Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

Mein Leben & der Funk
Mein Leben & der Funk
Mein Leben & der Funk
eBook224 Seiten2 Stunden

Mein Leben & der Funk

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

Wieso schreibe ich überhaupt ein Buch?

Ich bin doch gar kein Buchautor!

Naja, ich habe schon den ein oder anderen Beitrag bei Facebook zum Thema von diesem Buch geschrieben und der kam dann so gut an, dass mir ein Kollege gesagt hat: "Schreib doch mal ein ganzes Buch über Deinen Werdegang als "Funker".

Das allein war es aber nicht was mich bewegt hat dieses Buch zu schreiben. Und ein Buch nur über den Funk allein war mir auch zu wenig.

Es war auch die Tatsache, dass es immer weniger Menschen gibt, die sich diesem großartigen "Hobby" Funk widmen.

Die Gründe dafür kristallisieren sich zum Ende dieses Buches heraus. Aber auch die Tatsache, dass es immer noch ein tolles Hobby ist und mir bis heute viel Spaß macht.

Ich möchte mit diesem Buch informieren, animieren und aufklären.

Informieren was Funk ist, animieren vielleicht selber was in die Richtung zu machen und die ganzen Irrtümer über Funk aufklären.

Wenn Sie werter Leser, z.B. der Nachbar eines Funkers sind und schon immer einmal wissen wollten, was der komische Vogel da schon wieder auf dem Dach an seinen Antennen rumfummelt, oder Sie die Ehefrau eines Funkers sind und sich fragen warum Ihr man nicht so oft bei Ihnen fummelt, oder Sie sich schon immer mal für das Medium Funk interessiert haben – Egal aus welchem Beweggründen Sie dieses Buch lesen, ich hoffe Sie sind nach diesem Buch schlauer.

Ein weiterer wichtiger Beweggrund dieses Buch zu schreiben war auch, dass ich etwas für meine Kinder aufschreiben wollte.

Die jüngste ist jetzt sieben und ich bin schon 54 und wenn man dann so mitbekommt, wer von den damaligen Weggefährten alles schon verstorben ist dann stimmt das nachdenklich.

Apropos verstorben. Durch mein Mitwirken in der Freiwilligen Feuerwehr musste ich leider schon zu einigen Einsätzen mit Suiziden fahren.

Die Leute, die sich da meistens vor den Zug geworfen haben, sind oft für viel weniger aus dem Leben geschieden als für das, was ich bisher erlebt habe. Das soll auf gar keinen Fall das Leid dieser Leute schmälern, es soll vielmehr dem Leser zeigen, dass es immer irgendwie weitergeht.


Und vielleicht findet sich der ein oder andere Leser ja in diesem Buch so oder so ähnlich wieder.

Was den Funktechnischen Teil angeht, verzichte ich ganz bewusst auf eine zu technische Sprache, um den Leser nicht zu langweilen.

Wo es zum verstehen des Kontext notwendig ist, versuche ich die Technischen Gegebenheiten einfach zu erklären.

Ansonsten sind es einfach nur nette und oft auch lustige Geschichten aus meinem bisherigen Funkerleben.
SpracheDeutsch
Herausgebertredition
Erscheinungsdatum24. Okt. 2023
ISBN9783384095107
Mein Leben & der Funk

Ähnlich wie Mein Leben & der Funk

Ähnliche E-Books

Anthologien für Sie

Mehr anzeigen

Ähnliche Artikel

Rezensionen für Mein Leben & der Funk

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    Mein Leben & der Funk - Jörg Delvos

    Wie es anfing

    Am 08. Juli 1969 wurde ich in Schiefbahn, jetzt Willich (heißt wirklich so), ziemlich genau 12 Tage, bevor die ersten Menschen auf dem Mond gelandet sind, geboren. Ich hatte es also gerade noch rechtzeitig geschafft, dabei zu sein. Man munkelt, dass damals schon irgendwas auf mich abgefärbt sein muss! Mondstaub? Meteoriten? ………. man weiß es nicht. Die Liebe zum Weltall und zum Mond, den man übrigens auch ganz hervorragend als Reflektor für Funkverbindungen nutzen kann, ist auf jeden Fall bis heute geblieben. Ansonsten verlief meine Kindheit zunächst relativ unspektakulär, bis auf meine ausgeprägte Neugierde, die meine Eltern und gerade auch meine Mutter oft am Rande des Wahnsinns getrieben hat.

