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Leuchten müssen wir!
Leuchten müssen wir!
Leuchten müssen wir!
eBook81 Seiten1 Stunde

Leuchten müssen wir!

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Über dieses E-Book

Das junge Mädchen wandte das Briefblatt um und las die Stelle, die ihr so zu schaffen machte, laut vor:
„Und nun muss ich dir noch von meinem großen Glück erzählen, das ich erfahren habe. Liselotte, ich habe den Heiland gefunden! Er hat mir alle meine Sünden vergeben und mich zu Seinem bluterkauften Eigentum gemacht. Nun darf ich in einem neuen Leben wandeln – und das ist so wunderselig, dass ich dich nur innig bitten kann: Komm auch zu Jesus! Unter seinem Kreuze wirst du süßen Seelenfrieden finden – und dann auch ein solch glückseliges Gotteskind werden, wie ich es jetzt bin.“

Coverbild: © Nataliia Tosun / Shutterstock.com

SpracheDeutsch
HerausgeberBookRix
Erscheinungsdatum25. Apr. 2019
ISBN9783730920343
Leuchten müssen wir!

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    Buchvorschau

    Leuchten müssen wir! - Käthe Dorn

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    Leuchten müssen wir!

    Käthe Dorn

    Coverbild: © Nataliia Tosun / Shutterstock.com

    Leuchtturmschein

    „Kind, was hast du denn? Du siehst ja ganz erschrocken aus."

    „Ach, Mutter! Rosmaries Brief."

    „Was ist’s damit? Es stehen doch nicht etwa schlimme Nachrichten darin?"

    „Nun, wenigstens sehr merkwürdige, die mich fast ängstigen, obwohl sie auf der anderen Seite förmlich überströmen vor Glück."

    „Das klingt allerdings seltsam! Was schreibt sie denn eigentlich?"

    „Da höre selber einmal und sage mir nur, wie sie das eigentlich meint, denn ich verstehe wirklich nicht recht, was sie dabei auch von mir will."

    Das junge Mädchen wandte das Briefblatt um und las die Stelle, die ihr so zu schaffen machte, laut vor:

    „Und nun muss ich dir noch von meinem großen Glück erzählen, das ich erfahren habe. Liselotte, ich habe den Heiland gefunden! Er hat mir alle meine Sünden vergeben und mich zu Seinem bluterkauften Eigentum gemacht. Nun darf ich in einem neuen Leben wandeln – und das ist so wunderselig, dass ich dich nur innig bitten kann: Komm auch zu Jesus! Unter seinem Kreuze wirst du süßen Seelenfrieden finden – und dann auch ein solch glückseliges Gotteskind werden, wie ich es jetzt bin."

    Sie ließ den Brief wieder in den Schoß sinken und setzte seufzend hinzu:

    „Nun bitt ich dich nur, Mama, wo bei einer so tugendhaften kleinen Frau, wie Rosmarie ist, die Sünden herkommen sollen. Sie kann doch mit ihrem guten Herzen und weichen Gemüt überhaupt keinem Menschen etwas zu leide tun. Wie sie sich nur solche Hirngespinste einbilden kann! Und mir mutet sie dieselben auch zu – als ob ich nicht mit jedermann in Frieden lebte."

    „Ja, liebes Kind! Das tust du, darin lässt du dir nichts zu schulden kommen. Das muss ich dir sogar als Stiefmutter zur Ehre nachsagen", begütigte die ältere Dame freundlich. Dann meinte sie noch sehr bedenklich:

    „Ich möchte nur wissen, wie Heinrich sich als Pastor dazu stellt. Man kann doch kaum annehmen, dass er seine Frau wie eine Heidin angepredigt hat."

    „Ach ja, mein armer Bruder! Ich fürchte, er muss Rosmarie noch in eine Nervenheilanstalt bringen, denn ihre religiösen Anwandlungen sind doch entschieden krankhafter Natur."

    „Das wolle Gott verhüten!, rief die Mutter erschrocken. „Doch wir wollen hoffen, dass sich diese Überspanntheit bald wieder bei ihr legt. Sie ist ja sonst eine vernünftige und tapfere kleine Frau; da wird sie sich schon wieder zurechtfinden. Kommt Zeit, kommt Rat.

