üblich gewesen ist, eine Hausfrau. Soweit es die Mittel meiner Eltern zuließen, bekam ich alles, was möglich war von Spielzeug über Fahrräder und dergleichen. Im Sommer bin ich dann jedes Jahr mit meinem Bruder und mit meiner Mutter auf Sommerfrische zwei bis drei Wochen ins südliche Niederösterreich in eine Pension gefahren. Mein Vater, da er unter der Woche aus finanziellen Gründen arbeiten musste, kam dann am Freitag mit dem Moped zu uns und blieb bis Sonntag. Anzumerken ist, dass er erst 1972 seinen Autoführerschein machte. Der Grund dafür war, dass er schon mit dem Verkauf von Zeitungen begonnen hatte und das natürlich mit einem Moped nicht mehr ganz so leicht war. Zu diesem Zeitpunkt lernte ich auch eine Familie kennen, die in der Nähe der Pension wohnten. In dieser gab es zwei Töchter, die eine war fünf Jahre jünger und die andere ein Jahr älter.
September 1966 Schule
Beginn meiner Schullaufbahn. In der Volksschule kam ich in eine reine Bubenklasse. Als Lehrerin stellte sich eine Absolventin der damaligen Pädag vor. Sie war etwa 25 Jahre alt und eine schöne Frau, soweit ich das in diesem Alter beurteilen konnte. Kann mich dabei noch an eine Anekdote erinnern, die mich damals ziemlich geschockt hatte. Am Anfang meiner Schulzeit kam ich zu meiner Mutter und erzählte ihr folgendes: Du, Mutti, die Lehrerin hat sich ihre Finger ganz knallrot angestrichen. Wie kann man so etwas nur machen? Der Hintergrund war der, dass sich Lehrerin Ulrike nur die Fingernägel angestrichen hatte, was für mich zu diesem Zeitpunkt noch nicht alltäglich war. Ich glaube meine Mutter hat sich damals zur Seite gedreht und musste wahrscheinlich schmunzeln, erklärte mir dann, was das auf sich hat. Nun gut, die Volksschule absolvierte ich mit ganz passablen Noten außer Malen und Zeichnen. Ich hatte aber auch Respekt vor der „Frau Lehrer, die Vergehen mit „in der Ecke stehen
ahndete. Der Schulweg, damals noch alles zu Fuß, war immer wieder Herausforderung, denn da waren immer wieder ein, zwei oder drei Schulkollegen dabei mit denen man am Gehsteig herum rangeln konnte.
So artig sah ich damals aus
September 1970 Gymnasium
Nachdem ich in diesem Alter immer wieder vom Traumberuf „Arzt träumte und mein Volksschulzeugnis entsprechend war, meldeten mich meine Eltern im Nachbarbezirk im Gymnasium an. Mein Vater hatte im Jahr 1969 seinen Gewerbeschein für die Reparatur von Sodawasserflaschen zurückgegeben, da es zum einem nicht mehr einträglich war und er in weiterer Folge sich einer neuen Arbeit zuwandte, nämlich den Verkauf von Tageszeitungen. Das heißt er verkaufte die größte Zeitung unseres Landes als Kolporteur am Abend bis etwa 23 Uhr auf einen Standplatz. Da dies halbwegs einträglich war, begann auch meine Mutter damit Zeitungen und das bei jeder Witterung zu verkaufen. Damit konnten sie sich im Laufe der Jahre einiges an Geld ersparen, unser beider, sprich mein Bruder und ich, Wohlergehen kam da nicht zu kurz. Nun gut, jetzt war ich also in der ersten Klasse des humanistischen Gymnasiums. Montags war immer hinter einander Mathematik und Englisch. Gut das ging ja eine Weile halbwegs, aber nach einiger Zeit wurde ich krank und meine Eltern schrieben mir eine Bestätigung, dass ich krank wäre. Da mir aber dieses Papier vom Lehrpersonal nicht abgenommen, behielt ich es mir. Nun wurde mir der Montag mit Englisch und Mathematik immer mehr zuwider, sodass mir die Idee kam, mal den einen oder anderen Montag „blau
zu machen und nicht in die Schule zu gehen. Die Bestätigung, dass ich krank wäre, produzierte ich dann selbst mit der Unterschrift meine Eltern. Da es meistens die gleichen Krankheiten waren und die Unterschrift auch nicht mehr die Beste war, kam es wie es kommen musste. Auf einmal bekamen meine Eltern eine Vorladung, dass sie in die Schule kommen mögen. Sie wurden natürlich auf meine fehlenden Tage und den daraus resultierenden Noten angesprochen und