    Diese Neugierde hatte nämlich dummerweise auch den einen oder anderen Aufenthalt in der Notaufnahme zur Folge. Einmal musste ich unbedingt über den Heizkörper auf die Fensterbank klettern, um nach draußen zu schauen.

    Dummerweise bin ich beim Herunterklettern ausgerutscht und mit dem Hinterkopf auf den Heizkörper aufgeschlagen (diese waren damals noch aus schwerem Gusseisen). Die Konsequenz: Fahrt zur Notaufnahme, um die Wunde mit X Stichen zuzunähen.

    Ein anderes Mal wollte ich unbedingt auf die Schaukel, auf der sich aber schon meine größere Schwester Anke befand. Nun war das aber nicht irgendsoeine Schaukel mit 2 Seilen und einem Brett. Damals musste alles für die Ewigkeit gebaut werden und Sonjas Vater (Sonja war die Nachbarstochter) war Schweißer von Beruf. Also wurde die Schaukel aus Stahl und mit zwei festen Stangen gebaut. Mein Versuch, das Geschaukele meiner Schwester mit dem Kopf zu bremsen, endete somit folgerichtig wieder in der Notaufnahme. Ich muss geblutet haben, wie eine „abgestochene Sau, habe aber kein bißchen geweint. Dafür hat sich aber meine Schwester nicht mehr beruhigen können und dabei „Rotz und Wasser geheult. Ein wenig später in der Notaufnahme, während der Arzt wieder mal nähen mußte, habe ich dann aber auch geheult.

    Das waren damals aber auch „Barbaren" mit riesigen Spritzen und noch größeren Nadeln zum Nähen. Wenn sich jemand, der mich kennt also fragt, woher die Narbe unter meinem (von mir aus gesehen) rechten Auge kommt, der weiß jetzt Bescheid.

    Ich hatte also schon immer eine gewisse Veranlagung in mir, Dinge die ich erreichen wollte, zielstrebig umzusetzen, selbst dann, wenn es Schmerzen verursacht. Auch besonders an meiner Kindheit waren meine blonden Engelslocken. Unsere Verwandten waren davon immer sehr beeindruckt. Meine größere Schwester allerding nicht, da sie fortan nicht mehr mit so viel Aufmerksamkeit bedacht wurde, wie vor meiner Ankunft. Dafür hat sie sich aber gerächt! Wer mich heute kennt, der weiß, dass es meine Kopfbehaarung nicht mehr üppig ist. Man könnte das auch durchaus als „Glatze" bezeichnen. Irgendwann hat mir meine Schwester gebeichtet, dass sie, als wir noch Kleinkinder waren, den Wunsch hatte, dass ich eine Glatze bekäme. Ich würde sagen: Wunsch erfüllt!

    Die Haare wachsen zwar noch, aber an Stellen wo sie kein Mensch gebrauchen kann.

    Das bin ich mit 5 Jahren

    Die Narbe unter dem Auge sieht man da sehr deutlich. Die Zahnlücke ist nicht mehr vorhanden.

    Als Kleinkind war das ja alles ganz ok, so „verhätschelt zu werden. Der kleine blonde Engel, der mit seinem Charme alle um den Finger gewickelt hat. Doch das nahm bald ein jähes Ende. Meine Einschulung stand bevor. Und meine Mitschüler zeigten mir ziemlich schnell, dass ihnen meine Blonden locken überhaupt nicht imponierten. Und dann war da noch mein lustiger Sprachfehler. Anstatt zu sagen „Ich bin ein Pfiffi habe, entstand daraus: „Ich bin ein Pippi. Da gab es eine ganze Reihe von seltsamen Wortkreationen, die (auch wenn Sie noch so lustig waren) in den Augen meiner Mutter durch einen Logopäden korrigiert werden sollten. Auch hier halfen mir mein Charme und die blonden Locken nicht weiter. Der Logopäde war nämlich ein ganz „harter Hund der alten Schule und der ließ sich durch mein Äußeres nicht beeindrucken. Das war auch gut so. Wenn er damals versagt hätte, dann hätte das am Ende auch mit der Funkerei nicht gut geklappt. Anfang 1975 war das mit der Funkerei eh nicht so einfach.

