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ACE DRILLER - Serial Teil 5: Das Prometheus-Gen
ACE DRILLER - Serial Teil 5: Das Prometheus-Gen
ACE DRILLER - Serial Teil 5: Das Prometheus-Gen
eBook191 Seiten2 Stunden

ACE DRILLER - Serial Teil 5: Das Prometheus-Gen

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Über dieses E-Book

Während Ace, Chloë und der verräterische Schweizergardist sich einen unerbittlichen Kampf liefern, wird der Elite-Agent Victor Kessler in Chur schwer verletzt. In einer halsbrecherischen Aktion kidnappen Ace und seine Einsatzpartnerin den päpstlichen Helikopter und fliegen in die Schweiz, zu einem Feind, den sie nicht bezwingen können. Als sie den Bischof durch die finsteren Gänge des Schweizer Militärs verfolgen, taucht der eine Mensch auf, dem das Wort Rache zur Religion geworden ist: Leroy LeBron will Aces Haut. Ein Showdown, der vom Schweizer Gebirge zum CERN führt, entscheidet über das Schicksal der Erde ...

SpracheDeutsch
HerausgeberBookRix
Erscheinungsdatum10. Mai 2019
ISBN9783743840201
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    Buchvorschau

    ACE DRILLER - Serial Teil 5 - Yves Patak

    Kolosseum

    Rom – Sonntag, 20:27 Uhr

    Wie ein Boxer vor dem Kampf tänzle ich über die Plattform. Chloë kehrt mir den Rücken zu und blickt auf die Katakomben unter uns.

    „Ich bin bereit, rufe ich. „Was soll ich tun, Shi-Fu?

    „Ace. Chloë dreht sich zu mir, die Miene ungewöhnlich ernst. „Bevor wir anfangen, eine wichtige Grundregel.

    „Bin ganz Ohr."

    „Man kann auf einen TeBat-Angriff nicht irgendwie reagieren – sondern nur nach den Spielregeln desjenigen, der den Kampf eröffnet."

    Ich tänzle weiter, die Fäuste erhoben. Mohammad Ali vor seinem Titelkampf. „Was bedeutet?"

    „Denk an das Schneefeld. An deinen Sparringkampf gegen Dinsdale."

    „Was soll damit sein?"

    „Was hattest du dort visualisiert?"

    „Einen Haartrockner."

    „Genau. Einen Haartrockner. Nur, dass der erste viel zu klein war, um etwas zu bewirken. Der zweite aber war eine wahre Heißluftkanone, mit der du Dinsdales Schneebälle schmelzen konntest wie ein Hochofen. Wenn der Killer also heute Abend einen Angriff auf dich startet, muss dein Gegenangriff auf ihn abgestimmt sein. Zu seinen Vorgaben passen."

    „Was, wenn nicht?"

    „Dann wird dein TeBat versagen, und du stirbst. Wir sterben beide. Ihr Blick ist so intensiv, dass mir mulmig wird. „Ace, so abgedroschen das klingen mag, du musst an dich glauben! Du musst überzeugt sein, dass du es schaffst. TeBat hat zu neunzig Prozent mit Glauben zu tun, und nur zu zehn Prozent mit Technik und Konzentration.

    „Ich soll also bedingungslos glauben."

    „Unbedingt. Im Flutlicht leuchten die Speichen ihrer Augen wie Goldfäden. „Der Glaube ist das Alpha und das Omega jeder mentalen Praktik. Und Dämonen der höheren Klassen sind Meister darin, jemandes Glauben zu manipulieren – oder zu brechen.

    Ich lasse meinen Blick über die Ruinen des Publikumsbereichs schweifen. „Okay. Was genau soll ich jetzt tun?"

    Noch bevor Chloë antwortet, fühle ich die Vibration in meiner Stirn – alarmierend stark.

    Chloës Körpersprache ist ein Abbild höchster Konzentration. „Du spürst es, nicht wahr?"

    „Was spüre ich?"