    In diesem Augenblick trat der Hausherr ins Zimmer und machte dem besorgten Gespräch für diesmal ein Ende.

    „Nun, ihr Lieben! Was meint ihr, wenn wir nach dem Abendbrot noch ein Stündchen an den Strand spazieren gingen? Es ist ein herrlicher Abend heute! Das würde uns allen dreien gut tun nach dem heißen Tage."

    „Dir besonders, Väterchen! Du siehst wieder einmal recht angegriffen aus", sagte seine Gattin, ihn prüfend betrachtend.

    In der Tat trat der leidende Zug in den edel geschnittenen Gesichtslinien heute etwas stärker hervor – und die hohe, vornehme Gestalt des Landrats erschien wie leicht vornübergebeugt.

    Liselotte hatte sich ebenfalls in ängstlicher Besorgnis ihrem Vater zugewandt, den sie über alles liebte und verehrte.

    Doch er zerstreute beider Bedenken mit der freundlichen Versicherung, dass nur der ungewöhnlich heiße Tag sich wie ein Druck auf sein Nervensystem gelegt, das die kühle Seeluft schon wieder angenehm auffrischen würde.

    Landrat Werner hatte sich durch starke Arbeitsüberbürdung in seinem ausgedehnten Wirkungskreis einen schweren Nervenzusammenbruch zugezogen, was dann auch die Ursache zu seiner frühzeitigen Pensionierung geworden war.

    Nach derselben war er mit den Seinen in ein wunderbar schön gelegenes Ostseebad gezogen. Die Ärzte hatten ihm einen dauernden Wohnsitz in diesem, als deutsche Riviera gerühmten Kurort aufs Wärmste empfohlen.

    Er fühlte sich auch recht wohl in der stärkenden Luft, ganz aber vermochte sie das alte Übel doch nicht zu heben. Er war damals zu sehr über die Kräfte seiner ohnehin nicht starken Gesundheit gegangen.

    Liselotte hatte sich inzwischen von ihrem Fensterplätzchen erhoben und eilte hinaus, um rasch das Abendbrot zu bereiten, damit ihr geliebter Vater bald an die frische Luft käme.

    Des Landrats Auge folgte ihr mit warmem Blick. Sein Herz hing sehr an diesem Kinde.

    Doch auch seine zweite Gattin, die selber keine Kinder besaß, war dem jungen Mädchen in mütterlicher Liebe zugetan.

    Liselotte hatte es verstanden, durch zarte Rücksicht und kindliches Vertrauen das rechte Verhältnis zu ihrer Stiefmutter zu finden, sodass die Harmonie des Familienlebens durch keinen Missklang gestört war.

    Man konnte das Zusammenleben der drei sogar ein ideales nennen. Es war lieblich durchzogen von dem Geist herzlichen Einvernehmens und gegenseitiger Liebe und Achtung sowie eines feinen Taktgefühls, das einer dem andern gegenüber an den Tag legte.

    Das kam auch jetzt wieder zum Ausdruck, während sie gemütlich ihr gemeinsames Abendbrot verzehrten. Liselotte bediente die Eltern aufmerksam, und diese verwöhnten ihr Kind in zarter Besorgnis.

    Gleich nach dem Abendessen machten sie sich dann einmütig auf den Weg nach dem Meer.

    „Wir wählen doch den Weg durch den Wald", schlug Liselotte vor, während ein besorgter Blick des Vaters ungewöhnlich bleiches Antlitz streifte.

    Die Mutter nickte ihr einverstanden zu. „Ja, über den Burgplatz ist es zu geräuschvoll und laut. Das fällt einem selbst auf die Nerven."

    Dort entfaltete sich in den Abendstunden der Höhepunkt des luxuriösen Gesellschaftslebens der Badegäste. Das Rauschen seidener Damengewänder und Aufblitzen kostbaren Schmuckes gab dem Ganzen das Gepräge von Reichtum und Pracht.

    Doch auch die Herrenwelt stand in der Mode nicht zurück, und Eleganz und Luxus feierten ihre Triumphe.

    Das durcheinander Schwatzen

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