    In vielen Ländern war und ist teilweise heute noch das Verhältnis des Staates zu seinen Bürgern traditionell durch Misstrauen bestimmt. So vor allem in Deutschland, Österreich und der Schweiz (im Gegensatz beispielsweise zu Italien, Benelux, USA, Australien…). Und so war die erste Reaktion darauf, als man feststellte, dass es so etwas wie Radiowellen gab, zuerst einmal den allgemeinen Gebrauch zu verbieten. Nur der Staat und einige besonders Privilegierte sollten das Recht haben, zu bestimmen, wer in den Genuss dieser „Gabe der Natur" kommt.

    (Wie heißt es doch schon zutreffend in Schillers „Die Räuber: Durch das Gesetz ist zu Schneckengang verdorben, was Adlerflug geworden wäre). Jeder (naja, fast jeder) darf eine Zeitung erstellen, aber Funken?….nein! Denn Zeitungen - so zumindest die damaligen Überlegungen - kann man leicht kontrollieren (manche Menschen nennen das Zensur). Dieser Zugriff ist auf eine Quelle von Radiowellen (ggf. mobil in Fahrzeugen, Schiffen ect.) nicht ganz so einfach, denn man muss diese erst lokalisieren (anpeilen" - damals aufwändiger als heute). Und für Radiowellen gibt es keine Staatsgrenzen.

    Am 1. Juli 1975, also kurz vor meinem 6. Geburtstag, traten in Deutschland die ersten Bestimmungen über die Verwendung von Sprechfunkanlagen mit kleiner Leistung in Kraft (Amtsdeutsch). Übersetzt heißt das, es wurde jedem Bürger erlaubt, eine Funkanlage mit kleiner Leistung in Betrieb zu nehmen. Diese, längst überfällige Gesetzes-Novellierung kam seitens der Deutschen Regierung nicht ganz freiwillig, sondern eher unter dem Druck der Gerätehersteller. Diese konnten nämlich bereits seit den frühen 40er Jahren ihre Geräte in den USA verkaufen.

    Als sich dann Anfang der 60er Jahre die Transistortechnik durchsetzte und die Geräte immer kleiner und auch erschwinglicher wurden, boomte der Markt in den Staaten regelrecht. Diese Art Funkgerät hatte einen Namen, nämlich CB-Funk, ist vom Amerikanischen Citizens Band abgeleitet und bedeutet frei übersetzt Bürger-Band-Funk. Ab dem 1. Juli 1975 war es dem Deutschen Bürger also gestattet, unter strengen Auflagen ein CB-Funkgerät für Jedermann zu erwerben und zu betreiben. Und das, ohne eine jegliche Prüfung abzulegen oder zu unterziehen.

    Aber da gibt es ja noch etwas: Den Amateurfunk. Wie unterscheidet sich denn nun der Amateurfunk zum CB-Funk? Das erste Amateurfunkgesetz trat am 04. April 1951 in Kraft, also schon ca. 24 Jahre vor dem CB-Funk. Warum? Was machte die Funkamateure so besonders, dass man Ihnen schon 24 Jahre vor dem CB-Funk das Recht zugestand, sogar mit selbstgebauten Funkgeräten auf Sendung zu gehen?

    Der Selbstbau ist zum Beispiel schon mal ein Unterschied zum CB-Funk. Denn CB Funker dürfen nur mit zugelassenen Geräten und Antennen funken. Funkamateure dürfen Ihre Geräte und Antennen selbst bauen oder auch gekaufte Geräte so umzubauen und zu modifizieren, um sie für den Amateurfunk zu benutzen. Weiterhin ist es dem Funkamateur, im Gegensatz zum CB-Funker erlaubt, auf mehreren unterschiedlichen Frequenzen zu funken. Dazu müssen angehede Funkamateure allerdings eine ganze Menge erlernen und ihr erworbenes Wissen in einer Prüfung bei der heutigen BNetzA (Bundesnetzagentur) unter Beweis stellen.

    Weiterhin durften Funkamateure nicht vorbestraft sein. Mit der damals noch recht anspruchsvollen Prüfung und der Überprüfung wollte man sicherstellen, dass nur „besonders geeignete Personen" Sendeanlagen betreiben. Die damalige Prüfung umfasste neben der Gesetzeskunde, Betriebstechnik und Technik auch noch eine Prüfung in Morsetelegraphie (CW).

    - Die Gesetzeskunde: Was darf man, was darf man nicht.

    - Die Betriebstechnik: Wie meldet man sich, wie spricht man miteinander.