    „Dieser ganze Ort hier ist ein einziges Spukschloss."

    Ich höre auf zu tänzeln und schaue sie scharf an. „Ich dachte, du hättest keinen Radar für Geister und Dämonen?"

    Sie wiegt den Kopf. „Das war nicht die volle Wahrheit."

    „Aha."

    „Ich kann … Präsenzen wahrnehmen. Keine Dämonen, aber die Geister von Verstorbenen. Und diese können auch ganz schön grimmig sein, vor allem, wenn sie einen gewaltsamen Tod gestorben sind."

    Auf einmal sind da viel zu viele Schatten in den Katakomben unter uns. „Ich dachte, Geister können einem nichts antun?"

    „Normalerweise nicht. Außer, man gibt ihnen die Gelegenheit dazu."

    „Was?"

    „Du wirst jetzt einen Gladiator visualisieren – und der erstbeste, wütende Geist wird diesen Avatar benutzen, um dich abzuschlachten."

    Ich lache hart – und sehe dann ihren Ausdruck. „Du … du meinst das im Ernst?"

    „Sehe ich aus, als scherzte ich? Du wolltest, dass ich dich trainiere. Also los, visualisiere einen Gladiator."

    „Aber wie – "

    Mit drei Schritten steht sie neben mir und legt mir eine Hand auf die Schulter. „Schließ die Augen."

    Das Vibrieren in meinem Kopf wird stärker. Bedrohlich. Ich frage mich, ob Chloë total durchgedreht ist oder mich maßlos überschätzt.

    „Die Zeit läuft, Ace."

    Ich schließe die Augen. Konzentriere mich auf den Bereich meines Hinterkopfs, wo Kessembeck seine Voodoo-Nadel hineingerammt hat. Fühle zuerst Wut, dann eine merkwürdige Wärme, die hinter meiner Stirn entsteht und allmählich meinen ganzen Schädel erfüllt.

    „Gut. Chloës Stimme scheint von überall gleichzeitig zu kommen. „Mach die Augen auf.

    Ich tue, wie mir geheißen – und zucke zusammen. Der gesamte Zuschauerbereich des Kolosseums ist erfüllt von einem halbdurchsichtigen Geisterpublikum, das lautlos applaudiert und johlt. Mittendrin, in der Kaiserloge, sitzt ein ebenfalls durchscheinender Kaiser Nero, der mich an Peter Ustinov erinnert. Um ihn herum sitzen etliche Senatoren in ihren Togen, sowie eine Schar Vestalinnen.

    „Lass dich ruhig von Film und Fantasie inspirieren", haucht Chloë. Offenbar kann sie mit der Hand auf meiner Schulter wie bei einer Live-Ausstrahlung mitverfolgen, was ich erlebe.

    „Das ist nur Fantasie, oder?" flüstere ich.

    „Fantasie, die sich gerade verdichtet. Sei wachsam."

    Ich fühle die Wärme von Chloës Hand, und ihre Berührung gibt mir Mut. Das rostige Geländer vor uns löst sich auf, während die Ebene über den Katakomben zu flirren beginnt, bis der sandbestreute Steinboden zu sehen ist.

    Die einstige Arena des Kolosseums ist wieder komplett!

    Zu meiner Rechten schleichen ein paar halbdurchsichtige Löwen herum – Löwen, die Uncle Scar aus Disneys ‚König der Löwen‘ seltsam ähnlichsehen.

    Etwa zwanzig Schritte von mir entfernt materialisiert sich ein Gladiator in voller Rüstung – nur, dass der Gladiator einem Asterix-Comicbuch zu entstammen scheint, während die Arena und inzwischen auch das Publikum absolut lebensecht wirken.

    „Ace, wispert Chloë. „Keine Cartoons.

    Ich konzentriere mich, und der Zeichentrick-Gladiator mutiert zu einem Hünen mit einem breiten Trainingsschwert aus Holz, einem Hünen, der verdächtig nach Ralf Moeller in ‚Gladiator‘ aussieht. Grinsend winkt er mich heran.