    - Die Technik: Wie ist ein Funkgerät aufgebaut? Wie kann man die Geräte störungsfrei betreiben? Was ist dabei zu beachten? Grundlagen und detailliertes Wissen aus der Physik, Elektronik etc.

    - Morsetelegraphie: Ein Text muss in der Prüfung mit einer vorgegeben Geschwindigkeit „dekodiert und „gegeben werden.

    Weiterhin war es nicht erlaubt, Gespräche mit politischem Inhalt zu führen oder Nachrichten von oder für „dritte" Personen zu übermitteln.

    Es durften schlichtweg nur die Daten der Funkstationen, den Rapport (wie höre ich Dich) und ggf. die Wetterbedingungen ausgetauscht werden. Angesichts des großen Aufwands, eine „Lizenz" für den Amateurfunk zu bekommen, haben viele (wenn auch interessierte) Abstand davon genommen.

    Warum hat die Regierung denn seinerzeit Überhaupt den Amateurfunk erlaubt? Der Grund ist folgender: Damit die damals sich noch in der Entwicklung befindliche Funktechnik verbessert werden konnte. Funkamateure leisten nämlich einen ganz erheblichen Anteil an dem heutigen Stand der Funktechnik. Dazu aber später noch mehr.

    Wieder zurück zum CB-Funk. Die ersten CB-Funkgeräte hatten zunächst lediglich 6 Kanäle und eine Sendeleistung von 0,1 Watt. Pro Kanal verbirgt sich je eine andere Frequenz. Das ist genauso beim Radio, wo man auf 99,2MHz z.B. WDR2 empfängt und diesen auf Speicherplatz 1 (Kanal1) ablegt nur mit dem Unterschied, dass die Kanäle des Funkgerätes eine feste Frequenz hatten. Aufgrund großen Nachfrage wurde die Anzahl der zugelassenen Kanäle schnell auf 12 erhöht und die erlaubte Sendeleistung auf 0,5 Watt. Auf die Frage ob 0,5 Watt viel ist, möchte ich erwähnen, dass ein modernes Mobiltelefon dazu in der Lage ist mit bis zu 2 Watt zu senden.

    Seit dem 1. Juli 1975 durfte also jeder Bundesbürger ein zugelassenes Funkgerät und eine passende Antenne kaufen und drauf losfunken. Mobilgeräte (also Autofunkgeräte) und Handfunkgeräte waren anmelde und genehmigungsfrei. Ortsfeste Stationen mussten damals angemeldet und eine monatliche Gebühr in Höhe von 15DM (entspricht heute ca. €7,50) entrichtet werden. Der Inhalt der Gespräche war völlig egal. Verboten dagegen waren Gespräche von Feststation zu Feststation oder in das benachbarte Ausland. Mit dem Verbot, unter ortsfesten Stationen zu funken, wollte man vermeiden, der Deutschen Bundespost und Ihrem Telefonnetz Konkurrenz zu machen. An die zuletzt genannten Auflagen hat sich aber niemand gehalten. Es wurde aber meines Wissens niemals geahndet. Aufgrund der geringen Reichweite (unter normalen Bedingungen wenige Kilometer) konnte man auch nicht von einer ernstzunehmenden Konkurrenz reden.

    Der CB-Funk wurde für alles verwendet und von jedem verwendet und so hatte am Ende der 70er Jahre jeder dritte Deutsche ein CB-Funkgerät. Der CB-Funk lancierte zum preiswerten „Autotelefon-Ersatz", das es zwar damals auch schon gab, aber sündhaft teuer war.

    Nur der Vollständigkeit halber: Für Bürger aus der damaligen DDR war alles, was mit Funk zu tun hatte, bei Strafe verboten. Nur der Amateurfunk machte auch hier eine Ausnahme. Dieser blieb aber in der DDR nur ganz besonders zuverlässigen Menschen vorbehalten.

    Von dem allem wusste ich aber zu dieser Zeit noch nichts. Ich kam mitten in der Hochsaison dieser Zeit zum CB-Funk! Im wahrsten Sinne des Wortes: „Herzlichen Glückwunsch".

    Mein erstes (CB) Funkgerät

    Es war 1979, einige Wochen vor meinem 10. Geburtstag, als spät abends glaubte (die Eltern dachten wohl, ich schliefe längst), Funkgespräche aus dem Elternschlafzimmer zu vernehmen. Weiterführende Hintergedanken hatte ich nicht. Dass ich mich für Technik und Funk interessierte, war meinen Eltern schon länger bekannt, und oft zu deren Leidwesen. So schraubte ich oft Dinge auseinander um deren Funktionen zu ergründen. Das Wissen, daß es funktioniert, hat mir nie ausgereicht. Wieso es funktioniert, wollte ich wissen. In meinen Anfängen hat das mit dem Wieder-Zusammenbauen, seltener geklappt als heute. Dennoch war meine Mutter stets bemüht, mich zu motivieren. Dinge, die ich auseinandergenommen oder kaputt gemacht hatte, wieder zu reparieren.

    Meine Mutter hatte zur damaligen Zeit in einem Radio- und Fernsehfachgeschäft gearbeitet (für die jüngeren Leser – so etwas wie „Mediamarkt oder „Saturn. Nur halt mit kompetenten Mitarbeitern!) und sie wusste, wie ein Lötkolben funktionierte. Ich hatte mir einmal die Kopfhörer von meinem Vater „ausgeliehen und „versehentlich den Stecker abgerissen. Nun galt es, bei Muttern das Löten zu erlernen und den Stecker wieder anzulöten. Oder „Arsch voll" Prügel von Papa.Ich habe mich fürs Erlernen des Lötens entschieden.Aus heutiger Sicht eine geniale Entscheidung.

    Aber nun zurück zu den Funkgesprächen aus dem Elternschlafzimmer. Sollte es wirklich sein, dass sich meine Eltern für Funk interessieren?

    Oder war es mein sehnlichster Wunsch nach einem eigenen Funkgerät, der mir im Unterbewusstsein einen Streich spielte? Als ich meine Eltern am nächsten Morgen darauf angesprochen habe, meinten die nur: „Das war sicher der Fernseher, der noch lief und ich solle doch gefälligst nachts schlafen.Viel später habe ich dann von meinen Eltern erfahren, dass ich mich nicht verhört habe und auch mit meinem Unterbewusstsein alles in bester Ordnung war. Sie hatten tatsächlich, in Vorbereitung auf meinen Geburtstag, von dem damaligen Versandhandel „Quelle ein 1-Kanal-CB-Funkgerät bestellt. Da meine Eltern zu meinem Geburtstag keinesfalls ohne ein Geschenk dastehen wollten, haben sie das Gerät schon Wochen vorher bestellt.

    Meine Funkerkarriere hing zu diesem Zeitpunkt übrigens an einem dünnen Faden.

    Denn auch meine Eltern waren sehr neugierig (der Apfel fällt nicht weit vom Stamm) und haben das viel zu früh gelieferte Funkgerät gleich mal ausprobiert. Meine Mutter erzählte mir später einmal, dass sie und mein Vater zeitweise herzhaft über das gelacht hätten, was dort zeitweise auf dem „Band erzählt wurde. Gerade nachts waren da wohl über Themen gesprochen, bei die es jeder Nonne die Schamesröte ins Gesicht getrieben hätte. Daher hatten meine Eltern zunächst Bedenken, ob sie mich einem solchen „Treiben aussetzen sollten.

    Gott sei Dank konnte sich meine Mutter tagsüber, als ich noch in der Schule war, davon überzeugen, dass es auch halbwegs gesittet zuging auf dem, wie sie es immer so schön sagte, „Bändchen".

    Meine Eltern und später dann auch ich, haben schnell gemerkt, dass zwar auf dem CB-Funk jeder so geredet hat, wie ihm der Schnabel gewachsen ist, es aber doch jede Menge Abkürzungen und auch einen „Slang gab. So sagte man z.B. nicht: „Ich gehe jetzt zur Arbeit sondern ich muss zum QRLima. Diese Abkürzung kommt aus den sogenannten „Q-Gruppen aus dem Amateurfunk, die man zur Zeit der Morsetelegraphie eingeführt hatte, um nicht so viele Buchstaben geben zu müssen. QRL ist nämlich viel kürzer als „Ich gehe jetzt zur Arbeit.

    Ein Beispiel: „QRU es QRT es QRL hp to cu agn sn bedeutet: Ich habe nichts weiter vorliegen, beende die Aussendung und gehe zur Arbeit = hoffe Dich bald wieder zu hören (hope to see you again soon). Wenn der CB-Funker sagte, er müsse mal auf die „Keramik, musste er folgerichtig aufs Klo. „Ich habe 600Ohm" bedeutet, ich

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1