    „Er will mit mir kämpfen", raune ich unnötigerweise.

    „Dann geh und kämpfe, flüstert sie zurück. „Aber geh nicht davon aus, dass er dich nur trainieren will!

    Ich atme tief durch und schreite auf den Riesen zu. Schon auf halbem Weg bemerke ich, dass ich selbst in voller Gladiatorenmontur durch die Arena stiefle – nur, dass ich statt eines Schwerts eine Art Fischernetz in der einen und eine Holzkeule in der anderen Hand halte. Will mein eigenes Unterbewusstsein mich verballhornen? Fünf Schritte von meinem Gegner entfernt gehe ich in Kampfstellung, die Keule erhoben. Langsam umkreisen wir uns, messen uns gegenseitig ab.

    „Me necuisti! Hinter dem Grinsen des Ralf Moeller-Typs brodelt mörderische Wut. „Omnes Christianos trucidavistis!

    „Was sagt er? rufe ich Chloë über die Schulter zu. Irgendwie gehe ich davon aus, dass meine Nerd-Partnerin selbst der lateinischen Sprache mächtig ist. „Ich verstehe kein Wort!

    „Er sagt: ‚Du hast mich getötet; ihr habt alle Christen abgeschlachtet!‘"

    „Et nunc te iugulo!" schreit der Gladiator und stürzt sich mit erhobenem Schwert auf mich. Ich ducke mich zur Seite, er an mir vorbei, aber sein Holzschwert trifft mich mit voller Wucht am Oberarm. Der Schmerz ist grell und heiß, und die Keule fällt mir aus der Hand.

    Sandwolken stäuben als der Hüne bremst, um gleich wieder anzugreifen. Er fletscht die Zähne und rast dann wie ein Stier auf mich zu, das Schwert erhoben. Reflexartig werfe ich das Netz über ihn und mache eine Hechtrolle zur Seite. Wie erwartet verheddert sich der erzürnte Hüne in den Maschen und geht zu Boden. Ich hebe meine Keule auf und verpasse ihm einen deftigen Schlag auf den Helm. Der Hüne zuckt und bleibt reglos liegen. Um mich herum donnerndes Rauschen. Ich drehe mich im Kreis, die Augen weit aufgerissen. Der Publikumsbereich ist eine bunte, wogende Masse, das Kolosseum zum Bersten voll! Statt einer Zuschauerschaft von halbdurchsichtigen Nebelgestalten sind da jetzt Menschen aus Fleisch und Blut! Kaiser Nero sieht immer noch aus wie Peter Ustinov, zu seiner Rechten Patricia Laffan in ihrer Rolle als Poppaea. Über einen goldenen Kelch hinweg beobachtet sie mich, ein süffisantes Lächeln im schmalen Raubvogelgesicht.

    „Heiliger Radagast …" haucht jemand in mir und weit entfernt zugleich. Ich drehe mich um und sehe, gut fünfzig Schritte entfernt … mich selbst! Mein Körper steht einfach da, der Gesichtsausdruck beunruhigend leer, während Chloë etwas seitlich hinter ihm steht, die linke Hand auf seiner Schulter. Sie schaut zu mir herüber, schaut mich direkt an.

    Ich schlucke trocken. Kannst … kannst du mich sehen? frage ich in Gedanken.

    Ja, sagt ihre Stimme in meinem Kopf. Um uns herum Stimmen, Johlen und Buhrufe.

    Chloë ist kreidebleich geworden, und ich kann nur hoffen, dass der echte Ace sie auffängt falls sie umkippt.

    Ace! Ich fühle ihre Bestürzung in meinem Kopf. Ich … kann alles sehen!

    Natürlich, denke ich zu ihr. Du hast doch das ‚Auge‘.

    Du verstehst nicht, erwidert sie. Niemand kann Dinge sehen, die jemand beim TeBat visualisiert – niemand außer die beiden Gegner!

    Ich verstehe nicht wirklich, was sie andeuten will, aber ich ahne, dass irgendwas mächtig schiefläuft. Ich schaue an mir herunter und sehe, wie mein eigener Gladiatorenkörper durchsichtig wird. Um mich herum flackern die Menschen im Publikum wie erlöschende Windlichter, verlieren ihre Farben, werden unwirklich, während gleichzeitig auch die Geräusche in den Hintergrund treten.

    „Ace, hinter dir!"

    Diesmal ist es Chloës echte Stimme, ein Schrei. Ich wirble herum. Ein grobschlächtiger Typ kommt auf mich zu gerannt, kein Gladiator diesmal, sondern ein Mann, den ich das letzte Mal in einem brennenden Gebäude gesehen hatte, ein Mann, der irgendwo in einem Gefängnis verrotten sollte. Ein schreckliches Déjà-vu überkommt mich. Der bullige Mann mit dem T-Rex-Gesicht hält eine klobige Desert Eagle in der einen Hand, einen langen Speer in der anderen.

    Ich versuche, das Unmögliche zu verarbeiten.

    Leroy LeBron!

    „Decede, sentine!" brüllt Leroy und schleudert mir den Speer entgegen. Ich bin so perplex, dass ich nicht einmal versuche, auszuweichen. Das scharfe Metall trifft mich voll am Brustkorb. Ich werde nach hinten geschleudert und lande auf dem Rücken. Noch während Leroy auf mich zu stampft, berühre ich die Delle im Brustpanzer, den ich in letzter Sekunde visualisiert habe. Das Metall hat die Spitze der Lanze aufgehalten, aber die Wucht des Geschosses hat mir sicher zwei Rippen gebrochen.

    Leroy bleibt stehen und starrt auf die Kettenrüstung, die Zähne gebleckt.

    „Fallacia!"

    Ich schiele auf die Desert Eagle in seiner Hand. Aus irgendeinem Grund scheint er mit der Knarre nichts anfangen zu können. Stattdessen zieht er sein Schwert und hält mir die Spitze an den Kehlkopf.

    Wenn meine Konzentration mich jetzt im Stich lässt, wird es das letzte Mal sein.

    „Mori!" zischt Leroy – und wird seitlich weggeschleudert wie ein Crashtest-Dummy. Ein riesiger Löwe hält ihn in seinen Pranken, Leroy schreit auf – dann sinken die Reißzähne der Raubkatze in seinen Hals, und der Schrei erstirbt in einem feuchten Blubbern.

    Karma, Baby.

    Stöhnend rapple ich mich hoch, der Schmerz in meinem Brustkorb ein kochender Lavastrom.

    „Weg, keuche ich, ohne selbst zu wissen, was ich damit meine. „Verschwindet … alle!

    Schwindel erfasst mich, ein Gefühl, als würde ich auf einem Surfbrett über hohe Wellen preschen – dann stehe ich auf einmal wieder auf der Plattform, auf das Metallgeländer gestützt, unter mir die freiliegenden Katakomben.

    Jemand packt mich am Arm.

    „Ace! Alles in Ordnung?"

    Chloë steht neben mir, ihre Miene eine Mischung von Bestürzung und Fassungslosigkeit.

    „Ace? Sag was!"

    Ich huste und zucke zusammen. Leroys Speer hat ganze Arbeit geleistet, und die Tatsache, dass ich den Kampf als Avatar ausgefochten habe, ändert nichts an den gebrochenen Rippen. Mein Blick schweift über das Kolosseum. Die zerklüfteten Bühnen liegen verlassen unter dem Mondlicht. Kein Publikum. Kein Kaiser Nero. Keine Poppaea, keine Gladiatoren oder Löwen mehr.

    „Mir geht’s gut, presse ich hervor. „Was … was zum Henker ist gerade passiert?

    Völlig unerwartet umarmt mich Chloë, drückt mich

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